Spiegellose Micro-Four-Thirds Profi-Systemkamera

Testbericht: Olympus OM-D E-M1X

2019-01-24, aktualisiert 2019-03-27 Mit dem neuen Spitzenmodell OM-D E-M1X polarisiert Olympus. Sie ist nicht etwa das Nachfolgemodell der E-M1 Mark II, sondern ein fast doppelt so teures, darüber angesiedeltes Sport- und Wildlife-Profimodell. Versehen mit einem festen Hochformatgriff stellt sie selbst die Dimensionen von ausgewachsenen spiegellosen Vollformat-Systemkameras in den Schatten. Wesentlich kleiner als Profi-Vollformat-DSLRs bleibt sie zum Glück trotzdem und versucht so, den Größenvorteil des Micro-Four-Thirds-Systems in die Profiliga zu bringen. Unser Test zeigt, wie gut das gelingt und ob die Bildqualität stimmt.  (Benjamin Kirchheim)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Olympus OM-D E-M1X haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 37-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Ergonomie und Verarbeitung

Die OM-D E-M1 Mark II ist ein echter Brummer. Das ist man von Olympus überhaupt nicht gewohnt, schließlich ist selbst die E-M1 Mark II noch recht kompakt gebaut, wenn auch mit ergonomisch ausgeformtem Handgriff (selbst mit Hochformatgriff ist die E-M1 Mark II längst nicht so groß wie die E-M1X). Die E-M1X misst 14,5 x 14,7 x 7,5 Zentimeter und bringt nahezu ein Kilogramm auf die Waage – ohne Objektiv, versteht sich. Im Vergleich zu einer Nikon D5 ist die E-M1X hingegen in jeder Dimension gut 1,5 Zentimeter kleiner und wiegt 400 Gramm weniger. Ein gewisser Größen- und Gewichtsvorteil bleibt bei Olympus also erhalten, zumal die Objektive, gerade bei längeren Brennweiten, deutlich kompakter bauen, wenn man die kleinbildäquivalente Brennweite berücksichtigt. Wer also eine kleine Kamera möchte, ist bei der E-M1X definitiv falsch und sollte auf die E-M1 Mark III warten, die Olympus sicherlich früher oder später präsentieren wird.

Bei der E-M1X legt Olympus besonderen Wert auf die Ergonomie. Hoch- und Querformathandgriff sowie die wichtigsten Bedienelemente liegen in identischer Position. Doppelt sind neben dem Auslöser und den beiden Einstellrädern auch der Fokus-Joystick, die AEL/AFL-Taste, der ISO-Knopf, die Taste zur Belichtungskorrektur sowie die zwei zwischen dem jeweiligen Griff und dem Bajonett angeordneten Tasten. Zudem können nicht nur die Hochformatbedienelemente gesperrt werden, sondern auf Wunsch auch andere Bedienelemente. Welche das sein sollen, lässt sich im Menü konfigurieren. Bei der Ergonomie arbeitete Olympus mit Profifotografen zusammen und ließ deren Wünsche mit ins Design einfließen. Das ist gut gelungen, die E-M1X liegt perfekt in der Hand und man kann lange ermüdungsfrei mit ihr arbeiten.

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Das Gehäuse der Olympus besteht aus einer robusten Magnesiumlegierung und ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Sie erfüllt laut internen Tests von Olympus mehr als den IPX1-Standard und der japanische Hersteller behauptet sogar, die E-M1X wäre die weltweit robusteste Wechselobjektivkamera. Frost bis -10 °C kann ihr übrigens auch nichts anhaben. Für die Bedienung stehen insgesamt 27 Tasten, zwei Joysticks, zwei Hebel, vier Einstellräder, ein Moduswahlrad, zwei Auslöser und ein Einschaltknopf zur Verfügung. Viele der Funktionen und Tasten lassen sich individuell konfigurieren, so dass keine Wünsche offenbleiben sollten. Auch an vier Benutzerspeicher hat Olympus gedacht, die sich über das Programmwählrad erreichen lassen, das übrigens selbstverständlich über eine per mechanischem Knopf aktivierbare Verriegelung verfügt.

Identisch zur E-M1 Mark II ist der rückwärtige Touchscreen mit 7,6 Zentimetern Diagonale, 1,04 Millionen Bildpunkten Auflösung und seinem Schwenk- und Drehgelenk, so dass der Bildschirm aus praktisch allen Aufnahmewinkeln eingesehen werden kann. Mit einer maximalen Helligkeit von 790 cd/m² leuchtet er auch gut gegen die Sonne an. Auf dem Monitor lassen sich allerlei Aufnahmeinformationen anzeigen inklusive Gitterlinien, 3D-Wasserwaage, Livehistogramm und Belichtungsvorschau. Zusätzlich zu den vielen Tasten gibt es das so genannte Super-Control-Panel, das auf dem Bildschirm 28 Einstellungen anzeigt, die direkt per Touch, Vierwegekreuz oder Joystick angewählt und geändert werden können.

Das Olympus-Menü ist gewohnt umfangreich beziehungsweise sogar aufgrund neuer Funktionen noch weiter angewachsen. Im ersten Moment erschlägt es einen, man muss sich schon ein wenig einarbeiten. Alleine das Zahnradmenü bietet 23 Unterseiten, die je bis zu sieben Menüpunkte besitzen. Hier lässt sich wirklich alles konfigurieren und justieren, was das Fotografenherz begehrt. Damit man nicht mehr verzweifelt in den Tiefen der Menüs seine Einstellungen suchen muss, hat Olympus der E-M1X ein neues "Mein Menü" verpasst. Hier lassen sich auf vier Unterseiten jeweils bis zu sieben Menüpunkte ablegen. Dafür drückt man einfach im normalen Menü auf dem Menüpunkt, den man hinzufügen möchte, die Videoaufnahmetaste. Eine wirklich praktikable Lösung. Auch eine nachträgliche Umsortierung ist möglich. Zudem kann man auf jedem Menüpunkt die Info-Taste drücken, die einen kleinen Erklärungstext einblendet.

Beim elektronischen Sucher kombiniert Olympus Bewährtes mit Neuem. Die Auflösung liegt weiterhin bei "nur" 2,36 Millionen Bildpunkten. Zwar gibt es höherauflösende Sucher am Markt, die aber laut Olympus allesamt mit Halbbildern (interlaced) arbeiten, während der Olympus-Sucher mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde (progressive) arbeitet. Das ist insbesondere für Sport- und Action- sowie Wildlife-Fotografen wichtig, für die die E-M1X konzipiert wurde. Die Sucherverzögerung ist mit 0,005 Sekunden ebenfalls äußerst kurz. Dennoch gibt es eine Verbesserung: Der Vergrößerungsfaktor beträgt nun 0,83-fach im Kleinbildäquivalent, womit die E-M1X den größten Sucher am Markt besitzt. Tatsächlich kann man den Sucher gerade eben noch ohne Abschattung bis in die Ecken überblicken, wenn man das Okular dicht ans Auge presst. Brillenträger haben hingegen mehr als bisher das Nachsehen, denn der Sucher schattet seitlich deutlich ab. Dank des Näherungssensors schaltet die Kamera übrigens automatisch zwischen Sucher und Bildschirm um, dessen Touchfunktionalität aber erhalten bleibt, um den Autofokuspunkt verschieben zu können, wenn man dafür nicht den Joystick nutzen möchte.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Olympus OM-D E-M1X haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 37-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).
Kommentare

2 Kommentare aus dem alten Forum anzeigen

Prodrejo 2019-03-29

Kann leider unter dem Link keine Kommentare zur Kamerarezension finden, warum werden die hier nicht direkt eingestellt und dem Leser Zeitverschwendung erspart?

 

Benjamin Kirchheim 2019-03-29

Es sind schlicht noch keine Kommentare vorhanden, daher sind sie auch nicht zu finden.

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.