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Bilder von einer Sony-Kamera per FTP-Verbindung übertragen

Seite 2 von 2, vom 2022-07-24 (Autor: Jens Scheppler)Zur Seite 1 wechseln

Schritt 3: Übertragungseinstellungen ändern

Nachdem man die Netzwerk- und FTP-Verbindung eingerichtet hat, sollte man sich noch mit den Verbindungsoptionen beschäftigen, die die Handhabung erheblich vereinfach können. Im Menü Netzwerk wählt man wieder die FTP-Übertragungseinstellungen. Dort hat man die Möglichkeit, die Einstellungen für seine Arbeitsweise oder Anforderungen anzupassen.

Das automatische Übertagen der Bilder ist standardmäßig auf Deaktiviert gesetzt. Diese Option ist sinnvoll, wenn man unterwegs ist und das mobile Internet zur Übertragung gewählt hat. Dann möchte man es wahrscheinlich vermeiden, dass hunderte von Fotos übertragen werden und das limitierte Datenvolumen unnötig belastet wird. Bei Sportveranstaltungen können auch schnell tausende Bilder zusammenkommen. Anders sieht es aber aus, wenn man an einem Ort mit WLAN-Verbindung fotografiert, beispielsweise im Studio oder bei einer Veranstaltung mit WiFi-Verbindung. Möchte nicht, dass alle Bilder versendet werden, ist es sinnvoll, die automatische Übertragung deaktiviert zu lassen. Zu finden ist die Option in den "FTP-Übertrag.frunkt." auf Seite3 unter dem ersten Eintrag "Autom. Übertragung". Steht die Auswahl auf "Ein" wird jedes Bild nach der Aufnahme bei bestehender Verbindung automatisch übertragen.

Da die Übertragungsgeschwindigkeit der Kamera per WiFi üblicherweise nicht die schnellste ist, wird es sinnvoll sein, nur JPGs zu übertragen. Auch viele Agenturen lassen gar kein anderes Dateiformat zu. In unserem Beispiel stellen wir die Kamera so ein, dass RAW und JPG-Bilder auf der Speicherkarte gespeichert werden. Die FTP-Verbindung soll aber lediglich die JPG-Bilder übertragen. Dazu wählt man in den FTP-Übertragungseinstellungen den Eintrag "RAW+J ÜbertragZiel" aus und darf sich dort für eine von drei Optionen entscheiden, wir wählen dementsprechend JPG aus. Die Bildqualität und Bildgröße können wir nach eigenen Bedürfnissen im Kameramenü anpassen, wie wir im Screenshot exemplarisch zeigen.

Hat man bereits Bilder auf der Speicherkarte und möchte diese nachträglich per FTP übertragen, hat man dazu zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist die Übertragung aller Bilder in einem Durchgang. Möglichkeit zwei beschränkt sich auf eine Auswahl von selektierten Bildern. Möchte man alle Bilder übertragen, steuert man über das Menü auf Seite 2 der "FTP-Übertrag.funkt." und wählt den Eintrag "FTP-Übertragung". Steht dort "Zielbild" auf "Alle", werden alle Bilder von der Speicherkarte übertragen. Hier können schnell große Datenmengen zusammenkommen und wird über WiFi unter Umständen sehr lange dauern, daher sollte man sich gut überlegen, ob man den Vorgang durchführen möchte. Man hat aber bei dem Eintrag "Zielbild" stattdessen auch die Möglichkeit, die Datenflut zu begrenzen, in dem man die Option "Nur geschützte Bld." auswählt. Häufig sichtet man bereits vor Ort seine gemachten Aufnahmen und markiert seine favorisierten Bilder idealerweise gleich in der Bildwiedergabe. Dies geschieht, in dem das jeweilige Bild durch das Drücken des Schlüssel-Symbols markiert bzw. geschützt wird. Zu finden ist die Taste oben links auf der Kamerarückseite, die auch mit "C3" bezeichnet ist. Einerseits schützt diese Funktion die Aufnahme vor dem unabsichtlichen Löschen, zum anderen nimmt nun die Kamera bei der FTP-Übertragung nur die Bilder mit in die Upload-Liste, die man mit der Geschützt-Funktion markiert hat. Je nachdem wie die eigene Arbeitsweise gegeben ist, ist man mit der einen oder anderen Lösung schneller. Immerhin erfolgt die Bildübertragung im Hintergrund und währenddessen lässt sich die Kamera weiterhin bedienen und auch damit fotografieren.

Für die Bildübertragung per FTP gibt es noch eine weitere Möglichkeit und zwar mit der "Fn"-Taste auf der Kamerarückseite. So lässt sich mit einem Druck auf die Fn-Taste das Bild auf den FTP-Server übertragen. Dazu muss die Funktion noch im Kameramenü der Fn-Taste zugewiesen werden. Dazu navigiert man wieder in das Kameramenü, in die zweite Kategorie auf Seite Acht. Dort lässt sich unter "BenutzerKey" unter anderem die Fn-Taste mit der Funktion "FTP-Übertr.(1Bild)" zuweisen. Ist man in der Bildwiedergabe, genügt bei aktiver FTP-Verbindung nun ein Druck auf die Fn-Taste, um das Bild zum sofortigen FTP-Upload zu markieren. Der Upload startet im Hintergrund und fügt man weitere Bilder hinzu, werden diese einfach der Warteschlange hinzugefügt, bis alle Bilder übertragen wurden. Diese Vorgehensweise bietet sich dafür an, wenn man nur eine kleine Auswahl von Bildern übertragen möchte.

Schritt 2 abweichend bei Sony Alpha 7R III: FTP-Server konfigurieren

Über das Kameramenü navigiert man zur Kategorie Netzwerk und wählt auf Seite 1 den Eintrag "FTP-Übertrag.funkt." und dort, für die erstmalige Einrichtung, einen der drei Speicherplätze, in unserem Beispiel FTP-Server 2. In der folgenden Eingabemaske wird nach dem Hostnamen gefragt, also unserer FTP-Adresse. Möchte man die Bilder in das eigene Netzwerk übertragen, vergibt man hier die IP-Adresse zu seinem Router. Hat man einen Internetdienst, der einen FTP-Zugang gewährt, bekommt man vom Anbieter die FTP-Zugangsdaten. In unserem Fall nutzen wir den Dienst von hetzner.de und geben die Adresse im Format "Benutzername.your-storage.de" ein. Hat man einen eigenen FTP-Dienst laufen, heißt die Adresse möglichweise "ftp.meinedomain.de". Das "ftp://", das meist erwähnt wird, wird hier bei der Eingabe weggelassen. Ob das Sicherheitsprotokoll auf "Ein" oder "Aus" stehen muss, ist vom Anbieter abhängig, bei uns haben beide Optionen funktioniert, dann ist es ratsam, sich für die sichere Verbindung zu entscheiden (Ein). Der Port 21 ist standardmäßig ausgewählt und kann unverändert übernommen werden.

Unter "Verzeichnis" lässt sich ein Zielordner für die hochgeladenen Bilder anlegen, damit die Bilder nicht einfach im Hauptverzeichnis des Servers landen. Dazu reicht bei der Eingabe einfach der Name des gewünschten Ordners. Sollen die Bilder noch in einem weiteren Unterverzeichnis liegen, so ist dies mit einem Slash zwischen den Ordnernamen möglich. So könnte ein Pfad "SonyA7RIII/ModehausChic" lauten, um seine Fotos direkt nach Kameramodell und nach Kunden zu ordnen. Bei dem Eintrag "Verzeich.hierarchie" ist die Voreinstellung "Standard" ausgewählt und kann auf "Gleiche wie Kamera" geändert werden. Das bedeutet, dass wenn die Kamera beide Speicherkartenschächte verwendet, die Bilder in zwei unterschiedliche Verzeichnisse auf den FTP-Server geladen werden. Dann lautet ein Zielordnername „A“ für Steckplatz 1 und „B“ für Steckplatz 2. Also zum Beispiel ftp:\ftproot\A\DCIM\100MSDCF\DSC00001.jpg. Bei "Standard" werden alle Bilder einfach in das zuvor bestimmte Verzeichnis gespeichert. Sind alle Daten eingegeben, bestätigt man diese mit "OK". Zu den FTP-Zugangsdaten gehören auch auch ein personalisierter Nutzername sowie ein Passwort, das möglichst sicher sein sollte. Diese beiden Informationen werden unter den "BenutzerinfoEinstlg." eingegeben. Der FTP-Verbindung kann man noch unter "Anzeigename" einen Kurzbegriff geben, wir nennen die Verbindung für unser Beispiel FTPtest. In der Übersicht wählt man unter "FTP-Server auswähl." einen der drei FTP-Server aus, der aktiv sein soll.

Schritt 3 abweichend bei Sony Alpha 7R III: Übertragungseinstellungen ändern

Nachdem man die Netzwerk- und FTP-Verbindung eingerichtet hat, können Bilder per FTP übertragen werden. Eine automatische FTP-Übertragung im Hintergrund während des Fotografierens ist bei der Alpha 7R III und Alpha 7R IIIA nach dem derzeitigem Entwicklungsstand nicht möglich. Evtl. bessert ein sehr wünschenswertes Firmware-Update hier einmal nach, denn so ist der Funktionsumfang um wichtige Optionen beschnitten, deren Grund sich uns nicht erschließt, da alle anderen aktuellen Alpha-7-Modelle hier mehr leisten und die Alpha 7R III weder alt noch billig ist. Insbesondere der Umstand, dass mit der Kamera während der FTP-Übertragung nicht fotografiert werden kann, ist eine extreme Einschränkung. Im Gegensatz zur vorherigen beschriebenen Lösung, lässt sich zudem in den FTP-Einstellungen der beiden Alpha 7R III-Versionen auch nicht festlegen, dass beispielsweise nur JPEG-Bilder übertragen werden, wenn man auch gerne zusätzlich in RAW fotografiert. Mit einem kleinen Trick unter Verwendung beider Kameraschächte lässt sich dieser Umstand jedoch umgehen. Wir legen in den Kameraeinstellungen fest, dass RAW-Bilder auf die Karte im Speicherschacht 1 geschrieben werden und JPEG-Bilder auf die Karte im Schacht 2. Der Speicherkartenschacht 1 ist auch der potenziell schnellere, zu erkennen an der Beschriftung SDXC II neben dem Speicherkartenschacht. Schacht 2 ist dagegen nur mit SDXC beschriftet. Und im Kameramenü unter Bildwiedergabe soll die Kamera nur auf Speicherschacht 2 zugreifen, worauf die JPEG-Bilder liegen. Da der FTP-Upload auch über die Bildwiedergabe geschieht, werden auf diese Weise nur JPEG-Bilder übertragen, während man die speicherhungrigen RAW-Bilder für eine spätere Weiterverarbeitung auf Karte 1 gespeichert hat. Bei dieser Lösung muss natürlich darauf geachtet werden, dass stets beide Schächte mit Speicherkarten bestückt sind. Sind die 42 Megapixel der Kamera für manche Anwendungen zu viel des Guten, dann stellt man die JPEG-Größe im Kameramenü beispielsweise herunter auf Bildgröße 'M'. Bei Standard-Qualität verringert sich die Dateigröße so um knapp 50% gegenüber der Bildgröße 'L'. Hier kann man durch Kombination der Qualität und Größe die JPEG-Bilder auf seine Bedürfnisse anpassen und bei der Bildübertragung viel Zeit sparen.

Nun geht es an das eigentliche Übertagen der Bilder via FTP. Dazu gibt es zwei Varianten. Variante 1 führt über das Menü, während Variante 2 per simplen Tastendruck und ohne Umweg über das Menü auskommt. Die erste Variante führt wieder in das Menü Kommunikation, auf Seite 1 und auf den Eintrag "FTP-Übertrag.funkt". Diesen Eintrag mit der Mitteltaste bestätigt, wählt man danach den ersten Eintrag "FTP-Übertragung" aus. Die Kamera verbindet sich mit dem Host und man befindet sich in der Bildwiedergabe. Hier erscheint nun links eine graue Checkbox, die man durch Drücken der Mitteltaste aktivieren kann und ein oranger Haken erscheint, dazu wird auch die Datengröße des jeweiligen Bildes angezeigt. Das Drücken der Menü-Taste fungiert nun als Eingabebestätigung und es erscheint eine Abfrage, ob man die Übertragung durchführen möchte. Hat man mehrere Bilder ausgewählt, wird auch die Summe der Bilder und die zu übertragene Datengröße angezeigt. Mit Bestätigung auf OK beginnt die Übertragung. Währenddessen lässt sich die Kamera nicht bedienen, wozu auch das Fotografieren zählt.

Die zweite Variante vereinfacht Variante 1, in dem es den Weg über das Menü abkürzt. Erreicht wird dies mit der Verwendung der "Fn"-Taste auf der Kamerarückseite. Dazu muss der Fn-Taste noch die Übertragungsfunktion über die Kameraeinstellungen zugewiesen werden. Dazu navigiert man zur Seite Acht der zweiten Kategorie im Kameramenü. Dort lässt sich unter "BenutzerKey" die Fn-Taste mit der Funktion "FTP-Übertragung" belegen. Ist man in der Bildwiedergabe, führt die Fn-Taste nun nach dem Verbindungsaufbau direkt zur Bildwiedergabe mit den grauen Checkboxen, die auf Wunsch selektiert werden. Der Upload startet auch hier erst, wenn die zu übertragenden Bilder ausgewählt wurden und man die Menütaste gedrückt hat. Erst wenn der Upload vollständig abgeschlossen ist, lässt sich die Kamera wieder bedienen und damit fotografieren.

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