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Fotos auf 4K-Fernsehern: Notwendige Einstellungen am Fernseher und PC

Seite 2 von 2, vom 2018-04-10, aktualisiert 2018-08-28 (Autor: Jan-Markus Rupprecht)Zur Seite 1 wechseln

Einstellungen am PC

Skalierung

Die mögliche Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln erkennt der Rechner automatisch. Er bekommt auch Infos wie die Bildschirmgrößen übermittelt und schließt daraus, dass Sie den Rechner am Fernseher betreiben und geht davon aus, dass Sie relativ weit weg sitzen. Windows 10 stellt daraufhin automatisch 300 Prozent als Skalierungsfaktor ein, was bedeutet, dass Schrift, Schaltflächen und Programmsymbole sehr groß dargestellt werden. Das kann prima sein, wenn Sie den PC nur vorübergehend im Wohnzimmer für eine Diaschau anschließen, denn dann haben Sie wahrscheinlich eine gute Chance, dass alles vom Sofa aus noch ganz gut erkennbar ist. Wenn Sie aber den Fernseher am Schreibtisch betreiben, wollen Sie keine Skalierung. Dann muss die Einstellung manuell auf 100 Prozent gestellt werden. Das macht man unter Start, Einstellungen, System, Anzeige.

ClearType

Windows besitzt die Möglichkeit, Text durch Antialiasing schärfer und besser lesbar darzustellen. Hierbei werden beispielsweise in runden Elementen der Buchstaben verschiedene Graustufen eingefügt, damit der Buchstabe bei üblichem Betrachtungsabstand schön gleichmäßig erscheint und keine Treppenstufen sichtbar werden. Diese ClearType genannte Technik ist normalerweise standardmäßig für alle angeschlossene Displays aktiviert. Wenn Ihnen die Darstellung der Buchstaben irgendwie merkwürdig vorkommt oder farbige "Blitzer" auftreten, können Sie versuchen, die ClearType-Einstellungen zu optimieren oder ClearType ganz auszuschalten – auch für jeden angeschlossenen Bildschirm individuell. Den ClearType-Assistenten erreichen Sie ziemlich versteckt über Start, Windows System, Systemsteuerung, Darstellung und Anpassung, Schriftarten, ClearType-Text anpassen – oder geben Sie besser einfach im Window Suchfeld "ClearType" ein. Im weiteren Verlauf werden Ihnen dann verschiedene Textbeispiele angezeigt, anhand derer Sie die für Ihren Monitor bestmögliche Darstellung justieren können.

Energiesparfunktionen

Die Stromsparfunktion sorgt normalerweise dafür, dass der PC das Grafik-Ausgangssignal nach einer einstellbaren Zeit ohne Eingaben (z. B. 15 Minuten) abschaltet. Für den angeschlossenen Monitor ist das dann der Hinweis, schlafen zu gehen (Standby). Das funktioniert bei angeschlossenen Fernsehern aber nicht. Diese zeigen dann nur einen schwarzen Bildschirm, schalten jedoch nicht ab, sondern müssen von Hand ausgeschaltet werden. Damit der schwarze Bildschirm keinen ausgeschalteten Fernseher vorgaukelt, empfehle ich, die automatische Bildschirmabschaltung im PC ganz ausschalten und im Grunde das automatische Abschalten des ganzen PCs auch, denn sonst passiert dasselbe: Der PC geht in den Schlafmodus und Sie bemerken vielleicht nicht, dass der Fernseher noch eingeschaltet ist. Unter Windows 10 finden Sie die Einstellungen unter Start, Einstellungen, System, Netzbetrieb und Energiesparen.

Grafikkarteneinstellungen

Auch die zu Ihrer eingebauten Grafikkarte gehörende Software bietet oft zahllose Einstellungsmöglichkeiten. Hier sollte nur rumfummeln, wer weiß, was er tut. Richtig kaputtmachen kann man zwar nichts, aber doch einiges nicht nur zum Besseren verstellen. Dennoch gibt es hier diverse Feintuning-Möglichkeiten, die einen Blick lohnen, insbesondere dann, wenn Sie ohnedies nicht mit der Darstellung oder Farbwiedergabe zufrieden sind. Generelle Empfehlungen können wir hier nicht geben, aber verstellen Sie am besten immer nur jeweils einen Parameter und prüfen Sie danach, wie sich dies auf dem Bildschirm auswirkt. Wenn Ihnen die Bildwiedergabe flau vorkommt (ohne richtiges Schwarz und richtiges Weiß), überprüfen Sie, ob die Grafikkarte den gesamten Farbumfang darstellt. Bei Intel heißt das "Quantisierungsbereich" und sollte keinesfalls auf "Begrenzter Bereich" stehen, sondern auf "Standardbereich" oder "Gesamter Bereich". Bei Nvidia heißt das "Ausgangsdynamikumfang" bzw. "Output dynamic range" und sollte keinesfalls auf "begrenzt" oder "limited" stehen, sondern auf "Voll" bzw. "Full". Andernfalls nutzen die Grafikkarten auf dem Fernsehgerät (oder Monitor) nicht den vollen Farbbereich von 0 bis 255 bei Rot, Grün und Blau, sondern nur einen begrenzten Bereich von 16-235 RGB. Als Ergebnis wird Schwarz dann als Dunkelgrau und Weiß als sehr helles Grau angezeigt.

Nvidia-Problem  Unser Leser Achim Küchler machte uns auf ein unschönes Verhalten bei einigen Nvidia-Grafikkarten am HDMI-Ausgang aufmerksam, das in diesem englischsprachigen Artikel auf der Seite PC Monitors beschrieben wird. Wiedergabegeräte mit 16:9-Seitenverhältnis (egal ob FullHD oder 4K) werden von Nvidia demnach als "Fernsehgerät" (HDTV) eingestuft und dann wird nur der begrenzte Dynamikumfang von 16-235 RGB ausgegeben. Das ist natürlich fatal, denn es gibt schließlich auch sehr viele Computermonitore im 16:9-Seitenverhältnis und wenn man diese über HDMI anschließt (und teilweise wohl sogar selbst bei Anschluss über den Display-Port), kommt nur das begrenzte Signal heraus. In dem Artikel werden diverse Gegenmaßnahmen beschrieben, bei unserem Leser funktionierte allerdings kein dieser Maßnahmen.

Gab es bei Ihnen weitere Einstellungen, die Sie für optimale Ergebnisse ändern mussten? Dann lassen Sie es uns gerne wissen (per E-Mail an Jan-Markus Rupprecht, jmr@medianord.de), dann tragen wir das hier ggf. gern nach.

Im nächsten Fototipp zeigen wir, wie man mit der Software Aquasoft DiaShow 10 Ultimate eine professionelle Bilderschau in 4K-Auflösung macht und als fertiges Video zur Wiedergabe auf einem 4K-Fernseher speichert. Wenn Sie keinen Fototipp dieser Serie verpassen wollen, abonnieren Sie ihn doch einfach kostenlos als Newsletter.

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Autor

Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.