Spiegellose Systemkamera, Systemkamera

Testbericht: Samsung NX mini

Seite 2 von 2, vom 2014-08-20 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Gewohnt umfangreich zeigt sich die WLAN-Funktion. Wer ein Handy mit NFC besitzt, muss nicht einmal die Verbindungsdaten eingeben. Die NX mini überträgt dann Bilder auf das Smartgerät oder lässt sich inklusive Livebildübertragung von diesem Fernsteuern. Die Auto-Backup-Funktion hingegen überträgt automatisch Bilder ins Heim-WLAN, sogar als Video-Babyphon lässt sich die NX mini einsetzen. Praktisch dabei: Hat man das USB-Ladegerät angeschlossen, so wird die USB-Stromversorgung auch bei eingeschalteter Kamera nicht deaktiviert, womit der Akku langsamer leer gesaugt wird. Eine Kabeldurchführung am Akkuschacht lässt erahnen, dass Samsung hier möglicherweise sogar einen Akkudummy mit Netzteil anbieten wird. Weitere WLAN-Optionen sind das Verschicken von Bildern per E-Mail, das Hochladen zu Facebook, Flickr oder Picasa, das Speichern von Fotos in einem Clouddienst sowie Samsung Link zur Bildübertragung beispielsweise auf den Fernseher.

  • Bild Das 9-27 mm Standardzoom zur Samsung NX mini wird zur Aufnahme ausgefahren. [Foto: MediaNord]

    Das 9-27 mm Standardzoom zur Samsung NX mini wird zur Aufnahme ausgefahren. [Foto: MediaNord]

  • Bild Hinter der großen Klappe der Samsung NX mini verbergen sich der üppige Akku, die fummelige Micro-SD-Karte sowie der Micro-USB-Anschluss und die Micro-HDMI-Schnittstelle. [Foto: MediaNord]

    Hinter der großen Klappe der Samsung NX mini verbergen sich der üppige Akku, die fummelige Micro-SD-Karte sowie der Micro-USB-Anschluss und die Micro-HDMI-Schnittstelle. [Foto: MediaNord]

  • Bild Das Samsung NX-M 9-27 mm F3.5-5.6 ED OIS ist das einzige Zoomobjektiv für die Samsung NX mini. Es deckt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 73 Millimeter ab. [Foto: Samsung]

    Das Samsung NX-M 9-27 mm F3.5-5.6 ED OIS ist das einzige Zoomobjektiv für die Samsung NX mini. Es deckt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 73 Millimeter ab. [Foto: Samsung]

  • Bild Ausgefahren wird das Samsung NX-M 9-27 mm F3.5-5.6 ED OIS länger. [Foto: MediaNord]

    Ausgefahren wird das Samsung NX-M 9-27 mm F3.5-5.6 ED OIS länger. [Foto: MediaNord]

  • Bild Das Samsung NX-M 9 mm F3.5 ED ist zwar schön klein, es gibt aber keinen Objektivdeckel und die mittelmäßige Bildqualität wird sogar vom 9-27 mm Zoom übertrumpft. [Foto: Samsung]

    Das Samsung NX-M 9 mm F3.5 ED ist zwar schön klein, es gibt aber keinen Objektivdeckel und die mittelmäßige Bildqualität wird sogar vom 9-27 mm Zoom übertrumpft. [Foto: Samsung]

  • Bild Das Samsung NX-M 17 mm F1.8 OIS bietet nicht nur die höchste Lichtstärke, sondern auch die beste Bildqualität aller drei Objektive. [Foto: MediaNord]

    Das Samsung NX-M 17 mm F1.8 OIS bietet nicht nur die höchste Lichtstärke, sondern auch die beste Bildqualität aller drei Objektive. [Foto: MediaNord]

  • Bild Bei Verwendung des NX-M 9-27 mm sollte unbedingt der mit dem Objektiv mitgelieferte Aufsteckblitz Samsung SEF7A verwendet werden, denn mit dem internen Blitz wirft das Objektiv bei 9 mm einen Schatten ins Bild. [Foto: MediaNord]

    Bei Verwendung des NX-M 9-27 mm sollte unbedingt der mit dem Objektiv mitgelieferte Aufsteckblitz Samsung SEF7A verwendet werden, denn mit dem internen Blitz wirft das Objektiv bei 9 mm einen Schatten ins Bild. [Foto: MediaNord]

In der Bildwiedergabe versteckt sich hinter dem unscheinbaren Menüpunkt "Bildbearbeitung" nicht nur ein Blumenstrauß an Bearbeitungsfunktionen, sondern schon eher ein halber Blumenladen. Beschneiden, verkleinern und drehen gehören da noch zur Standardkost, doch auch Farben, Helligkeit, Belichtung, Kontraste, Farbtemperatur etc. lassen sich anpassen und ein Stapel Filterfunktionen steht ebenfalls zur Verfügung. Zudem lässt sich Gesichtshaut verschönern. Vor dem Hochladen zu Facebook beispielsweise kann ein Foto also beliebig verfremdet oder optimiert werden.

Bildqualität Auch wenn die Anzahl der Wechselobjektive beschränkt ist, hat die Samsung NX mini dem Fotografen also einiges zu bieten. Doch gilt dies auch für die Bildqualität? Auf den ersten Blick mag man der kleinen Kamera mit dem etwas billig anmutenden Gehäuse, das eher auf Design denn auf Hochwertigkeit setzt, dies gar nicht zutrauen. Andererseits ist der 20 Megapixel auflösende 1"-BSI-CMOS-Sensor von Sony, der hier zum Einsatz kommt, für seine außerordentlich gute Bildqualität bekannt. Mit 13,2 mal 8,8 Millimeter und dem Cropfaktor von 2,7 gehört er unter den Wechselobjektivkameras aber zu den eher kleinen Sensoren. Wir haben der Bildqualität wie üblich im ausführlichen Labortest auf den Zahn gefühlt, die umfangreichen Ergebnisse mit allen Diagrammen sind wie gewohnt über die weiterführenden Links gegen ein kleines Entgelt abrufbar. Doch nicht nur die Kamera, auch die drei Objektive haben wir im Labor getestet.

Tatsächlich besitzt die NX mini bei ISO 100 einen guten Signal-Rauschabstand und bis hoch zu ISO 6.400 einen befriedigenden, erst darüber rutscht er unter die kritische Marke von 35 dB. Bis zu eben dieser Marke hat die NX mini auch das Helligkeitsrauschen gut im Griff, Farbrauschen spielt bei keiner Empfindlichkeit eine Rolle. Das ohnehin nur geringe Rauschen ist bis ISO 1.600 recht feinkörnig und wird bei höheren Empfindlichkeiten nur langsam etwas grobkörniger, ohne dass die Messkurve aber in kritische Bereiche vorstoßen würde. Bis ISO 1.600 liegt der Dynamikumfang konstant bei zehn Blendenstufen im guten Bereich und hält sich bis ISO 6.400 mit 9,5 Blendenstufen auf hohen Niveau. Ein Blick auf die Texturschärfe verrät, dass bis ISO 400 praktisch keine Verluste zu beklagen sind, die Kamera zeigt sogar eher zu viele Details, also auch welche, die durch nachträgliche Schärfung entstehen. Dann beginnt die Messkurve stärker zu sinken, bleibt aber bis ISO 1.600 unkritisch. Ab ISO 3.200 hingegen verschwinden sichtbar feine Details wie etwa die Maserung von Holz, feine Härchen lösen sich im Hintergrund auf. Damit schlägt sich die NX mini im erwarteten Bereich, den Sony bei den eigenen Kameras auch erreicht.

Der Ausgangs-Tonwertumfang bewegt sich bis ISO 3.200 auf hohem Niveau, die Kamera gibt feine Helligkeitsunterschiede gut differenziert wieder. Bis ISO 1.600 werden sehr gute über vier Millionen Farbabstufungen wieder gegeben, selbst bei ISO 12.800 liegt die NX mini mit gut zwei Millionen noch im grünen Bereich. Der manuelle Weißabgleich arbeitet tadellos und die Farbtafel wird sehr neutral, bei warmen Farben aber etwas zu gesättigt wieder gegeben. Die Tonwertkurve verläuft moderat angesteilt. Zusammen mit der etwas stärkeren Schärfung im gerade noch akzeptablen Bereich ergibt sich somit eine knackige Bildwiedergabe, die das Originalmotiv aber nicht übermäßig verfälscht. Bis ISO 400 bietet die NX mini also eine sehr gute Bildqualität, die Einbußen bis ISO 1.600 halten sich in engen Grenzen. Erst darüber brechen einige Werte ein, wovon die abnehmenden Details am auffälligsten sind.

Zu einer guten Bildqualität gehören aber auch die Objektive. Auf 20 x 30 Zentimeter zeigen alle drei Objektive bei allen Brennweiten und Blenden eine exzellente Bildschärfe vom Zentrum bis an den Bildrand. Eine übermäßige Randabdunklung ist ebenfalls bei keiner Linse zu beanstanden. Das 9 mm ist wie das 9-27 mm im Weitwinkel sowie bei mittlerer Brennweite verzeichnungsfrei, in Telestellung zeigt das Zoom eine geringe Tonnenform wie auch das 17 mm. Farbsäume in Form von chromatischen Aberrationen hat Samsung beim Zoom gut im Griff, das 17 mm zeigt insbesondere zum Bildrand hin etwas stärkere, aber keine kritischen Farbsäume. Anders sieht es beim 9 mm aus, das deutlich sichtbare Farbsäume zum Bildrand hin besitzt.

Bei der Auflösung bei 50 Prozent Kantenkontrast erreicht das 9-27 mm bis zu 40 Linienpaare pro Millimeter, bei kurzer und mittlerer Brennweite gibt es einen leichten Randabfall, der im Weitwinkel aber mit maximal 15 Prozent verhältnismäßig gering ausfällt. Die 9 mm Festbrennweite kommt auch an die 40 lp/mm heran, besitzt aber mit bis zu 25 Prozent einen deutlich stärkeren Randabfall als das Zoom. In den Schatten gestellt werden beide Objektive vom 17 mm 1.8. Bereits bei Offenblende wird die Marke von 50 lp/mm spielend geknackt, die Auflösung ist fast 30 Prozent höher als bei den anderen beiden Objektiven. Beim Abblenden sinkt die Auflösung bereits, was auf Beugung zurück zu führen ist. Am Bildrand löst das Objektiv bei Offenblende etwa 25 Prozent weniger auf als im Zentrum, liegt am Bildrand aber mindestens auf dem Niveau des Bildzentrums der anderen beiden Objektive und abgeblendet sogar darüber. Bei F5,6 erreicht das 17 mm mit rund 46 lp/mm im Zentrum und am Rand eine absolut gleichmäßige, hohe Auflösung.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass man sich das NX-M 9 mm 3.5 sparen kann. Es bietet die schlechteste Bildqualität, wird sogar vom Zoom übertrumpft, besitzt keinen Bildstabilisator und die Frontlinse liegt mangels Objektivdeckel ungeschützt frei. Einzig bei der Größe kann es punkten, es trägt weniger als halb so viel auf wie die anderen beiden Objektive. Das 9-27 mm schlägt sich sich erstaunlich gut, ein schönes Zoomobjektiv ohne große Schwächen. Wer auf Bildqualität Wert legt, kommt am NX-M 17 mm 1.8 nicht vorbei: Das Objektiv besitzt bereits bei Offenblende eine exzellente Auflösung, um drei Stufen abgeblendet zieht der Bildrand mit dem Zentrum auf hohem Niveau gleich. Außerdem glänzt das Objektiv wie das 9-27 mm mit einem optischen Bildstabilisator und bietet als einziges Objektiv eine hohe Lichtstärke für Aufnahmen in Innenräumen und in der Dämmerung sowie ein – wenn auch aufgrund des kleinen Sensors begrenztes – Freistellungspotential.

Fazit Insgesamt hinterlässt die Samsung NX mini einen ambivalenten Eindruck. Über das Design und vor allem die angebotene Farbgebung mag man sich streiten, schlecht sieht die kleine Systemkamera eigentlich nicht aus. Sie fasst sich dann aber doch recht billig an, der Kunststoff ist nicht griffig und gibt teilweise sogar nach. Bei der Ausstattung wiederum gibt es nichts zu bemängeln, alle nötigen Fotofunktionen sind an Bord, garniert mit allerlei modernen Zusatzfeatures, die Spaß machen und das Fotografenleben erleichtern. Mit Tasten und Touchscreen lässt sich die NX mini mit Ausnahme des manuellen Fokus gut bedienen, Selbstporträts gelingen dank 180 Grad klappbarem Bildschirm im Handumdrehen und lassen sich per WLAN drahtlos übertragen. Die Kamera ist schnell, der Akku hält lange durch, aber die fummeligen Micro-SD-Karten nerven etwas. Die Bildqualität ist bis ISO 1.600 tadellos und läuft vor allem mit dem 17 mm 1.8 und bis ISO 400 zur Höchstform auf. Das 9 mm Pancake hingegen kann man sich sparen. Es gibt keinen Schutzdeckel und das 9-27 mm Zoom bietet die bessere Bildqualität sowie einen Bildstabilisator.

Kurzbewertung

  • Für Selfies nach vorne klappbares Touch-Display
  • Gute Konnektivität per WLAN
  • Gute Bildqualität bis ISO 1.600
  • 17 mm 1.8 mit sehr guter Bildqualität
  • Billige Verarbeitung, Gehäuse gibt nach
  • Fummelige Micro-SD-Karten
  • 9 mm Festbrennweite mit schlechterer Bildqualität als das 9-27 mm Zoom
  • 9-27 mm schattet integrierten Blitz ab (externen aufstecken)
Kommentare

11 Kommentare aus dem alten Forum anzeigen

jenne 2014-08-20

Schöner Test, danke!

Ich finde das Gehäuse jedoch nicht so billig, sondern mit dem Metall oben sogar recht ansprechend.

Das 9 mm mag vielleicht technisch ggü. den anderen zurückliegen, aber die Größe halte ich bei dieser Art von Kamera für sehr wichtig. Ein kurzes Objektiv macht die Cam erheblich besser verstaubar in einer Jacke oder in einer Bauchtasche.

Ich wünsche mir daher noch weitere Pancakes von Samsung.

j.

mrh 2014-08-21

[quote user="jenne"] aber die Größe halte ich bei dieser Art von Kamera für sehr wichtig.

Begrüßenswert fände ich es, wenn an solch erfreulich kleinen Kameras auch die Objektive verkleinert würden, soll heißen: nicht  nur kleine 'Gläser, sondern auch kleine Mechanik und Elektronik.

[quote user="jenne"] Ein kurzes Objektiv macht die Cam erheblich besser verstaubar in einer Jacke oder in einer Bauchtasche.

Ganz dieser Meinung !

Fazt: besser als eine Kompakte, aber nicht viel größer.  

Grüsse

mrh

fdiversion 2014-08-25

Mir gefällt die Kamera extrem gut. Sobald sie etwas im Preis gefallen ist, werde ich sie als Alternative für meine Pentax-Ausrüstung erstehen.

Das 9mm-Pancake ist übrigens von Samsung sehr löblicherweise extra wegen der Größe so konstruiert ohne Deckel  mit kratzfester Frontlinse. Das könnte ja auch mal positiv erwähnt werden von irgendeiner Photo-Seite. Man meint die Produktinfos würden von den Herren Schreiberlingen nie gelesen.

Zitat Samsung-Website:

"Damit das Objektiv für die NX mini auch super kompakt bleibt, wurde die Frontlinse aus speziell vergütetem Glas hergestellt. So wird das Verkratzen der Linse vermieden und ein sperriger Objektivdeckel wird damit hinfällig."

Harm Gronewold 2014-08-26

[quote user="fdiversion"]Man meint die Produktinfos würden von den Herren Schreiberlingen nie gelesen

Möchten Sie einen Produkttext des Herstellers lesen oder aber einen Test?

 

fdiversion 2014-08-26

Ich kann nur etwas bewerten ("testen") wenn ich die Konstruktions/Designziele für ein Objekt kenne. Insofern sind auch Produkttexte interessant.

Das Pancake soll einfach nur klein sein damit die Kamera möglicht leicht in eine Bekleidungstasche passt. Dass scheint mir auch das Ziel des Bodys mit seinen versenkten Knöpfen auf der Oberseite zu sein. Die verhaken sich halt nicht im Bekleidungsstoff sind aber für die Bedienung unpraktisch.

Benjamin Kirchheim 2014-08-26

Wenn beim Design eines Objektivs aber die Bildqualität vergessen wurde, so dass eine Festbrennweite von einem einfachen Set-Zoomobjektiv geschlagen wird, dann wurde das wohl wichtigste Designziel einer Kamera bzw. eines Objektivs verfehlt: Die Bildqualität.

Touri 2014-08-26

[quote user="fdiversion"]Ich kann nur etwas bewerten ("testen") wenn ich die Konstruktions/Designziele für ein Objekt kenne. Insofern sind auch Produkttexte interessant.

Ich habe mir den spärlichen Werbetext mal angeschaut.

Da steht zum Beispiel:
"Etwas Kleines für die Hosentasche, das trotzdem alles aufnehmen kann. Die NX mini ist die weltweit dünnste und leichteste Kamera mit austauschbaren Objektiven. Jetzt passt Profi-Performance auch in die Hosentasche."

( Quelle: http://www.samsung.com/de/consumer/smart-camera-camcorder/cameras/nx-mini/EV-NXF1ZZB2KDE )

Die größte schwäche einer Systemkamera ist die, dass das Objektiv nicht im Gehäuse versenkbar ist.
In sofern ist das Ziel meiner Meinung nach verfehlt bzw. bestenfalls mit dem 9mm Pancake angenähert. Es bringt ja nichts ein ultra flaches Gehäuse zu haben an dem immer ein Objektiv vorsteht.
Mit der Zielsetzung wäre ein Start mit 3 Pancake Objektiven (9mm, 13mm, 18mm) konsequent gewesen.

Die Kameras der Sony RX100 Serie sind ausgeschaltet genauso flach wie die NX Mini mit 9mm f/3,5 Objektiv nur das in den RX100 und RX100 II ein 10,4-37mm f/1,8-4,9 Objektiv eingebaut ist. Die RX100 III ist minimal dicker hat aber auch ein im Telebereich lichtstärkeres 8,8-25,7mm f/1,8-2,8 Objektiv.

Auch nicht dicker trägt etwa die Ricoh GR auf.  Allerdings hat die einen APS-C Sensor mit einem 18mm f/2,8mm Objektiv und leistet mehr bei Auflösung und Rauschen als die NX Mini mit dem 9mm Objektiv.

Leider sind die Kompaktkameras bis auf die ältere RX100 deutlich teurer als die NX Mini.

Christian

Joe-Bob 2014-08-30

In welche Kategorie steckt ihr die NX Mini jetzt eigentlich? Spiegellose System Kamera oder zu den Kompaktkamera? Eigentlich ist sie ja Erstere, aber von den Leistungsmerkmalen her wäre sie mit aktuellen Kompaktkameras viel besser vergleichbar.

Benjamin Kirchheim 2014-08-31

Spiegellose Systemkamera.

auchkeineahnung 2014-08-31

[quote user="Benjamin Kirchheim"]Spiegellose Systemkamera.

Macht eine solche Einteilung noch Sinn? Wäre es nicht besser nach Sensorgröße mit/ohne Wechselobjektiv zu unterteilen?
Sonst müsste ja man eine RX1R auch als Kompakte bezeichnen...

Benjamin Kirchheim 2014-09-01

Ja, so eine Unterteilung ist heutzutage schwierig, aber deswegen wirft man sie auch nicht gleich über Bord, das will wohl überlegt sein. Es ist schwer, in die Zukunft zu blicken und bspw. ein zukunftssicheres Bewertungsschema zu entwerfen. Wir haben Ideen dazu, etwa eine Bildqualitätsnote, die niedrige ISO höher gewichtet als hohe und für die Standard-Bildqualität aberwitzig hohe Empfindlichkeiten gar nicht, dafür aber eine weitere Note für eine High-ISO-Qualität zu vergeben. So nach dem Motto, für den Alltag haben diese Kameras die bessere Bildqualität, aber bei High-ISO kann das anders sein, weil dann vielleicht die Objektivqualität in den Hintergrund und die Rausch/Detailerhaltungsqualität in den Vordergrund rückt.

Die Kameras nach Kategorien in Sensorgrößen einzuteilen ist auch schwierig, denn man will ja schon wissen, wie die sich im Vergleich schlagen. Je extremer aber die Sensoren in der Größe auseinander liegen, desto schwieriger wird das. Für Vollformat findet man kaum Objektive, die nicht am Bildrand sehr viel Auflösung verlieren und stark am Rand abdunkeln, hier haben kleine Sensoren klare Vorteile. Es gilt für den jeweiligen Bedarf die richtige Größe zu finden. Auch die High-ISO-Eignung relativiert sich, wenn ich eine gewisse Schärfentiefe brauche, für die ich am großen Sensor abblenden muss, am kleinen Sensor aber offenblendig arbeiten kann. Auch hier relativiert sich das höhere Rauschen des kleinen Sensors, weil ich im Vergleich zum großen Sensor eine niedrigere ISO-Empfindlichkeit wählen kann, ohne dass bildwichtige Details unscharf werden. Brauche ich eine möglichst geringe Schärfeausdehnung, ist natürlich der große Sensor wieder im Vorteil.

Nebenbei bemerkt ein weitere Problem der großen Sensoren: Es ist auch schwer Objektive zu finden, die bei offener Blende schon so hoch auflösen wie 2-3 Stufen abgeblendet. Beispiel mag hier gerne die Samsung NX mini mit dem NX-M 17 mm 1.8 sein: Bei Offenblende löst es am höchsten auf und hat dabei 20 % Randabfall der Auflösung. Beim Abblenden sinkt die Auflösung im Zentrum, bei F5,6 sind es etwas mehr als 10 % weniger als bei Offenblende, dafür haben wir dann 0 % Randabfall der Auflösung. Dagegen das hochgelobte Nikon AF-S 58 mm 1.4G: Von Offenblende auf F2,8 abgeblendet legt es 80 % an Auflösung im Bildzentrum zu! Die Auflösung hält es auch bei F5,6 gut. Dafür hat das Objektiv selbst abgeblendet einen Auflösungsverlust zum Bildrand von mehr als 50 %. Absolut auf das Auflösungsmaximum gesehen liegt die Auflösung, das Objektiv wurde an der 24 Megapixel auflösenden D610 getestet, nicht nennenswert über der Auflösung des NX-M 17 mm 1.8, das an 20 Megapixeln gemessen wurde.

Würde man nur bis ISO 800 benötigen, wäre ganz klar die NX mini mit NX-M 17 mm 1.8 gegenüber der großen, schweren, teuren D610 mit 58 mm 1.4G die Siegerin bei der Bildqualität. Brauche ich dagegen ISO 6.400 oder 12.800 sieht die Sache schon wieder ganz anders aus, weil die NX mini hier kaum noch brauchbares Material produzieren kann, irgendwo gelangt der kleine Sensor an seine Grenzen. Aber wie soll man diesen Unterschied denn in eine einzige Bildqualitätsnote quetschen?

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Testnoten

Note Anteil  Punkte
Verarbeitung 12,5 % 77 %
Ausstattung 12,5 % 92 %
Handhabung 12,5 % 87 %
Geschwindigkeit 12,5 % 87 %
Bildqualität 50,0 % 88 %
Gesamtnote 87 %

Steckbrief

Steckbrief
Hersteller Samsung
Modell NX mini
Preis ca. 450 EUR*
Sensor Auflösung 20,5 Megapixel
Max. Bildauflösung 5.472 x 3.648
(Seitenverhältnis) (3:2)
Objektiv NX-M 9-27 mm F3.5-5.6 ED OIS
Filtergewinde
Sucher
  Sichtfeld
  Auflösung
  Dioptrienausgleich
LCD-Monitor 3"
  Auflösung 460.800
  drehbar
  schwenkbar ja
  als Sucher ja
Videoausgang HDMI
Programmautomatik ja
Blendenautomatik ja
Zeitautomatik ja
manuelle Belichtung ja
  BULB-Langzeit-
  belichtung
ja
Motivprogramme ja
  Porträt ja
  Kinder/Baby ja
  Landschaft ja
  Makro ja
  Sport/Action ja
  weitere 12
Belichtungsmessung    Mehrfeld, Zentruml, Spot
Blitz ja
  Blitzanschluss Spezialblitzschuh
Fernauslöser WLAN
Intervallaufnahme
Speichermedium Micro-SD/SDHC/SDXC
Videomodus  
  Format MP4
  Codec H.264
  Auflösung (max.) 1.920 x 1.080
  bei Bildfrequenz 30p
Empfindlichkeit  
  automatisch ISO 100-3.200 (Obergrenze einstellbar)
  manuell ISO 100-25.600
Weißabgleich  
  Automatik ja
  Sonne ja
  Wolken ja
  Leuchtstofflampe ja
  Glühlampe ja
  Sonstiges Blitz, manuelle Farbtemperaturwahl, WB-Feinkorrektur
  Manuell ja
Autofokus  
  Anzahl
  Messfelder
21-35
  AF-Hilfslicht grell-grün
  Geschwindigkeit ca. 0,3 s
Sprachen Deutsch
  weitere 28
Gewicht
(Betriebsbereit)
ca. 199 g (nur Gehäuse)
ca. 271 g (mit Objektiv*)
Zoom  
  Zoomverstellung manuell am Objektiv
Einhandbedienung (Zoom und Auslöser)
Auslösung während
d. Speicherns mögl.
ja
Akkulaufzeit ca. 360 Bilder (lt. CIPA)

– = "entfällt" oder "nicht vorhanden"
* mit Objektiv NX-M 9-27 mm F3.5-5.6 ED OIS

DXOMARK Logo

Die Bildqualität in unseren Tests ermitteln wir seit 2011 mit DXOMARK Analyzer.

Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.