Preiskracher-Festbrennweite

Testbericht: Tamron 24 mm F2,8 Di III OSD M1:2 (051)

Seite 2 von 2, vom 2021-09-29 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Die Beurteilung der Bildqualität umfasst zum einen unsere Labor-Messergebnisse zur Auflösung, Randabdunklung und mehr. Aber auch subjektive Eindrücke wie die Bewertung des Bokehs, also dem unscharfen Bereich vor und hinter der Schärfenebene, gehören dazu.

Das Tamron 24 mm F2,8 Di III OSD M1:2 zeigt ein erstaunlich weiches Bokeh im Vorder- und Hintergrund der Schärfenebene, wie schon das 20 mm F2,8 Di III OSD M1:2 zuvor. Die Lichtplättchen sind fast komplett homogen und zeigen nur bei etwas dunkleren Lichtern einen sehr geringen Hang zu "Zwiebelringen". Farben von ungleichmäßigen Strukturen "fließen" angenehm ineinander. Das sieht besonders bei Makro-Aufnahmen sehr ansprechend aus.

Für unseren Labortest prüfen wir, ob das Objektiv mit den automatischen Korrekturfunktionen der Kamera zusammenarbeitet. In der Werkseinstellung sind die Korrekturen für Farbsäume und Randabdunklungen aktiviert, die automatische Verzeichnungskorrektur hingegen nicht.

Leider war es ohne die Verzeichnungskorrektur nicht möglich, die Auflösung des Objektivs zu messen. Der Grund dafür sind die starken Verzerrungen der Messquadrate durch die überdurchschnittliche tonnenförmige Verzeichnung des Tamron 24 mm F2,8 Di III OSD M1:2 von knapp sechs Prozent. Immerhin schlägt sich das 24er hier besser als das 20er, das mit knapp acht Prozent deutlich stärker verzeichnet. Um die Auflösung dennoch ermitteln zu können, haben wir die interne Verzeichnungskorrektur aktivieren müssen, auch auf die Gefahr hin, dass der Auflösungs-Randabfall dadurch steigt. Die Verzeichnung lag danach bei etwa 0,5 Prozent Tonnenform.

Die Auflösung des Tamron 24 mm F2,8 Di III OSD M1:2 liegt mit maximal 72 Linienpaaren pro mm (lp/mm) im Durchschnitt dessen, was an einer 42-Megapixel-Kamera möglich wäre. Die maximale Auflösung wird bei Blende 11 erreicht und weist dabei einen Verlust zum Bildrand von nur sechs Prozent auf, was etwa 66 lp/mm entspricht. Ab Blende 11 steigt die Beugungsunschärfe drastisch an und auch wenn die Kamera mit Nachschärfen “dagegenhält”, ist der Auflösungsverlust zum Rand hoch und bei Blende 22 mit 31 Prozent sehr hoch.

Der geringste Auflösungsunterschied von der Bildmitte zum Bildrand zeigt sich bei F2,8 und F4. Allerdings liegt die Auflösung bei diesen Blendeneinstellungen auch nur bei 64 und 63 lp/mm und der Rand löst höher auf als die Bildmitte.

Bei den Farbsäumen gibt es nichts spannendes zu berichten, diese sind nämlich, so wie die Randabdunklung auch, sehr gut auskorrigiert. So zeigen sich Farbsäume nur bei offener Blende mal an starken Kontrastkanten. Die Randabdunklung ist bei offener Blende mit 0,7 Blendenstufen am höchsten. In allen anderen Blendeneinstellungen beträgt sie 0,6 Blendenstufen.

Fazit

Im Gegensatz zum 20 mm F2,8 Di III OSD M1:2 löst das 24 mm F2,8 Di III OSD M1:2 etwas niedriger auf, zeigt sich von der Verzeichnung aber auch etwas weniger drastisch, wenn auch nicht viel. Die Randabdunklung und die Farbsäume sind gut auskorrigiert, und auch die Abmessungen “passen”. Das 24 mm F2,8 Di III OSD M1:2 besitzt dasselbe nervig laute mechanische Klicken beim Autofokus-Einsatz wie das 20 mm. Dies kann ein Phänomen sein, was dem Kunststoffgehäuse des Objektivs geschuldet ist.

Die gute Makrofunktion profitiert immens vom schönen Bokeh des Objektivs, auch wenn der Aufnahmeabstand recht gering ist. Im Bezug auf den geringen Straßenpreis und der Bildqualität des 24 mm F2,8 Di III OSD M1:2 ist das Objektiv ein kompakter, lichtstarker Preiskracher, der lediglich nach einer nachträglichen Verzeichnungskorrektur verlangt. Ob diese in der Kamera oder am Rechner erfolgt, ist schlussendlich egal, wenn man in JPEG fotografiert.

Kurzbewertung

  • Leichtes Gehäuse
  • Schönes Bokeh
  • Prima Makrofunktion
  • Breiter Fokusring
  • Hohe Verzeichnung
  • Fokusring ohne Gummierung
  • Billig wirkendes Gehäuse

Tamron 24 mm F2.8 Di III OSD M1:2 (F051) mit Sony Alpha 7R III

Chromatische Aberration

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.