Sony DSC-D770 nachgetestet

1999-09-09 Sony hat seine Profi-Digitalkamera DSC-D700 zur DSC-D770 modifiziert. Wir haben das neue Modell unter die Lupe genommen und unseren digitalkamera.de-Praxis-Test entsprechend ergänzt.  (Jan-Markus Rupprecht)

Sony DSC-D700 und 770 (Foto: MediaNord)

Da es sich bei der DSC-D770 (digitalkamera.de-Datenblatt) nur um eine Weiterentwicklung handelt und alle wesentlichen Technischen Daten sowie die hervorragende Funktionalität der Spiegelreflex-Kamera mit optischem 5-fach-Zoom unverändert geblieben ist, haben wir den Testbericht um die nachfolgenden Informationen erweitert. Wenn Sie den Testbericht schon kennen, sind Sie damit auf dem aktuellen Stand. Wenn Sie den Textbericht noch nicht gelesen haben und sich für diese außerordentlich interessante Kamera interessieren, sollten Sie gleich den kompletten digitalkamera.de-Praxis-Test lesen.

 
Modellpflege: aus DSC-D700 wird DSC-D770

Sony DSC-D770 Rückansicht [Foto: MediaNord]Im August 1999 löste Sony die 700er durch das etwas modifizierte Nachfolgemodell Sony DSC-D-770 ab. Diese stellt eine Weiterentwicklung dar, keine Neuentwicklung. Alle wesentlichen Technischen Daten sind identisch, so daß unser Steckbrief und die Kurzbewertung (Kästen links auf dieser Seite) ohne Änderung für beide Modelle gelten. Die auffälligste Änderung ist zunächst die dunklere Gehäusefarbe (dunkelgraumetallic statt silber) mit schwarzen statt grauen Bedienelementen. Durch die neue Farbgebung und durch das neue, aufgesetzte Typenschild wirkt die Kamera etwas edler, ohne wirklich eine höhere Verarbeitungsqualität zu erreichen. Dafür ist die nach wie vor weiße Tastenbeschriftung auf dem Gehäuse auf dunkelgrauem Untergrund der 770er jetzt wesentlich besser zu lesen als auf dem hellsilbernen Gehäuse der DSC-D700.

Sony DSC-D770 Detail Sony-Schild [Foto: MediaNord]    
Sony DSC-D770 Detail Typenschild [Foto: MediaNord]
Sony DSC-D770 Detail Histogramm [Foto: MediaNord]

Technisch verbessert wurde die manuelle Scharfstellung über den optischen Sucher. Optische Hilfsmarken besitzt zwar auch die DSC-D770 nicht, irgendwie haben die Techniker es aber hinbekommen, daß der Unterschied zwischen "scharf" und "unscharf" im Sucher besser sichtbar wird als bei der DSC-D700. Dort erschien das Sucherbild oft über einen weiten Verstellbereich recht scharf, der genaue Schärfepunkt war dann schwierig zu ermitteln. Im Normalbetrieb kann man das Scharfstellen aber gerne dem nach wie vor hervorragend arbeitendem Autofokus überlassen, der eine erfolgreiche Fokussierung jetzt durch einen Piepton signalisiert. Da wie bereits bei der DSC-D700 sowohl der optische Sucher als auch der LCD-Monitor optische Anzeigen für einen erfolgreichen Autofokus-Vorgang besitzen, fällt diese Neuerung lediglich in die Kategorie "nice to have". Wen das Gepiepe stört, kann es aber abschalten.

Eine tolle Neuerung ist die Anzeigemöglichkeit eines sogenannten Histogramms zu jeder Aufnahme, sowohl im Aufnahme- als auch im Wiedergabemodus. Dieses Diagramm zeigt die Helligkeitsverteilung im Bild von Dunkel zu Hell an und ermöglicht erfahrenen Anwendern eine Qualitätsbeurteilung der Belichtung und hilft beim Erkennen von Über- oder Unterbelichtungen. Weniger gelungen scheint hingegen die Neueinteilung der wählbaren Lichtempfindlichkeiten zu sein. Statt die ISO 100, 200 und 400 der DSC-D700 bietet die 770er jetzt ISO 50, 100 und 400 an. Wenn ISO 50 hilft, rauschärmere Aufnahmen zu erzeugen, ist dies an sich begrüßenswert. Leider hatten wir in dieser Einstellung unabhängig voneinander mit zwei verschiedenen Serienmodellen beim Aufnehmen "kontrollierter Überbelichtungen" (Kameras und Zubehör für digitalkamera.de auf hellem, weißem Hintergrund fotografiert) den Effekt, daß alle eigentlich 100 % weiße Bildpartien in einem hellen Lila eingefärbt waren. Ein Ausmessen des Bildes bestätigte die Vermutung, daß hier der Grün-Anteil der Pixel nicht wie erforderlich auf den Wert von 255 gesetzt war. Der Effekt tritt nur bei reinem Weiß auf, bei ganz hellen Grautönen war die Farbverteilung bereits wieder in Ordnung, so daß "normale" Aufnahmen (die ja von der Belichtungsmessung der Kamera nicht in die Sättigung gefahren werden) durchaus auch mit ISO-50-Einstellung gelingen. Bei der Einstellung ISO 100 tritt der beschriebene Effekt nicht auf, weshalb wir die Kamera lieber in dieser Empfindlichkeit betreiben.

Die weiteren Neuerungen bestehen aus einer auf Wunsch fortlaufenden Numerierung der Aufnahmen über mehrere Speicherkarten hinweg und auf dem LCD-Monitor einblendbaren Markierungen, die ein immer gleiches Ausrichten der Kamera, beispielsweise bei Portraitaufnahmen, erleichtern können. Die einzige Änderung im Lieferumfang im Vergleich zur DSC-D700 ist nur für Memory-Stick-Anwender von Bedeutung: Der mitgelieferte PC-Card-Adapter bietet einen höheren Datendurchsatz, wodurch das Speichern auf den mitgelieferten Memory Stick schneller vonstatten geht.

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.