Gedrucktes Buch

Springer-Verlag Digi-Foto-Powerpack

ISBN 3-540-20262-5
Anspruch Anfänger: NEINEinsteiger mit Grundwissen: JAFortgeschrittene: JAambitionierter Amateur: JAProfi: NEIN
Rezension

Imposant kommt es schon daher, das "Digi-Foto-Powerpack" von Thomas Maschke. Verteilt auf drei Bände erfährt der geneigte Leser alles über digitale Kameratechnik, Aufnahmetechnik und Bildbearbeitung. Die Bücher sind auch einzeln erhältlich, beim Einzelkauf verzichtet man allerdings auf einen stabilen und schmucken Pappkarton, der das Trio umhüllt. Außerdem gibt es beim direkten Powerpack-Kauf auch eine kleine finanzielle Ersparnis. Doch was wird geboten? Erst einmal fällt auf, dass die Inhalte recht großzügig in den Büchern verteilt sind. Große Schriften, ein breiter Seitenrand und leere Kapitel-Startseiten bezeugen dies. So stellt sich leider die Frage, ob man das "Maschkesche Trio" nicht auch als Einzelbuch hätte heraus bringen können. Wenigstens Mindersichtige kommen durch den etwas größeren Schriftsatz auf ihre Kosten.

Jedem einzelnen Lehrbuch geht ein ausführliches Inhaltsverzeichnis voran, in dem die jeweiligen Kapitel inklusive der verschiedenen Unterkapitel verzeichnet sind. Die eindeutige Nummerierung der einzelnen Themen sorgt für eine genaue systematische Anordnung, so dass sich jeder schnell zurechtfinden kann. Auch innerhalb der Kapitel sorgen Seitenüberschriften stets für einen klaren Durchblick. Allen drei Büchern ist ebenfalls die Menge der vielen Fotos und Skizzen gemein (es handelt sich dabei natürlich um verschiedene Bildinhalte). Gezeigt werden meist Aufnahmen von Kameragehäusen und -zubehör sowie Bildbeispiele, die von eher praktischer Schönheit sind. Hin und wieder eingeschobene Ratschläge und Tipps werden durch kleine Symbole in Form von grobpixeligen Glühlämpchen und Ausrufezeichen hervorgehoben. Die Seitenanzahl variiert zwischen 202 bis 236, wobei in den Bänden "Digitale Aufnahmetechnik" und "Digitale Bildbearbeitung" am Ende ein kleines Glossar integriert ist. Die "Digitale Kameratechnik" beinhaltet eine kleine Formelsammlung, mit deren Hilfe man beispielsweise die Schärfentiefe für jede Brennweite und Blende ausrechnen kann. Die "Kameratechnik" umfasst neun Kapitel, in denen sämtliche Kameratypologien, Bildsensoren, Objektive und Belichtungsfunktionen erläutert werden. Außerdem werden verschiedene Ausstattungsarten, Bildspeicher, Energieversorgungsarten und Zubehörartikel vorgestellt. Dabei sind die Inhalte objektiv gehalten, zur bildhaften Verdeutlichung werden allerdings Kameramodelle verschiedenster Bauart von Firmen wie Sinar, Minolta oder Olympus dargestellt. Viele praktische Tipps sorgen dafür, dass man das frisch erlesene Wissen auch im reellen Bezug zur eigenen Kamera anwenden kann, wie bei der Erstellung von Belichtungsreihen oder in der Vermeidung von Bildfehlern wie Hot Pixeln. Beherrscht man die Funktionen der eigenen Kamera, rückt die "Digitale Aufnahmetechnik" in den Vordergrund. Sieben Kapitel bieten einen Überblick über diverse Aufnahmegebiete wie Architektur-, Makro- und Studiofotografie. Dem voran geht ein kleiner Exkurs in grundlegende Kameraeinstellungen, denn nur wer seine Kamera im Griff hat, kann auch optimale Ergebnisse erzielen. Dementsprechend wird auch Basiswissen zur Belichtung weitergegeben. Belichtungsmessungen, verschiedene Belichtungsprogramme und Belichtungseingriffe sind dabei die vorrangigen Themen. Die Praxis wird auch nicht außer Acht gelassen. In einem eigenen Kapitel wird auf die richtige Aufnahmevorbereitung hingewiesen. An die 40 Seiten befassen sich daraufhin mit der Gestaltung von Fotos durch etwa den Goldenen Schnitt und den passenden Einsatz von Brennweiten und Licht. Der dritte Band "Digitale Bildbearbeitung" komplettiert schließlich das Trio, indem er sich ausschließlich der Grundlagen annimmt, die zum gekonnten Einlesen, Bearbeiten und Ausgeben digitaler Fotografien nötig sind. Der Aufbau des Buches ist dabei seinen "Geschwistern" ähnlich. Erst erhält der Leser eine Einführung in die Thematik, inklusive einer Art Warenkunde, in der die wichtigsten Arbeitsgeräte in Text und Bild vorgestellt werden. Dem folgt Wissenswertes rund ums Thema Farbe und schließlich die Bildoptimierung. Die dabei von Maschke vorgestellte Software ist Adobe Photoshop, er betont jedoch, dass sich die wesentliche Arbeitsweise von anderen Bildbearbeitungsprogrammen nicht unterscheidet. Die anderen Kapitel des Buches beschäftigen sich dann noch mit Bildmanipulationen in Form von Retuschen und Effekten, der Publikation von Fotos sowie der Katalogisierung und Archivierung der Dateien. In allen drei Büchern wird viel grundlegendes Wissen vermittelt. Dabei ist die Sprache stets sachlich und gut verständlich, so dass auch diffizilere Begrifflichkeiten wie Farbmodelle oder Schärfentiefeformeln verstehbar werden. Der Aufbau der Bücher ist ebenfalls klar und sachlich, was auch auf Dauer ein wenig nervt, sind die vielen Leerflächen in den Büchern. Inhaltlich wird hier eine breite Basis an gutem Fachwissen geboten, manchem Fortgeschrittenen wird die Tiefe der Materie – etwa bei kreativen Bildmontagen – etwas zu seicht sein. Einsteigern und ambitionierte Laien bietet das Trio aber mindestens das nötige Know-how zum bronzenen "Schwimmabzeichen". (Kirsten Hudelist)

Digi-Foto-Powerpack von Thomas Maschke ist im Juni 2004 bei Springer-Verlag erschienen.

Weitere Publikationen dieses Autors

Weitere Publikationen dieses Verlages

Alle Publikationen dieses Verlages