Perfekt gefiltert
Hoya Polfilter auch für Digitalkameras ohne Filtergewinde
2002-12-20 Der Filterhersteller Hoya hat einen Polarisations-Filter mit Handgriff auf den Markt gebracht, der nicht in das Filtergewinde eines Objektivs oder Vorsatzlinsenadapters eingeschraubt, sondern mit der Hand vor das Objektiv gehalten wird. Dieser Griff und eine auf die Filterfassung aufgedruckte Skala ermöglichen auch Besitzern von Digitalkameras, die nicht über ein Filtergewinde verfügen, eine recht komfortable Handhabung. (Jan-Markus Rupprecht)
Ein Polfilter gehört zweifellos zu den wichtigsten Filtern überhaupt in der
Fotografie. Neben dem rein nützlichen Effekt der Reduzierung von Spiegelungen
dient er häufig auch der Bildgestaltung, denn oft wird erst mit einem Polfilter
vor dem Objektiv das Meerwasser in Strandnähe so herrlich türkis oder der Himmel
strahlend blau. Dabei erzielt man abhängig vom Sonnenstand unterschiedlich
drastische Effekte.
Der Nutzen eines Polfilters erschließt sich dabei prinzipiell jedem
Fotografen, d. h. egal ob analog oder digital, ob Spiegelreflex- oder
Kompaktkamera. Das Problem bei den kompakten ist allerdings, dass diese oft kein
Filtergewinde besitzen und selbst wenn, sieht man den Effekt des Filters nicht
durch den optischen Sucher, da dieser parallel am Kameraobjektiv mit
vorgesetztem Polfilter "vorbeischaut". Wirklich fein heraus sind nur die
Besitzer von Spiegelreflexkameras oder von digitalen Super-Zoom-Modellen mit
Video-Sucher, denn diese Anwender sehen das Bild durch das Objektiv inklusive
vorgeschraubtem Filter. Dabei ist gerade beim Polfilter die visuelle Beurteilung
des Effekts unerlässlich, denn dieser ändert sich, wenn man den Filter in seiner
Fassung dreht. Die Bandbreite kann dabei, je nach Sonnenstand, von "praktisch
nicht wahrnehmbar" bis "überdramatisch und viel zuviel des Guten" reichen.
Während beispielsweise Skylight-Filter also einfach vor die Kamera geschraubt
(oder gehalten) werden, erfordert der Polfilter vor jeder Aufnahmeserie eine
Justage. Bei kompakten Digitalkameras bleibt da nur die Kontrolle über den
LCD-Monitor – bei gleißendem Sonnenlicht ist dieser aber oft kaum zu gebrauchen
und ermöglicht vielleicht noch die Wahl des Bildausschnittes, nicht aber die
zuverlässige Beurteilung des Filtereffektes.
Hier setzt der japanische Hersteller Hoya mit seinem neuen Handy PL-CIR
Polfilter an. Dieser wird nicht vor die Kamera geschraubt, sondern an einem
Handgriff einfach vor das Objektiv der Kamera gehalten. Eine große, gut
ablesbare Skala erlaubt es dabei, den Filter zunächst ganz einfach vor das Auge
zu halten und durch Drehung die gewünschte Filterwirkung zu wählen. Man merkt
sich die Stellung und hält den Filter anschließend in gleicher Weise vor das
Objektiv der Kamera und macht die Aufnahme. Da es sich um einen
Zirkular-Polfilter handelt, sollten Autofokus und Belichtungsmessung problemlos
damit zurechtkommen. Natürlich ist dieses Vorgehen grundsätzlich auch mit jedem
handelsüblichen Polfilter möglich, d. h. auch wenn dieser ein Schraubgewinde
hat, kann man ihn mit etwas Geschick mit der Hand vor das Objektiv halten. Der
Hoya Handy PL-CIR ist jedoch mit seinem Skalenaufdruck, seinem Griff, seiner
praktischen Handschlaufe mit Befestigungs-Clip und seiner Schutztasche eine
deutlich komfortablere Lösung. Der Polfilter ist hervorragend verarbeitet und
mit rund 68 mm schön groß im Durchmesser. Für die gebotene Qualität und
Ausstattung ist der Preis von rund 89 EUR, für den der Handy PL-CIR ab sofort im
Fachhandel erhältlich ist, durchaus angemessen.