Lichtstarkes Standardzoom

Panasonic Leica DG Vario-Elmarit 12-35 mm F2.8 Asph. OIS im Test

Seite 2 von 2, vom 2023-12-28 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Im Inneren des 12-35 mm F2.8 Asph. OIS (H-ES12035) stecken 14 Linsen, die von den Panasonic-Konstrukteuren in neun Gruppen angeordnet wurden. Doch Linsen sind nicht gleich Linsen und so befinden sich gleich vier asphärische Linsen und jeweils eine UED- und UHR-Linse im Objektiv. Bei den letzten Glasart handelt es sich um die "Ultra"-Version von optischem Glas, das zum einen mit sehr geringer Dispersion (UED) ausgestattet ist. Beim UHR-Glas handelt es sich um ein "Ultra High Refractive Index" Glas, das mit einem sehr hohen Brechungsindex ausgestattet ist. Mit dem Einsatz von Spezialglas sollen optische Fehler reduziert werden und die Auflösung bis zum Bildrand möglichst gleichmäßig hoch sein.

Doch Spezial-Linsen haben nicht nur Vorteile. So können asphärisch geschliffene Linsen ein nicht homogenes Bokeh im unscharfen Bereich bei Spitzlichtern erzeugen. Und in der Tat zeigen sich eher unschöne “Zwiebelringe” in den Lichtplättchen der unscharfen Spitzlichter. Allerdings muss man schon sehr genau hinsehen, um sie zu erkennen.

Beim Streulicht ist das 12-35 mm F2.8 Asph. OIS (H-ES12035) schon wegen seiner stark gewölbten Frontlinse etwas benachteiligt. So zeigt sich das H-ES12035 trotz der besonderen Anti-Reflex-Beschichtung des Sensors der G9 II recht anfällig für Streulicht und das schon bei flachem Einfallswinkel. Das macht sich durch recht großflächigen Kontrastverlust bemerkbar. Wird der Einfallswinkel steiler, so gesellen sich Blendenflecke in das Erscheinungsbild. Apropos Blende, diese besteht aus sieben Lamellen, die sich bis F22 abblenden lassen.

Wenn man allerdings die Streulichtblende aufsetzt, die sogar zum Lieferumfang gehört, dann sieht das schon ganz anders aus. Der großflächige Kontrastverlust verschwindet und kommt erst wieder zum Vorschein, wenn der Lichteinfallswinkel dafür sorgt, dass Licht direkt auf die Frontlinse fallen kann. Wir empfehlen daher grundsätzlich, die Streulichtblende zu montieren.

An der 25 Megapixel auflösenden Lumix DC-G9 II erreicht das 12-35 mm F2.8 Asph. OIS (H-ES12035) seine maximale Auflösung bei mittlerer Brennweite von 20 Millimetern. Mit knapp 81 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) bei F4 konnte das H-ES12035 uns positiv überraschen. Das ist ein Spitzenwert. Allerdings sinkt die Auflösung zum Bildrand um 39 Prozent auf 53 lp/mm ab. Das ist hoch, aber noch nicht extrem. Bei offener Blende liegt die niedrigste Auflösung bei 62 lp/mm bei 35 Millimetern Brennweite, gefolgt von 12 Millimeter Brennweite mit knapp 68 lp/mm und angeführt von 77 lp/mm bei mittlerer Brennweite. Ab F5,6 macht sich die Beugung in den Auflösungsergebnissen bemerkbar. Das sorgt dafür, dass Aufnahmen mit mehr als F8 nicht mehr empfehlenswert sind.

Bei der Randabdunklung schlägt sich das 12-35 mm F2.8 Asph. OIS (H-ES12035) gut und dunkelt bei offener Blende bei F2,8 im Weitwinkel und bei maximaler Brennweite mit 0,7 EV am stärksten ab. Alle anderen Blenden- und Brennweiten-Einstellungen liegen zwischen 0,2 und 0,5 EV Randabdunklung. Auch bei den Farbsäumen gibt es Entwarnung. Farbsäume sind kleiner als ein Pixel in allen Brennweiten und selbst an starken Konstrastkanten steigen sie nur bei 12 und 35 Millimeter Brennweite leicht über 0,5 Pixel, also quasi unsichtbar, es sei denn, man betreibt Pixel-Peeping.

Bei der Verzeichnung sieht das leider nicht mehr ganz so super aus (siehe Diagramm aus dem Labortest unten). Hier machen sich tonnenförmige Verzeichnungen mit maximal einem Prozent bei 12 Millimeter Brennweite leicht bemerkbar. Auch bei 35 Millimetern Brennweite wurde eine ein Prozent Verzeichnung ermittelt. Da diese allerdings in der subjektiv auffälligeren Kissenform auftritt, ist das gerade noch akzeptabel.

Fazit

Das Panasonic Leica DG Vario-Elmarit 12-35 mm F2.8 Asph. OIS (H-ES12035) ist ein sehr hochauflösendes Standardzoom, das mit der hohen Pixeldichte der Lumix DC-G9 II problemlos zurechtkommt. Doch auch abseits der optischen Qualität zeigt das H-ES12035 deutlich, dass es das Objektiv für jede Aufnahmesituation ist, in der ein Zoom mit Weitwinkel und leichtem Tele sowie flottem Autofokus gefragt ist. Zwar gehört das 12-35 mm F2.8 Asph. OIS (H-ES12035) mit knapp 1.000 Euro UVP nicht zu den Budget-Objektiven, aber es ist für anspruchsvolle Fotografen in jedem Fall sein Geld wert.

Kurzbewertung

  • Metallgehäuse
  • Wasser- und Staubschutz
  • Sehr hohe Auflösung bei mittlerer Brennweite
  • Geringe Farbsäume
  • Hoher Auflösungs-Randabfall
  • Zoomring recht dicht am Kameragehäuse
  • Nur akzeptable Verzeichnung

Panasonic Leica DG Vario-Elmarit 12-35 mm F2.8 Asph. Power OIS (H-ES12035) mit Panasonic Lumix DC-G9 II

Verzeichnung


Hersteller Panasonic
Modell Leica DG Vario-Elmarit 12-35 mm F2.8 Asph. Power OIS (H-ES12035)
Unverbindliche Preisempfehlung 999,00 €
Bajonett Micro Four Thirds
Brennweitenbereich 12-35 mm
Lichtstärke (größte Blende) F2,8 (durchgängig)
Kleinste Blendenöffnung F22
Linsensystem 14 Linsen in 9 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat nicht relevant
Anzahl Blendenlamellen 7
Naheinstellgrenze 150 mm
Bildstabilisator vorhanden ja
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 58 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 68 x 74 mm
Objektivgewicht 306 g

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