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Fotos auf 4K-Fernsehern: Handys und Laptops an Fernseher anschließen

2018-09-03 Im Rahmen unserer Reihe "Fotos auf 4K-Fernsehern" stellen wir Ihnen einige Möglichkeiten vor, wie man an einen Fernseher Geräte anschließt, die über den immer weiter verbreiteten USB-C-Anschluss verfügen. Voraussetzung dabei ist, dass die USB-C-Buchse überhaupt dafür vorgesehen ist. Bei praktisch allen Notebook-Computern, die voll auf USB-C setzen, ist dies der Fall und auch einige Smartphones und Tablet-Computer können per USB-C mit dem HDMI-Anschluss eines Fernsehers verbunden werden.  (Jan-Markus Rupprecht)

Bei den Smartphones ist uns allerdings, das sei vorweg gesagt, derzeit (Sommer 2018) kein einziges Gerät bekannt, das dabei auch ein 4K-Signal an den Fernseher ausgibt (so weit geht die Leistungsfähigkeit der Smartphones dann doch noch nicht). Unserem Ziel, Fotos in 4K-Qualität auf dem Fernseher zu zeigen, kommen wir mit dem Smartphone direkt also nicht näher. Dennoch kann es nützlich sein, sein Smartphone an einen Fernseher anzuschließen, auch wenn dort dann nur FullHD rauskommt. Alle hier vorgestellen Lösungen sind aber grundsätzlich 4K-tauglich, nur muss das Gerät, aus dem man die Fotos oder Videos wiedergibt, das auch unterstützen.

Die hier beispielhaft vorgestellten Produkte stammen alle von Aukey, einem Zubehör-Hersteller aus Shenzhen, China. Aukey war so nett, uns unkompliziert mit Testgeräten zu versorgen. Die Produkte von Aukey haben auf Amazon.de oft gute Bewertungen und sind dabei vergleichsweise günstig. Ähnliche Geräte gibt es aber selbstverständlich auch von anderen Herstellern.

Hinweis  Dass ein Gerät eine USB-C-Buchse hat, heißt nicht, dass dort auch ein Bild rauskommt! Die USB-C-Schnittstelle ist mittlerweile grundsätzlich zu vielem in der Lage, auch für die Ausgabe eines HDMI-Signals. Aber ob das bei Ihrem Gerät überhaupt der Fall ist und, falls Sie mehrere USB-C-Buchsen haben, an welche der Buchsen Sie das USB-C-zu-HDMI-Kabel anschießen müssen, sollten Sie herausfinden (z. B. mittels Bedienungsanleitung), bevor Sie eines dieser Geräte kaufen.

Aukey CB-C54 USB-C-auf-HDMI-Kabel

Scheinbar ist das Aukey CB-C54 für knapp 17 Euro ein ganz normales Kabel. Lediglich der etwas größer als üblich geratene HDMI-Stecker verrät, dass da offensichtlich doch etwas mehr Technik drin steckt. Im Grunde muss man sich darüber aber keine Gedanken machen, denn das 1,8 Meter lange Kabel wird einfach am Zuspielgerät an USB-C und am Fernseher an HDMI angeschlossen. Ausprobiert haben wir das mit einem Huawei P20 Pro Smartphone und einem Notebook-Computer von Asus, der ausschließlich USB-C-Buchsen hat (stellvertretend für diverse andere Rechner mit "USB-C only", z. B. neuere Apple MacBooks).

Das Huawei Smartphone gibt ein FullHD-Signal auf dem Fernseher aus und zeigt darauf einen Android-Desktop an, quasi als PC-Ersatz. Vielleicht für den einen oder anderen Gelegenheitsanwender eine Möglichkeit, einerseits mit seinem gewohnten Android-Gerät zu arbeiten, andererseits einen größeren Bildschirm zu nutzen, sinnvollerweise zusammen mit einer Bluetooth-Tastatur. Pfiffig gelöst ist dabei das "Maus-Problem": Das in dieser Konfiguration ja quasi arbeitslose Display des Smartphone wird einfach zum Maus-Pad.

Das Asus-Notebook verhält sich ganz normal wie mit dem serienmäßig mitgelieferten HDMI-Dongle, d. h. dort kommt 4K mit 30 Bildern/s raus. Für die Praxis relevant ist allerdings der Umstand, dass das Bildsignal hier ausschließlich aus dem USB-C-Anschluss herauskommt, an dem auch die Stromversorgung angeschlossen werden muss. Ein zweiter USB-C-Anschluss ist am Rechner zwar vorhanden, kann aber nicht zum Anschluss des Netzteils genutzt werden und gibt kein HDMI-Signal aus. Mit dem Aukey CB-C54 lässt sich das Notebook also nur mit dem eingebauten Akku betreiben. Für eine kurze Präsentation irgendwo oder eine Diaschau ist das kein Problem und es ist schön, dann wirklich nur dieses eine 1,8 Meter lange Kabel mitnehmen zu müssen. Aber ein Dauerbetrieb funktioniert in dieser Kombination natürlich nicht.

Eine Alternative wäre das USB-C-auf-HDMI-Kabel von Cheotech (nicht von uns getestet). Dieses macht im Prinzip genau dasselbe, besitzt aber einen USB-C-Anschluss am HDMI-Stecker, an den man das Netzteil des Notebook-Computers oder Smartphones anschließend kann, wodurch das Gerät dann währenddessen aufgeladen wird.

Aukey CB-C58 USB-C-Adapter mit HDMI-Anschluss und 4-fach USB 3.0-Hub 

Deutlich praktischer ist da schon das kleine, schwarze Plastik-Kästchen Aukey CB-C58, das bei Amazon aktuell (August 2018) knapp 39 Euro kostet. Dieses besitzt ein fest angeschlossenes, elf Zentimeter kurzes Kabel mit USB-C-Stecker, der in den PC eingesteckt wird. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es dann eine normal große HDMI-Buchse und eine USB-C-Buchse. Hier schließt man also ein HDMI-Kabel an, das zum Fernseher führt (nicht mitgeliefert) und an die USB-C-Buchse das Netzteil des Notebook-Computers. Einem Dauerbetrieb steht also nichts im Wege. Ein ähnlicher Adapter ist auch im Lieferumfang des Laptops. Wie bei diesem lieferte das Aukey CB-C58 4K/UHD mit 30 Bilder/s (eben das was der Rechner leistet, mehr ist über USB-C auch nicht vorgesehen).

Großer Pluspunkt des Aukey CB-C58: links und rechts am Kästchen befinden sich gleich vier normale USB-3-Buchsen (USB A). Das Gerät ist also gleichzeitig auch ein USB-Hub. Das ist natürlich ideal, wenn man einen Fernseher zum Arbeiten verwenden möchte, wie in unserem Fototipp "4K-Fernsehgerät als Computermonitor verwenden" vorgeschlagen. Ein Fernseher hat nämlich, im Gegensatz zu einem Computermonitor, keinen eingebauten USB-Hub. Falls man nicht Tastatur, Maus usw. drahtlos betreibt, benötigt man also einen USB-Hub. Und der ist beim Aukey CB-C58 gleich mit drin, sodass der Schreibtisch theoretisch schön aufgeräumt bleibt. Praktisch allerdings doch eher nicht, weil ja alle Kabel an drei Seiten des Aukey CB-C58 zusammenlaufen und man diesen Kabel-Igel mangels längerem USB-C-Kabelstummel nicht irgendwo unauffällig unterm Schreibtisch verstecken kann. Idealerweise verschwindet das Gerät mit den vielen angeschlossenen Kabeln aber mehr oder weniger unauffällig hinter dem aufgeklappten Display des Laptops.

Aukey CB-C55 Multiport USB-C Adapter

Noch mehr Vielfalt bei den Anschlüssen bietet das Aukey CB-C55, das bei der Erstellung dieses Artikels knapp 57 Euro kostete (offenbar baugleich und schon für unter 40 Euro auch von der Marke Omars erhältlich, nicht von uns getestet). Zwar besitzt dieses nur zwei USB-A-Buchen, aber wem diese ausreichen, bekommt außer der HDMI-Buchse auch noch eine herkömmliche VGA-Buchse (beide Grafik-Ausgänge liefern nicht gleichzeitig ein Signal, HDMI hat vorrang), eine Gigabit-Netzwerk-Buchse (RJ45) und ein Kartenlesegerät mit je einem Steckplatz für SD-Cards und MicroSD-Card (wie üblich auch nur ein Steckplatz zur Zeit nutzbar, SD-Card hat vorrang). An einen USB-C-Eingang wird wiederum das Netzteil des Notebook-Computers angeschlossen, das die ganze Anlage mit Strom versorgt. Das Aukey CB-C55 ist wahlweise in silber oder grau eloxiertem Aluminiumgehäuse erhältlich. Auch der Stecker hat einen gleichfarbigen Aluminium-Überzug. Das sieht insgesamt wirklich edel aus.

Das Gerät wird bei uns im Betrieb recht warm, offenbar wird das Aluminiumgehäuse auch als Kühlkörper genutzt, was aber eigentlich nicht weiter stört. Auch das CB-S55 hat übrigens nur einen zwölf Zentimeter langen USB-C-Kabelstummel, wie offenbar bei Geräten dieser Art üblich. Auch hier hat man also das Problem mit den wild auf dem Schreibtisch zusammenlaufenden, zahlreichen Kabeln. Theoretisch ist der CB-C55 durch die eingebauten Speicherkartensteckplätze ja ideal für Digitalfotografen, wenn da nicht die sehr geringe Geschwindigkeit der Speicherkarten-Steckplätze von nur knapp 10 MByte/s wäre. Wer häufig Speicherkarten ausliest, wird eher zu einem schnelleren Lesegerät greifen. Wenn der Netzwerkanschluss oder das edle Design keine Rolle spielen, ist also eigentlich das oben beschriebene preisgünstigere CB-C58 die bessere Wahl. Dort sind reichlich USB-Schnittstellen vorhanden, um schnelle Lesegeräte anzuschließen. Die Ausgabe über HDMI am Monitor funktionierte bei uns problemlos, ebenfalls mit den systemspezifischen 4K/UHD mit 30 Bildern/s.

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Autor

Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.