Adobe
Testbericht: Adobe Photoshop 7.0
2003-01-21 "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben". Ob das auch auf die siebener Version von Photoshop zutrifft, kann jeder selbst entscheiden. Wir haben die Neuerungen getestet und für gut befunden. Funktionen wie Dateibrowser, Reparaturpinsel, benutzerspezifisches Anpassen des Arbeitsbereichs oder der Befehl "Auto-Farbe" – um nur einige zu nennen – sind eine echte Bereicherung in der Bildbearbeitung und erleichtern den Arbeitsprozess erheblich. (Kirsten Hudelist)
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Eine Innovation, die sich gleich zu Beginn der Arbeit mit Photoshop
nützlich macht, ist der integrierte Bildbrowser. Aktiviert wird er über
das Menü "Fenster". Eine Aufgliederung in zwei Spalten dient der
Übersicht. Die linke Spalte zeigt im oberen Teil den Explorer, mit
dessen Hilfe man die verlangte Bilddatei auswählt. In der rechten Spalte
helfen dann Miniaturansichten der eigenen Bilder, das Gewünschte
zielsicher auszuwählen. Per Klick auf das Bild erscheinen dann links
weitere Informationen zum ausgewählten Foto, wie Dateiname,
Aufnahmedatum, Bildformat, Blende und viele mehr. Über den
Miniaturansichten ist der Pfad abgebildet. Mittels des daneben liegenden
Pfeils gelangt man zu den Befehlen, mit denen man im Dateibrowser
arbeiten kann. Hier kann man beispielsweise Dateien umbenennen, drehen
oder die Darstellung der Miniaturen variieren. Das ausgesuchte Bild wird
per Doppelklick in die Arbeitsfläche übernommen.
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Die vielleicht innovativste Neuerung ist der Reparaturpinsel. Hielt
man bis jetzt den Kopierstempel für das Nonplusultra, hat man nun mit
dem Reparaturpinsel ein noch differenzierbareres Werkzeug zur Hand. Hier
werden die anfänglichen Tonwerte und Strukturen im retuschierten Bereich
beibehalten. Dadurch ist der Reparaturpinsel viel einfacher und
komfortabler anzuwenden und das Ergebnis wirkt sehr natürlich. Das liegt
nicht zuletzt daran, dass die Werkzeugspitze in Durchmesser,
Kantenschärfe, Winkel, Rundung und Malabstand den Bedürfnissen angepasst
werden kann.
Standard: Palette in einer Gruppe
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Alternative: Palette im Palettenraum
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Probleme mit dem Platz auf dem Bildschirm dürften jetzt auch der
Vergangenheit angehören. Bereits seit der Version 6.0 löst das Problem
des chronisch vollen Bildschirms der so genannte Palettenraum. Hierbei
handelt es sich um eine Art "Garage" in die man alle störenden Paletten
hineinziehen kann und von denen danach erstmal nur eine Registerkarte im
Palettenraum zu sehen ist. Klickt man auf diese, öffnet sich die
Palette, die sich nach Gebrauch sofort wieder schließt. Neu in der
7er-Version ist die Möglichkeit, seine individuelle Anordnung von
Paletten und Werkzeugen als Arbeitsbereich zu speichern. So legt man
sich Profile für verschiedene Gelegenheiten wie Retuschen, für
Comicerstellung oder andere Arbeitsgänge an. Das Speichern eines
aktuellen Arbeitsbereiches ist denkbar einfach: Man klickt auf das Menü
"Fenster", dann auf "Arbeitsbereich" und dort auf "Arbeitsbereich
speichern".
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Feinschliff erfolgte in vielen Details der Benutzeroberfläche. So
können beispielsweise Ebenen jetzt direkt in der Ebenenpalette umbenannt
werden, indem man auf ihre Bezeichnung doppelklickt. Neu dabei sind auch
die Funktionen zur Auto-Farbkorrektur. Durch sie werden im Bild die
Tonwerte, Kontraste und Farben neutralisiert und automatisch korrigiert.
Das Ergebnis ist oft verblüffend nah an der Wirklichkeit dran und
erspart in vielen Fällen Zeit und Mühe. Wenn man möchte, hat man sogar
die Möglichkeit eigene Autokorrekturoptionen wie "Schwarzweiß-Kontrast
verbessern" oder "Neutrale Mitteltöne ausrichten" einzustellen.
In dem leider immer noch von Photoshop abgespaltenen Programmteil
ImageReady hat sich ebenfalls einiges getan. Mit der so genannten
"Rollover- Palette" kann man Rollover-Effekte für das Web erstellen,
anzeigen und Optionen einstellen. Mit Hilfe von auf dynamischen Daten
basierenden Grafiken kann man Vorlagen erstellen und sich so auch viel
Arbeit ersparen, beispielsweise bei der Erstellung von Bannern oder
Visitenkarten. Indem man auf die Farbe klickt, die ausgespart werden
soll, kann man nun auch in Photoshop und ImageReady Elemente für
Webseiten mit einem Transparenzeffekt versehen. Außerdem wird jetzt auch
das WBMP-Format (das Standardformat zur Optimierung von Bildern für
mobile Geräte) unterstützt.
Photoshop von Adobe ist unumstritten immer noch die beste
Bildbearbeitungssoftware, die es auf dem Markt gibt. Das Programm hat
zwar durchaus seinen Preis, aber man merkt sofort, wofür man sein Geld
ausgegeben hat, nämlich für durchdachte Konzepte, gute Programmierung
und professionelle Weiterentwicklung. Überdenken sollte Adobe die
Trennung von Photoshop und ImageReady, deren Sinn sich dem Benutzer
nicht unbedingt erschließt.