Computerinsel

Testbericht: Computerinsel PhotoLine 32 Version 9.5

2003-10-13 PhotoLine 32 ist ein wahrer Tausendsassa: Sie bekommen ein Pixelgra-fikprogramm, eine Vektorgrafiksoftware, einen Bildbetrachter mit Über-sichtsdruck und Diaschau, Software zum Konvertieren ganzer Verzeichnisse, eine Poster- und Etikettendruckerei, ein Werkzeug zum Erstellen von Chartgrafiken, einen Editor zum Lesen, Bearbeiten und Schreiben von PDF-Dateien ... Und das alles in einem schlanken und übersichtlichen Programm, zu einem unglaublich günstigen Preis und lauffähig unter Windows, Mac OS sowie Mac OS X.  (Gerd M. Hofmann)

PhotoLine 32 Logo [Foto: Computerinsel]
  
  

Durch den konsequenten Einsatz von Ebenen hat man seine Arbeiten – und seien sie noch so komplex – jederzeit im Griff. Mit den Aktionen kann man immer wiederkehrende Tätigkeiten automatisieren und der Web-Export erleichtert die Wahl des Bildformates, erstellt GIF-Animationen oder generiert aufwändige Buttons für Webseiten nebst HTML-Code.

Ehemalige Atari-Anwender werden sich vielleicht erinnern: 1996 wurde das Grafikprogramm „PhotoLine“ veröffentlicht, eine Windows-Variante folgte ein Jahr später und seit Dezember 2000 ist auch eine Macintosh-Version erhältlich.

  PhotoLine 32- Arbeitsoberfläche [Screenshot: G. Hofmannl]
 

PL 32 (noch ungebändigt) in seiner
ganzen Vielfalt.
  

Startet man PhotoLine 32 (PL32), fühlt man sich unweigerlich an Adobes „Photoshop“ erinnert; meine erste Tat war denn auch gleich, die Funktion „Dialoge verstecken“ auf die Tabulatortaste zu legen. Denn im Gegensatz zum offensichtlichen Vorbild wirken die Werkzeugpaletten und Buttons etwas klobig und überladen. Aber das ist letztendlich Geschmackssache ...Doch auf der Habenseite bietet PL32 dafür eine große Anzahl von Funktionen, die manchen Wettbewerber in dieser Preisklasse ganz schön alt aussehen lassen. So ist die Software zunächst mal ein Bildbearbeitungsprogramm, das eine Menge Formate liest, schreibt, Grafiktabletts und Scanner via TWAIN bedient und über die üblichen Mal-, Kopier-, Füll- und Freistellfunktionen verfügt.

PhotoLine 32- Ausdruck [Screenshot: G. Hofmannl]  

Frei skalierbarer Ausdruck,
wahlweise als Poster, Etikett oder
CD-Booklet.
  

 

Bei der Ausgabe der Bilder auf den Drucker bietet PL32 zusätzlich die Möglichkeit des Posterdrucks; Etiketten oder CD-Booklets können ebenfalls einfach gestaltet werden. Von allen geöffneten Bildern oder auch ganzen Verzeichnissen mit Grafiken erstellt PhotoLine 32 Übersichten und speichert gleich einen Index ab, damit der nächste Aufruf dieser Funktion blitzschnell geht. Ebenfalls auf einen Rutsch können ganze Sammlungen in andere Formate gewandelt werden, wenngleich diese Aufgabe von Thorsten Lemkes Mac-Shareware „GraphicConverter“ wesentlich flexibler bewältigt wird.

Eine komfortable Arbeitsweise bieten die Ebenen, über die man einzelne Teile eines Bildes unabhängig voneinander bearbeiten kann. Eine Ebene ist mit einer Folie vergleichbar, mehrere davon ergeben ein komplettes Bild. Auf Ebenen sind spezielle Effekte anwendbar, die sich (auf Wunsch) dynamisch mit anpassen.

  PhotoLine 32- Vektorobjekt [Screenshot: G. Hofmannl]
 

Flexible und dynamische
Gestaltung von Vektorobjekten.
  

Zusätzlich zu den Rastergrafikwerkzeugen verfügt PL32 über verschiedene Vektorfunktionen: Erstellt man beispielsweise einen Text oder geometrische Objekte (Kreise, Quadrate, Bezierkurven, Vektorpfade etc.), so werden diese in neuen Ebenen angelegt und bleiben deshalb weiterhin editierbar.

Mit „Aktionen“ können einzelne Arbeitsschritte (mancher Funktionen) aufgezeichnet und beliebig oft wiederholt werden; eine Wohltat bei häufigen Routinetätigkeiten. Das Menü „Filter“ enthält knapp 50 vordefinierte oder selbst bestimmbare Werkzeuge, bereits vorhandene Ordner mit Photoshop-kompatiblen Filtern werden ebenfalls eingelesen und ins Menü integriert. Eine Morph-Funktion überblendet Bilder, diverse Einstellungen verzerren Abbildungen nach Wunsch. Wer damit nicht zufrieden ist: Bis zum 500 Schritte können über "UNDO" rückgängig gemacht werden. Bei der Gestaltung von Webgrafiken steht PL32 mit Farbreduktionen, animierten und transparenten GIFs, Erstellung von Animationen und „Imagemaps“ (Bilder mit anklickbaren Bereichen) sowie HTML-Ausgabe hilfreich zur Seite. Außerdem können Bilder vor dem Speichen in verschiedenen Webformaten optisch und größenmäßig beurteilt und eingestellt werden.

PhotoLine 32- Übersicht [Screenshot: G. Hofmannl]  

Die Übersicht behalten: PL32 erstellt
Übersichten, Bilderkataloge oder
Webseiten auf Mausklick.
  

 

Die zahlreichen Werkzeuge und Möglichkeiten von PL 32 erfordern naturgemäß eine ausführliche Dokumentation. Die mitgelieferte Onlinehilfe kann am Bildschirm studiert oder durchsucht werden, wer’s bequemer mag, kann sich ein gedrucktes Handbuch dazukaufen.
Bonusmaterial: Ein bebildertes Tutorial im HTML-Format enthält Tipps und Tricks zum schrittweisen Nachbauen, dieses kann auch auf der Webseite konsultiert oder nachträglich heruntergeladen werden.

PhotoLine 32 ist Shareware und steht auf der Homepage der Firma „Computerinsel“ zum Herunterladen bereit. Nach der Testzeit von 30 Tagen kann man für 59 EUR eine Seriennummer oder für 69 EUR die CD-Version mit gedrucktem Handbuch kaufen. Der Support zum Programm ist vorbildlich.

Fazit: Die aktuelle Version 9.5 von PhotoLine 32 bringt sehr viele Funktionen und Werkzeuge zum kleinen Preis. Interessenten sollten sich die vielseitige Grafiksoftware für Win und Mac einmal herunterladen und ausführlich testen. Es lohnt sich!

Kurzbewertung

  • großer Funktionsumfang
  • niedriger Preis
  • geringe Systemanforderungen
  • schneller Support
  • offenes Ohr für Anwendervorschläge
  • dürftiges Handbuch und Online-Hilfe
  •  etwas Einarbeitungszeit notwendig

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