Kodak
Testbericht: Kodak Easy Share 2.1
2003-01-30 Seit der Version 2.1 ist die Kodak Easy Share-Software für jeden frei von der Kodak-Website herunterladbar. Wir haben deshalb untersucht, ob die Software auch für Besitzer von Digitalkameras anderer Hersteller nützlich ist und was sie leistet. (Kirsten Hudelist)
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Arbeitsoberfläche
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Hat man erst einmal die Scheu vor dem 50-minütigen Download (per
Modem) überwunden und das Programm installiert, ist die Freude recht
groß. Vor allem Bildbearbeitungsanfänger sind mit diesem übersichtlichen
Programm gut bedient. Gleich nach dem empfohlenen Neustart gibt Easy
Share dem User bei der ersten Nutzung die Möglichkeit, per Mausklick
eine innerhalb von Easy Share verwaltete Datenbank mit den bereits
vorhandenen Bildern zu erstellen. Der Vorteil dieser Datenbank liegt
darin, dass man seine Fotos nach Datum, Favoriten, Schlüsselwörtern oder
anderen Kriterien sortieren kann. Dann öffnet sich die eigentliche
Benutzeroberfläche, die sich angenehm übersichtlich darstellt. Am linken
Rand der Oberfläche sind vier verschiedene Anwendungen angebracht:
"Meine Sammlung" (ist auch gleichzeitig das Hauptanwendungsfenster), "Zu
Hause drucken", "Abzüge Online bestellen" und "E-Mail". Auf der oberen,
horizontalen Funktionsleiste – die farblich in Kodak-Orange gehalten ist
– lassen sich auf die Anwendungen bezogene Funktionsbuttons und eine
Hilfedatei finden.
Helligkeit einstellen
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Spaßeffekt: Fischauge
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Als erstes sucht man sich aus der Datenbank ein Bild aus, das man
bearbeiten möchte. Erlaubte Formate sind hier: BMP, JPEG, TIFF und MOV.
EXIF-Daten, die von der Kamera mit in der JPG-Datei gespeichert werden,
beispielsweise die bei der Aufnahme gewählte Blende, Belichtungszeit,
Lichtempfindlichkeit, zeigt das Easy Share allerdings nirgendwo an
(immerhin bleiben sie beim späteren Speichern erhalten). Hat man das
gewünschte Bild ausgewählt, macht man entweder einen Doppelklick auf das
ausgewählte Bild und wählt "Bild bearbeiten" aus oder man markiert das
Bild und geht direkt auf "Bild bearbeiten". Als nächstes kann man anhand
acht verschiedener Funktionen das Foto bearbeiten. So gibt es eine
Verbessern-Funktion, die die Farbbalance und den Bildkontrast
automatisch anpasst. Auch die berüchtigten Roten Augen können entfernt
werden. Dazu vergrößert man mit dem Zoomwerkzeug die Augenpartie und
wählt dann die Rote Augen-Funktion. Daraufhin wird aus dem Mauszeiger
ein Fadenkreuz, mit dem man auf die Pupillen klickt. Das Ergebnis wirkt
sehr natürlich und überzeugend. "Spaßeffekte" werden unter gleichnamiger
Anwendung versprochen. Lustig ist das, was sich dahinter verbirgt
eigentlich nicht, aber es bietet Möglichkeiten zur kreativen Nutzung. So
kann man sein Foto in ein Schwarz-Weiß-Bild wandeln oder ihm einen
Sepia-Ton geben. Ein Klick auf die Funktion "Malbuch" wandelt die Ränder
der Bildinhalte in schwarze Linien vor weißem Hintergrund um, so dass
das Bild wie eine Malvorlage aussieht. Ähnliches geschieht auch mit der
Anwendung "Cartoon", nur dass dort zusätzlich der Farbkontrast der
Bildinhalte gesteigert wird und die Vorlage so zu einer Art Comicbild
wird. Der letzte der so genannten Spaßeffekte ist das "Fischauge", mit
dessen Hilfe das Bild stark verzerrt wird.
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Drucken
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E-Mail-Versand
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Eine andere Bildbearbeitungsfunktion ist das "Zuschneiden". Dort kann
man entweder eine der zahlreichen vorgegebenen Schnittmaße nehmen oder
eine freie Form wählen. Die ausgewählte Größe kann man dann innerhalb
des Bildes hin und herschieben und so den Bildausschnitt endgültig
bestimmen. Möchte man die bearbeiteten Bilder nun ausgedruckt haben,
kann man sich entscheiden, ob man dies zuhause macht, oder die Bilder in
einem professionellen Labor ausbelichten lässt. In letzterem Falle kann
man ganz bequem die links stehende Anwendung "Abzüge online bestellen"
anwählen. Dazu muss aber erst eine Online-Verbindung hergestellt werden.
Daraufhin werden automatisch Online-Fotodienste gesucht, die die Bilder
weiter verarbeiten. Natürlich steht an erster Stelle der Kodak Easy
Share Druckservice, aber auch andere Labore können bestimmt werden.
Allerdings unterstützt die Kodak-Software das automatische Hochladen der
Bilder nicht bei der Nutzung eines Fremdlabors. Möchte man die Fotos
lieber selber ausdrucken, gibt es eine Vielzahl von
Einstellungsmöglichkeiten. So kann man Papiertyp, Papiergröße und
Drucklayout wählen. Die unter "Meine Sammlung" angewählten Fotos werden
automatisch rechts in einer Leiste dargestellt. Die gewünschte
Bild-Anzahl kann jeweils unter den Fotos anklickt werden und kann
zwischen 1 und 999 liegen. Unter der Funktion E-Mail lassen sich die
Bilder verschicken. Dabei hat man die Wahl zwischen der Originalgröße
der Datei und einer automatisch komprimierten Datei, wobei beide Größen
angegeben werden. Hat man seine Lieben direkt bei sich, braucht man
natürlich nicht den Umweg über das Internet zu gehen und kann die Bilder
gleich als Diashow präsentieren. Auch hier ist die Handhabung denkbar
einfach: Man wählt einfach die gewünschten Fotos aus und klickt auf
"Diashow". Und dann geht's auch schon los.
Die Kodak Easyshare Software ist ideal für Einsteiger in die digitale
Bildbearbeitung. Jeder Schritt erklärt sich von selbst. Falls doch mal
Fragen aufkommen, ist die Hilfedatei sehr nützlich. Nachvollziehbar ist
die Bevorzugung des eigenen Online-Bilderdienstes bei den
Ausbelichtungen via Internet, schließlich will man der Konkurrenz die
Kunden ja nicht frei Haus liefern. Die einzige Wermutstropfen liegt wohl
darin, dass EXIF-Informationen nicht angezeigt werden; das ist
erstaunlich für eine Software eines Digitalkamera-Herstellers. Der
Aufwand für den Download der kostenlosen Software lohnt sich aber für
Einsteiger in jedem Fall. Wir sind gespannt, ob sich andere Hersteller
ein Beispiel daran nehmen und auch ihre Software für jedermann zum
Download anbieten.