Aluminium Reisestativ mit vier Auszügen und Kugelkopf

Testbericht: Cullmann Concept One 622T Reisestativ

2014-07-18 Kompakt, klein und belastbar. So präsentiert sich das knapp 1,4 kg leichte und mit vier Auszügen ausgestattete Concept 622T One von Cullmann. Das Reisestativ ist bis vier Kilogramm belastbar, erreicht eine maximale Arbeitshöhe von 136 Zentimetern und kann für den Transport auf nur 34 Zentimeter zusammengeschoben werden. Darüber hinaus besitzt das handliche Stativ neben einem Kugelkopf mit getrennten Fixierungen weitere praxisorientierte Ausstattungsmerkmale wie eine Gradeinteilung für Panoramaschwenks und Neoprengriffe an den Stativbeinen.  (Jan-Markus Rupprecht, Harm-Diercks Gronewold)

  • Bild Culllmann Concept One 622T [Foto: Cullmann]

    Culllmann Concept One 622T [Foto: Cullmann]

  • Bild Im Transportzustand ist das Concept One 622T nur wenig länger als eine DIN A4 Seite. [Foto: Cullmann]

    Im Transportzustand ist das Concept One 622T nur wenig länger als eine DIN A4 Seite. [Foto: Cullmann]

  • Bild Der Kugelkopf des Concept One 622T besitzt zwei Fixierschrauben und eine gut sichtbare Gradeinteilung. [Foto: Cullmann]

    Der Kugelkopf des Concept One 622T besitzt zwei Fixierschrauben und eine gut sichtbare Gradeinteilung. [Foto: Cullmann]

  • Bild Die schnellwechselplatte erlaubt das schnelle und sichere Aufsetzen der Kamera. [Foto: Cullmann]

    Die schnellwechselplatte erlaubt das schnelle und sichere Aufsetzen der Kamera. [Foto: Cullmann]

  • Bild Die maximale Arbeitshöhe des Culllmann Concept One 622T beträgt 136 cm. [Foto: Cullmann]

    Die maximale Arbeitshöhe des Culllmann Concept One 622T beträgt 136 cm. [Foto: Cullmann]

  • Bild Die mitgelieferte kurze Mittelsäule erlaubt eine sehr geringe Aufnahmehöhe ohne die Mittelsäule umzudrehen. [Foto: Cullmann]

    Die mitgelieferte kurze Mittelsäule erlaubt eine sehr geringe Aufnahmehöhe ohne die Mittelsäule umzudrehen. [Foto: Cullmann]

  • Bild Zusammengeklappt sieht das Cullmann Concept One 622T aus wie aus einem Guss [Foto: Cullmann]

    Zusammengeklappt sieht das Cullmann Concept One 622T aus wie aus einem Guss [Foto: Cullmann]

  • Bild Die einzige Nivellierlibelle des Cullmann Concept One 622T befindet sich an der Statischulter. [Foto: Cullmann]

    Die einzige Nivellierlibelle des Cullmann Concept One 622T befindet sich an der Statischulter. [Foto: Cullmann]

  • Bild Die Schnellspanneinrichtungen des Cullmann Concept One 622T besitzen bei Auslieferung eine geringe Vorspannung, so dass man sie zum sicheren halt sehr fest anziehen muss. [Foto: Cullmann]

    Die Schnellspanneinrichtungen des Cullmann Concept One 622T besitzen bei Auslieferung eine geringe Vorspannung, so dass man sie zum sicheren halt sehr fest anziehen muss. [Foto: Cullmann]

  • Bild Ein Zubehörhaken des Cullmann Concept One 622T sorgt für mehr Stabilität, wenn ein Gewicht angehängt wird. [Foto: Cullmann]

    Ein Zubehörhaken des Cullmann Concept One 622T sorgt für mehr Stabilität, wenn ein Gewicht angehängt wird. [Foto: Cullmann]

  • Bild Das mitgelieferte zubehör umfasst einen Inbus-Schlüssel, einen Secskanaufsatz und die kurze Mittelsäule. [Foto: Cullmann]

    Das mitgelieferte zubehör umfasst einen Inbus-Schlüssel, einen Secskanaufsatz und die kurze Mittelsäule. [Foto: Cullmann]

Culllmann Concept One 622T [Foto: Cullmann]Das Cullmann Concept One 622T Stativset besteht aus einem kompakten Aluminiumstativ mit vier Auszügen und einem modern gestylten Kugelkopf. Im Vergleich zu vielen anderen Reisestativen, die wir bisher getestet haben, wirkt das Cullmann modern und klassisch zugleich. Nicht Retro-Look, sondern modernes Design, dies aber sehr funktional. So besitzt beispielsweise die Kameraplatte der Schnellwechseleinrichtung zwei Streifen aus Gummi-Rundmaterial, dass in das Alu eingepresst ist. Von der Seite sieht man, wie das konstruiert und gefertigt ist. Sieht nett aus und hält auch sicherlich auch lange, weil hier nichts verklebt ist, sich also auch nichts lösen kann.

Die maximale Arbeitshöhe des Concept One 622T beträgt 136 cm, die minimale Arbeitshöhe ca. 35 cm. Für Makroaufnahmen besitzt das Stativ die Möglichkeit die 24 cm lange Mittelsäule umzudrehen. Dazu muss lediglich der Gegengewichtshaken am unteren Ende der Mittelsäule abgeschraubt werden. Dann kann die Mittelsäule nach oben herausgezogen werden und von der unteren Seite wieder eingesteckt werden. Danach schraubt man den Haken wieder auf die Mittelsäule und schon kann diese nicht mehr herausrutschen. Zieht man die Mittelsäulen-Arretierung fest, sollte man annehmen, dass die Mittelsäule fest in ihrer Klemmung sitzt. Zwar hält die Mittelsäule das angegebene Gewicht problemlos, dennoch ist besitzt sie noch so viel „Spiel“ dass es mühelos möglich ist, sie um einige Grad zu drehen, bis die die Führungsnut der Mittelsäule als Anschlag wirkt. Ebenfalls mit im Lieferumfang ist eine extra kurze Mittelsäule. Diese ermöglicht eine minimale Arbeitshöhe von knapp 23 cm, dazu muss allerdings die normale Mittelsäule entfernt und der Kopf de- und wieder montiert werden. 

Culllmann Concept One 622T [Foto: Cullmann]Das Gewicht des Concept One 622T liegt bei knapp 1,4 Kilogramm und es ist mit maximal vier Kilogramm belastbar. Die einzelnen Beinsegmente werden mit gummierten drehbaren Schnellspannverschlüssen festgesetzt. Diese besitzen eine sehr geringe Vorspannung und müssen deswegen immer sehr stark angezogen werden, damit sie nicht unter Belastung den „Halt“ verlieren und zusammenrutschen. Um das geringe Packmaß von 34 Zentimetern zu realisieren, werden die Stativbeine um 180 Grad nach oben verschwenkt, so dass die ausgefahrene Mittelsäule zwischen den Stativbeinen positioniert ist. Selbstverständlich besitzen die Stativbeine eine Anstellwinkelsperre, um ein versehentliches Abrutschen über einen bestimmten Winkel zu verhindern. Insgesamt sind drei verschiedene Anstellwinkel-Sperrungen möglich. Damit man die Stativbeine über einen solchen „Sperrpunkt“ hinweg anwinkeln kann, muss die leichtgängige Entsperrmechanik einfach in Richtung Stativfuß gezogen und gehalten werden und schon kann man das Stativ zusammenklappen oder einen größeren Beinanstellwinkel realisieren. Am unteren Ende jedes Stativbeins sitzt ein Gummifuß, der auf glatten Böden und auch auf Feldern und Wiesen für Standfestigkeit sorgt. Die Stativschulter ist aus festem Gußmaterial und besitzt eine Nivellierlibelle, mit der man das Stativ selbst durch Längenverstellung der Beine perfekt ausrichten kann.

Cullmann Concept One 622T [Foto: Cullmann]Der im Stativset enthaltene Stativkopf ist ein stabiler Kugelkopf mit zwei getrennten Feststellschrauben, eine sorgt für sicheren Halt der Kugel, die andere ermöglicht das separate Lösen der Kopfrotation für Panoramaschwenks. Dafür besitzt der Kopf auch eine leicht erkennbare Gradeinteilung. Auch eine Schnellwechseleinrichtung hat der Kopf natürlich. Als Sicherung für die Kameraplatte hat Cullmann ein eigenes System entwickelt. Hierbei löst eine Knebelschraube die Verriegelung der Schnellwechselvorrichtung und der Anwender kann diese dann herunterziehen um die Schnellwechselplatte mit der Kamera zu entnehmen. Eine Nivellierlibelle besitzt der Stativkopf nicht. Auch sind die Gummiringe an den Fixierschrauben des Kopfes mit Vorsicht zu geniessen. Schraubt man nämlich diese sehr fest an, so kann es passieren, dass sich die Gummiringe einfach weiterbewegen, während die eigentliche Schraube schon längst fest steht.

Zum Zubehör gehört ein Inbus-Schlüssel und ein Sechskantaufsatz, um die Halterungsschraube für den Stativkopf abzubauen, sowie die kurze Mittelsäule. Eine Stativtasche sucht man im Lieferumfang vergebens.

Cullmann Concept One 622T – Kugelkopf im Detail [Foto: Cullmann]Die Stabilität des Stativs ist, wie man es von einem „Viersegmenter“ erwarten kann. Die Druckbelastung von oben verträgt das Cullmann ConceptOne 622T ohne Probleme. Beim Schwenken kommt es durch die vier Auszüge und den geringen Beindurchmesser des untersten Beins zu Verwindungen. Steht das Stativ dann nicht sicher, dann kann ein Bein abrutschen und die Standfestigkeit beeinträchtigen. Bis es allerdings soweit kommt, muss der Anwender schon deutliche Kraft beim Verschwenken aufwenden.

Fazit Das Cullmann ConceptOne 622T ist ein schönes Stativ „aus einem Guss“. Praxsisorientierte Ausssattungselemente wie der Zubehöhrhaken, die drehbare Mittelsäule und der einwandfreie Stativkopf überzeugen im Test. Wenig überzeugt hat uns die geringe Vorspannung der Schnellspannverschlüsse und das „Spiel“ in der Mittelsäule, sowie die Gummiringe an den Fixierschrauben am Stativkopf. Auch dass es keine Nivellierlibelle am Stativkopf selber gibt, ist schade, zumal die Panoramaeinteilung förmlich zu Panoramaaufnahmen einlädt.  Alles in allem ist das Cullmann ConceptOne 622T dennoch ein gut verarbeitetes Reisestativ mit gelungenem Stativkopf und für eine unverbindliche Preisempfehlung von knapp 180 Euro nicht zu teuer. 

Kurzbewertung

  • Gelungene Beinwinkelsperren
  • Automatik Schnellwechselsystem
  • Geringe Vorspannung der Verschlüsse
  • Nivelierlibellen nicht vorhanden
Hersteller Cullmann
Typenbezeichnung Concept One 622T
Preis (UVP) 179,00 EUR
Belastbarkeit 5,0 kg
Zusammengeschobene Länge 34,5 cm
Größte Arbeitshöhe 1.360 cm
Niedrigste Arbeitshöhe 34,8 cm
Stativgewicht 1,38 kg
Stativkopf
Stativkopfart Kugelkopf
Schnellwechselplatte ja
Kameramontageschraube 1/4" und 3/8"
Nivellierlibelle ja
Dreibein
Beinmaterial Aluminium
Anzahl der Auszüge 4
Stativkopfgewinde 1/4" und 3/8"
Mittelsäule herausnehmbar ja
Mittelsäule quer einsetzbar nein
Mittelsäule mit Kurbel nein
Länge der Mittelsäule 24,0 cm
Stativfußart Gummifuß

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Autoren

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.

 

Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.