Rubrik: Tipps zu einzelnen Kameras

Anzahl bisheriger Auslösungen einer Olympus-Kamera anzeigen

2022-03-27 Beispielsweise wenn man eine gebrauchte Kamera kaufen will, möchte man vielleicht wissen, wie viele Fotos diese schon aufgenommen hat. Zwar ist die Zahl der Aufnahmen nicht so relevant, wie vielleicht der Tachostand bei einem Kraftfahrzeug. Doch auch der mechanische Verschluss einer Kamera hält nicht ewig – und so kann es, neben dem Gesamtzustand der Kamera, durchaus eine Rolle spielen, ob diese z. B. 1.000, 10.000 oder bereits 100.000 gemacht hat. Kaum eine Kamera zeigt dies einfach so direkt an. Es gibt aber oft versteckte Service-Anzeigen, um an solche Informationen zu kommen. Wie das bei Olympus-Kameras geht, erklären wir in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung.  (Jens Scheppler)

Diese Vorgehensweise ist übrigens nicht neu, sie kursiert im Internet seit vielen Jahren. Selbst mit der Olympus Pen E-P1 soll die Prozedur funktionieren, und die ist immerhin 2009 erschienen. Eine kurze Internetsuche ergibt dementsprechend viele Treffer mit mehr oder weniger vollständigen Anleitungen und Informationen, die größtenteils auf Englisch sind. Da das Vorgehen aber auch für aktuelle Kameras zutrifft, wollen wir in dieser Anleitung die gesammelten Informationen möglichst nachvollziehbar zur Verfügung stellen. Um die Anzahl der Auslösungen, sowie weitere Angaben zur Kamera auslesen zu können, sind nur einige Bedienschritte an der Kamera selbst notwendig. Einen Computer mit zusätzlich installierter Software, wie es bei manch anderen Kameraherstellern der Fall ist, benötigt man bei Olympus nicht. Es ist aber wichtig, alle Schritte genau in der angegeben Reihenfolge durchzuführen. Getestet haben wir das Vorgehen an einer Olympus OM-D E-M5 Mark III. Auf welche weiteren Kameras nach dem gleichen Vorgehen unterstützt werden, verweisen wir in den weiterführenden Links. Wir möchten aber auch betonen, dass die Anleitung keine "offizielle" Anleitung und nicht von Olympus selbst stammt.

Zunächst sollte man sicherstellen, dass der Kamera-Akku geladen und die Kamera ausgeschaltet ist. Der erste Schritt beginnt mit dem Drücken und Halten des Menüknopfes der Kamera. Erst dann schaltet man die Kamera ein. Sobald die Anzeige auf dem Display erscheint, wird der Menüknopf losgelassen und direkt danach erneut gedrückt. Nun erscheint das Menü der Kamera.

Links im Hauptmenü navigiert man nach unten, bis das Symbol mit dem Werkzeugschlüssel markiert ist. Über die Taste "Rechts" wechselt man in das Untermenü und steuert dort auf den Eintrag für die Helligkeit, wie auf folgendem Bild zu sehen.

Ab hier wird es wichtig, die richtigen Tasten in genau der vorgegebenen Reihenfolge zu drücken, denn ein visuelles Feedback über das, was man gerade tut, gibt es nicht mehr. Gedrückt wird zunächst die Taste „Rechts“ und dann nacheinander die Kameratasten „Info“ und „OK“. Es wechselt die Displayanzeige und die Kamerabezeichnung erscheint.

Um nun zu den gewünschten Anzeigen zu gelangen, drückt man jetzt nacheinander folgende Tasten:

Hoch – Runter – Links – Rechts

Danach drückt man einmal den Auslöser der Kamera durch und noch einmal die Taste „Hoch“. Nun ist man praktisch am Ziel und kann sich vier verschiedene Seiten mit unterschiedlichen Informationen anzeigen lassen. Es erscheint zunächst die Seite 1 oder "Page 1". Unter anderem verbirgt sich hinter „L“ der Modellcode für das angeschlossene Objektiv und hinter „F“ der Modellcode für einen aufgesteckten Blitz. Andernfalls bleiben die entsprechenden Felder leer.

Mit Druck auf die Taste „Rechts“ wird Seite 2 angezeigt (Page 2), mit der nun auch die gewünschte Anzeige – die Anzahl an Auslösungen – angezeigt wird. Diese Information steht an oberster Stelle, hinter „MS“ (Mechanical Shutter). Bei Kameramodellen ohne mechanischen Verschluss steht hier stattdessen das Kürzel „R“. Die weiteren Kürzel stehen für die Anzahl an Auslösungen mit Blitz („S“), die Anzahl der Reinigungsvorgänge ("C" = Cleaning Mode) und der Anzahl der Ultraschallreinigungen („U), inklusive derer, die mit Einschalten der Kamera automatisch durchgeführt wird. Die Zahl hinter dem "V" setzt sich aus zwei Werten zusammen: 1. Wie oft die Kamera in den Live-View Modus versetzt wurde und 2. wie oft der AEL-Knopf benutzt wurde, um im Live-View-Modus zu fokussieren. Und wie viele Auslösungen mit der gehäuseinternen Bildstabilisierung aufgenommen wurden, das steht hinter dem "B", für "In-Body Stabilisation".

Die Seite 3, also Page 3, wird auf einen Druck der Taste „Unten“ angezeigt. Bei den hier aufgezeigten Informationen handelt es sich im ersten Eintrag um die Seriennummer ("CS" = Camera’s Serial Number). Diese findet sich auch als "Internal Serial Number" in den EXIF-Daten der Bilder wieder, die von der Kamera aufgezeichnet werden.

"MCS" steht für "Main CPU Serial Number", also der Seriennummer der Hauptprozessoreinheit. Sie setzt sich zusammen aus der Modelnummer (den ersten vier Ziffern), in unserem Fall 4199. Sie steht für das Kameramodell "OM-D E-M5 Mark III". Die fünfte Ziffer steht für das Produktionsjahr, in unserem Fall "9" für das Jahr 2019. Ziffer sechs und sieben stehen für den Produktionsmonat, im Beispiel "12", folglich wurde die Kamera im Dezember 2019 produziert.

Auf Seite 4 gelangt man mit Druck auf „Links“. Hier werden Fehlercodes aufgelistet, in Form eines vierstelligen hexadezimalen Codes, gefolgt von einem x und wie häufig der Fehler vorgekommen ist. Da bei unserer Kamera kein Fehler vorhanden war, blieb die Information auf dieser Seite ohne Angabe.

Diese vier Seiten lassen sich auch direkt ansteuern, „Hoch“ steht dabei für Seite 1, „Rechts“ für Seite 2, „Unten“ für Seite 3 und "Links" für Seite 4. Um wieder normal mit der Kamera fotografieren zu können, schalten Sie zunächst ihre Kamera aus und danach bei Bedarf einfach wieder ein.

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