Endspurt

Phase One Capture One 4 Beta mit vielen neuen Funktionen

2007-10-10 Lange erwartet, endlich in Sicht: Die Beta-Version von Capture One 4 bereitet auf den Nachfolger für Capture One 3.7.x LE vor, der Anfang November 2007 vorliegen soll. Gegenüber der vorherigen Version wartet Capture One 4 mit einer gänzlich neu gestalteten Oberfläche und zahlreichen neuen Funktionen im Bereich der Farbkorrektur auf. Die Pro-Variante wird weitere Neuerungen und Funktionserweiterungen enthalten, ihr Erscheinungstermin steht aber zurzeit noch nicht genau fest.  (Dr. Bernd Schäbler)

Capture One Arbeitsoberfläche mit Verzeichnisbaum [Foto: Dr. Bernd Schäbler] Vom Oberflächendesign her betrachtet, orientiert sich Capture One 4 an einer neuen Programmgeneration, die dunkle, dezente Grautöne bevorzugt, um nicht von den Farben der Bilder abzulenken. Auch die Aufteilung der Arbeitsoberfläche entspricht einem inzwischen bewährten Raumaufteilungsschema: Filmstreifen, Arbeits-/Vorschaubereich und Paletten. Im Vergleich mit den Vorgänger-Versionen ist Capture One 4 viel flexibler geworden, denn die einzelnen Bereiche lassen sich mühelos anpassen und nach Gusto umordnen. So kann der Sektor Dateiverwaltung – inzwischen in Form eines Explorer-Verzeichnisbaums gestaltet und um andere Ordner sowie die Möglichkeit, Alben einzurichten, ergänzt – leicht auch an den rechten Rand verlegt oder ausgeblendet werden. Die Thumbnails im Filmstreifen können auch in Listenform präsentiert werden, und der gesamte Sektor kann verkleinert oder ebenfalls an den rechten bzw. linken Rand gerückt werden. So bleibt mehr Raum für das Hauptfenster und das Einzelbild, das bis auf 400 % vergrößert werden kann.

Bild 2: Erhöhung des Dynamikumfangs mit HDR-Korrekturtool  [Foto: Dr. Bernd Schäbler] Das Einlesen der Bilder und die Präsentation als Thumbnails erfolgt erfreulich flott. Die RAW-Formate von acht DSLR-Kameraherstellern sowie Adobes DNG-Format können eingelesen und bearbeitet werden; TIFF- und JPEG-Bilder werden zwar mit angezeigt, sind aber von der Bearbeitung ausgeschlossen. Ein Pluspunkt ist die Art der nicht-destruktiven Bearbeitung, wird doch mit der 4-er-Version in jedem Bilderverzeichnis ein eigenes Verzeichnis "CaptureOne" angelegt, in dem die Vorschaubilder wie auch die Einstellungen gespeichert sind. Damit sind Bild- und Filialdateien leichter zu archivieren und exportieren. Ein weiterer Aspekt dieser Art der Einstellungen-Verwaltung ist, dass Bildoptimierungsschritte von einer auf beliebig viele andere Bilddateien übertragen werden können; abspeichern als "Rezepte", "Vorlieben" etc. wie in DxO Optics, Lightroom oder Silkypix lassen sie sich aber nicht.

Im Bereich der Bildoptimierungsmöglichkeiten hat Capture One 4 zugelegt, was auch in der gestiegenen Zahl der Paletten zum Ausdruck kommt. Sind es in der noch aktuellen Version 3.7.7 deren Fünf – Aufnahme, Belichtung, Weißabgleich, Fokus, Prozess –, zählen wir in der Beta-Version neun Palettenfelder: Quick-Bearbeitung, Belichtung, Farbe, Beschnitt/Drehen, Schärfe/Rauschen, Arbeitsprotokoll, EXIF-Daten, Speicherung/Output und Batchverarbeitung.

Bild 3: Simultan-Präsentation von Varianten im Hauptfenster  [Foto: Dr. Bernd Schäbler] Positiv fällt auf, dass Phase One am Konzept eines differenzierten Farbmanagements festhält – so können weiterhin Kameraprofile eingegeben werden – und dass mit dem neuen HDR-Korrekturwerkzeug der Dynamikumfang eines Bildes erhöht wird, indem die helleren Partien abgesenkt und die dunkleren angehoben werden. Der gestiegenen Zahl der Bearbeitungs- und Optimierungsmöglichkeiten korrespondiert eine verbesserte visuelle Kontrolle der einzelnen Schritte im Arbeitsfenster. Hierbei geht Capture One 4 Beta erfreulicherweise über die einfache Split-Screen-Technik hinaus, indem es die Erstellung und Speicherung so genannter "Varianten" zulässt, die dann auch im Arbeitsfenster simultan betrachtet, korrigiert oder angepasst werden können.

Zwar sind bereits viele Positionen auf dem Feld der RAW-Konverter, mit denen Capture One 4 punkten könnte, von den Platzhirschen Aperture, Lightroom, Bibble Pro, DxO Optics oder Silkypix gleichsam vorbesetzt; aber bei moderater Preispolitik – die allerdings auch für die Pro-Ausgabe gelten müsste – hätte diese Konverter-Software eine faire Chance, sich auf dem Markt zu behaupten.

Ein kurzer Ausblick auf die Pro-Version sei noch angefügt: Diese soll nicht vor dem ersten Quartal 2008 erscheinen, als Vollversion für ca. 500 EUR zu erwerben sein und u. a. folgende Erweiterungen enthalten: Kamerasteuerung über die Software, erweiterte Metadaten-Verwaltung, Linsenkorrektur-Werkzeuge, speicherbare Einstellungen und Styles, mehrere simultane Outputmöglichkeiten, individuell angepasster Workflow und Multi-Monitorunterstützung.

Capture One 4 wird für registrierte Besitzer der 3.7.x LE-Version kostenlos sein; für Neukunden wird der Preis knapp 100 EUR betragen. Das Programm gibt es für Windows XP (SP2) und Vista sowie für Mac OS 10.4.8 und höher.

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