Corel Corporation

Testbericht: Corel Corporation Corel Draw 10

2001-04-06 Das Grafikpaket rund um das Vektorgrafik-Programm Corel Draw kann auf eine mittlerweile zehnjährige Erfahrung zurückblicken und die Kanadier rühmen sich damit, die beste Graphics-Suite entwickelt zu haben, die es je gab. Ganz neu im Paket ist Corel Rave (Real Animated Vector Effects), das es nach der Freigabe des Macromedia Flash-Formates ermöglicht, echte Vectoranimationen für das Internet zu erstellen. Wir konzentrieren uns in diesem Test ganz auf das enthaltene Bildbearbeitungsprogramm Corel Photo-Paint 10.  (Jan-Markus Rupprecht)

 Corel Draw 10 [Packshot: Corel Corporation]
  
   

Erweitert wurden bei Photo-Paint 10 auch die interaktiven Hilfsmittel, mit denen man zum Beispiel einen interaktiven Schatten oder eine interaktive Transparenz hinterlegen kann. Wer Dateien für das Internet komprimieren will, kann eine Vierfach-Vorschau für die verschiedenen Qualitätsstufen und Dateiformate verwenden. Die Menüs sind deutlich entschlackt worden und ein komplett überarbeitetes Farbmanagement bietet Designern die Möglichkeit, mit diversen Farbsystemen zu arbeiten. Das Einstellen gezielter Farbüberfüllung und das Arbeiten mit zusätzlichen Sonderfarben sind hiermit problemlos möglich. Für die Druckausgabe bietet Photo-Paint 10 das so genannte "Preflight-Tool", das selbstständig die Richtigkeit der Druckeigenschaften eines Dokuments für die Ausgabe überprüft. Neu ist hier die Druckausgabe als Adobe Acrobat PDF. Diese Funktion erlaubt es erstmals, auch Schneidemarken, Kalibrierungsbalken und Densitometerskalen einzufügen.

Corel PhotoPaint 10: Mit dem Effektfilter "Blasen" kann man in Fotos "Luftblasen" einfügen, wobei sich die Größe, Anzahl, Lichtreflexion und Winkel frei wählen lassen [Screenshot: MediaNord]   
Corel Photo Paint 10: Auf jedes Foto lassen sich bis zu vier Kanäle anwenden um so die Farbzusammenstellung individuell anpassen zu können [Screenshot: MediaNord]   

Verbessert wurde auch die individuelle Anpassung des Programms an den Benutzer. Dank intuitivem Ziehen und Ablegen (Drag and Drop) passen Sie die Hilfsmittelpalette, Symbolleisten, Menüs und Statusleisten gleichzeitig an. Als letzte Neuerung ist die interaktive "Rollover"-Funktion zu nennen, mit der Sie den Bildern verschiedene Zustände (z. B. normal, angeklickt und Mouse-over) zuweisen können, um die entsprechenden Mausbewegungen auf der Webseite darzustellen.

Fazit: Corel Photo Paint 10 ist keine Revolution, sondern bietet im Detail sehr viele gelungene Neuerungen. Die Arbeit geht mit der neuen Oberfläche und den vielen, interaktiven Funktionen deutlich schneller. Die mitgelieferten Fotos und Schriften bieten reichlich Material zum Experimentieren. Allerdings ist das Programm aufgrund des hohen Preises nur für Anwender wirklich interessant, die es auch beruflich nutzen.

Kurzbewertung

  • läuft äußerst stabil
  • erstellen von GIF- und Flash-Animationen
  • schnellere Performance und verbesserte Bildverwaltung
  • zur Zeit keine MAC-Version verfügbar
  •  hoher Preis

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Autor

Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.