Canon steigt ins Fernsehgeschäft ein

Der japanische Hersteller will noch in diesem Jahr die Produktion von Rückprojektions-Fernsehern aufnehmen.

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Canon will noch in diesem Jahr die Produktion von Rückprojektions-Fernsehern aufnehmen. Mit den Rückpro-TVs mit Diagonalen von 1,50 Metern (60 Zoll) und mehr richtet sich Canon allerdings nicht an Endverbraucher, sondern an Schulen und andere öffentliche Einrichtungen, zunächst vornehmlich in Japan. Die Rückprojektions-Fernseher konkurrieren mit LCD- und Plasma-Displays in Größen ab 75 Zentimetern Diagonale (30 Zoll).

Marktforscher prognostizieren, dass im Jahr 2008 mindestens 11 Millionen, möglicherweise sogar doppelt so viel RP-TVs verkauft werden. Die Nachfrage nach größeren Fernsehschirmen in LCD- und Plasmatechnik ist im abgelaufenen Jahr geringer ausgefallen als erhofft. Schuld dürften die immer noch sehr hohen Preise für die großen Schirme sein. Mit den neuen LCD-Fabriken, die weltweit gebaut werden, könnten die Preise in den kommenden Jahren jedoch deutlich fallen.

Bei Diagonalen ab etwa einem Meter (40 Zoll) setzt Canon auf die SED-Technik (Surface Conduction Electron Emitter Device). Die Feldemissionsdisplays arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie Kathodenstrahlröhren, nur werden die Elektronen zur Anregung des Phosphors hier aus kleinen Emittertips abgefeuert. Da für jedes Pixel eigene Emitterfelder bereitstehen und der Abstand zwischen emittierender Oberfläche und Phosphorschicht sehr gering ist, entfällt die Auslenkung des Elektronenstrahls. Damit können SED-Displays absolut plan und sehr flach gebaut werden.

Im September 2004 hatten Canon und Toshiba ein Joint Venture zur Herstellung von Fernsehgeräten mit SED-Technik gegründet. Beide Firmen halten jeweils 50 Prozent an der SED Inc. und wollen bereits im Sommer dieses Jahres erste Prototypen mit knapp 1,30 m Diagonale (50 Zoll) vorstellen. Auch andere Unternehmen wie Sony, Samsung oder Motorola forschen an der SED-Technik, die die Vorteile von Röhrengeräten mit denen flacher LCD- und Plasmadisplays vereinen soll.

Toshiba hatte im vergangenen Jahr ein Joint Venture mit Hitachi und Matsushita zur Fertigung von LCD-Schirmen gegründet. Möglicherweise wird sich Canon an der Kooperation beteiligen, um so im Fernsehbereich alle Größen ab 66 Zentimetern bis 2,50 Metern Diagonale (26 bis 60 Zoll) abdecken zu können. (uk)