Rubrik: Sonstige Tipps

Kameras bei Nichtgebrauch mit eingesetzten Akkus lagern

1999-09-06 Die Bedienungsanleitungen vieler Digitalkameras empfehlen die Akkus oder Batterien bei längerer Nichtbenutzung aus der Kamera zu entfernen. Es gibt aber gute Gründe, nicht so zu verfahren.  (Jan-Markus Rupprecht)

   Kamera-Anzeige nach längerer Lagerung ohne Batterien
Knopfzelle zur Pufferung der internen Uhr und der Kamera-Grundeinstellungen

Bei der Stromversorgung für die Pufferung sind zwei Arten gebräuchlich. Einige Modelle haben eine auswechselbare Knopfzelle, die von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden muss. Entweder zeigt die Kamera dies an oder Sie merken es dadurch, dass die Kameras Sie nach einem Wechsel des Hauptakkus auffordert, Datum und Uhrzeit neu einzustellen. Dasselbe kann Ihnen auch passieren, wenn Ihre Kamera gar keine wechselbare Zweitbatterie hat. Dann verfügt die Kamera über einen kleinen internen Zweitakku oder einen Kondensator, der sich bei eingelegtem Hauptakku auflädt und den Strom langsam wieder abgibt, wenn der Hauptakku gewechselt wird.

Bei fest eingebautem Zweitakku kommt es oft vor, dass dessen Energie nicht für die Pufferung der Systemuhr ausreicht, wenn die Kamera mehrere Tage oder Wochen ohne Hauptakku gelagert wurde. Dann reicht auch eine kurze Zeit mit eingelegtem Hauptakku nicht unbedingt aus, um den internen Pufferakku wieder ausreichend aufzuladen. Sie merken das an folgendem Verhalten: Sie setzen den geladenen Hauptakku ein und stellen Datum und Uhrzeit wieder ein. Wenn Sie dann in kurzer Zeit so viele Bilder machen, dass der Hauptakku bald wieder gewechselt werden muss, kann es passieren, dass die Kamera Datum und Uhrzeit erneut vergisst. Dann hat die kurze Zeit, in der ein voller Hauptakku eingesetzt war, für den Zweitakku nicht ausgereicht, um sich aus dem Hauptakku ausreichend mit Energie "vollzusaugen".

Um die interne Pufferbatterie oder den internen Zweitakku zu schonen, empfehlen wir deshalb die Kamera generell mit eingesetztem Hauptakku zu lagern. Bei NiCd-, NiMH- oder Lithiumionen-Akkus können Sie dies bedenkenlos tun, denn für solche Akkus ist ein "leerer" Ladezustand ja nichts Ungewöhnliches, eine Auslaufgefahr besteht bei diesen Zellen nicht. Anders sieht es bei Einwegbatterien aus, von denen selbst teure Exemplare auslaufen können, wenn Sie lange genug leer herumgelegen haben. Batterien sollten Sie deshalb tatsächlich wie von Hersteller empfohlen aus der Kamera entnehmen, wenn Sie diese länger nicht benutzen.

Da viele Digitalkameras auch in ausgeschaltetem Zustand etwas Strom ziehen, sollten Sie die Akkus bei sehr langer Nichtbenutzung der Kamera etwa einmal pro Monat nachladen, bzw. gegen einen vollgeladenen Satz austauschen. Dadurch vermeiden Sie eine Beschädigung der Akkus durch Tiefentladung und stellen die Versorgung der Systemuhr zuverlässig sicher.

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Autor

Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.