DSLR-"Stärkung"
Neue Firmware für Nikon D40 (auf V1.1) und D80 (auf V1.0.1)
2007-02-05 Vermutlich hat es sich bei den gut informierten Nikon-Besitzern schon längst herumgesprochen, aber wer es noch nicht mitbekommen hat, dass es seit vergangenem Dienstag (30.01.2007) eine neue Firmware für die digitalen Spiegelreflexkameramodelle D40 und D80 von Nikon gibt, der soll es nun auch von uns erfahren. In der Version 1.1 für die D40 und in der Version 1.0.1 für die D80 erhältlich, lässt sich die neue Firmware bei Nikon aus dem Internet herunterladen und in Eigenregie (allerdings dann auch auf eigene Verantwortung) aufspielen. (Yvan Boeres)
Die, sich Nikon-typisch aus zwei Teilen (A und B) zusammensetzende Firmware trägt für die D80 die Versionsnummer 1.0.1 bzw. 1.01 und bringt insgesamt fünf Neuerungen bzw. Verbesserungen mit sich. So blinkt im Sucher und in der Ansicht "Aufnahmeinformationen" jetzt die Belichtungsskala (bei einigen Benutzern auch als Belichtungswaage bekannt), wenn die Helligkeit des Motivs außerhalb des Bereichs liegt, den die Belichtungsteuerung der Kamera abdecken kann. Dies tritt in der Programmautomatik (P) auf; in der Zeitautomatik (A) sowie in der Blendenautomatik (S) erst dann, wenn das eingebaute Miniaturblitzgerät aufgeklappt wird. Außerdem wird mit der neuen Firmware die Rauschunterdrückung für Langzeitbelichtungsaufnahmen (sofern durch den entsprechenden Menüpunkt aktiviert) verbessert. Ein Fehler wurde beseitigt, der dazu führte, dass die ISO-Automatik bei einem Zwei-Tasten-Reset (gleichzeitiges Drücken der AF- und Belichtungskorrektur-Tasten auf der Kameraoberseite) deaktiviert wurde, wenn für die Empfindlichkeit ein anderer Wert als ISO 200 eingestellt war; kleinere (Rechtschreib-)Fehler in den englisch-, polnisch- und schwedischsprachigen Kameramenüs wurden ebenfalls korrigiert. Zu guter Letzt hat Nikon mit der neuen Firmware noch eine Art "Sicherheitssperre" in die D80 eingebaut. Bilder, die bereits auf dem Computer bearbeitet wurden, können mit den Optionen des Menüs "Bildbearbeitung" (z. B. rote Augen entfernen, Schatten aufhellen, Filtereffekte anwenden) nicht mehr erneut bearbeitet werden; bei früheren Firmware-Versionen konnte dieser Versuch die D80 zum Absturz bringen.
Bei der Firmware 1.1 für die Nikon D40 fallen die Verbesserungen und Änderungen noch umfangreicher aus. Das Auf- bzw. Einspielen der neuen Firmware bewirkt unter anderem, dass die Kamera den Anforderungen für "Certified for Windows Vista" (den Zertifizierungsprozess von Microsoft für sein neuestes Betriebssystem) gerecht wird. In diesem Zuge wird die D40 auch MTP-kompatibel; diese Erweiterung des PTP-Bildübertragungsprotokolls (MTP steht für "Media Transfer Protocol") sorgt u. a. dafür, dass die Kamera beim direkten Anschluss an den Computer (über das USB-Kabel) vom Betriebssystem als solche erkannt wird und Vista dann erweiterte Bildübertragungsoptionen (wie z. B. den automatischen Abgleich des Bildbestands auf dem Computer mit den Bildern aus der Kamera) anbietet. Im Kameramenü wird nach dem Update anstelle der USB-Option "PTP" dann auch "MTP/PTP" angezeigt. Mit der neuen Firmware wird auch die Auswahl der Jahreszahlen, die im Systemmenü unter "Weltzeit" ausgewählt werden können, auf 2000 bis 2099 erweitert. Weiter geht es mit ein paar Verbesserungen praktischer Natur. Wenn für eine Weißabgleichseinstellung eine Feinabstimmung eingestellt wurde, wird nun in der Ansicht "Aufnahmeinformationen" und im Aufnahmemenü zusammen mit dem Weißabgleichssymbol "+" bzw. "-" angezeigt. Genau wie die D80 bekommt auch die D40 mit der neuen Firmware eine Belichtungswarnung (blinkende Belichtungsskala), eine korrekt funktionierende Reset-Funktion (keine versehentliche Deaktivierung der ISO-Automatik mehr), fehlerbereinigte Menüs (DE, EN, PL, SE) und eine Nachbearbeitungs-Sperre für bereits am Computer bearbeitete Bilder. Darüber hinaus wurde ein Problem beseitigt, dass zum Zurücksetzen der Einstellung für die Autofokusmessfeldsteuerung führte, wenn sich der Monitor und der Belichtungsmesser automatisch abschalteten (Ruhemodus) oder wenn die Kamera ausgeschaltet wurde, während das Funktionswählrad auf eines der Aufnahmeprogramme gestellt war; die Blitzleistung des SB-400 bei manueller Steuerung wird nach dem Update korrekt in den EXIF-Daten der
Aufnahmen vermerkt.
Das Aufspielen der neuen Firmware für die D40 oder D80 erfolgt nach dem gewohnten Prozedere. Nachdem man das Update herunter geladen hat (durch Anklicken des Download-Links stimmt man automatisch den Lizenzbedingungen von Nikon zu), entpackt man es durch einen Doppelklick auf die Datei. Die damit gewonnene(n) Teildatei(en) mit den Dateiendungen .bin kopiert man in das Hauptverzeichnis der Speicherkarte (bei der D40 und D80 eine SD-Karte o. ä.), steckt diese in die Kamera ein und ruft den entsprechenden Menüpunkt "Firmware-Version" im Einstellungsmenü der Kamera auf. Daraufhin erscheint ein Fenster, das die aktuelle Version der Firmware anzeigt und den Anwender über den weiteren Verlauf des Updates führt; folgt man den Anweisungen, beginnt die Aktualisierung der Firmware. Beim Einspeisen der Firmware gelten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen, was vor allem heißt, dass eine Unterbrechung der Stromversorgung (z. B. wegen eines erschöpften Akkus) tunlichst vermieden werden sollte. Wie immer sei darauf hingewiesen, dass das Updaten der Kamera bzw. der Firmware durch den Anwender selbst auf eigene Verantwortung erfolgt. Wer sich nicht zutraut, diese – nicht ganz risikofreie – Operation selbst durchzuführen, sollte die Firmware nur dann wechseln, wenn er es für absolut nötig hält, beziehungsweise das Update von einem Händler oder einer Nikon-Servicestelle vornehmen lassen.