Gedrucktes Buch

Rowohlt Digitale Porträtfotografie

Ob Kinder beim Spiel, förmliche Familienfotos, urbane Schnappschüsse, klassische Porträts oder atmosphärische Aktphotos – Menschen abzubilden zählt zu den reizvollsten Aufgaben der Fotografie. Wesentliche Teile einer gelungenen Porträtaufnahme, wie Komposition, Textur, Stimmung und Farbe, lassen sich steuern. Wie man sie und andere Künste im neuen Medium meistert, zeigt "Digitale Porträtfotografie" anhand exzellenter Bildbeispiele. Mit dem technischen und fotografischen Blickwinkel dieses Ratgebers rückt das professionelle Porträt in Reichweite.

ISBN 3-499-61239-9
Anspruch Anfänger: NEINEinsteiger mit Grundwissen: JAFortgeschrittene: JAambitionierter Amateur: JAProfi: NEIN
Rezension

Umfragen ergeben immer wieder, dass Porträtaufnahmen eines der beliebtesten Themen in der Fotografie sind. Hinter diesem Begriff verstecken sich die verschiedensten Genres wie Studioaufnahmen, Hochzeitsfotos, Familienbilder oder auch die Aktfotografie. Wie schön, dass sich nun ein Buch speziell diesen Dingen aus dem Blickwinkel der digitalen Fotografie widmet. Die fotografische Arbeit ist digital zwar derselbe wie analog, aber durch die sofortige Kontrollmöglichkeit der Bilder potenzieren sich die Chancen zügig die Kameratechniken zu beherrschen. Dadurch wird der Fotograf schneller sicher im Umgang mit der Kamera. Dies wiederum gibt dem Fotografierenden die Gelegenheit, sich mehr um das "Model" und die kreativen Aspekte zu kümmern. Aber auch viele Models selbst gewinnen mehr Selbstsicherheit vor dem Objektiv, wenn Sie "ihre" die Bilder gleich anschauen, kontrollieren und gegebenenfalls löschen lassen können.

Digitale Porträtfotografen dürfen sich auf noch mehr Vorteile freuen. Bildbearbeitung heißt das Zauberwort. War man früher auf das Können und den Terminkalender diverser Fotolabore oder Drogisten angewiesen, kann man jetzt alles selber machen. Mehr noch, durch einen geübten Umgang mit der Software kann man mit dem eigenen Fotomaterial herumexperimentieren und Bilder entstehen lassen, die sich in ähnlicher Weise durchaus in Hochglanzmagazinen wieder finden lassen. Das kann sich in leichten Retuschen, aber auch in ungewöhnlichen Verfremdungen äußern. All dies lässt sich in Duncan Evans Buch entdecken. Leser, die bereits die Bücher "Digitale Fotografie" von Adrian Davies oder "Digitale Landschaftsfotografie" von John Clements kennen, werden auch Evans Buch gleich lieben, ist es doch vom Aufbau und Layout her identisch. In kleinen, zweiseitigen Mini-Workshops wird der Leser an die verschiedensten Themen wie Kinder und Familie, Studio-Porträts oder auch Radikale Änderungen herangeführt. Dabei mischen sich natürlicherweise Informationen über die Aufnahmesituation und die spätere Bildbearbeitung, um so in aller Kürze ein dem Leser auch praktisch nachvollziehbares Material zu bieten. Auf den übersichtlich gestalteten Seiten lassen sich folgende Strukturen finden: eine Einleitung, die großen Informationsbereiche Aufnehmen, Bearbeiten und Ausgeben, viele Bilder und Screenshots, sowie Zitate und praktische Tipps. Ein Ablaufschema am Rande des jeweiligen Workshops fasst die verwendeten Befehle in aller Kürze, quasi als Spickzettel, zusammen.

Die Fülle der an im Buch gezeigten Fotos inspiriert selbst beim bloßen Durchblättern. Die Fotos sind allesamt interessant, modern und eine Augenweide. Meist begleiten den Leser ein kleines "Ausgangsbild", mehrere "Zwischenfotos" und ein großes "Endfoto". Dies ermöglicht ein visuelles Nachvollziehen des gelesenen Textes. Die Sprache des Buches ist leicht verständlich und fesselnd. Sollten doch einmal Fragen zu bestimmten Fachbegriffen aufkommen, lohnt ein Blick in das kleine Glossar am Ende des Buches. "Chromatische Aberration" ist so ein Wortschmankerl, oder auch "F-Stop". Schön ist auch die Vorstellung der am Buch involvierten Profifotografen nebst Nennung der eigenen Websites. So kann man durch einen Besuch im Internet sein Wissen noch vertiefen.

Die "Digitale Porträtfotografie" richtet sich vor allem an Einsteiger, aber auch fortgeschrittene Fotografen finden viel bildliche Inspiration. So weckt oftmals der Blick auf ein Bild das Interesse daran, wie "der Fotograf das eigentlich gemacht hat". Und dank der einfachen Erläuterungen kann man nun ähnlich gute Ergebnisse erzielen. (Kirsten Hudelist)

Digitale Porträtfotografie von Duncan Evans ist im Februar 2004 bei Rowohlt erschienen.

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