TZ95 vs. TZ96 Die hier getestete Kamera wird in den meisten Ländern als Panasonic Lumix DC-TZ95 verkauft, in Deutschland trägt dieselbe Kamera allerdings ein TZ96 in der Typenbezeichnung. Panasonic möchte mit diesen kleinen Abweichungen in der Typenbezeichnungen (die es ähnlich auch bei vielen anderen Panasonic-Produkten gibt) die Märkte besser kontrollieren, also beispielsweise verhindern, dass Ware aus Spanien oder Frankreich in den deutschen Handel einsickert, die anders gar nicht zu erkennen wäre. Wenn Sie also irgendwo auf eine Lumix TZ95 stoßen – sie ist identisch mit der TZ96
Reisezoom heißt im Englischen Travelzoom, woher sich das Kürzel "TZ" der Reisezoom-Kameraserie von Panasonic ableitet. Da Panasonic diese äußerst beliebte und erfolgreiche Kameraklasse im Jahr 2006 mit der TZ1, die noch mit einem Zehnfachzoom vorlieb nehmen musste, erfunden hat, konnte sich der innovative japanische Kamerahersteller dieses Privileg des "TZ-Kürzels" sichern.
TZ91 vs. TZ 96 Im direkten Vergleich mit dem Vorgängermodell Lumix DMC-TZ91 hat die DC-TZ96 nur wenige wirklich neue Ausstattungsmerkmale hinzugefügt bekommen. Die wichtigsten neuen Features der TZ96 sind der etwa doppelt so hoch auflösende Sucher mit 2,36 Mio Bildpunkten und die Vergrößerung des Suchers, diese ist von 0,46-fach auf 0,53-fach angestiegen. Ganz neu in der TZ96 ist die Möglichkeit, über Bluetooth 4.2 eine stromsparende Verbindung mit einem Smartgerät herzustellen.
Ergonomie und Verarbeitung
Das Gehäuse der Panasonic Lumix DC-TZ96 (kurz TZ96) ist einfach edel. Klare Linien und eine elegante Formsprache machen die Kamera zum Hingucker. Während die Front mit einer Metallblende versehen ist, besteht die Rückseite aus Kunststoff. Letzteres ist allerdings egal, da der Kunststoff sich nicht billig anfühlt und großflächig vom 3” (7,5 cm) großen Touchscreen verdeckt wird.
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Mit Abmessungen von etwa 110 x 70 x 42 Millimeter ist die Kamera recht klein, wobei die Basis des Gehäuses flacher ausfällt, weil der Objektivtubus etwas aus dem Gehäuse ragt (gut 10 mm). Der kleine Handgriff auf der Frontseite ist schön griffig, für große Hände (L) aber zu klein. Auch mit Testhänden der Größe M griff der kleine Finger ins Leere. Das zweite, viel größere Problem ist die Position des internen Blitzgeräts. Dieses ist, wie beim Vorgänger auch, sehr dicht am Handgriff positioniert. Das führt dazu, dass der Blitz durchaus von der Hand des Fotografen abgedeckt werden kann. Der Blitz liefert mit einer Leitzahl von sechs – bei ISO 100 und einem Meter Abstand – eine erwartungsgemäß niedrige Leistung ab.
Die Bedienelemente der TZ96 sind angesichts des geringen Platzangebots auf der Kamera gut positioniert. Das gut gefüllte Moduswahlrad befindet sich neben dem Zoomschalter, dem Auslöser sowie dem Videoauslöser und dem Ein- und Ausschalter auf der Kameraoberseite in bester Gesellschaft. Auf der Rückseite hat Panasonic das Kontrollzentrum untergebracht. Dieses besteht aus fünf Tasten sowie einem Omniselektor mit Drehrad und Steuerkreuz.
Die Einzeltasten sind vorbelegt und mit einem passenden Symbol bedruckt. Das soll Fotografen aber nicht davon abhalten, die Kamera auf ihre Bedürfnisse anzupassen, zu den Konfigurationsmöglichkeiten später mehr. Um das Objektiv hat Panasonic einen drehbaren Ring angebracht, der in Abhängigkeit von der gewählten Betriebsart seine Funktion wechselt. Der Drehring läuft sehr weich und so lassen sich nahezu stufenlos arbeitende Funktionen wie Fokus und Zoom präzise und angenehm steuern.
Der bereits erwähnte Touchscreen besitzt eine Diagonale von 7,5 Zentimetern (3 Zoll), ein 3:2 Seitenverhältnis und löst mit etwa 1 Millionen Bildpunkten auf. Die maximale Leuchtdichte (Helligkeit), die der Monitor bereitstellen kann, beträgt etwa 680 cd/m². Das ist ganz ordentlich und reicht problemlos aus, um den Monitor auch bei hellem Umgebungslicht einsetzen zu können. Des Weiteren ist der Monitor an einem Gelenk angebracht, das es dem Fotografen erlaubt, den Monitor um 180 Grad nach oben zu klappen. Damit sind Selfies kein Problem. Zudem sieht der Fotograf auch im "Selfiemodus” das komplette Bild. Das liegt an der intelligenten Konstruktion des Mechanismus' und dem Abstand des Monitors von der Kameraoberseite. Die beiden Magnete auf der Rückseite des Monitors wurden von der TZ91 übernommen. Sie schützen den Monitor vor versehentlichem Umklappen nach oben.
Neben dem Monitor besitzt die TZ96 einen elektronischen Sucher, der im Vergleich zum Vorgänger 0,53-fach vergrößert und nicht mehr nur 0,46-fach (KB-äquivalent). Das bedeutet eine sichtbare Verbesserung der Sucherüberblicks. Allerdings ist auch diese nicht ausreichend, um das Bild für Brillenträger optimal zu machen. Bei der physikalischen Suchergröße ist das aber auch sehr schwer. Dank eines Dioptrienausgleichs lassen sich nicht zu große Fehlsichtigkeiten ausgleichen. Neben dem Monitor ist ein kleiner IR-Sensor untergebracht, der für die Umschaltung zwischen Sucher und Monitor sorgt. Damit der Sensor nicht zu schnell umschaltet, kann der Fotograf die Sensor-Empfindlichkeit in drei Stufen anpassen.
Sucher und auch Monitor können unabhängig voneinander auf zwei Arten betrieben werden. Der Eco-Modus schont den Akku, indem das Bild mit einer Wechselfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde angezeigt wird. Ist der 60fps-Modus aktiv, wird der Akku weniger geschont, doch die Anzeigequalität wird sichtbar verbessert. Zudem gibt es bei beiden nicht nur Einblendungen der Aufnahmeparameter, sondern beispielsweise auch von Gitterlinien und einer Wasserwaage als Ausrichthilfe.
Das Menü der Lumix ist nahe an dem, was als perfekt bezeichnet werden kann. Die verschiedenen Optionen sind in passende Kategorien eingeordnet und sinnvoll lokalisiert (übersetzt). Die Menünavigation geht leicht von der Hand, was zum großen Teil auch an der gelungenen Integration des Touchscreens in das Bedienkonzept liegt. Selbstverständlich können auch die Drehräder und Tasten zur Navigation des Menüs verwendet werden.
Auch wenn die Menüführung der TZ96 vorbildlich ist, so sollte der Fotograf nicht der Meinung sein, dass man schnell an die gewünschten Einstellungen gelangt. Dazu ist die Kamera nämlich einfach zu gut ausgestattet. Zum Glück hat Panasonic der Kamera viele Individualisierungsoptionen verpasst. Dazu gehört zum einen eine "Mein Menü”-Funktion. Diese ist allerdings eher umständlich zu füllen. Der Fotograf muss aus einem 25 Seiten langen Menü mit insgesamt 144 Einträgen die gewünschte Option heraussuchen und speichern. Das es auch einfacher geht, zeigt Olympus bei einigen spiegellosen Systemkameras.
Neben dem "Mein Menü” kann der Fotograf vier physikalische und fünf virtuelle Funktionstasten frei belegen. Letztere sind dann auf dem Touchscreen zu finden. Natürlich kann auch der Drehring am Objektiv mit verschiedenen Funktionen belegt werden.
Gespeichert werden die Aufnahmen auf SDHC- oder SDXC-Speicherkarten. Diese werden in das Speicherkartenfach auf der Unterseite der Kamera gesteckt. Teilen muss sich die Speicherkarte die Zugangsklappe mit dem Akku (BLG-10E) der Kamera. Auf der rechten Seite der TZ96 befindet sich die zweite Klappe. Auch wenn diese nur den HDMI-Schriftzug trägt, so verbirgt sich neben der HDMI- auch die Micro-USB-Schnittstelle. Diese wird auch benutzt, wenn der Akku der Kamera aufgeladen werden soll, zum Aufladen des Akkus reicht ein herkömmliches USB-Ladegerät aus.
Ausstattung
Bei der Ausstattung klotzt die TZ96 wie ihr Vorgänger richtig ran. Neben Zeit- und Blendenautomatik kann der Fotograf auch auf einen manuellen Modus zugreifen. Wenn man allerdings keine Lust auf ein fotografisches Erlebnis hat und einfach nur Bilder machen möchte, dann setzt man am besten die Automatik mit Motiverkennung (iA) ein.
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Für etwas mehr Einfluss auf die Bildparameter kann in der Motivautomatik auch der Plus-Modus aktiviert werden. Mit diesem lassen sich dann manuell die Helligkeit und Farbe anpassen. Wenn die Motivautomatik zuviel "Black Box” ist, sucht man sich einfach das passende Motivprogramm aus, davon besitzt die Kamera 24 Stück.
Neben den Motivprogrammen stehen dem Fotografen Spezialeffekte zur Verfügung. Diese sind denkbar einfach über das Moduswahlrad zu erreichen. Insgesamt besteht die Auswahl aus 22 Effekten. Eine simultane Aufnahme von Bildern mit und ohne Effekt kann eine entsprechende Option aktiviert werden. In der Grundeinstellung wird der Filter nämlich immer auf das gemachte Bild angewendet und das Original nicht gespeichert.
Die Effekte reichen von Schwarz-Weiß-Modi bis hin zu verträumten Effekten, der Einblendung von Sonnenflecken und mehr. Außerdem können die Filter über den Touchscreen auch in der Programm-, Zeit- und Blendenautomatik sowie dem manuellen Modus eingesetzt werden. Zudem bieten viele der Filter weitere Einstellungsoptionen.
Als weitere Möglichkeit, Bilder zu individualisieren, stellt die Kamera sechs verschiedene Optionen zur Farbdarstellung bereit. Diese als Bildstil bezeichneten Einstellungen sind außerdem einzeln über verschiedene Parameter individualisierbar und auch im Videomodus verwendbar.
Der Autofokus der TZ96 besitzt eine Vielzahl verschiedener Funktionen wie Gesichtserkennung und einer wirklich guten Verfolgungsfunktion. Bei letzterer kann der Fotograf das zu verfolgende Objekt mit einem Fingertipp markieren und die Kamera erkennt diesen Punkt recht zuverlässig bei Bewegungen und folgt ihm.
Die Autofokus-Geschwindigkeit haben wir im Weitwinkel mit flotten 0,18 Sekunden gemessen. Im Tele war es mit etwa 0,5 Sekunden nicht ganz so flott. Das ist bei der großen Brennweite und geringen Lichtstärke aber auch nicht verwunderlich. Die reine Auslöseverzögerung betrug bei beiden Brennweiten flotte 0,05 Sekunden.
Natürlich hat es Panasonic nicht versäumt, den Touchscreen in die Bedienung des Autofokus' zu integrieren. Und so reicht ein einfacher Fingertipp aus, um den Messpunkt zu verschieben beziehungsweise zu setzen. Natürlich kann der Touch-AF auch im Sucherbetrieb eingesetzt werden.
Neben der umfangreich ausgestatteten AF-Funktion bietet die TZ96 natürlich auch die Möglichkeit, den Fokus manuell einzustellen. Dazu eignet sich der bereits erwähnte Fokusring hervorragend, da er sehr weich läuft. Als “Hilfe” für den Fotografen bietet die Kamera eine Fokus-Peaking-Funktion mit zwei Empfindlichkeitsstufen. Diese markiert Kontraste in einem Bild farbig, wenn sie stark genug und damit scharf sind. Die Farbe des Peakings kann zudem noch aus fünf Farben ausgewählt werden.
Als weitere Hilfe wird eine Fokuslupe von 3- bis 6-fach im Bildschirm eingeblendet. Bei gutem Licht kann der Fotograf mit diesen Funktionen recht einfach den richtigen Fokuspunkt ermitteln. Wird das Licht etwas schlechter, dann verursacht das Bildrauschen des Sensors zusammen mit der Peaking-Funktion einen deutlichen farbigen Nebel auf dem Bildschirm. Aber auch ohne Peaking-Funktion ist das Bildrauschen sehr aktiv beim Fokussieren. Deutlich besser geht das Fokussieren übrigens von der Hand, wenn der Sucher beziehungsweise das Display auf 60 Bilder pro Sekunde eingestellt sind.