Erweiterung des Festbrennweitenprogramms
Neu: Tamron SP 90 mm F2.8 Di Macro VC USD und SP 85 mm F1.8 Di VC USD
2016-02-22 Mit den beiden Objektiven SP 90 mm F2.8 Di Macro VC USD und SP 85 mm F1.8 Di VC USD baut Tamron sein Programm an hochwertigen Festbrennweiten weiter aus. Das 90 mm Makro ist ein Klassiker im Tamron-Programm, das nun in einer modernisierten Form zusätzlich zum verbesserten Bildstabilisator und beschleunigten Ultraschallfokusantrieb auch noch über einen Spritzwasser- und Staubschutz verfügt. Mit dem 85 mm F1.8 hingegen wird das lichtstarke Line-Up, das bisher aus einem 35 und 45 mm besteht, um ein Porträtobjektiv erweitert. Außerdem kündigt Tamron mit der TAP-in Console ein Zubehör an, mit dem sich die neuen Objektive konfigurieren und die Firmware aktualisieren lässt. (Benjamin Kirchheim)
Tamron legt das SP 90 mm F2.8 Di Macro VC USD (Model F017) neu auf und will den Bildstabilisator sowie die Autofokusgeschwindigkeit verbessert haben. [Foto: Tamron]
Im Unterschied zum Vorgängermodell schützen Dichtungen die wertvollen Innereien des Tamron SP 90 mm F2.8 Di Macro VC USD (Model F017) vor Spritzwasser und Staub. [Foto: Tamron]
Das Tamron SP 90 mm F2.8 Di Macro VC USD (Model F017) ist sowohl für das Vollformat als auch das APS-C-Format geeignet. Es basiert auf dem alten Makro (Model F004) und soll dessen optische Performance sowie das Bokeh erreichen. Die optische Konstruktion besteht aus 14 Elementen, die in elf Gruppen angeordnet sind. Dabei kommen ein LD- sowie zwei XLD-Glaselemente zum Einsatz. Das Floating-Elements-Design soll dafür sorgen, dass von unendlich bis hin zur Naheinstellgrenze von 30 Zentimeter eine optimale Abbildungsleistung erreicht wird. Dabei wird ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:1 bei einem Aufnahmeabstand von 13,9 Zentimeter gemessen ab der Frontlinse erreicht. Die neun Blendenlamellen sollen für eine runde Öffnung und ein gleichmäßiges Bokeh sorgen, das Objektiv lässt sich auf bis zu F32 abblenden. Der verbesserte optische Bildstabilisator soll sowohl bei weiteren Entfernungen als auch bei Makroaufnahmen bis zu 3,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen.
Der Fokusantrieb mittels Ultraschallmotors "USD" (Ultrasonic Silent Drive) wurde weiter optimiert und beschleunigt. Er sorgt für eine schnelle, leise und akkurate Fokussierung. Zudem lässt sich die Fokussierung jederzeit mit dem manuellen Fokusring korrigieren. Gleich zwei Vergütungen sollen Flares und Geisterbilder minimieren helfen. Bei der eBAND-Beschichtung (Extended Bandwidth & Angular-Dependency) handelt es sich um eine Nanovergütung, die Reflektionen minimiert. Hinzu kommt die klassische Mehrschichtvergütung BBAR (Broad-Band Anti-Reflection), zusammen sollen die Beschichten zur Höchstform auflaufen. Zusätzlich weist die Fluor-Beschichtung der Frontlinse Wasser, Öl und Schmutz ab. Dadurch lässt sich die Linse nicht nur einfach reinigen, sondern sie beschlägt auch nicht so leicht. Die nun abgedichtete Konstruktion des Objektivs sorgt darüber hinaus dafür, dass Spritzwasser und Staub nicht ins Objektivinnere gelangen.
Bereits Anfang März 2016 soll das Tamron SP 90 mm F2.8 Di Macro VC USD (Model F017) mit Canon- sowie mit Nikon-Anschluss auf den Markt kommen. Der Marktstart für die Version mit Sony-Anschluss, die ohne optischen Bildstabilisator auskommen muss, folgt später. Einen Preis nannte Tamron noch nicht. Zum Lieferumfang gehört übrigens die Raw-Entwicklungssoftware Silkypix Developer Studio, die mit einem entsprechenden Korrekturprofil für das Objektiv ausgestattet ist. Aber auch die Produkte von Adobe sollen entsprechende Korrekturprofile bieten.
Das Tamron SP 85 mm F1.8 Di VC USD (Model F016) erweitert die lichtstarke 1.8er Objektivserie (bisher 35 und 45 mm) um ein Porträtobjektiv, das obendrein das erste seiner Art mit Bildstabilisator ist. [Foto: Tamron]
Mit dem SP 85 mm F1.8 Di VC USD (Model F016) baut Tamron seine Serie von lichtstarken Festbrennweiten auf drei Objektive aus. Bisher gibt es ein 35 und ein 45 mm (Test siehe weiterführende Links). Das 85 mm ist aus 13 Elementen in neun Gruppen konstruiert. Dabei kommen LD- und XLD-Glaselemente zum Einsatz, um die Bildqualität zu optimieren. Die Blende besteht aus neun Lamellen wird nun auch beim Nikon-Anschluss elektronisch gesteuert. Bis zu zwei Stufen abgeblendet, also bis F3,6, soll sie ihre nahezu kreisrunde Form für ein besonders schönes Bokeh beibehalten. Die beiden Vergütungen eBAND und BBAR sollen Streulicht und Geisterbilder minimieren. Auch die wasser- und schmutzabweisende Fluor-Beschichtung der Frontlinse kommt hier zum Einsatz. Die staub- und spritzwassergeschützte Konstruktion schützt das Objektivinnere vor Feuchtigkeit und Dreck. Als erste lichtstarke 85mm-Festbrennweite ist das Tamron SP 85 mm F1.8 Di VC USD (Model F016) zudem mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet, der Verwackelungen bei bis zu 3,5 Blendenstufen längeren Belichtungszeiten ausgleichen soll.
Der Ultraschall-Fokusantrieb "USD" sorgt laut Tamron für eine schnelle und sehr präzise sowie leise Fokussierung. Anfang April 2016 soll das gut 700 Gramm schwere SP 85 mm F1.8 Di VC USD (Model F016) zunächst mit Nikon- sowie Canon-Objektivanschluss auf den Markt kommen. Die Sony-Version, ohne Bildstabilisator, folgt später. Preise nannte Tamron noch nicht. Eine Streulichtblende gehört ebenso wie die Raw-Entwicklungssoftware Silkypix (inklusive Korrekturprofil für das Objektiv) zum Lieferumfang. Das 67mm-Frontgewinde erlaubt den Anschluss optionaler optischer Filter.
Tamron Tap-in Console. [Foto: Tamron]
Tamron Tap-in Console. [Foto: Tamron]
Mit der neuen Tap-in Console (Model TAP-01) folgt Tamron dem Vorbild von Sigma und bietet einen speziellen Adapter für Firmwareupdates sowie Objektiveinstellungen an. Die Tap-in Console muss mit passendem Bajonett erworben werden und ist nur zu den neuesten Objektiven kompatibel. Das sind aktuell vier Stück: Neben den beiden heutigen Neuvorstellungen SP 85 mm F1.8 Di VC USD (Model F016) und SP 90 mm F2.8 Di Macro VC USD (Model F017) sind dies die beiden lichtstarken Festbrennweiten SP 35 mm F1.8 Di VC USD (F012) und SP 45 mm F1.8 Di VC USD (F013). Neben Firmwareupdates können zahlreiche Einstellungen über eine PC- und Mac-Software vorgenommen werden. Die Fokuskorrektur erfolgt etwa für drei Aufnahmeentfernungen und bis zu acht Brennweiteneinstellungen (bei Zooms). Außerdem lässt sich bei Objektiven mit Fokus-Limiter eben jener individualisieren. Auch für den Bildstabilisator gibt es Einstellungen, denn dieser kann in einem von drei Modi arbeiten: Priorität auf die Stabilisierung des Sucherbilds, Priorität auf die Stabilisierung der Aufnahme oder die Standardeinstellungen, die beides ausgewogen kombiniert. Schließlich lässt sich auch das Verhalten des Fokusrings konfigurieren. Zum einen kann die Empfindlichkeit des Fokusrings bei manueller Fokussierung eingestellt werden. Zum anderen lässt sich die Möglichkeit des manuellen Eingriffs beim Autofokus an- und abschalten. Zu guter letzt kann die Empfindlichkeit des Fokusrings für den manuellen Eingriff konfiguriert werden.
Die Tamron Tap-in Console soll Anfang April 2016 zunächst mit Nikon- sowie Canon-Anschluss auf den Markt kommen, der Sony-Anschluss folgt später. Einen Preis nannte Tamron noch nicht. Die Tap-in Console wird per USB 2.0 an den Computer angeschlossen und auch über diesen mit Strom versorgt. Die dazugehörige Software ist frei verfügbar und muss von der Tamron-Website heruntergeladen werden.