Kompaktkamera für Vlogger

Sony ZV-1 II im Test

2025-04-28 Die Sony ZV-1 II ist aufgrund ihres 18-50mm-Zooms (im Kleinbildäquivalent) nicht direkt das Nachfolgemodell der ZV-1 oder ZV-1F, sondern ein Schwestermodell. Dabei muss man gegenüber der ZV-1 zwar auf einige Foto-Funktionen und Ausstattungsdetails verzichten, etwa einen mechanischen Verschluss oder optischen Bildstabilisator, bekommt aber immerhin im Vergleich zur ZV-1F deutlich mehr Ausstattung. Dazu zählen der vollwertige Blitz- beziehungsweise Zubehörschuh mit elektronischen Kontakten, ein Hybrid-Autofokus und ein Zoom-Objektiv mit attraktivem Brennweitenbereich vom Ultraweitwinkel bis hin zur Normalbrennweite. Wie es um die Bildqualität bestellt ist, verraten wir im ausführlichen Test.  (Benjamin Kirchheim)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Sony ZV-1 II haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 31-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Inhaltsverzeichnis

  1. Ergonomie und Verarbeitung
  2. Ausstattung
  3. Bildqualität
  4. Fazit und Kurzbewertung
  5. Messwerte (Premium)
  6. Bewertungstabelle (Premium)
  7. Bewertungsdiagramme (Premium)
  8. Technische Daten
  9. Alternativen (Premium)

Ergonomie und Verarbeitung

Trotz ihres für eine Kompaktkamera relativ großen 1“-Sensors (13,2 mal 8,8 Millimeter) und zumindest bei kürzester Brennweite von 18 mm (Kleinbildäquivalent) F1,8 lichtstarken Objektivs (bei 50 mm hingegen nur F4) fällt die Sony ZV-1 II geradezu winzig aus. Das Gehäuse misst lediglich 10,6 mal 6 mal 3,1 Zentimeter; hinzu kommt der um 1,6 Zentimeter aus dem Gehäuse ragende Objektivtubus.

Beim Einschalten fährt der Objektivtubus um 3,4 Zentimeter aus, während sich der eingebaute Schutzvorhang automatisch öffnet. Einen Deckel wie bei der ZV-1F braucht man also nicht abzunehmen, dafür muss man aber auch auf ein Filtergewinde verzichten. Immerhin gibt es im Gegensatz zur ZV-1F einen einschwenkbaren ND-Filter, der die Belichtungszeit um 3 Blendenstufen verlängert, was in hellen Umgebungen praktisch ist.

Das Gehäuse ist modern und schlicht gestaltet. Es besteht auf der Vorderseite aus Metall, auf der Rückseite hingegen aus sauber verarbeitetem Kunststoff. Mit 292 Gramm ist die ZV-1 II angenehm leicht. Aufgrund der UVP von 800 Euro ist sie allerdings die teuerste Vlogging-Kompaktkamera von Sony, auch der Straßenpreis liegt kaum darunter. Da ist sogar die vielseitigere APS-C-Vlogging-Systemkamera ZV-E10 samt Objektiv 100-150 Euro im Straßenpreis günstiger, denn aktuell bekommt man das Set für gut 650 Euro – allerdings handelt es sich um ein Auslaufmodell. Die ZV-E10 II ist hingegen mit über 1.000 Euro inklusive Objektiv deutlich teurer. (Alle Preise stand April 2025.)

Die ZV-1 II verfügt über einen kleinen Handgriff sowie eine Daumenmulde, wodurch man sie ganz gut greifen und halten kann, wenngleich vollständig auf rutschfeste Gummierungen verzichtet wird. Dennoch liegt sie bei größeren Händen etwas verkrampft in der Hand. Auch die linke Hand sucht nach Halt, reicht das Display doch fast bis an den Rand, sodass man nur oben und unten am Gehäuse festhalten kann, wie bei einem Smartphone.

Da die ZV-1 II auf der Oberseite über ein großes Drei-Kapsel-Mikrofon sowie einen seitlich daneben liegenden Multi-Interface-Zubehörschuh (MI-Schuh) verfügt, war weder für einen Pop-Up-Blitz noch einen Pop-Up-Sucher Platz. Vlogger werden das verschmerzen können. Dank des MI-Schuhs kann man elektronisches Zubehör mit entsprechender Schnittstelle verwenden, etwa Mikrofone von Sony oder Blitzgeräte. Auch wenn die ZV-1 II keinen mechanischen Verschluss bietet, kann man immerhin bis 1/100 Sekunde kurz mit Blitz belichten.

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Der Zubehörschuh dient aber auch als Halterung für den mitgelieferten Puschel. Der wird wie eine Art Socke über eine Plastikhalterung geschoben (dort kann er auch dauerhaft verbleiben), die wiederum mitsamt dem Puschel in den Zubehörschuh gesteckt wird und den Puschel damit seitlich über dem Mikrofon platziert. Der Puschel ist nicht nur nach oben flauschig, sondern auch nach unten Richtung darunter liegendem Mikrofon und dämpft dadurch Windgeräusche gut ab.

Der rückwärtige Bildschirm bietet mit 7,5 Zentimeter Diagonale und 921.000 Bildpunkten Auflösung nur Standardkost, ist im Verhältnis zur Kamera aber groß genug. Die maximale Helligkeit ist mit einer Leuchtdichte von 640 cd/m² allerdings etwas mager, bei hellem Sonnenschein sieht man nicht mehr allzu viel auf dem Display, gerade in den dunkleren Bildbereichen. Noch dazu muss man diesen „hellen“ Modus „Sonnig“ erst per Menü manuell aktivieren. Automatisch wird die Helligkeit nicht geregelt, da ist man von Smartphones heutzutage eigentlich besseres gewohnt.

Immerhin handelt es sich um einen Touchscreen, der sich um fast 180 Grad zur Seite schwenken und um 270 Grad drehen lässt, wodurch er aus allen Perspektiven betrachtet werden kann, egal ob im Hoch- oder Querformat vor oder hinter der Kamera, darüber, darunter oder daneben. Ein kleines Highlight ist die Möglichkeit, den Bildschirm zum Schutz verkehrt herum anklappen zu können. Dann geht die Kamera sogar automatisch aus. Umgekehrt schaltet sie sich automatisch ein, wenn man den umgedrehten Bildschirm abklappt.

Gut integriert ist die Touchfunktion in die Bedienung als ideale Ergänzung zu den recht klein geratenen Tasten. Auch das Hauptmenü kann per Touch bedient werden, was selbst im Jahr 2025 bisher nicht bei allen Kameraherstellern eine Selbstverständlichkeit ist. Bei der Menüstruktur erwarten Sony-Kenner keine Überraschungen. Es besteht aus drei seitlich angeordneten Ebenen. Links die übergeordnete Ebene mit acht Kategorien, in der Mitte die Untermenüs und rechts die einzelnen Menüpunkte. Sobald man nach rechts geht, wird die mittlere Ebene überblendet, sodass man sie nicht mehr lesen kann. Immerhin sieht man oben eingeblendet, wo man sich befindet.

Zudem kann durch alle Untermenüs vertikal durchgescrollt werden, man muss also gar nicht zurück in die übergeordneten Ebenen, sondern muss nur lange genug scrollen. Dabei wird oben angezeigt, auf welcher Bildschirmseite man sich im Menü insgesamt befindet, immerhin 48 sind es bei der ZV-1 II.

Eine der acht Kategorien ist ein „Mein Menü“, das bis zu 42 Menüpunkte verteilt auf sechs Seiten aufnimmt. Leider kann man nicht im normalen Menü per Tastendruck den aktuellen Menüpunkt ins Mein Menü speichern, sondern muss das über die Verwaltungsseite des Mein Menüs erledigen, wo alle Menüpunkte auf 43 Seiten zu finden sind.

Bei der Ersteinrichtung muss man sich also etwas Zeit nehmen, bekommt dann aber schnelleren Zugriff auf bevorzugte Menüpunkte in individueller Sortierung. Man kann sogar wählen, dass beim Drücken der Menü-Taste stets das Mein Menü geöffnet wird statt des zuletzt verwendeten Menüpunkts im Gesamtmenü.

Für die Gehäusegröße geht die Anzahl an Knöpfen in Ordnung, sie sind sogar teilweise programmierbar. Ein Programmwählrad gibt es nicht. Der Modusknopf ist kein Ersatz dafür, denn er schaltet nur zwischen Foto und Video sowie S&Q (für Zeitlupe und Zeitraffer) um. Das Aufnahmeprogramm stellt man hingegen per Menü oder Quick-Menü ein.

Schade ist, dass es nur ein Drehrad auf der Kamerarückseite gibt, nicht aber am Objektiv. Platz dafür wäre gewesen und das hätte die getrennte Einstellung zweiter Belichtungsparameter erlaubt, statt mit einer Taste zwischen diesen wechseln zu müssen, um sie dann per Drehrad einzustellen. Besonders ungünstig ist das beim manuellen Fokussieren, was über einen Objektivring viel intuitiver wäre.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Sony ZV-1 II haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 31-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

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