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Testbericht: Magix Fotos auf CD & DVD 6.0 deluxe

2006-11-21 Fotos auf CD & DVD deluxe gehört zu den bekanntesten Programmen, die Diaschauen auf wohnzimmertaugliche DVDs brennen. Die Vorführungen lassen sich mit dramatischen Effekten aufpeppen. In der neuen Version 6.0 verspricht Fotos auf CD & DVD deluxe nicht nur neue special effects, sondern auch deutlich bessere Unterstützung der Formate 16:9, HD-DVD und WMV-DVD. Digitalkamera.de hat das Programm für Sie ausprobiert.  (Heico Neumeyer)

Bild 1: Fotos auf CD & DVD 6.0 bietet eine Vorschau im 16:9-Format [Foto: Getty Images]Fotos auf CD & DVD 6.0 deluxe ist ein alter Klassiker im Bereich der Bilderschauen per DVD. Das Programm wandelt Fotoreihen in DVD-Präsentationen um. Der DVD-Player im Wohnzimmer bietet dann mehrere Fotoschauen per Menü an. Die einzelnen Schauen lassen sich mit Musik und Effekten beleben. Wahlweise brennt das Programm auch Sicherungskopien der Originalbilder mit auf CD oder DVD.

In der neuen Version 6.0 deluxe unterstützt Fotos auf CD & DVD speziell HD- und 16:9-Bildschirme weit besser als zuvor. Diaschauen lassen sich von vornherein im 16:9-Seitenverhältnis anlegen, schon das Vorschau-Fenster zeigt dann das Breitwand-Format. Dabei sollte man jedoch die Voreinstellungen beachten: Stimmen hier die Optionen nicht ganz, dann dehnt das Programm übliche Digikam-Bilder so in die Breite, bis sie die 16:9-Proportion erreichen – das ist selbst für Superschlanke wenig schmeichelhaft. Magix bietet jetzt auch spezielle DVD-Menüs für das 16:9-Format an.

Aber nicht nur 16:9 unterstützt das Magix-Programm besser, auch die neue HD-Auflösung lässt sich jetzt einfach einsetzen. Während übliche DVDs Fotos und Filme nur mit 720x576 Pixeln zeigen, laufen HD-DVDs mit 1.920x1.080 Pixeln über voll HD-taugliche Schirme – ein Riesenfortschritt in Sachen Qualität. Nicht selbstverständlich dabei: Das Magix-Programm brennt das Präsentationsformat HD-DVD auch auf gängige DVD-Rohlinge mit 4,7 Gigabytes; neuere DVDs mit noch höheren Kapazitäten sind nicht erforderlich. Freilich muss man darauf achten, dass der DVD-Player solche HD-DVDs auch abspielen kann. Und: Selbst einige neue Fernseher mit dem Logo "HD ready" zeigen eventuell nicht 1.920, sondern nur 1.386 oder 1200 Pixel Breite an. Die hoch aufgelösten Fotos von der DVD werden von diesen Geräten wieder heruntergerechnet.

Bild 2: Assistenten sorgen vollautomatisch für Animationen mit Musikuntermalung und Einblendeffekten [Foto: Getty Images]Als weitere Variante unterstützt Fotos auf CD & DVD so genannte WMV-HD-DVDs samt Startmenü, ebenfalls mit 1.920 Pixeln Auflösung in der Breite. Sie laufen auf kompatiblen DVD-Playern im Wohnzimmer, ansonsten aber auch am Computerbildschirm. Für alle diese Formate nimmt sich Fotos auf CD & DVD viel Zeit: Während das Programm bei der Gestaltung stets flott zur Sache geht, dauert das endgültige Berechnen der Filmdateien für die DVD viele Stunden oder auch ein paar Tage. Das gilt vor allem, wenn hoch aufgelöste Fotodateien zugrunde liegen. In dieser Zeit bleiben nicht viele Rechnerressourcen für andere Aufgaben übrig.

Nichts ist unmöglich, diese Parole scheint für die Gestaltung von Fotoschauen mit Fotos auf CD & DVD 6.0 zu gelten. Dutzende Überblendeffekte sorgen für Hingucker. Musik, Bild und fliegende Textzeilen werden auf der Zeitleiste präzise angeordnet. Praktisch dabei: Direkt innerhalb von Fotos auf CD & DVD kann man die Bilder noch zuschneiden oder kontrastkorrigieren. Dabei ändert sich die Originaldatei nicht, die Bearbeitung wird nur in der fertig gebrannten Schau sichtbar. Wer mit den Möglichkeiten überfordert ist, lässt die Software-Assistenten ran – sie übernehmen die komplette Regie allein und steuern Musikuntermalung, Überblendeffekte und Einblend-Objekte ohne weiteres Zutun. Schon immer konnte man in den Fotos zoomen und schwenken, so dass die entstehenden Vorführungen wie Filme wirkten. Erstmals lassen sich diese Bewegungen nun völlig frei definieren. Die Einzelobjekte zum Einfügen – etwa Herzchen, Bild 3: Direkt in der Diaschau-Planung lassen sich die Bilder noch korrigieren und zuschneiden [Foto: Getty Images]Pfeile oder Wolken – folgen bei Bedarf der Kameraführung. Neu auch: Einzelne bewegte Bilder lassen sich mit Effekten animieren und tanzen unterhaltsam über die Mattscheibe.

Fotos auf CD & DVD gibt es auch in einer "Standard"-Fassung, die nur 30 EUR kostet. Damit lassen sich bereits spektakuläre DVDs in der konventionellen Auflösung von 720x576 Pixeln produzieren. Wer allerdings speziell HD-Schauen in hoher Auflösung am Fernseher zeigen will, sollte die teurere "deluxe"-Version nehmen, nur sie ist für diese Aufgabe vollständig gerüstet. Ebenfalls nur in der "deluxe"-Fassung finden sich der Music Editor 2.0 für Tonbearbeitung und ein Nachvertonungsarchiv mit 1.000 Sounds. Nur die "deluxe"-Fassung enthält zudem die "Foto Clinic 5.5" und das "Druck Center 3.5", das auch Disc-Hüllen printet. Lästig allerdings: Im Test ließ sich die Installation dieser Zusatzprogramme nicht verhindern, auch nicht bei der benutzerdefinierten Installation. Die mitgelieferte "Foto Clinic" zur Bildbearbeitung soll man gleich anschließend online gegen eine neuere Programmfassung austauschen.

Bild 4: Die einzelnen Schauen werden über Startmenüs angeboten, die man vielseitig anpassen kann [Foto: Getty Images]Im Test macht das Magix-Programm noch mehr Ärger: Nach dem Start hängt sich Fotos auf CD & DVD 6.0 deluxe mit der Meldung "Checking limitations" auf – ein bekanntes Problem, wie ein Blick in die Foren beweist. Zur Abhilfe bietet Magix auf seiner Webseite die Software Unlock-Master an, aber erst nach einer Registrierung mit E-Mail-Adresse. Dieses Programm läuft im altertümlichen 16-Bit-Modus, den der Testrechner erst nach einem Neustart unterstützt. Dann meldet der Unlock-Master, trotz der Magix-Installationsorgie vom selben Tag befinde sich kein Magix-Produkt auf dem Rechner. Darum könne auch kein Freischalt-Code angefordert werden. Verdrossen wird der Testrechner neu gestartet, und das Magix-Programm wartet mit einer weiteren Überraschung auf – Fotos auf CD & DVD 6.0 deluxe läuft unerwartet tadellos.

Fazit: Zusammen mit "DiaShow XP five" von Aquasoft (siehe weiterführende Links) gehört "Fotos auf CD & DVD" zu den wohl vielseitigsten Gestaltungsprogrammen für Fotoschauen auf DVD. Beide Softwares sind sehr komplex, dennoch lässt sich das Magix-Programm oft intuitiv bedienen, begeisternde Schauen entstehen ohne viel Mühe. Wer jedoch ohne jeden Lernaufwand einfache DVDs brennen will, nimmt besser die "FotoBrennerei 4" von Ulead; sie ist jetzt auch Teil des Bildbearbeitungspakets "PhotoImpact 12" des Herstellers (siehe weiterführende Links).

Kurzbewertung

  • Dramatische Effekte, auch per Assistent
  • Eingebaute praktische Bildbearbeitung
  • Gute Formate-Unterstützung inklusive HD-DVD, WMV-DVD und 16:9
  • lange Rechenzeiten vor dem endgültigen Brennen
  • Größe des Programmfensters nicht frei änderbar
  • Umständliche Installation

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Autor

Heico Neumeyer

Heico Neumeyer schreibt Testberichte und Praxistipps für PC- und Fotozeitschriften und gibt Schulungen. Er ist auf digitale Bildbearbeitung und Fotografie spezialisiert. Sein Photoshop-Kompendium im Verlag Markt+Technik gilt seit vielen Jahren als Standardwerk. Neumeyer studierte Deutsch, Pädagogik und Politik in Berlin und Köln und war Redakteur bei einer Fotozeitschrift. Er ist bekannt für praxisnahe, gut lesbare Texte und maßgeschneiderte Schulungen. Er lebt in Oberbayern.