Herbstkollektion

Panasonic stellt Lumix-Modelle FX33, FX55 und FZ18 vor

2007-07-24 Wie schon in den letzten Jahren nutzt Panasonic den Juli, um das im Fachjargon "Herbst-Lineup" genannte Kameraprogramm vorzustellen, die Modelle also, die in der zweiten Jahreshälfte neu in den Markt eingeführt werden. Diesmal sind es zwei chice neue Ultrakompakt-Kameras (Lumix DMC-FX33 und DMC-FX55) und eine interessante, kompakte Bridge-Kamera mit optischem 18-fach-Zoom (Lumix DMC-FZ18). Allen gemeinsam ist eine "höhere Intelligenz" namens Intelligent Auto Mode, mit dessen Hilfe gelungene Fotos unter fast allen erdenklichen Umständen entstehen sollen.  (Jan-Markus Rupprecht)

Anhänger der mit nativem 16:9-Format-Sensor ausgestatteten Lumix DMC-LX2 (10 Megapixel, hochwertiges 4-fach-Zoom, RAW-Format) und der bei digitalkamera.de-Lesern sehr beliebten Prosumer-Superzoom-Kamera DMC-FZ50 (10 Megapixel, 12-fach-Zoom, Blitzschuh, Schwenkmonitor) vermissen in unserer Einleitung vermutlich entsprechende Nachfolgemodelle, da diese Kameras und ihre Vorgängerinnen jeweils immer im Sommer vorgestellt wurden. Und tatsächlich sieht es für beide Modellreihen derzeit nicht sehr gut aus. Über eine Nachfolgerin der LX2 war nichts in Erfahrung zu bringen, obwohl Panasonic das 16:9-Format sehr propagiert. Und die FZ50 könnte das gleiche Ende ereilen wie manch andere sehr gut ausgestattete (und dadurch entsprechend teure) Prosumer-Baureihe bei anderen Herstellern. Diese stehen sehr unter dem Preisdruck der immer billiger werdenden Einsteiger-Spiegelreflexkameras und lassen sich nicht günstig genug herstellen, um diesen preislich Paroli bieten zu können.

Panasonic Lumix DMC-FZ18 [Foto: Panasonic]Da ist es immerhin ein Trost, dass kompakte Super-Zoom-Modelle immer leistungsfähiger werden. So zum Beispiel die neue Panasonic Lumix DMC-FZ18. Schon die zweistellige Zahl in der Typenbezeichnung nährt den Verdacht, dass es für einen FZ50-Nachfolger schlecht aussieht, denn die zweistelligen Nummern waren bisher den Prosumer-Modellen vorbehalten, und für eine 9 wäre in der Reihe der DMC-FZ7 und FZ8 noch Platz gewesen. Hier steht die 18 für den 18-fachen Zoomfaktor. Die Kamera zielt also haargenau auf das 18-fach-Zoom-Konkurrenzmodell Olympus SP-550 UZ und spielt in exakt der gleichen Preis-, Leistungs-, und Ausstattungs-Liga. Zur Ausstattung zählen u. a. die 28mm-Anfangsbrennweite, ein optischer Bildstabilisator im Objektiv, der RAW-Modus sowie die Möglichkeit für den Fotografen, über Zeit- und Blendenautomatik sowie manuelle Belichtungssteuerung kreativen Einfluss auf das Bildergebnis zu nehmen. Bei der Auflösung allerdings überbietet die FZ18 sowohl das Olympus-Konkurrenzmodell als auch derzeitige kompakte Superzoom-Modelle aus eigenem Hause wie die Anfang des Jahres vorgestellte Lumix DMC-FZ8. Acht statt sieben Megapixel besitzt die FZ18 und zieht damit mit der Konkurrenz von Canon gleich (PowerShot S5 IS mit ebenfalls 8 Megapixel auf einem 1/2,5“ kleinen Sensor).

Linsenschema des Leica-Objektivs der FZ18 [Foto: Panasonic]Ansonsten will die FZ18 praktisch alles nicht nur gleich gut, sondern noch besser machen als die Konkurrenz. Schon allein das Objektiv soll die Abbildungsleistung der Mitbewerbermodelle in den Schatten stellen und eine herausragende Bildqualität liefern, praktisch frei von chromatischen Aberrationen und mit äußerst geringen geometrischen Verzeichnungen. Letztere sollen mit -0,16 % in Weitwinkel-Stellung und -0,04 % in Tele-Stellung praktisch unsichtbar sein (Panasonic-Vergleichsmessungen mit der Olympus SP550 UZ: WW -1,09 %, Tele -0,77%). Die Voraussetzung dafür liefern zwei ED-Linsen (eine davon im Bildstabilisator-Element angeordnet) und drei asphärische Linsen (wiederum eine davon im Bildstabilisator). Eine davon ist sogar eine so genannte Meniskus-Linse, eine doppelseitig asphärische Linse, die äußerst schwierig zu produzieren ist. Möglichen verbleibenden Unzulänglichkeiten sollen die Rechenkünste des Venus Engine III Bildprozessors den Garaus machen.

Rückseite der Panasonic Lumix DMC-FZ18 [Foto: Panasonic]Neu bei allen drei neuesten Panasonic-Modellen (auf die beiden Kompaktkameras gehen wir weiter unten noch detailliert ein) ist ein "Intelligent Auto Technology" genanntes Konzept, für das es am Modus-Wahlrad eine eigene Raste gibt, die mit "iA" bezeichnet ist; "Intelligent Auto" steht für das Zusammenspiel von Bewegungserkennung, optischer Bildstabilisation, Gesichts- und Szenen-Erkennung. Die intelligente Automatik soll dem Einsteiger oder jedem sonst, der sich nicht gerade intensiv mit den zahllosen Möglichkeiten seiner Kamera beschäftigen möchte, die Arbeit erleichtern und schlicht und einfach bestmögliche Bilder liefern. Hierzu steuert beispielsweise die Bewegungserkennung die ISO-Empfindlichkeit, so dass schnell bewegte Objekte im Bild auch bei weniger gutem Licht noch scharf abgebildet werden, während bei unbewegten Motiven allein der optische Bildstabilisator Verwackelungen vermeidet und die ISO-Zahl im Interesse geringen Bildrauschens möglichst weit herunter geschraubt wird. Die Gesichtserkennung sorgt beispielsweise dafür, dass genau auf den Gesichtern und nicht versehentlich daneben scharf gestellt wird und dass diese vernünftig belichtet sind (durch Justage der Bildhelligkeit und notfalls unter Zuhilfenahme von etwas Aufhellblitzlicht). Erkannt werden übrigens bis zu 15 Gesichter gleichzeitig in einem Bild, die dann jeweils durch einen quadratischen Rahmen auf dem Monitor bzw. im Videosucher gekennzeichnet werden. Die Szenenerkennung wiederum analysiert das gesamte Bild und wählt dazu aus rund 20 Motivprogrammen ein Passendes aus, z. B. "Nachtportrait", wenn bei schummerigem Licht die Gesichtserkennung Erfolg hatte. Welches Programm gewählt wurde, wird jeweils auf dem Monitor angezeigt, so dass der Fotograf eine gewisse Kontrolle behält.

Falls die Automatik mal daneben liegt, oder der Fotograf der Automatik nicht traut, lassen sich alle Motiv-Programme natürlich auch manuell anwählen. Die wichtigsten Gruppen – Portrait, Sport, Landschaft und Nachtaufnahmen – sind sogar direkt über das Modus-Wahlrad erreichbar und bieten dann wieder eine Unterauswahl wie "Natur", "Architektur" (bei "Landschaft") und in jedem Fall "Kreativ". Bei Letzterem kann dann je nach Motivprogramm noch der fürs Bildergebnis wichtigste Parameter manuell beeinflusst werden, z. B. bei Portrait die Blende (Steuerung der Schärfentiefe) oder bei Sport die Belichtungszeit (weil man vielleicht doch nicht jede Bewegung vollständig einfrieren möchte).

Die Ausstattungsliste der FZ18 ließe sich fast endlos fortsetzen, von der zweifachen Zoomgeschwindigkeit (je nachdem wie weit man den Zoomhebel drückt) über die gespeicherte Zoom-Position, die nach dem Wiedereinschalten die letzte Einstellung wieder herstellt bis zur "Custom"-Stellung des Modus-Wahlrades, über das sich beliebige individuelle Voreinstellungen blitzschnell abrufen lassen oder den in den Achsen Orange/Blau und Grün/Magenta beliebig einstellbaren Weißabgleich. Dies zeigt, dass die Kamera wirklich den Spagat zwischen einer möglichst kleinen und leichten Superzoom-Kamera und einer Prosumer-Kamera hinzubekommen. Eine tulpenförmige Streulichtblende ist serienmäßig, erweist sich beim Handling allerdings etwas unpraktisch (am besten man lässt sie immer montiert und dimensioniert die Kameratasche entsprechend), einen Vorsatzlinsen- bzw. Filteradapter DMW-LA3 gibt es optional. An diesen lässt sich der 1,7-fach-Telekonverter DMW-LT55 montieren. Wem also der serienmäßige 18-fache Zoom mit 504 mm Kleinbild-Brenweite nicht reicht, kommt so auf 30,6-fach-Zoom und satte 1.071 mm Brennweite oder in 3-Megapixel-Auflösung auf 48,7-fach-Zoom mit 1.704 mm Telebrennweite. Hierbei sollte man allerdings nicht mehr auf den Bildstabilisator und ein ruhiges Händchen vertrauen, sondern ein wirklich gutes, stabiles Stativ verwenden. Erhältlich ist die Panasonic Lumix DMC-FZ18 übrigens in einem etwas dunkleren Silber und Schwarz ab Ende August 2007 zum unverbindlich empfohlenen Preis von knapp 480 EUR.

Panasonic Lumix DMC-FX55 [Foto: Panasonic]Rückseite der Panasonic Lumx DMC-FX55 [Foto: Panasonic] Bei so vielen Details zur FZ18 werden nun zwangsläufig die beiden eng verwandten Neuvorstellungen Lumix DMC-FX33 und DMC-FX55 etwas knapp weg kommen. Beide sind stylische und sehr edel verarbeitete Ultrakompakt-Kameras in der Tradition der bisherigen FX-Serie von Panasonic. Im Vergleich zu ihren direkten Vorgängermodellen FX30 bzw. FX50 sind sie natürlich noch einmal ein Stückchen kleiner, insbesondere flacher geworden. Verantwortlich hierfür ist bei beiden Modellen unter anderem ein nochmals geschrumpftes Objektiv mit fünf asphärischen und einer extra hoch brechenden Linse mit einem Brechungsindex von über 2,0. Beide Kameras besitzen die oben genannten Automatiken und (wie übrigens auch die FZ18) 27 MBytes eingebauten "Reserve-Bildspeicher" und werden im Übrigen wie alle Panasonic-Kameras mit SD-Karten betrieben (schließlich ist Panasonic einer der maßgeblichen Initiatoren des SD-Standards) und besitzen den gleichen Sensor wie die FX18, also 8,1 Megapixel. Beide Kameras beginnen ebenfalls bei 28 mm Kleinbildbrennweite, ein Wert, der sich erfreulicherweise immer mehr durchsetzt, nachdem danach fragende Journalisten vor wenigen Jahren noch mit Aussagen wie "das wollen anscheinend nur Europäer" bedient wurden. Rückseite der Panasonic Lumix DMC-FX33 [Foto: Panasonic] Der gravierende Unterschied zwischen FX33 und FX55 besteht in zwei Punkten: erstens der Größe des Monitors (2,5“ bei der FX33 und satte 3“ bei der FX55, dort füllt dieser fast die gesamte Rückwand). Zweitens entsprechend im Preis: 380 zu 400 EUR, was uns bei nur 20 EUR Differenz zu der Preisfrage kommen lässt, welches Modell da wohl besser laufen wird. Allerdings kann die FX33 noch zwei Joker ziehen: Nur sie gibt es neben Schwarz und Silber zusätzlich in "Chocolate" (Dunkelbraun), Dunkelblau und "Pink" (eher ein sehr dezenter Fliederton). Und nur für die FX33 gibt es das Unterwassergehäuse DMW-MCFX30 für Tauchtiefen bis zu 40 Metern. Beide Kameras sollen Anfang September 2007 in den Handel kommen.

Apropros Preisfrage: Die Lumix FZ18 hatten wir auf einer Presseveranstaltung schon kurz in der Hand und haben damit ein kleines Bilderrätsel für digitalkamera.de-User produziert. Die Frage lautet: Wie heißt der Wein? Wenn Sie die Lösung gefunden haben, können Sie eines von 100 digitalkamera.de-T-Shirts gewinnen. In der digitalkamera.de-Galerie – in der aktuellen Version übrigens gesponsert von Panasonic – haben wir einen Benutzerordner angelegt mit einer Bilderreihe, die wir mit der Lumix FZ18 gemacht haben (siehe weiterführende Links). In den Bildern findet sich des Rätsels Lösung. Wenn Sie die Lösung haben, schreiben Sie eine E-Mail an FZ18@medianord.de. Die Mail muss bereits im Betreff die Lösung und Ihre T-Shirt-Größe enthalten. Die Mail selbst muss dann eigentlich nur Ihren digitalkamera.de-Benutzernamen enthalten und ggf. etwas, das Sie uns immer schon einmal mitteilen wollten (falls Sie noch kein digitalkamera.de-Benutzer sind, wird es nun aber Zeit!). Bitte prüfen Sie anschließend, ob Ihre digitalkamera.de-Benutzerdaten Ihre Postadresse enthält, an die wir das T-Shirt verschicken können und aktualisieren oder ergänzen Sie diese gegebenenfalls. Die Aktion geht bis zum 31. Juli 2007. Unter allen bis dahin eingegangenen richtigen Antworten von digitalkamera.de-Benutzern mit vollständiger Adresse verlosen wir die 100 T-Shirts mit dem neuen digitalkamera.de-Logo. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Und nun viel Spaß bei der Suche nach der Antwort auf die Frage "Wie heißt der Wein?".

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 58, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.