Lichtriesen
Nikon stellt lichstarkes F1,4 35 mm und F2,0 200 mm vor
2010-09-15 Nikon stellt mit dem AF-S Nikkor 35 mm 1:1,4G und dem AF-S Nikkor 200 mm 1:2G ED VR II zwei wahre Lichtriesen vor, die das Kleinbild-Vollformat ausleuchten. Das 35mm-Weitwinkel ist neu im Programm, ein so lichtstarkes 35er gab es bei Nikon lange nicht. Der 10-Linser (in 7 Gruppen) soll Abbildungsleistung auf höchsten Niveau bieten und eignet sich dank der Lichtstärke auch für Available-Light-Aufnahmen. Das 200mm-Tele hingegen ersetzt ein "altes" und bringt den leistungsfähigen optischen Bildstabilisator VR II mit. (Benjamin Kirchheim)
Die Fokussierung des 35mm erfolgt über den eingebauten Ultraschallmotor, wobei jederzeit manuell nachfokussiert werden kann, es ist aber auch von vornherein eine manuelle Scharfstellung möglich. Die Naheinstellgrenze beträgt dabei 30 cm, was einem Abbildungsmaßstab von 1:5 entspricht. Das Objektiv verwendet ein innen fokussierendes Element, d. h. es ändert seine Länge beim Fokussieren nicht und die Frontlinse bewegt sich nicht. Während der Bildwinkel im FX-Format (Kleinbild-Vollformat) 63° beträgt, schrumpft er, wenn man das Objektiv an eine DX-Kamera ansetzt. Die Brennweite entspricht dann 52,5 mm, also etwa Normalbrennweite – auch dann ist die Lichtstärke von F1,4 nicht zu verachten. Die kleinste einstellbare Blende beträgt hingegen F16. Für eine einwandfreie Abbildung sorgt nicht nur ein asphärisches Linsenelement, sondern auch die Nanokristallvergütung. Mit Abmessungen von 83 x 90 mm (Länge x Durchmesser) und einem Gewicht von 600 g bekommt man für sein Geld auch einen ordentlichen "haptischen" Gegenwert. Dank 67 mm Filtergewinde ist das Objektiv mit optischen Filtern "nachrüstbar". Im Preis von knapp 1.880 EUR sind eine Gegenlichtblende sowie ein Objektivbeutel enthalten, ab Ende November 2010 soll das 35mm erhältlich sein.
Das AF-S Nikkor 200 mm 1:2G ED VR II ist von noch größerem Kaliber in fast allen belangen. Die Brennweite von 200 mm steigt an einer DX-Kamera durch den kleineren Sensor sogar scheinbar auf 300 mm, die Lichtstärke von F2,0 bleibt. Gleich 3 ED-Gläser sowie ein Super ED Glaselement sollen für höchste
Abbildungsgüte sorgen, auch hier findet die Nanokristallvergütung Verwendung. Insgesamt sind 13 Elemente in 9 Gruppen verbaut, eine davon ist zwecks optischer Bildstabilisierung beweglich gelagert. Der Bildstabilisator erkennt selbstständig, ob sich die Kamera auf einem Stativ befindet, ob der Fotograf sich gerade an einem Mitzieher probiert oder ob er ein "normales" Foto macht und stellt sich automatisch auf die Gegebenheiten ein, um optimal arbeiten zu können. Er gleicht dabei Verwackelungen mit bis zu 4 Lichtstufen aus.
Die Fokussierung erfolgt wahlweise per Ultraschallmotor oder manuell oder im Mischbetrieb, d. h. mit manuellem Eingriff. Das 200mm kann ab 1,90 m Naheinstellgrenze fokussieren und erreicht dabei einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:8,3. Wie auch das 35mm verwendet das 200mm eine innen fokussierende Linsengruppe, so dass sich die Frontlinse in keinster Weise bewegt. Die Blende lässt sich sogar auf bis zu F22 schließen. Mit 124 x 204 mm (Länge x Durchmesser) und einem Gewicht von 2.930 g ist das 200mm ein ganz anderes Kaliber als das 35er, entsprechend wurde das 52mm-Filteranschlussgewinde mittels Filterschublade realisiert. Objektivtasche und Gegenlichtblende befinden sich im Lieferumfang, was man bei einem Preis von 5.900 EUR schon als Selbstverständlichkeit ansehen sollte – das 200er richtet sich ganz klar an professionelle Fotografen und Amateure mit entsprechend dicker Brieftasche. Es soll bereits ab Oktober 2010 lieferbar sein.