Rubrik: Zubehör

Kick-LED-Panels im Praxiseinsatz

2014-05-19 LEDs sind, wenn es nach Aussagen von Experten geht, die Zukunft der Beleuchtungstechnologie. Auch in der Fotografie haben die kleinen Stromsparer Einzug gehalten und bewähren sich bei der professionellen Reportage schon seit längerem. In diesem Fototipp stellen wir ein portables LED-System vor, welches zwar zum Einsatz am iPhone, iPad und Android-Systemen konzipiert wurde, dennoch auch für das portable Makrostudio, für die Lichtmalerei und auch in der Porträtfotografie eingesetzt werden kann.  (Harm-Diercks Gronewold)

Zunächst fragt man sich, warum diese LED-Panele den Namen Kick trägt und nicht etwas passenderes. Der Name wurde von den Entwicklern von Riftlabs gewählt, weil das Produkt per Kickstarter-Kampagne finanziert wurde. Das Kick-LED-Licht besteht aus 40 Mehrfarb-LEDs mit fest installierten Linsenpanelen. Darüber hinaus besitzt das Gerät einen eingebauten, per USB-Schnittstelle aufladbaren Akku, sowie ein WLAN-Modul, um Kick mit iPhones, iPads oder Android-Geräten zu verbinden.

Zwar kann man die Kick-Panels auch komplett manuell verwenden, doch die volle Bandbreite an Funktionen kann erst über die Steuerung per Smartphone oder Tablet erreicht werden. Der Clou ist jedoch, dass man mehrere Kick-Leuchten über die App individuell steuern kann. Für diesen Fototipp haben wir die Kick-Panels per iPad angesteuert, da die Android App auf einem Google Nexus 10 mit Android 4.2.2 extrem instabil lief.

Die Kick-App bietet dem Anwender neben einer Kamerafunktion auch die Möglichkeit verschiedene Farbtemperaturen per Voreinstellung auszuwählen, beziehungsweise eine Auswahl aus dem Farbspektrum auszuwählen. Auch einen Farbwähler vom Kamerabild gibt es, welcher es erlaubt einen Farbton aus der Umgebung aufzunehmen. Auch eine Dimmer-Funktion besitzt die App, allerdings verändert sich hier die Farbtemperatur stark.

Die Lichtleistung der portablen Lampen ist mit circa 70.000 Lux zwar recht ordentlich, für die Fotografie reicht es aber „nur“ für den Nahbereich und für die beliebte Lichtmalerei. Möchte man das Kick-System im portablen Makrostudio einsetzen, so sollte man sich überlegen, ob man sich einen „Diffusor“ aus weißem Backpapier oder Segeltuch bastelt und davor montiert. Dies reduziert zwar die Lichtleistung, aber harte Schatten werden ebenfalls reduziert. Des Weiteren können die Lampen per Stativgewinde auf Tischstative montiert werden, damit sie beispielsweise auf nassem Waldboden keinen Schaden nehmen. Danach setzt man einfach die Intensität und die Farbtemperatur der Lampe oder Lampen per App und kann schon loslegen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Kick-Leuchten als Effektlicht für abendliche Porträt-Aufnahmen mit Blitzlicht zu benutzen. Das Vorgehen ist ebenfalls recht simpel. Zunächst komponiert man seine Aufnahmeposition mit dem Modell und dem Hintergrund, danach setzt man das oder die Kick-Leuchte(n) möglichst versteckt in das Bild und positioniert das Licht so wie man es benötigt. Danach stellt man Farbtemperatur und, da es sich um Effektlichter handelt, den Farbton der Lampe(n) ein und dreht die Helligkeit voll auf. Anschließend macht man zunächst eine Testaufnahme ohne Blitz, allerdings mit den Belichtungswerten der Blitzaufnahme. Dies hat den Vorteil, dass man genau erkennen kann, ob das Effektlicht zu hell oder zu dunkel ist. Ist der Effekt wie gewünscht, dann wird die Hauptaufnahme gemacht. Hierbei sollte beachtet werden, dass eine Veränderung der Belichtungszeit die Intensität des Umgebungslichts und somit des Effektlichts beeinflusst.

Richtig interessant wird es aber, wenn man Kick-Lampen für Lichtmalerei einsetzt. Hier kann der Anwender auf eine weitere tolle Funktion der App zurückgreifen. Diese ist nämlich in der Lage voreingestellte und anpassbare Farbkombinationen „abzuspielen“, und da man die Kick-Lampen per 1/4-Zoll-Gewinde nahezu überall montieren kann, stehen dem Anwender unbegrenzte Möglichkeiten offen. Das Vorgehen ist ebenfalls sehr simpel. So kann man die Lampe auf einem Einbeinstativ montieren und wie einen langen Arm über dem „anzumalenden“ Objekt kreisen lassen oder große Muster in den Himmel malen.

Leider reicht die Leistung der Lampen nicht aus, um größere Objekte oder ganze Porträts mit ihnen auszuleuchten, es sei denn man kann mit Bildrauschen durch hohe ISO-Empfindlichkeiten leben, aber auch das hat ja seinen ganz eigenen Reiz.

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