Gedrucktes Buch

Springer-Verlag 4 Farben 1 Bild

Die Entwicklung der digitalen Bildverarbeitung im Desktop Publishing hat seit dem Erscheinen der ersten Auflage dieses Buches eine stürmische Entwicklung genommen. Die 4. Auflage dieses Klassikers von Mattias Nyman wurde vom bekannten Fachautor Jan-Peter Homann aktualisiert, um Einsteigern den Umgang mit Scans, Druckdaten und Proofs praxisorientiert und verständlich zu vermitteln. Hierbei sind insbesondere die Richtlinien der Forschungsgesellschaft FOGRA und des Bundesverbandes Druck und Medien bvdm berücksichtigt. Diese geben klare Vorgaben für die Separation nach CMYK, die Erzeugung von PDF/X-Daten und die Erstellung von farbverbindlichen Digitalproofs. So werden verbindliche Schnittstellen zwischen der Druckvorstufe und der Druckerei geschaffen, die für alle Beteiligten größtmögliche Produktionssicherheit bieten. Das Buch wendet sich an Einsteiger und bietet Repro-Profis ein Update zu aktuellen Standards.

ISBN 3-540-01314-8
Anspruch Anfänger: NEINEinsteiger mit Grundwissen: NEINFortgeschrittene: JAambitionierter Amateur: JAProfi: JA
Rezension

Bereits 1992 ist dieses Buch in seiner ersten Auflage erschienen und seitdem eine Art Pflichtlektüre für alle, die sich mit der professionellen Bildaufbereitung für den Druck beschäftigen. Die 4. aktualisierte und stark erweiterte Neuauflage bezieht im Buch wie auch im Untertitel die Programme InDesign und das PDF/X-Format mit ein. "Grundwissen für die Farbbildbearbeitung" meint hier nicht die grundlegende Aufbereitung (Optimierung) von Digitalfotos oder gar komplexe Bildbearbeitungen oder Composing. "4 Farben 1 Bild" widmet sich auf allen Seiten "nur" einem Themenbereich: Wie bearbeite und optimiere ich mein digitales Bild für den Druck. Es geht um den CMYK-Modus und weniger um RGB-Farben. Alle Kapitel, die man sich zu diesem selektierten Thema vorstellen kann, werden in dem Buch der Reihe nach besprochen. Welche Rolle spielt das Druckraster? Was hat es mit der Bildauflösung auf sich? Und was gibt es bei den verschiedenen Dateiformaten (TIFF, EPS, DCS) zu beachten? Die Informationen gehen ins Detail und Mattias Nyman schreckt nicht davor zurück, Einzelheiten auch anhand von Formeln und Rechenbeispielen zu verdeutlichen – die das umfangreiche Thema dann tatsächlich plausibel erörtern. Es handelt sich zwar (manchmal) um trockenen Lesestoff, doch wer mehr über dieses anspruchsvolle Themengebiet erfahren will, muss sich schon die Mühe machen und Nymans Spuren durch den Datendschungel verfolgen. Im direkten Vergleich zur ersten Auflage des Buches von 1992 lässt sich gut nachvollziehen, wie dieses Werk mit einer schnell voranschreitenden Technik gewachsen ist. Besonders hilfreich erscheinen die Erklärungen zur Bildbearbeitung. Sehr viele Fragen werden detailliert angesprochen und beantwortet. Es geht unter anderem um Tonwertveränderungen, Farbkorrekturen, das Freistellen von Bildern, aber auch um verschiedene Scharfzeichnungsfilter oder die Bildkomprimierung. Auch der Monitorkalibration, die man unbedingt benötigt, wenn man annähernd vorhersehbare Ergebnisse im Fotodruck erzielen möchte, wird ausführlich beschrieben. Diesen Teil hat Jan-Peter Homann für die 3. Auflage ergänzt, der seitdem für die deutschen Ausgaben des auch in Schwedisch und Englisch erschienenen Buchs verantwortlich zeichnet. Mattias Nyman setzt in seinen Ausführungen nie auf die spielerischen Effekte, die alle Bildbearbeitungsprogramme auch bieten, sondern er orientiert sich ausschließlich sachlich an den fachspezifischen (klassischen) Problemen und findet passende Antworten. Wer also möchte, kann sich mit diesem Buch wirklich "schlaulesen". Und jede einzelne Seite taugt immer wieder als schnelles Nachschlagewerk, denn der Inhalt ist nach einem sehr geordneten Konzept aufgebaut und sogar das Suchverzeichnis funktioniert bestens. Auf den insgesamt mittlerweile 122 Seiten sammelt sich damit eine geballte Ladung fundiertes Wissen. Allerdings muss man dazu eines klarstellen: Mattias Nyman geht davon aus, dass seine Kenntnisse im Medien-Printbereich eingesetzt werden, also beispielsweise für den Rollenoffset- oder Bogenoffset-Druck. Tintenstrahldrucker sind in diesem Umfeld "nur" Proof-Geräte, die den späteren Offset-Druck simulieren sollen – gerade deshalb wird man auch als Privatanwender meist beste Ergebnisse erzielen, wenn man sich an die Tipps des Autors hält.

(Jan-Markus Rupprecht)

4 Farben 1 Bild von Matthias Nyman ist im Juni 2004 bei Springer-Verlag erschienen.

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