Fotobuchneuheit

CeWe Fotobuch auf Fotopapier im Test

2009-01-13 Auf der Photokina 2008 wurde von CeWe Color erstmals ein Fotobuch auf Fotopapier vorgestellt. An sich keine große Sache, doch handelt es sich beim Druckverfahren um eine echte Ausbelichtung und soll, laut Aussage des Herstellers, andere Fotobuchdruckverfahren in der Qualität übertrumpfen. Ob das Fotobuch diesen Ankündigungen gerecht werden kann und ob die Gestaltung genau so einfach von der Hand geht, wie man es gewohnt ist, soll dieser Fotobuchtest zeigen. Wir haben das Fotobuch Groß (28 x 21 cm) mit Hardcovereinband und mit 34 Seiten für diesen Test gestaltet und 4 Tage später geliefert bekommen.  (Harm-Diercks Gronewold)

CeWe Fotobuch auf Fotopapier [Foto: MediaNord] Die Installation der Gestaltungssoftware kann entweder "on the fly" vorgenommen werden, nachdem man die 1,3 Megabytes große Installationsdatei heruntergeladen hat. Die Datenmenge, die danach noch zusätzlich benötigt wird, beläuft sich auf knappe 79 Megabytes. Oder die Installation erfolgt, indem alles auf einmal heruntergeladen wird. Die Verbindung zum Server ist recht schnell, und mit einer DSL-Leitung sollte keine all zu lange Wartezeit aufkommen.

Die Benutzeroberfläche ist aufgeräumt, und das Programm bietet dem Nutzer die Wahl, ob er sein Fotobuch mit dem Assistenten erstellen möchte oder nicht. Der Assistent hilft dem Anfänger in sofern, indem man dem Programm einfach sagt, wie viele Bilder man ungefähr auf einer Seite haben möchte. Dann zieht man die gewünschten Bilder in das Fenster und drückt auf die Schaltfläche "Album erstellen", und schon legt der Assistent los. Nachträglich hat man dann die Möglichkeit, die Gestaltung noch nach seinen Wünschen anzupassen.

Die ganze Bandbreite der Möglichkeiten offenbart sich jedoch dann, wenn der Assistent nicht genutzt wird. Allerdings hat der User dann auch eine nahezu erschlagende Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Diese reichen von Bildeffekten bis hin zu Rahmeneffekten und Bildüberlappungen. Aus dem Internet lassen sich dann Vorlagen herunterladen und erweitern die Auswahlmöglichkeiten immens. Ein Texteditor wurde auch nicht vergessen.

CeWe Fotobuch auf Fotopapier [Foto: MediaNord] In den Optionen, die man sich vor der Erstellung eines Fotobuchs zu Gemüte führen sollte, sind wichtige Funktionen und Einstellungen enthalten, die einem das Gestalten erleichtern können. So wird hier festgelegt, ob das Programm einen Bildausschnitt nehmen oder ob es immer korrekt skaliert im Layout auftauchen soll. Sinnvoll – besonders bei betagten Rechnern – ist die Möglichkeit, Vorschaubilder in geringer Auflösung zu benutzen, dies beflügelt deren Performance. Besonders wichtig ist, dass man die automatische Bildoptimierung des Labors deaktiviert, wenn man die Bilder selber in einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet hat. Ansonsten kann es vorkommen, dass die Ergebnisse von dem abweichen, was man sich vorgestellt hat. Das Fotobuch wird mit 300 dpi ausbelichtet, und es ist empfehlenswert, wenn man die Bilder selber bearbeitet hat, diese im sRGB-Farbraum zu speichern. Wird die Laborautomatik aktiviert, dann kümmert diese sich um Kontrastanpassung, Schärfung, Helligkeitskorrektur, Schattenaufhellung etc.

Die Bedienung des Editors ist recht einfach, wenn auch einige sinnvolle Features fehlen. So ist es etwa nicht möglich, mehrere Doppelseiten auszuwählen, um das gleiche Design einzufügen; das kann sehr ermüdend sein, wenn man ein großes Fotobuch mit immer demselben Hintergrunddesign erstellen möchte und dies bei jeder Doppelseite erneut auswählen muss. Benutzerfreundlich gelöst wurde dagegen der Vorgang des Layoutwechsels einer Seite, wenn man zusätzliche Bilder einfügen möchte. Die neuen Bilder können einfach auf die Seite "geworfen" werden, und durch den Druck auf die Schaltfläche "nächstes Seitenlayout anwenden" werden die Bilder positioniert und skaliert.

Der Texteditor bringt eine Rechtschreibprüfung mit, die abschaltbar ist, und zeigt an, wenn der Text über die Textfeldbereiche hinausgehen würde. Eine CeWe Fotobuch auf Fotopapier [Foto: MediaNord] automatische Skalierung des Textes findet nicht statt, wenn man die Feldbegrenzungen erweitert – eine recht gute Sache. Auf dem Rechner installierte Schriften lassen sich problemlos verwenden, so dass man zum passenden Bildstil auch immer die passende Typografie hat.

Das Einfügen und Positionieren der Bilder ist leicht, es macht aber Sinn, sich die Bilder so zu organisieren, dass alle in einem Ordner liegen, um sich nicht durch Massen an Fotos wühlen zu müssen. Texte und Bilder lassen sich auch aus dem Internet von Locr und Wikipedia Geonames laden (siehe weiterführende Links). Auch Bilder als Hintergrunddesign einzusetzen, ist kein Problem, auch wenn diese Funktion etwas schwer zu finden ist. Damit dem Nutzer gezeigt wird, ob ein Foto die ausreichende Qualität für das Buch hat, ist ein Smiley in der Werkzeugleiste zu finden. Dieser lächelt entweder grün, ist neutral orange oder ärgert sich rot, wenn die Bildqualität gar nicht ausreicht.

Wenn es gewünscht ist, rundet ein Rahmen um das Foto das Ganze ab, doch auch hier kann man noch einen Schlagschatten einstellen und diesen sogar in verschiedene Richtungen fallen lassen. Mit einem Doppelklick auf das Foto springt man in den Bearbeitungsmodus. Dieser ist zwar rudimentär, hilft aber bei der einen oder anderen schnellen Korrektur.

Die Übertragung der Daten erfolgt entweder per Internet (schnelle Verbindung vorausgesetzt) oder per Post auf gebrannter CD. Die angebotene Übertragung ist abhängig vom Anbieter selber (siehe weiterführende Links).

CeWe Fotobuch auf Fotopapier [Foto: MediaNord] Die Qualität des Fotobuches ist mehr als gelungen. Der Einband ist fest und sauber verarbeitet, die Druckqualität ist auch hier in Ordnung, aber nicht so gut wie die einzelnen Seiten im Innenteil des Buches. Die Oberfläche der Fotos im Buch ist seidenmatt und nicht sehr empfindlich, was Fingerabdrücke angeht. Diese können mit einem weichen Mikrofasertuch leicht wieder abgewischt werden. Empfindlicher ist das Buch schon eher gegen Flüssigkeiten, diese können die Oberfläche nachhaltig verändern und vor allem die Seiten zusammenkleben lassen. Das Testbild ist nach der Laboroptimierung etwas auf die Lichter optimiert, und so laufen die Tiefen leicht zu, was den Eindruck aber nicht sonderlich trübt, weil die Tiefen dadurch einen optimalen Schwarzpunkt erreichen. Die Farben sind kräftig, ohne dabei übersättigt zu wirken.

Die Bindung des Buches ist einwandfrei, zwar machte es bei unserem Dehntest einige Geräusche, dennoch hält das Fotopapier die Belastung problemlos aus. Hier offenbart sich der Vorteil, dass eine Doppelseite ein durchgehendes einzelnes Blatt Papier ist und nicht nochmals per Faden o. ä. zusammengeheftet wird. Lediglich die Rückseiten der Doppelseiten sind miteinander verklebt.

Alles in allem ist das CeWe Fotobuch auf echtem Fotopapier eine durchweg empfehlenswerte Sache, lediglich das fehlende Farbmanagement mag den ambitionierten Amateur und Profi stören, da die eingebaute Bildoptimierung die Bilder jedoch sehr gut vorbereitet, ist dies zu verschmerzen.

Angebot CeWe Color
Erstellung offline
Software für Betriebssystem Windows
Frei gestaltbar ja
Format 30 x 30cm
28 x 21 cm (quer)
21 x 21 cm
Einband Hardcover
Bindung Klebebindung
Bestellung Upload
CD-R mit Postversand
 Lieferzeit 4-5 Tage

Kurzbewertung

  • Bildqualität
  • Qualität von Doppelseiten hervorragend
  • Einfacher und umfangreicher Editor
  • Feuchtigkeitsempfindlich
  • EAN Code auf der Rückseite

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Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.