Lichtstarkes Profizoom

Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) im Test

Seite 2 von 2, vom 2022-09-06 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Wir haben das Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) im eigenen Testlabor genau unter die Lupe genommen. Dieser Labortest ist über die weiterführenden Links gegen eine kleine Gebühr als PDF erhältlich und beinhaltet Erklärungen sowie ausführliche Diagramme der Testergebnisse.

Im Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) arbeiten 21 Linsen in 15 Gruppen. Fast schon selbstredend kommen auch Linsen aus Spezialglas mit geringem Brechindex zum Einsatz sowie Linsen mit hybrid-asphärischem Schliff. Diese Kombination soll die Auflösung bis an den Bildrand maximieren, Farbsäumen vorbeugen und für eine kompaktere Bauform sorgen.

In einigen ungünstigen Fällen können Speziallinsen dazu führen, dass Spitzlichter vor und hinter der Schärfenebene (Bokeh) inhomogen abgebildet werden. Im Fall des 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) ist das allerdings nicht so. Die Lichtplättchen sind fast komplett homogen, mit Ausnahme eines winzigen, minimal hellen Rands. Somit eignet sich das Objektiv bei jeder Brennweite prima zum Freizustellen von Motiven, wie es beispielsweise bei der Porträtfotografie Gang und Gäbe ist.

Bei Streulicht und auch direktem Gegenlicht macht das 35-150 mm F2-2.8 ebenfalls eine prima Figur, denn die Bilder sind kontrastreich. Wenn man Blendenflecke als Stilmittel mag, dann wird man nicht enttäuscht werden. Denn die Blendenflecke sind symmetrisch und in einer Achse angeordnet. Alles deutet also auf wirklich gute Vorbeugungsmaßnahmen gegen Innenreflexionen hin.

Bei der Randabdunklung zeigt sich das Objektiv den Labormessergebnissen nach zu urteilen gut auf die Kamera abgestimmt. Sie erreicht ihren höchsten Wert mit 0,7 EV bei offener Blende und 150 Millimetern Brennweite. Ansonsten liegt die Randabdunklung zwischen 0,5 und 0,3 EV. Alles in allem eine gute Leistung.

Auch bei den Farbsäumen zeigt sich das Objektiv gut auskorrigiert. Im Durchschnitt können Farbsäume auf einem 30 x 20 Zentimeter großen Druck nur bei 150 Millimetern Brennweite leicht sichtbar werden. Bei stärkeren Kontrastkanten werden Farbsäume leicht bei mittlerer und maximaler Brennweite sichtbar. Bei keiner Brennweite und Blendeneinstellung zeigen sich starke oder sehr starke Farbsäume.

Die Auflösung ist mit der wichtigste Test, den wir im Labor durchführen, denn er entscheidet am Ende, wie viele Details das Objektiv in Kombination mit der Kamera wiedergeben kann. Auch in diesem Bereich macht das Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD eine gute Figur – zumindest in der Bildmitte. Bei 50 Prozent Kontrast erreicht die maximale Auflösung knapp 87 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm) bei 35 Millimetern Brennweite und Blende F2,8. Zum Bildrand fällt die Auflösung dabei um etwa 57 Prozent auf nur noch 37 lp/mm ab. Wird die Blende geschlossen, dann sinkt zwar die Auflösung in der Bildmitte, aber gleichzeitig steigt die Randauflösung, was den relativen Randabfall reduziert. Blende F8 stellt mit knapp 73 lp/mm in der Bildmitte und einem Randverlust von 22 Prozent einen guten Kompromiss dar.

In der mittleren Brennweite von etwa 70 Millimetern zeigt das Objektiv bei F8 die höchste Auflösung von etwa 81 lp/mm in der Bildmitte bei lediglich acht Prozent Verlust zum Bildrand. Bei maximaler Brennweite von 150 Millimetern sind es in der Bildmitte ebenfalls knapp 81 lp/mm bei Blende F8. Der Randverlust beträgt in diesem Fall 18 Prozent auf knapp 66 lp/mm. Alles in allem eine solide Leistung an der Sony Alpha 7R III.

Während das Tamron bei 35 Millimetern Brennweite faktisch nicht verzeichnet, läuft die Verzeichnung bei mittlerer und langer Brennweite aus dem Ruder (siehe Diagramm aus dem Labortest unten). Sie erreicht jeweils maximal etwa drei Prozent und wird durch die Kissenform besonders unangenehm sichtbar. Bereits ab etwa 60 Prozent radialem Abstand von der Bildmitte wird diese Verzeichnung sichtbar. Es ist also empfehlenswert, die Verzeichnung entweder durch die Kamera korrigieren zu lassen oder aber in der Nachbearbeitungssoftware zu korrigieren.

Fazit

Das Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) bietet durch seinen interessanten Brennweitenbereich in Kombination mit der hohen Lichtstärke großes Potential und kann in den verschiedensten Situationen eingesetzt werden. Auch die Individualisierungsmöglichkeiten sind praxisorientiert und vor allem dank der USB-C-Schnittstelle ohne viel Brimborium durchzuführen. Der Autofokus arbeitet schnell und zuverlässig, auch die Naheinstellgrenze ist ordentlich. Die Bildqualität passt zum Preis des Objektivs, auch wenn wir uns weniger Verzeichnung wünschen würden, aber die scheint bei Tamron einfach dazu zu gehören. Im Zweifel lässt sie siech direkt in der Kamera korrigieren.

Kurzbewertung

  • Viele Bedienelemente
  • Umfangreiche Konfigurierbarkeit
  • Schönes Bokeh
  • Hohe Auflösung in der Bildmitte
  • Hohe Verzeichnung
  • USB-C-Anschluss ohne Kappe
  • Kein expliziter Spritzwasser- und Staubschutz

Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) mit Sony Alpha 7R III

Verzeichnung

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.

Hersteller Tamron
Modell 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058)
Unverbindliche Preisempfehlung 2.399,00 €
Bajonett E-Mount, Nikon Z
Brennweitenbereich 35-150 mm
Lichtstärke (größte Blende) F2 bis F2,8
Kleinste Blendenöffnung F22
Linsensystem 21 Linsen in 15 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat ja
Anzahl Blendenlamellen 9
Naheinstellgrenze 330 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 82 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 89 x 158 mm
Objektivgewicht 1.165 g

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.