Adobe

Testbericht: Adobe Photoshop Elements 2 – Photomerge

2004-01-15 Es gibt nicht nur separate Panorama-Programme, auch einige Bildbearbeitungsprogramme beinhalten schon eine Funktion, mit der man Panoramen erstellen kann. So auch Adobe Photoshop Elements 2, wo diese Funktion sogar einen eigenen Namen hat: Photomerge.  (Renate Giercke)

Photomerge in Adobe Photoshop Elements 2 starten [Screenshot: MediaNord]
  
  

Über "Datei/Photomerge erstellen" startet man ein neues Panorama-Projekt. Klicken Sie zunächst auf den Button "Durchsuchen", um Ihre Quelldateien zu öffnen. In jedem Menüfenster wird Ihnen mitgeteilt, was in dem Schritt passiert, was Sie zu tun haben und wo Sie Hilfe finden. Wenn Sie alle Quelldateien hinzugefügt haben, bestätigen Sie mit "OK" und Photomerge beginnt mit der Erstellung der Komposition. Das neue Panoramabild wird anschließend im Dialogfeld Photomerge angezeigt. Das Programm fordert nicht ausdrücklich, dass die Quelldateien in der richtigen Reihenfolge vorliegen müssen – man erhält in der Hilfe nur den Hinweis, dass die Bilder automatisch geöffnet und verarbeitet werden. Leider funktioniert das in der Praxis nicht immer problemlos, sodass Sie gelegentlich manuell eingreifen müssen. In einem solchen Fall sehen Sie entweder ein Panorama-Bild mit allen verwendeten Bildern, aber in verkehrter Reihenfolge, oder Sie bekommen den Hinweis, dass nicht alle Bilder zugeordnet werden konnten Quelldaten für Photomerge auswählen [Screenshot: MediaNord](sie befinden sich dann als Miniatur im "Leuchtkasten"). Um ein Bild nachträglich neu zu positionieren, gehen sie wie folgt vor: Aktivieren Sie das Bild-auswählen-Werkzeug, ziehen Sie das neu zu positionierende Bild im Arbeitsbereich an die richtige Stelle oder ziehen Sie ein Bild aus dem Leuchtkasten in den Arbeitsbereich an die richtige Stelle. Auch ein Doppelklick im Leuchtkasten fügt ein Foto dem Panorama hinzu. Um ein Bild zu entfernen, ziehen Sie es aus dem Arbeitsbereich in den Leuchtkasten. Falls erforderlich, können Sie ein Bild drehen. Markieren Sie dazu das Bild, wählen das Bild-auswählen-Werkzeug und klicken in die Nähe der Bildkante. Sie können es nun kreisförmig um den Bildmittelpunkt drehen. Um die Positionierungsschritte exakt auszuführen, sollten Sie die Ansicht mit Hilfe des Zoom-Werkzeugs vergrößern.

Photomerge - Panorama bearbeiten [Screenshot: MediaNord]
  
  
Wer mit seinem Panoramabild noch nicht zufrieden ist, dem bietet das Photomerge-Dialogfeld die Möglichkeit, die Perspektive anzupassen und Belichtungsunterschiede auszugleichen. Um die Perspektive zu verändern, markieren Sie unter "Einstellungen" die Checkbox "Perspektive". Wählen Sie das "Fluchtpunkt-einstellen-Werkzeug " und klicken Sie auf ein Bild im Arbeitsbereich, um es zum Fluchtpunktbild zu machen. In jeder Komposition kann es nur ein Fluchtpunkt-Bild geben, das durch einen blauen Rahmen erkennbar ist (standardmäßig ist es das mittlere Einzelbild). Wenn Sie eine Perspektivenkorrektur auf eine Komposition anwenden, werden alle anderen Einzelbilder mit dem Fluchtpunktbild verbunden. Sie können diese Verknüpfung aufheben, indem Sie im Bereich "Einstellungen" die Option "Normal" wählen, die Bilder im Arbeitsbereich trennen oder das Fluchtpunktbild wieder in den Leuchtkasten ziehen. Nach der Aufhebung der Verknüpfung kehren die Bilder in ihren Originalzustand zurück. Die Option "Zylindrische Zuordnung" versucht die bogenförmige Verzerrung zu reduzieren, die beim Anwenden der Perspektivenkorrektur auftreten kann. Die Option "Perspektive" muss dabei unter "Einstellungen" aktiviert sein, um "Zylindrische Zuordnung" verwenden zu können. Weiterhin findet man unter den Kompositionseinstellungen die Möglichkeit "Erweitertes Überblenden", die Farbunregelmäßigkeiten minimieren soll, die sich beim Überblenden von Bildern mit unterschiedlicher Belichtung ergeben. Änderungen in beiden Kompositionseinstellungen sind nur in der Vorschau oder im fertigen Bild sichtbar. Bestätigen Sie nun Ihre Einstellungen mit "OK" und Photomerge beginnt zu rechnen.

Das Photomerge-Dialogfeld schließt sich und das fertige Panoramabild wird abschließend auf der normalen Arbeitsoberfläche von Elements 2 gezeigt. Hier kann (oder muss) es nachbearbeitet werden. Eine nachträgliche Änderung der eigentlichen Panoramaparameter ist jedoch nicht mehr möglich, dazu muss man neu mit denselben Bildern beginnen. Zur Speicherung stehen alle Formate von Photoshop Elements 2 zur Verfügung.

Fazit: Photomerge ist serienmäßig in der Programm-Struktur von Adobe Photoshop Elements 2 vorhanden und verursacht somit keine Zusatzkosten. Doch anders als die gute Qualität, die man sonst von Adobe-Produkten gewohnt ist (und dabei schließen wir Photoshop Elements 2 ausdrücklich ein), hat uns die Panorama-Funktion enttäuscht. Nicht nur die Panorama-Gestaltungsmöglichkeiten sind begrenzt, sondern auch die Ergebnisse unzureichend. Ob es die "automatische Erstellung" ist oder das "Erweiterte Überblenden" – wir konnten eigentlich kein einziges Panoramabild erstellen, das es verdient hätte, gedruckt oder gezeigt zu werden. Insbesondere der Ausgleich unterschiedlicher Helligkeiten war sehr schlecht. Wer sich also ernsthaft mit dem Zusammenfügen von Einzelbildern zu Panoramen beschäftigen möchte, sollte nicht auf diese kostenlose Zugabe zurückgreifen, sondern sich ein spezielles Panorama-Programm zulegen.

Kurzbewertung

  • unterstützt viele Dateiformate
  • leicht zu bedienen
  • große Probleme mit Vordergrund-Objekten
  • wenig manuelle Eingriffsmöglichkeiten
  •   sehr schlechte Bildübergänge bei Belichtungsunterschieden

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