Gedrucktes Buch

Addison-Wesley Nachbearbeitung – Farbe

Das Wort "Fotografie" setzt sich aus den zwei griechischen Wörtern, "phos" (Licht) und "graphein" (schreiben oder malen) zusammen, die in Kombination "Zeichnen mit Licht" bedeuten können. Heute spiegelt sich diese Übersetzung sowohl in digitalen als auch traditionellen analogen Nachbearbeitungstechniken und bei der Aufnahme des Bildes selbst wider. Die Digitalfotografie hat die Art und Weise, mit der wir die Welt um uns darstellen und die Geschwindigkeit, mit der Bilder geteilt werden, revolutioniert. Es sollte deshalb ermutigen, wenn ich nun ein Buch sowohl über analoge als auch digitale Techniken schreibe. Die Digitalfotografie verdrängt die analoge nicht, und so lange leidenschaftliches Interesse besteht, wird es immer Künstler geben, welche die notwendigen Fähigkeiten für schöne Abzüge erlernen möchten. Ob analog oder digital, Farbverarbeitung erfordert die gleiche Disziplin und das gleiche methodische Vorgehen wie die Schwarzweißverarbeitung, wenn sich beide auch in mancher Hinsicht deutlich unterscheiden. Fotografie bedeutet, Licht so einzufangen und zu steuern, dass das gewünschte Resultat erzielt wird - das ist der Schlüssel zur erfolgreichen Fotografie.

EAN 9783827325006
ISBN 978-3-8273-2500-6
Anspruch Anfänger: JAEinsteiger mit Grundwissen: JAFortgeschrittene: JAambitionierter Amateur: JAProfi: NEIN
Rezension

Außer dem legendären Marchesi (Jost J. Marchesi, dreibändiges "Handbuch der Fotografie") oder dem nicht minder beachtlichen Walter (Prof. Dr. Thomas Walter, "Media Fotografie – analog & digital") wäre dem Rezensenten bis vor wenigen Tagen kein grundlegendes Lehrbuch der Farbfotografie eingefallen, das sich sowohl mit analogen wie auch digitalen Arbeitsabläufen in der Bildproduktion befasst. Seit kurzem jedoch liegt ihm die deutsche Übersetzung von Steve Macleods Buch "Post Production Colour" aus dem Verlag Addison-Wesley mit dem etwas phantasielos eingedeutschten Titel "Nachbearbeitung Farbe" zur Begutachtung vor. Und ab sofort hat er zur Kenntnis zu nehmen, dass nun ernsthaft interessierten Amateur- und Profifotografen oder solchen, die es werden wollen, damit eine dritte Alternative zu Gebote steht.

In dem schlanken Band behandelt der Fotograf Steve Macleod die analogen Duka-Prozesse stets parallel und im systematischen Vergleich mit den entsprechenden digitalen Arbeitsabläufen bis zum fertigen Farbfoto. Und dies in allen Stadien der Produktion, von der Aufnahme bis zum Abzug und der Präsentation. Dabei geht der Autor sehr praxisbezogen ans Werk. Der ergonomisch eingerichteten Dunkelkammer wird etwa genauso ein (sechsseitiges) Kapitel gewidmet wie dem digitalen Pendant, Farbfilm und digitale Dateiformate werden ausführlich behandelt und bildhaft verglichen, und der analogen wie digitalen Bildproduktion wird reichlich Aufmerksamkeit geschenkt, von der Vergrößerung übers Abwedeln bis zu fortgeschrittenen analogen und digitalen Techniken der Vor- und Nachbelichtung oder reduzierter oder gesättigter Farbgebung.

In dem Mini-Kompendium wimmelt es geradezu von Tipps und Anregungen bis hin zu Zitaten mehr oder minder bekannter Persönlichkeiten (Beispiel: "Wer behauptet, dass Fotografie zu 95 Prozent Gefühl und zu fünf Prozent Technik ist, ist ein Feigling", Dean Collins, 2005 verstorbener, stilbildender amerikanischer Fotograf), so dass es eigentlich als Nachschlagewerk oder Lehrbuch zum Bücherschatz jedes irgend wie an Farbfotografie Interessierten gehören sollte. (Jan-Gert Hagemeyer)

Nachbearbeitung – Farbe von Steve Macleod ist im März 2008 bei Addison-Wesley erschienen.

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