Bildqualität
Wir haben das Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) im eigenen Testlabor genau unter die Lupe genommen. Dieser Labortest ist über die weiterführenden Links gegen eine kleine Gebühr als PDF erhältlich und beinhaltet Erklärungen sowie ausführliche Diagramme der Testergebnisse.
Die beiden gummierten Drehringe des Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) sind schön griffig und angenehm breit. [Foto: MediaNord]
Im Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) arbeiten 21 Linsen in 15 Gruppen. Fast schon selbstredend kommen auch Linsen aus Spezialglas mit geringem Brechindex zum Einsatz sowie Linsen mit hybrid-asphärischem Schliff. Diese Kombination soll die Auflösung bis an den Bildrand maximieren, Farbsäumen vorbeugen und für eine kompaktere Bauform sorgen.
In einigen ungünstigen Fällen können Speziallinsen dazu führen, dass Spitzlichter vor und hinter der Schärfenebene (Bokeh) inhomogen abgebildet werden. Im Fall des 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) ist das allerdings nicht so. Die Lichtplättchen sind fast komplett homogen, mit Ausnahme eines winzigen, minimal hellen Rands. Somit eignet sich das Objektiv bei jeder Brennweite prima zum Freizustellen von Motiven, wie es beispielsweise bei der Porträtfotografie Gang und Gäbe ist.
Bei Streulicht und auch direktem Gegenlicht macht das 35-150 mm F2-2.8 ebenfalls eine prima Figur, denn die Bilder sind kontrastreich. Wenn man Blendenflecke als Stilmittel mag, dann wird man nicht enttäuscht werden. Denn die Blendenflecke sind symmetrisch und in einer Achse angeordnet. Alles deutet also auf wirklich gute Vorbeugungsmaßnahmen gegen Innenreflexionen hin.
Bei der Randabdunklung zeigt sich das Objektiv den Labormessergebnissen nach zu urteilen gut auf die Kamera abgestimmt. Sie erreicht ihren höchsten Wert mit 0,7 EV bei offener Blende und 150 Millimetern Brennweite. Ansonsten liegt die Randabdunklung zwischen 0,5 und 0,3 EV. Alles in allem eine gute Leistung.
Der nicht abgedeckte USB-C-Anschluss dient mit der passenden Software zur Individualisierung des Objektivs. [Foto: Tamron]
Auch bei den Farbsäumen zeigt sich das Objektiv gut auskorrigiert. Im Durchschnitt können Farbsäume auf einem 30 x 20 Zentimeter großen Druck nur bei 150 Millimetern Brennweite leicht sichtbar werden. Bei stärkeren Kontrastkanten werden Farbsäume leicht bei mittlerer und maximaler Brennweite sichtbar. Bei keiner Brennweite und Blendeneinstellung zeigen sich starke oder sehr starke Farbsäume.
Die Auflösung ist mit der wichtigste Test, den wir im Labor durchführen, denn er entscheidet am Ende, wie viele Details das Objektiv in Kombination mit der Kamera wiedergeben kann. Auch in diesem Bereich macht das Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD eine gute Figur – zumindest in der Bildmitte. Bei 50 Prozent Kontrast erreicht die maximale Auflösung knapp 87 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm) bei 35 Millimetern Brennweite und Blende F2,8. Zum Bildrand fällt die Auflösung dabei um etwa 57 Prozent auf nur noch 37 lp/mm ab. Wird die Blende geschlossen, dann sinkt zwar die Auflösung in der Bildmitte, aber gleichzeitig steigt die Randauflösung, was den relativen Randabfall reduziert. Blende F8 stellt mit knapp 73 lp/mm in der Bildmitte und einem Randverlust von 22 Prozent einen guten Kompromiss dar.
In der mittleren Brennweite von etwa 70 Millimetern zeigt das Objektiv bei F8 die höchste Auflösung von etwa 81 lp/mm in der Bildmitte bei lediglich acht Prozent Verlust zum Bildrand. Bei maximaler Brennweite von 150 Millimetern sind es in der Bildmitte ebenfalls knapp 81 lp/mm bei Blende F8. Der Randverlust beträgt in diesem Fall 18 Prozent auf knapp 66 lp/mm. Alles in allem eine solide Leistung an der Sony Alpha 7R III.
Während das Tamron bei 35 Millimetern Brennweite faktisch nicht verzeichnet, läuft die Verzeichnung bei mittlerer und langer Brennweite aus dem Ruder (siehe Diagramm aus dem Labortest unten). Sie erreicht jeweils maximal etwa drei Prozent und wird durch die Kissenform besonders unangenehm sichtbar. Bereits ab etwa 60 Prozent radialem Abstand von der Bildmitte wird diese Verzeichnung sichtbar. Es ist also empfehlenswert, die Verzeichnung entweder durch die Kamera korrigieren zu lassen oder aber in der Nachbearbeitungssoftware zu korrigieren.
Fazit
Das Tamron 35-150 mm F2-2.8 Di III VXD (A058S) bietet durch seinen interessanten Brennweitenbereich in Kombination mit der hohen Lichtstärke großes Potential und kann in den verschiedensten Situationen eingesetzt werden. Auch die Individualisierungsmöglichkeiten sind praxisorientiert und vor allem dank der USB-C-Schnittstelle ohne viel Brimborium durchzuführen. Der Autofokus arbeitet schnell und zuverlässig, auch die Naheinstellgrenze ist ordentlich. Die Bildqualität passt zum Preis des Objektivs, auch wenn wir uns weniger Verzeichnung wünschen würden, aber die scheint bei Tamron einfach dazu zu gehören. Im Zweifel lässt sie siech direkt in der Kamera korrigieren.