Rubrik: Sonstige Tipps

Bildarchivierung zukunftssicher

2005-08-22 Das Problem ist jedem Digitalfotografen bekannt, der bereits einige Zeit "eifrig" fotografiert: Mit der Zeit sammeln sich Unmengen an Bildern in nicht mehr eindeutig zuzuordnenden Verzeichnissen auf einer nicht "aufgeräumten" Festplatte an. Denn die digitale Fotografie verführt zum Vielfotografieren, da die Herstellung des einzelnen Bildes zunächst praktisch ohne weitere Kosten möglich ist. Es stellt sich daher bald die wichtige Frage, wie man die Bilder vernünftig und sicher archiviert, so dass man sie auch noch nach Jahren wieder findet, auslesen und weiterverarbeiten kann. Hier soll vor allem auf die zukunftssichere Archivierung (im Sinne des sicheren Verwahrens) eingegangen werden.  (Bernd Jaeger)

Bildarchivierung zukunftssicher [Foto: MediaNord]Um hohe Datensicherheit zu gewährleisten, sollte auf jeden Fall eine Speicherung der Daten auf externen Medien stattfinden. Dafür kommen Festplatten, beschreibbare CD-Rs und CD-RWs sowie entsprechende beschreibbare DVD-Datenträger in Betracht. Da sich – Berichten zufolge – bisher weder die Haltbarkeit noch die Datenbeständigkeit der ihrer großen Speicherplatzreserven wegen sehr interessanten DVD-Rohlinge noch nicht endgültig als zuverlässig erwiesen haben, wird empfohlen, die Speicherung auf preiswerten CD-Rs vorzunehmen. Auch die erwiesene Lesekompatibilität von CD-Rs spricht für diesen Weg. Eine dauernde Speicherung auf Festplatten (auch externen) hingegen erscheint nicht sonderlich sinnvoll, da es sich dabei um mechanisch empfindliche Geräte handelt und ein plötzlicher Ausfall nie ausgeschlossen werden kann.

Für Sicherheitsfanatiker besteht die sicherste Speicherung zweifellos darin, zwei CD-Rs mit gleichem Inhalt zu brennen und diese nach dem Brennvorgang zu verifizieren. Hiernach sollte man tatsächlich eine CD-R außerhalb des Hauses lagern (hier reicht das Büro oder Haus von Eltern oder Freunden), um dem Totalverlust etwa bei einem Brand- oder Einbruchschaden vorzubeugen. Und wenn man ganz sicher gehen will, sollte man die CD-Rs in regelmäßigen, größeren Abständen auf neue Datenträger kopieren und hiernach wieder verifizieren. Falls man dieses Umkopieren vermeiden will, sollte wenigstens die Lesbarkeit der Datenträger regelmäßig überprüft werden. Unnötig zu erwähnen, dass natürlich auf eine sach- und vorschriftsgemäße Lagerung der Datenträger zu achten ist, diese also nicht direkter Sonne ausgesetzt, nicht auf oder in unmittelbarer Nähe von Heizungen sowie auch nicht in Feuchträumen gelagert werden dürfen.

Doch wie steht es mit der künftigen Lesbarkeit der heutigen Datenformate? Die Frage ist sicher nicht unberechtigt. Denn wer arbeitet heute schon noch mit einem DOS-Rechner ohne Windows, wer verwendet noch WIN 3.11 oder Windows '95?

Bildarchivierung zukunftssicher [Foto: MediaNord]Die Problematik nicht mehr gegebener Lesbarkeit irgendwann veralteter Datenformate ist nicht all zu dramatisch anzusehen, jedenfalls bei vernünftiger Vorsorge. Denn Änderungen treten nicht über Nacht ein, so dass man genug Zeit hat, ggf. vorhandene Bilder in ein neues Format zu konvertieren. Darüber hinaus ist es natürlich sinnvoll, sich noch ältere Lesegeräte und entsprechende Software aufzuheben, die man auch mit neuerer Hardware noch kombinieren kann. Hier empfehlen sich derzeit externe USB- oder Firewire-Laufwerke, da man diese Geräte ganz sicher zumindest für eine Übergangszeit auch mit veränderter Hardware wird kombinieren können.

Die im Prinzip schwierigste Aufgabe besteht darin, die richtige Form der Bildarchivierung zu wählen. Diese unterscheidet sich – außer in der Menge – wohl kaum von der klassischen Negativ-Archivierung, mit Bilddateien kann sie jedoch sehr viel einfacher und übersichtlicher gestaltet werden. Natürlich kann man sich hier der unterschiedlichen, speziellen Bildverwaltungssoftware bedienen, aber sinnvoll erscheint es, hier einfach Verzeichnisse mit eindeutigen Namen für die "Aufnahmeereignisse" zu erstellen, also etwa Weihnachten 2004, Urlaub Spanien 2003, Geburtstag Elke 2005 etc. Hierfür muss jeder mit ein wenig Mühe und Phantasie für sich selbst die geeignete Archivierungsform finden, die das schnelle, einfache und sichere Auffinden der Bilder auch nach Jahren sicherstellt. Der Aufwand für das beschriebene Speichern von Bilddateien ist vergleichsweise geringer und die Archivierung insgesamt auch sicherer geworden als noch zu Zeiten der Negativaufbewahrung.

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