Rubrik: Bildgestaltung

Biometrische Passbilder selber machen

2018-11-05 Biometrische Passbilder sind seit einigen Jahren Grundvoraussetzungen für Ausweisdokumente in der EU und vielen anderen Regionen dieser Welt. In diesem Fototipp erklärt Autor Michael Hennemann, wie man diese Art von Passbildern selber machen kann. Der Fototipp zeigt was für biometrische Passbilder nicht erlaubt ist, wie das Bild aufgeteilt sein muss und wie man es am besten mithilfe des Photoshop Bilderpaketes weiterverarbeitet.  (Michael Hennemannn)

Die Einführung des EU-Biometrie-Passes hat das Ende der klassischen Passbildpose im Halbprofil besiegelt. Die modernen maschinenlesbaren Pässe und Ausweise stellen neue, streng geregelte Anforderungen an das zu verwendende Passbild. Noch weniger als früher geht es bei den aktuellen Passbildern darum, die Person besonders nett oder sympathisch abzubilden – das Lächeln mit dem offenen Mund ist auf Passfotos sogar unzulässig. Damit ein Passbild von der ausstellenden Behörde akzeptiert wird, muss es strenge formale Kriterien erfüllen.

]

Das Foto muss eine Größe von 45 x 35 mm aufweisen und technisch einwandfrei sein, dass heißt, das gesamte Gesicht muss scharf abgebildet und gleichmäßig ausgeleuchtet sein. Der Hintergrund sollte im Idealfall neutral grau sein und darf keine Muster aufweisen. Der Hintergrund sollte einen deutlichen Kontrast zu Gesicht und Haaren darstellen, bei hellen Haaren eignet sich ein mittelgrauer Hintergrund, bei dunklen Haaren eher ein hellgrauer.

Im Gesicht dürfen weder Schatten noch Reflexionen zu finden sein, und das Foto muss die Gesichtszüge der Person von der Kinnspitze bis zum oberen Kopfende sowie die linke und rechte Gesichtshälfte deutlich zeigen. Die Gesichtshöhe muss etwa 4/5 des Fotos einnehmen. Kopfbedeckungen sind grundsätzlich nicht erlaubt. Ausnahmen aus religiösen Gründen sind möglich, dann muss das Gesicht von der unteren Kinnkante bis zur Stirn erkennbar sein.

Die Person auf dem Foto muss direkt in die Kamera blicken, und die Augen müssen geöffnet und deutlich erkennbar sein. Die Augen dürfen weder durch Haare oder Brillengestelle verdeckt werden. Es dürfen keine Reflexionen auf den Brillengläsern auftreten, und getönte Gläser oder Sonnenbrillen sind nicht zulässig.

Wenn Sie keinen geeigneten Blitz mit einem Diffusor besitzen, um ein schattenfrei ausgeleuchtetes Porträt zu fotografieren, machen Sie das Passfoto am besten draußen bei Tageslicht. Gute Bedingungen bietet ein bewölkter Himmel mit diffusem Licht. Um den Anforderungen des neutralen Hintergrunds zu entsprechen, benötigen Sie außerdem noch eine graue Wand. Die fotografierte Person sollte dabei mindestens einen Meter Abstand zur Wand halten, damit keine Schatten im Hintergrund auftreten. Wenn Sie ein geeignetes Passfoto mit der Digitalkamera aufgenommen haben, ist es ein Einfaches, davon einen geeigneten Abzug zu machen,der von der Passbehörde anerkannt wird. Auf einen Fotoabzug der Größe 10 x 15 cm passen sogar gleich acht Passbilder im Standardformat 45 x 35 mm.

 

  1. Legen Sie in Photoshop Elements eine Schablone entsprechend der im ersten Bild gezeigten Vorlage an.
  2. Öffnen Sie nun das gewünschte Passbild, wählen Sie es mit Auswahl/Alles auswählen oder Strg+A komplett aus und kopieren Sie die Auswahl mit Bearbeiten/Kopieren oder Strg+C in die Zwischenablage.
  3. Klicken Sie das Fenster mit der Passbildschablone an und fügen Sie Ihr Passbild aus der Zwischenablage mit Bearbeiten/ Einfügen oder Strg+V ein.
  4. Vermindern Sie nun in der Ebenen-Palette die Deckkraft der oberen Ebene auf etwa 65%, damit die Schablone durchscheint.
  5. Je nach Auflösung der Digitalkamera ist das Passbild direkt aus der Kamera wahrscheinlich viel zu groß. Wählen Sie das Verschieben-Werkzeug aus der Werkzeugpalette und ziehen Sie an einem der Eckpunkte, um das Passbild auf die richtige Größe zu verkleinern – dabei muss die Option "Begrenzungsrahmen einblenden" in der Werkzeug-Optionsleiste aktiv sein. Wählen Sie Bild/Transformieren/Frei transformieren, klicken Sie dazu im Raster Lage des Referenzpunktes das linke obere Kästchen an und geben Sie in das Feld Breite einen entsprechenden Prozentwert ein. Wichtig ist, dass Sie die Option Proportionen erhalten aktiviert lassen, damit das Passfoto nicht verzerrt wird. Bestätigen Sie durch einen Klick auf das grüne Häkchen unterhalb des Bildes.
  6. Setzen Sie die Deckkraft der oberen Ebene wieder auf 100 %, nachdem Sie das Passfoto auf die richtige Größe gebracht haben. Vereinfachen Sie das Bild mit Ebene/Auf Hintergrundebene reduzieren und speichern Sie das einzelne Passfoto ab.
  7. Da das Foto bereits die richtigen Abmessungen aufweist, können Sie es mit Strg+P (Windows) bzw. +P (macOS) direkt ausdrucken.
  8. Um den Platz auf dem Fotopapier Optimal auszunutzen, können Sie das Foto aber als Bildpaket leicht mehrfach auf ein Blatt von 10 x 15 cm drucken. Rufen Sie dazu Datei/Bildpaket auf.
  9. Klicken Sie im folgenden Dialog auf die Schaltfläche Layout bearbeiten.
  10. Über die entsprechenden Einträge Können Sie zunächst die Papiergröße einstellen. Achten Sie darauf, das Listenfeld auf die Maßeinheit cm zu ändern.
  11. Mit Bereich hinzufügen können Sie dann neue Abzüge des Passbildes auf der Seite einfügen. Stellen Sie als Größe jeweils 3,5 x 4,5 cm ein und legen Sie ein Raster aus zwei Reihen zu je vier Bildern an.
  12. Speichern Sie die Vorlage für das Layout ab und schließen Sie den folgenden Dialog Bildpaket mit OK.
  13. Am Ende haben Sie ein Bild mit den Maßen 10 x 15 cm mit acht Passbildern, das Sie beim Onlinebilderdienst oder Ihrem Fotohändler ausbelichten lassen können. In der Regel brauchen Sie dieses Foto nicht zu beschneiden, da die Passbehörde eine Stanze hat, mit der das benötigte Passfoto sauber ausgeschnitten wird.
 

Digitale Fotografie – Der Meisterkurs (für 9,99 € als PDF oder 14,95 € gedruckt)Dieses Buch führt an professionelle Aufnahmetechniken heran, zeigt Wege zur fachgerechten Bildgestaltung und eröffnet neue Ideen und Möglichkeiten zur Bearbeitung von Bildern am PC. Der Autor führt den Leser mit vielen anschaulichen Beispielen durch alle wichtigen fotografischen Genres. So gelingen faszinierende Makroaufnahmen oder charaktervolle Porträts, und man fängt die Weite einer Landschaft in einem anspruchsvollen Panoramabild ein, meistert schwierige Lichtsituationen mit dem notwendigen Know-how und erfährt, wie komplexe Aufnahmebedingungen routiniert kontrolliert werden. Das Buch ist als PDF für 9,99 € oder gedruckt für 14,95 € erhältlich. mehr …


Passende Meldungen zu diesem Thema

Artikel-Vorschläge der Redaktion

Rubrik
Suche nach