Gedrucktes Buch

dpunkt.verlag Digitale Dunkelkammertechnik

Der Autor stellt geeignete Shareware-Werkzeuge vor, mit denen eine exakte Fotobearbeitung möglich ist. Die Programme sind Picture Window Pro, VueScan und Qimage. Das in ihnen jeweils implementierte Farbmanagement beruht auf dem Open-Source-Programm lcms. Zur Abrundung werden Programme und Geräte vorgestellt, die zur Erzeugung von eigenen ICC-Profilen benötigt werden. Das Buch hat zwei Hauptziele:

– Es soll vermittelt werden, dass nur mit einem Farbmanagement-System eine verlässliche Farbwiedergabe in der digitalen Dunkelkammer sichergestellt werden kann.

– Ein Foto-Editor mit Farbmanagement-System, der sich an den Bedürfnissen von Fotografen orientiert, muss nicht zwangsweise Photoshop heißen, denn für diese Aufgaben gibt es mittlerweile hochwertige Shareware. Picture Window Pro, VueScan und Qimage gehören dazu.

EAN 9783898643047
ISBN 3-89864-304-2
Anspruch Anfänger: NEINEinsteiger mit Grundwissen: NEINFortgeschrittene: JAambitionierter Amateur: JAProfi: NEIN
Rezension

Zugegeben: "Photoshop" ist in der Fotobearbeitung das Nonplusultra. Stellt sich nur die Frage, welcher Ottonormal-User sich diese Software schon leisten kann. Hochwertige Shareware wie Picture Window Pro, VueScan und Qimage bieten da zumindest Windows-Usern eine günstige Alternative. Das Buch "Digitale Dunkelkammertechnik" bietet einen Wegweiser in die Funktionsweisen dieser Programme. Praktischerweise ist dem Lehrbuch auch gleich eine CD-ROM beigelegt, die sowohl Testversionen der vorgestellten Programme als auch Bildbeispiele, ICC-Profile und Dokumentationen enthält. So kann der geneigte User gleich loslegen mit der Bildbearbeitung und nebenher noch feststellen, welche Software den eigenen Bedürfnissen gerecht wird. Winfried Schwolgin legt großen Wert auf eine korrekte und zuverlässige Farbwiedergabe, denn nur sie gewährleistet zufrieden stellende Bildergebnisse. Die Thematik mag anfänglich ein wenig beängstigend erscheinen, dem Autor gelingt es aber, den Leser durch eine intensive Einarbeitung in die Grundlagen fit zu machen für ein eigenes Monitorprofil.

Für den angehenden Nutzer der vorgestellten Programme ist es wichtig zu wissen, dass es diese Programme zum aktuellen Zeitpunkt (November 2004) nur auf Englisch gibt, daher sind Englischkenntnisse angebracht. Die im Buch reichlich vorhandenen Screenshots sind dementsprechend auch auf Englisch, der Autor legt aber viel Wert auf Übersetzungen und Beschreibungen und umschifft diese Klippe gemeinsam mit dem Leser. So werden gleich zu Beginn der Vorstellung von Picture Window Pro die Arbeitsoberfläche, die Iconleiste und die verschiedenen Pop-up-Menüs beschrieben. Außerdem helfen kleine Übungen dem Leser, Sicherheit im Umgang mit den Programmen zu gewinnen. Zusätzlich zu den Grundtechniken wie Drehen und Beschneiden der Bilder, Farbbalance und Schärfen, erlernt man auch den Einsatz von Masken. Aber auch fortgeschrittenes Wissen wie die Erstellung partieller Farbkorrekturen oder der Ausgleich stürzender Linien wird vermittelt.

Bereits vorhandene analoge Bilder – also Negative, Dias, Papierbilder – digitalisiert man mithilfe eines Scanners. Häufig sind die dort integrierten Treiber so genannte Twain-Treiber, darüber hinaus gibt es aber verschiedene andere Scannerprogramme, von denen eines das im Buch ebenfalls beschriebene VueScan ist. Der Autor geht zwar nicht auf alle der mehr als 200 Optionen ein, bietet aber einen guten Einblick, in dem er die wichtigsten Einstelloptionen erklärt. Auch hier startet Schwolgin, indem er zunächst die diversen Arbeitsflächen und Registerkarten der Software erläutert. Im weiteren Verlauf werden dann exemplarisch Dias, Negative und Zeitschriftenbilder eingescannt und Scannerprofile erstellt. Schließlich werden einige der erlernten Techniken miteinander verbunden, um komplexe Arbeitsabläufe darzustellen. Ein Glossar (mit zweieinhalb Seiten leider sehr kurz), eine Adressensammlung und ein Inhaltsverzeichnis bilden das Schlusslicht des Buches.

Das Buch richtet sich vor allen Dingen an diejenigen Fotografen, die es vorziehen, ihren Fotos selbst den letzten Schliff zu geben, ohne dies einem Labor oder einer Automatik-Korrekturtaste zu überlassen. Meist sind es auch diejenigen, die es früher schon geliebt haben, in der Dunkelkammer Fotos zu belichten, Masken aus Pappe zu schneiden, zu wischen und zu wedeln … einfach alle, die die Foto-Nachbereitung lieben. Angst vor viel Text und den dazu gehörigen Inhalten darf man bei diesem Buch nicht haben, aber schließlich kauft man ein Lehrbuch ja auch meistens wegen seiner Inhalte und nicht wegen "layouterischer Sperenzien. (Kirsten Hudelist)

Digitale Dunkelkammertechnik von Winfried Schwolgin ist im September 2004 bei dpunkt.verlag erschienen.

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