Mobil und vorkalibriert

Portabler Monitor ViewSonic VP16-OLED im Test

2023-06-04 Mit einer Bildschirmdiagonale von 16 Zoll bei sichtbarer Diagonale von 15,6 Zoll (39 cm) ist der Monitor VP16-OLED das zurzeit kleinste Modell der ColorPro-Serie von ViewSonic mit Pantone-Validierung und Farbraum-Abdeckung von 100 % sRGB und 96 % AdobeRGB. Wir haben uns den für den mobilen Einsatz konzipierten Monitor genauer angesehen und verraten, wie er sich in der Praxis bewährt.  (Harm-Diercks Gronewold)

Der ViewSonic VP16-OLED sieht zusammengeklappt aus wie ein etwas unförmiger Tablet-Computer. Das liegt daran, dass der Standfuß komplett flachgelegt werden kann und sich direkt an die Rückseite des VP16-OLED anschmiegt. Im Transportzustand misst der VP16-OLED etwa 36 x 23 x 2 Zentimeter (Breite x Höhe x Tiefe) und wiegt knapp ein Kilogramm. Eine VESA-Montagemöglichkeit hat der Monitor nicht, nicht einmal eine reduzierte Version mit zumindest zwei Gewinden, wie sie viele andere portable Monitore haben. Dafür ist immerhin ein 1/4" Stativgewinde fast unsichtbar unter einem Gummistopfen verborgen. So lässt sich der VP16-OLED bequem als Videokontrollmonitor auf einem Stativ befestigen.

Der Standfuß ist in zwei Segmente unterteilt, die miteinander per Scharnier verbunden sind. Auch die Verbindung zum OLED-Panel selbst erfolgt über ein Scharnier. Insgesamt sorgen also zwei Scharniere am VP16-OLED dafür, dass man ihn kinderleicht aufstellen und in eine bequeme, erhöhte Position in der gewünschten Neigung bringen kann. Ist der Monitor aufgestellt, hat er eine maximale Höhe von 31,5 Zentimeter. Der Fuß hat eine Standfläche von etwa 18 x 12 Zentimeter. Auch eine Aufstellung in flacher Position ist möglich, dann mit relativ steilem Winkel. Sogar eine vertikale Positionierung ist möglich, dazu wird der VP16-OLED einfach auf eine Seite gedreht und beide Standfußsegmente werden in Linie gebracht. Dann wird der Standfuß auf 90 Grad gedreht und schon fungiert er als Ständer. Leider hat der Monitor keine Auto-Pivot-Funktion, so dass man die Bildausrichtung im Betriebssystem ändern muss, bevor sich etwas am Monitor tut.

Während im untersten Teil des Standfußes die vier Knöpfe zur Navigation des On-Screen-Menüs untergebracht sind, befinden sich die Anschlüsse des VP16-OLED im zweiten Teil des Standfußes, hier ist auch der Ein- und Ausschalter zu finden. Als Videoanschluss bietet der Monitor eine MicroHDMI-Schnittestelle (Typ D). Alternativ kann ein der VP16-OLED über einen der zwei USB-C-Anschlüsse mit Bilddaten versorgt werden. Die USB-C-Schnittstellen arbeiten mit dem 3.2-Protokoll und sind tatsächlich beide gleichermaßen funktional und nicht – wie sonst oft zu sehen – nur einer als Videoeingang und der andere nur zur Stromversorgung. Darüber hinaus lassen sich Kopfhörer oder Lautsprecher über eine 3,5 mm kleine Klinkenbuchse mit dem VP16-OLED verbinden.

Panel

Anstelle eines TFT-Panels setzt ViewSonic als Besonderheit beim VP16-OLED auf die OLED-Technologie. Das ist eher ungewöhnlich für einen portablen Monitor, denn für den komplett netzunabhängigen Betrieb bezieht dieser seine Energie vom angeschlossenen Laptop und im Stromverbrauch sind OLED-Panels nicht ganz so effizient wie LED-Panels. Wie sich die Stromversorgung genau darstellt, erörtern wir weiter unten im Text.

Der VP16-OLED hat eine effektive Diagonale von 15,6 Zoll (39 cm), löst mit maximal 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf (also FullHD), ist flimmerfrei und wird mit 60 Hz getaktet. Das Panel ist ab Werk Pantone-zertifiziert und damit ist Farbmanagement "Out of the Box" problemlos möglich. Der VP16-OLED arbeitet mit einer Farbtiefe von 10 Bit, was maximal 1,07 Milliarden entspricht.

Bei der subjektiven Farbbeurteilung steht der kleine VP16-OLED den großen Modellen, die wir in der Redaktion einsetzen, in nichts nach. Sowohl in hellen als auch dunklen Bildbereichen sind Details erkennbar und Farben werden ausgewogen wiedergegeben. Gerade die dunklen Bereiche werden durch die OLED-Technologie hervorragend dargestellt und Halo-Effekte treten nicht auf. Allerdings sollte man auf den "Einbrenneffekt" achten und Motive mit hohem Kontrast nicht stundenlang darstellen. Sollte das dennoch einmal passieren, bietet der Monitor eine Funktion an, die solche eingebrannten Bereiche wieder neutralisieren kann.

Ab Werk ist der VP16-OLED auf eine Helligkeit von 70 Prozent eingestellt, bei hoher Umgebungshelligkeit kann man also noch ein gutes Stück "aufdrehen" und dann ist der Monitor auch schön hell. Natürlich ist er nicht wirklich "tageslichttauglich" im eigentlichen Sinne, aber zumindest im Schatten lässt sich damit gut arbeiten und das Bild ist deutlich heller und kontrastreicher als beispielsweise der eingebaute Monitor eines HP ENVY x360 Convertible 15-ee0676ng Notebook-Computers, an dem wir den VP16-OLED getestet haben. Laut ViewSonic ist die Farbabweichung übrigens kleiner als 2 DeltaE. Das ist mit geübten Augen sichtbar, aber noch nicht signifikant groß. Unsere Produktfotos, die wir für digitalkamera.de erstellen, haben einen DeltaE-Wert von bis zu vier.

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, kann der VP16-OLED 100 Prozent des sRGB- und DCI-P3-Farbraums abdecken sowie 96 Prozent des AdobeRGB-Farbraums. Die Farbräume sind über das schnelle und leicht verständliche OSD-Menü (On Screen Display) schnell zu ändern. Apropos Menü: Neben der Einstellung des Farbraums können natürlich auch Einstellungen wie Helligkeit, Blaufilter und die Eingangsauswahl sowie vieles mehr durchgeführt werden. Neben den umschaltbaren Farbräumen bietet der VP16-OLED auch acht verschiedene Ansichtsmodi. Hier tummeln sich unter anderem Schnelleinstellungen für CAD- und Videoanwendungen sowie verschiedene Spiele-Genres.

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.