Bildbearbeitungs-Homeoffice-Hybrid

Testbericht: ViewSonic VP2768A

2021-03-15, aktualisiert 2021-08-19 War das farbverbindliche Arbeiten am Monitor bis vor einigen Jahren noch Profis und gut betuchten Amateuren vorbehalten, so hat sich das Blatt gewendet und gut ausgestattete, hardwarekalibrierbare Monitore mit umfangreicher Ausstattung sind schon für unter 500 Euro zu bekommen. Wir haben uns den jüngsten Spross der Profi-Linie von ViewSonic, den VP2768A, zur Brust genommen und erklären, was der Monitor kann, für wen er sich eignet und inwieweit er sich vom VP2768 unterscheidet.  (Harm-Diercks Gronewold)

Ausstattung

Der ViewSonic VP2768A gehört zur Pro-Serie von ViewSonic-Monitoren und ist auch für den professionellen Einsatz vorgesehen. Das bedeutet glücklicherweise nicht, dass der Einsatz des VP2768A sich als besonders kompliziert darstellt.

Der VP2768A besitzt ein 27 Zoll (67,5 Zentimeter) großes Display mit QHD-Auflösung (2.160 x 1.440 Pixel). Das verwendete IPS-Panel hat einen großen Blickwinkel von etwa 178 Grad horizontal und vertikal. Der Bildbearbeiter kann sich also bei der Monitorarbeit durchaus bewegen, ohne Gefahr zu laufen, dass die Helligkeit beziehungsweise die Farbe nicht mehr richtig dargestellt wird. Der statische Kontrast wird von ViewSonic mit 1.000:1 angegeben. Dieser Wert gibt das Verhältnis zwischen der Lichtstärke des hellsten und des dunkelsten Punktes im Bild wieder. Zu den Farbmanagement-Funktionen kommen wir etwas weiter unten im Text.

Der VP2768A ist allerdings kein reinrassiger Bildbearbeitungsmonitor, denn er besitzt alle Funktionen, die ihn zu einer kompletten Dockingstation für Barebones beziehungsweise Laptops machen, sofern diese über eine schnelle USB-C-Schnittstelle mit Power-Delivery verfügen.

Die Stromversorgung über die USB-C-3.2-Schnittstelle wird über den Power-Delivery-Standard ermöglicht und erlaubt die Versorgung eines Rechners mit einer maximalen aufgenommenen Leistung von 65 Watt. Doch die USB-C-Schnittstelle kann noch mehr. So überträgt sie auch die Bilddaten zum Monitor und dank Daisychain-Funktion lassen sich weitere Monitore mit Bilddaten versorgen. Vom VP2768A geht es dann aber über den HDMI- oder DisplayPort-Ausgang weiter. Natürlich besitzt der Monitor auch einen HDMI-Eingang sowie einen schnellen DisplayPort. Auf einen Mini-DisplayPort, wie ihn der VP2768 besitzt, muss der VP2768A zugunsten des USB-C-Anschlusses allerdings verzichten.

65 oder 90 Watt? In der ursprünglichen Pressemitteilung war für die Stromversorgung angeschlossener Geräte über USB-C eine maximale Leistung von 90 Watt angegeben. So hatten wir es auch ursprünglich hier im Test angegeben. Mittlerweile kommuniziert ViewSonic auf seiner Website eine maximale Leistung von 65 Watt. Im Test hatten die Funktion ausprobiert, allerdings mit einem Laptop, der 65-Watt-Klasse, sodass auch wir nicht bestätigen können, ob evtl. noch mehr Leistung möglich wäre. Deshalb haben die Angabe im Absatz zuvor am 19.08.2021 von 90 auf 65 Watt angepasst.

Nicht verzichten muss der Bildbearbeiter auf eine USB-Hub-Funktion. Diese wird entweder über die USB-C-Schnittstelle gespeist oder über eine flotte USB-B-Buchse mit USB 3.0. Zum Anschluss von USB-Peripherie stehen zwei normale USB-A-Anschlüsse zur Verfügung. Zwar besitzt der VP2768A keine eingebauten Lautsprecher, dafür aber einen 3,5mm-Klinkenstecker für Kopfhörer oder Lautsprecher.

Um den VP2768A zu einer echten Homeoffice-Bildbearbeitungs-Dockingstation zu machen, besitzt der Monitor einen LAN-Anschluss. Auch diese Signale werden über die filigran wirkende USB-C-Schnittstelle übertragen. Mit dieser umfangreichen Nutzung der USB-C-Schnittstelle werden viele Kabel auf dem Tisch unnötig und dem Kabelsalat wird vorgebeugt.

Mit einem Gewicht von knapp sieben Kilogramm und Abmessungen von etwa 60 x 40 x 22 Zentimeter liegt der VP2768A gleichauf mit dem VP2768. Davon fallen nur knapp ein Millimeter auf die Rahmenbreite und neun weitere Millimeter auf einen schwarzen Bereich um das Panel. Damit wirkt der Monitor eher wie ein eleganter Office-Monitor und nicht wie ein Bildbearbeitungs-Arbeitstier. Praktischerweise befindet sich das Netzteil dennoch im Monitorgehäuse.

Der Standfuß gehört zur Serienausstattung und besitzt leider keinen Kabelschacht. Die Höhenverstellung erreicht 13 Zentimeter und der Monitor lässt sich in beide Richtungen um 90 Grad ins Hochformat drehen (Pivot-Funktion). Für diese kann dann die Auto-Pivot-Funktion in der Software vDisplay Manager aktiviert werden. Zu der Software kommen wir etwas weiter unten im Text etwas detaillierter.

Neben der Pivotfunktion kann man das Panel auch von -6 bis 21 Grad neigen, um den optimalen Betrachtungswinkel einzustellen. Zudem ist die Standfußsäule um 60 Grad nach links beziehungsweise rechts drehbar. Soll der Monitor an einen universellen Standfuß oder die Wand montiert werden, so steht ein Vesa-Anschluss mit 100 x 100 Millimetern zur Verfügung.

Erwähnenswert ist die "Vorab-Austausch-Garantie" von fünf Jahren. Bei dieser tauscht ViewSonic das defekte Gerät innerhalb des Garantiezeitraums gegen ein gleichwertiges Gerät aus.

Fortsetzung auf Seite 2

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.