Power satt!
Methanol-Kraftstoffzelle als Batterie-Ersatz
2000-02-06 Eine Pressemitteilung von Motorola sorgt derzeit für Schlagzeilen in der Computer-, der Telekommunikations- und der Digitalkamerabranche. Anscheinend ist es amerikanischen Wissenschaftlern gelungen, eine Brennstoffzelle im Miniaturformat zu entwickeln, die das zehnfache an Leistung gegenüber einem herkömmlichen Akku verspricht. (Yvan Boeres)
Die Marktreife dieser wundersamen Entwicklung soll zwar erst in fünf Jahren
erreicht sein, die Spezifikationen dieser neuartigen Brennstoffzelle hören sich
jedoch jetzt schon vielversprechend an: Die bei Raumtemperatur arbeitende,
fünfmarkstückgroße Zelle soll das zehnfache an Energieausbeute liefern als
bisherige Akkus. Als Brennstoff und Energiequelle dient flüssiges Methanol.
Zwei Katalysatoren zersetzen der Reihe nach das Methanol zu Kohlendioxid,
Elektronen (als Basis für die negative Aufladung der Stromquelle d. h. dem
Minuspol) und Protonen (die wiederum unter Zufuhr von Sauerstoff als Basis für
die positive Aufladung der Stromquelle d. h. dem Pluspol gelten). Im Klartext:
Wenn sich Methanol mit Luft verbindet, entsteht Elektrizität.
Da aber Methanol-Zellen im üblichen Design eine schwächere Ausgangsspannung
aufweisen, müsste man im Normalfall einzelne Zellen zusammensetzen, um die
gewünschte Spannung zu erzielen und folglich viel Platz in Anspruch nehmen. Den
Motorola-Ingenieuren ist es aber gelungen, eine elektronische Schaltung in die
Zellen mit einzubauen, die die ursprüngliche Spannung erhöht sozusagen ein
Art Turbolader oder Transformator für Brennstoffzellen.
Die gemeinsame Entwicklung der neuen Methanol-Brennstoffzelle beruht auf
Forschungsarbeiten des Los Alamos National Laboratory in Zusammenarbeit mit der
Entwicklungsabteilung von Motorola. Sollte es in den vorgesehenen fünf Jahren
zur Serienreife kommen, könnten so sämtliche modernen Elektronikgeräte,
darunter auch Digitalkameras, mit einer umweltfreundlichen, kompakten und
leistungsstarken Energiequelle ausgerüstet werden. Eine ausführliche
Erläuterung der Funktionsweise dieser neuen Brennstoffzelle finden Sie in der
englischsprachigen Original-Pressemitteilung.