Rückblende

Photographica Szene – Eindrücke von der Darmstädter Fotobörse

2009-05-06 Seit 1974 veranstaltet der Foto-Club Darmstadt e.V. regelmäßig zweimal im Jahr seine internationale Fotobörse mit Ausstellern aus Europa und Übersee. Nach eigenen Angaben ist sie die älteste Veranstaltung dieser Art in Deutschland. Werner Kumpf, der die Organisation seit Anfang an mit vielen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen aus dem Fotoclub durchführt, nahm sich etwas Zeit, um mir von den Anfängen zu berichten. Lange Zeit fand die Börse in den Räumlichkeiten eines Darmstädter Gymnasiums statt, aber vor ca. 6 Jahren hatte der Hausmeister wegen eines Jubiläums die Fotobörse vergessen, so dass man mit der Organisation erhebliche Probleme hatte.  (Harald Schwarzer)

  • Bild  [Foto: Harald Schwarzer]

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Gute Kontakte halfen dann bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten und so wurde man in der Mensa der TU Darmstadt heimisch. Auf ungefähr 16.000 qm präsentiert sich heute das Angebot - und es gibt ausreichend Parkplätze für Aussteller und Besucher. Zwar sind die Beleuchtungsverhältnisse nicht an allen Ständen optimal, aber das tut der Beliebtheit keinen Abbruch. Werner Kumpf berichtete, dass bereits über 40% der Aussteller schon jetzt ihre Plätze für die nächste Börse gebucht haben. Positiv fiel mir der hohe Anteil der jüngeren Besucherinnen und Besucher auf. Aber die jungen Leute suchen vorwiegend Anwenderkameras und Zubehör - also doch kein potentieller Sammlernachwuchs ?! Es werden auch gebrauchte Digitalkameras angeboten und so mancher Vater kaufte für die Tochter oder den Sohn eine digitale Kompaktkamera oder eine DSLR.

Großen Zulauf fanden die beiden Fotoshootings, die Profifotograf Jörg Meisinger vom Foto-Club Darmstadt mit der blonden Chrissie aus Dresden durchführte. Nachdem der Fotograf auf einige Selbstverständlichkeiten hingewiesen hatte („das Model nicht anfassen, sondern die Posen selber vormachen" oder „nicht nach jeder Aufnahme auf das Display starren, denn so verliert man den Kontakt zum Model") erlebte man eine vergnügliche halbe Stunde. Dass die Technik nicht immer einwandfrei funktionierte, gehört wohl dazu - manchmal arbeitete der Sensor der Blitzanlage nicht korrekt und zum Schluss funktionierte der Kartenleser nicht zuverlässig. Trotzdem gab es noch genügend RAW Daten und so weihte uns Ute Döring - ebenfalls vom Darmstädter Club - in die Geheimnisse der digitalen Bildbearbeitung ein. Als „unbedarfter Laie" konnte ich nur staunen, was mit einer professionellen Software alles möglich ist.

Werner Kumpf war über 30 Jahre Fotograf im Landesmuseum und frönt seiner Leidenschaft mit 76 Jahren noch immer. Heute fotografiert er vorwiegend Panoramabilder, die auch in der Fotogalerie „Weißer Turm" - ein Bauwerk der Darmstädter Stadtbefestigung von 1330 - zu sehen sind. Mit einem Schmunzeln im Gesicht erzählte er mir, dass er seine umfangreiche Kamerasammlung schon Ende der 1990er Jahre (als das Preisniveau noch hoch war) verkauft hat; manchmal muss nur den richtigen Zeitpunkt erwischen. Ein Teil des Erlöses floss in den Hausbau seiner Tochter.

Stets aktuell sind die Termine im Börsenkalender auf der Homepage der unabhängigen Sammlervereinigung Photographica Cabinett (s. weiterführende Links)

Weiterführende Links:

http://www.weisser-turm-da.de

http://www.cabinett.de/fotobersen.html

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