Telekonverter
Der zum Lieferumfang gehörende 1,4-fache Telekonverter DMW-TC14 passt übrigens nur an dieses Objektiv. Er ist ebenfalls spritzwassergeschützt und aus Metall gefertigt. Er ragt hinten deutlich ins Objektiv, verlängert dieses dafür aber um weniger als 1,5 Zentimeter. Der ins Objektiv hineinragende Teil ist übrigens mit einer dünnen Gummimanschette versehen. Dies dienst nicht der Abdichtung, sondern schützt beim Ansetzen vor Kratzern. Der Konverter verlängert nicht nur die Brennweite um den Faktor 1,4, sondern reduziert auch die Lichtstärke um eine Blendenstufe, wobei jedoch trotzdem nur bis F22 abgeblendet werden kann. Da die Naheinstellgrenze des Objektivs erhalten bleibt, erhöht die der Vergrößerungsfaktor um 1,4, womit der Abbildungsmaßstab bei 1:3,6 liegt. Das entspricht 1:1,8 im Kleinbildäquivalent und erlaubt damit Makroaufnahmen.
Der Telekonverter Panasonic DMW-TC14 befindet sich im Lieferumfang des Panasonic Leica DG Elmarit 200 mm 2.8 Power OIS und verlängert die kleinbildäquivalente Brennweite bei einer Lichtstärke von F4 auf stolze 560 Millimeter. [Foto: MediaNord]
Der 2-fach-Telekonverter Panasonic DMW-TC20E ist separat erhältlich und kostet stolze 649 Euro. [Foto: Panasonic]
Der 2-fache Telekonverter DMW-TC20 ist hingegen nur optional erhältlich und schlägt mit knapp 650 Euro zu Buche. Er verlängert das Objektiv um 2,5 Zentimeter und ragt hinten ebenfalls hinein, auch hier schützt ein Gummiüberzug vor Kratzern. Dieser Telekonverter ist ebenfalls aus Metall gefertigt und gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Kombinieren lassen sich die beiden Konverter übrigens nicht. Der 2-fach-Konverter verdoppelt die Brennweite, aber auch die Blendenzahl auf F5,6, womit nur noch ein Viertel der Lichtstärke zur Verfügung steht. Auch hier kann nur bis F22 abgeblendet werden und der maximale Abbildungsmaßstab wird verdoppelt auf 1:2,5 beziehungsweise 1:1,25 im Kleinbildäquivalent, womit sogar Makroaufnahmen gut möglich sind.
Bildqualität
Der optische Aufbau des Panasonic Leica DG Elmarit 200 mm 2.8 Power OIS besteht aus 15 Linsen, die in 13 Gruppen angeordnet sind. Dabei sollen zwei UED-Linsen für eine hohe Randauflösung und eine Nanovergütung für hohe Gegenlichtkontraste sorgen und Geisterbilder minimieren. Zudem besteht die Blende aus neun Lamellen, was für ein gleichmäßiges Bokeh sorgen soll. Letzteres ist tatsächlich vorzüglich, mit seiner großen Blende und Brennweite gibt es zudem einen sehr guten Freistelleffekt. Bei Gegenlicht bleiben die Kontraste hoch, auch Geisterbilder stören kaum.
Das Versprechen der besonders hohen Auflösung hingegen bestätigt sich in unserem Labortest an der Panasonic Lumix DC-G9 nicht. Panasonic versprach eine höhere Auflösung als das Olympus 300 mm F4, jedoch erreichte das Olympus in unserem Laborbest (siehe weiterführende Links) über zehn Prozent mehr Auflösung als das 200er von Panasonic. Ganz vergleichbar sind die Zahlen aufgrund der unterschiedlichen Kameras zwar nicht, aber zum Widerlegen der Panasonic-Behauptung reicht es allemal.
Der DMW-TC14 ragt hinten in das Panasonic Leica DG Elmarit 200 mm 2.8 Power OIS hinein, wodurch er kaum aufträgt. Zudem ist er ebenfalls spritzwasser- und staubgeschützt. [Foto: MediaNord]
Der DMW-TC20E passt ebenfalls nur an das Panasonic Leica DG Elmarit 200 mm 2.8 Power OIS, besteht aus Metall und ist staub- und spritzwassergeschützt. Die Brennweite verlängert sich bei einer Lichtstärke von F5,6 auf stolze 800 mm Kleinbildäquivalent. [Foto: MediaNord]
Optisch gesehen ist das Panasonic Leica DG Elmarit 200 mm 2.8 Power OIS hervorragend auskorrigiert. Weder eine nennenswerte Verzeichnung noch Randabdunklung oder Farbsäume konnten wir messen. Die maximale Auflösung liegt jedoch bei nur 44 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) im Kleinbildäquivalent, immerhin wird diese bereits bei Offenblende annähernd erreicht (siehe Diagramm aus dem Labortest unten). Jenseits von F5,6 setzt bereits die Beugung ein, bei F8 liegt die Auflösung nur noch bei knapp unter 40 lp/mm. Der Randverlust der Auflösung ist tatsächlich nie hoch und liegt stets unter 20 Prozent. Im Maximum werden 39 lp/mm bei F5,6 erreicht.
In Kombination mit dem 1,4-fachen Telekonverter DMW-TC14 bleiben die optischen Fehler minimal. Die Farbsäume beispielsweise verringern sich sogar noch, die Verzeichnung hingegen ändert ihren Charakter von minimal kissenförmig auf minimal tonnenförmig. Das alles spielt aber in der Praxis keine Rolle. Anders sieht es bei der Auflösung aus, die jedoch im Bildzentrum nur minimal sinkt. Das Maximum liegt nun bei 41 lp/mm bei Offenblende F4, oberhalb von F5,6 wird die Marke von 40 lp/mm unterschritten. Die Randauflösung beträgt nur noch maximal 32 lp/mm bei F8. Der Einsatz des Telekonverters lohnt also allemal.
Ganz anders sieht es mit dem zweifachen Telekonverter DMW-TC20 aus. Zwar bleiben auch hier die optischen Fehler minimal, die Auflösung geht jedoch recht deutlich auf nur noch maximal knapp 30 lp/mm zurück, die bei F8 erreicht werden. Bei F5,6 sind es hingegen weniger als 20 lp/mm im Bildzentrum. Auch die Randauflösung bewegt sich auf sehr niedrigem Niveau und kommt nur knapp über die Marke von 20 lp/mm. Die 650 Euro kann man sich also wirklich sparen und notfalls lieber mit dem 1,4-fachen Telekonverter fotografieren und das Bild etwas (auf ca. zehn Megapixel) beschneiden.
Das Panasonic Leica DG Elmarit 200 mm 2.8 Power OIS eignet sich hervorragend für Aufnahmen aus der Distanz, wobei sich der wunderbare Freistelleffekt mit dem exzellentem Bokeh besonders gut zeigt. [Foto: Harm-Diercks Gronewold]
Fazit
Das Panasonic Leica DG Elmarit 200 mm 2.8 Power OIS ist ein hervorragend verarbeitetes und ausgestattetes Superteleobjektiv, das jedoch nur an einer entsprechenden Panasonic-Kamera sein volles Potential entfaltet (Blendenring und Dual-Bildstabilisator). Das Metallgehäuse lässt mit seinem Staub- und Spritzwasserschutz keine Wünsche offen, auch das Objektiv bietet vom Bildstabilisator über den Fokusbegrenzer und die Fokusspeicherfunktion alles, was das Fotografenherz begehrt. Sehr praktisch ist zudem der mitgelieferte 1,4-fache Telekonverter, zumal er die Bildqualität kaum beeinträchtigt. Die optische Qualität des Panasonic Leica DG Elmarit 200 mm 2.8 Power OIS ist sehr gut, die Auflösung macht jedoch keinen Höhenflug, vor allem wird nicht wie versprochen das 300 mm F4 von Olympus überflügelt. Sparen kann man sich hingegen den optionalen zweifachen Telekonverter, der die Auflösung sehr deutlich reduziert.