Data Call and Media

Testbericht: Data Call and Media ahatool 2.0

2005-01-11 Das ahatool 2.0 von DCM aus Filderstadt ist als Ersatz für den Windows-Explorer vorgesehen und ist optisch und bedienungstechnisch stark an das "Vorbild" angelehnt. Jedoch bietet das ahatool zahlreiche Verbesserungen und unterstützt über 100 Dateiformate aus den Bereichen Bild/Foto, Sounds und Video. Das ahatool soll ein Profitool für alle Windows-Benutzer sein. Die Funktionalität geht weit über den Windows-Explorer hinaus. Dateien können nicht nur gesucht, ausgewählt und kopiert werden, sondern auch Datenorganisation, Bildkonvertierung und eine automatische Erkennung unbekannter Dateiformate gehören zum erweiterten Funktionsumfang.  (Benjamin Kirchheim)

Geliefert wird das Programm in einer einfachen DVD-Box mit buntem Cover und einem einfachen Blatt mit Installationshinweisen und Seriennummer, die für die Installation benötigt wird. Doch diese Nummer alleine reicht nicht, man braucht darüber hinaus noch einen Freischaltcode, den man telefonisch oder per E-Mail anfordern kann und innerhalb von 30 Tagen eingeben muss, damit das Programm weiter funktioniert. Leider sucht man vergeblich nach einem gedruckten Handbuch, das Programm verfügt lediglich über eine Online-Hilfe.

Nach dem Einlegen der CD startet automatisch das Lernvideo, das jedoch zumindest auf dem Testcomputer teilweise nur aus Ton bestand. Die Installation benötigt lediglich 1,5 MB Festplattenspeicher, und es werden keine Systemdateien benutzt – das Programm arbeitet unabhängig. Auch mit dem Arbeitsspeicher geht das Programm sehr genügsam um – auch hier benötigt es nur 1,5 MB. Außerdem wird dynamisch Arbeitsspeicher für die Bildbetrachtung gebraucht – die Werte hängen von der Bildgröße ab. Aufgrund des geringen Speicherbedarfs kann man das ahatool getrost ständig benutzen.

ahatool 2.0 [Screenshot: MediaNord]   

Die Oberfläche ist dem Windows-Explorer ähnlich, unterscheidet sich aber in einigen Punkten. So gibt es z. B. einen zweiten Verzeichnisbaum, so dass man bei umfangreichen Kopieraktionen weniger scrollen muss und besser den Überblick behält. Sehr praktisch ist hierbei die farbige Unterscheidung der Verzeichnisbäume. Die Werkzeugleiste ist umfangreicher als beim Explorer und bietet u. a. auch Icons für die Arten der Verzeichnisansicht (große/kleine Symbole, Liste, Detailansicht, Bildervorschau), große Bildansicht, Kopierfunktionen, Drucken, Scannen etc. Unter den beiden Ordneransichten befindet sich Platz für eine Bildvorschau.

Besonders bei den Bildfunktionen bietet ahatool 2.0 einige Besonderheiten. So gibt es eine automatische Erkennung von Dateiformaten, falls dieses aus der Dateiendung nicht ersichtlich ist. Auch als Grafikkonverter ist das ahatool konzipiert. Wird ein Bildformat von einem Programm nicht unterstützt, kann das ahatool dieses einfach in die Zwischenablage – in einem für jedes Programm lesbaren Format – ablegen. Auch Skalierungs- und Rotationsfunktionen sind im ahatool implementiert. Über die erweiterbaren Kontextmenüs des Windows-Explorers verfügt das ahatool ebenfalls – so kann z. B. bei installiertem ZIP direkt auf dieses zugegriffen und Dateien können auch komprimiert werden.

Für Fotografen sehr interessant ist die Bildverwaltungs- bzw. Organisationsfunktion, die das Auffinden von Dateien auf diversen Datenträgern erleichtert. Im Organiser speichert man Informationen über Dateien in virtuellen Ordnern, auf die man dann eine Suchfunktion anwenden kann.

Fazit: Das ahatool ist eine gute Alternative zum Windows-Explorer und zeichnet sich vor allem durch die Funktionsvielfalt aus, wobei besonders für Fotografen viele interessante Funktionen dabei sind. Einzig ein vernünftig gedrucktes Handbuch fehlt – was man bei dem günstigen Preis von nur 49 Euro aber auch nicht unbedingt erwarten kann. Sehr schonend geht das Programm mit den Ressourcen um – so schlanke Programme sind leider selten. Etwas lästig ist die nötige Registrierung beim Hersteller, um zusätzlich zur Seriennummer einen benötigten Freischaltcode zu bekommen – sofern man das Programm länger als 30 Tage nutzen möchte. Das kennt man sonst nur von Shareware, wo es den Schlüssel gegen Bares gibt. Beim ahatool ist der Schlüssel kostenlos, wenn man das Programm erworben hatte.

Kurzbewertung

  • Wenig ressourcenhungrig
  • Unterstützung von über 100 Dateiformaten
  • Einfache Bedienung
  • Gutes Preis/Leistungsverhältnis
  • Funktionsvielfalt
  • Registrierung für den Freischaltcode nötig
  • Kein gedrucktes Handbuch
  •  Probleme mit Adobe Acrobat 6.0

Artikel-Vorschläge der Redaktion

Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.