Hochauflösende Vollformat-DSLM

Sony Alpha 7R V im Test

2022-12-16 Dank aktualisiertem Bildprozessor und neuem KI-Prozessor für den Autofokus soll die Sony Alpha 7R V nicht nur eine deutlich verbesserte Performance bieten, sondern auch den aktuell besten Autofokus im Sony-Alpha-System. Zudem wurde die Effektivität des Sensor-Shift-Bildstabilisators mit bis zu acht Blendenstufen auf das Niveau der Konkurrenz gehoben. Darüber hinaus stechen der extrem große, hochauflösende Sucher und der äußerst flexibel bewegliche Touchscreen als Merkmale aus der Konkurrenz heraus. Welche Bildqualität aber im 61-Megapixel-Sensor steckt, wie er sich bei höheren ISO-Empfindlichkeiten schlägt und vieles mehr verrät unser ausführlicher Test.  (Benjamin Kirchheim)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Sony Alpha 7R V haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 36-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Ergonomie und Verarbeitung

Zwar ist die Sony Alpha 7R V von der Designsprache unverkennbar eine spiegellose Vollformat-Systemkamera der 7er-Serie von Sony, doch das Gehäuse wurde gegenüber der Vorgängergeneration in einigen Details überarbeitet und verbessert. Das robuste Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Egal ob am Speicherkarten- oder Akkufach, den Knöpfen oder Drehrädern: Überall sieht und spürt man die Dichtungen.

Mit einem betriebsbereiten Gewicht von 724 Gramm ist die Alpha 7R V nochmal über 60 Gramm schwerer als das Vorgängermodell. Damit ist sie zwar nicht gerade leicht, aber das unterstreicht zusammen mit den zwar minimal gewachsenen, aber nach wie vor kompakten Abmessungen das solide Anfass-Gefühl. Durch die genarbte Gummierung für die bessere Rutschfestigkeit fühlt sich auch der Handgriff sehr sicher an. Dank einer Mulde kann sich der Mittelfinger gut einhaken. Die Höhe des Handgriffs reicht aber nur knapp, um dem kleinen Finger einer durchschnittlichen mitteleuropäischen Hand noch etwas Halt zu geben.

Einschalthebel, Auslöser, vorderes Einstellrad und andere Bedienelemente wie die beiden Funktionstasten lassen sich mit dem Zeigefinger erreichen. Am schwierigsten ist die Videoaufnahmetaste zu drücken, da man den Finger dafür schon sehr krumm machen muss. Mit einem ausreichend schweren Objektiv lässt sich die Kamera auch mal locker auf den Fingerkuppen der Griffhand tragen, bei leichten Objektiven hingegen stimmt die Balance dafür nicht mehr und die Kamera rutscht aus der Hand, wenn man sie nicht fest greift.

Auch für den rechten Daumen befinden sich viele Bedienelemente in Reichweite, dazu gehören neben den beiden hinteren Einstellrädern auch der Fokusjoystick, die Vierwegewippe, das Funktionsmenü und die AEL- sowie die separate AF-On-Taste und die C1-Taste. Das Belichtungskorrekturrad besitzt keine Beschriftung mehr und kann auch mit einer anderen Funktion belegt werden. Dank einer deaktivierbaren Sicherung lässt es sich vor versehentlichem Verstellen sichern.

Die Drehsicherung des Programmwählrads ist hingegen immer aktiv, sodass das Rad nur gedreht werden kann, wenn gleichzeitig der zentrale Entsicherungsknopf gedrückt gehalten wird. Der darunter befindliche Wahlhebel für Foto/Video/S&Q besitzt ebenfalls eine Sicherung, die man aber praktisch automatisch löst, denn man ihn mit dem Zeigefinger bedient. Nur die Menü- sowie die C3-Funktionstaste befinden sich auf der linken Gehäuseseite außerhalb der Reichweite der rechten Hand.

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Der elektronische Sucher wartet mit der neuesten Technik auf und bringt es bei einem enormen 0,9-fachen Vergrößerungsfaktor auf eine äußerst feine Auflösung von 9,44 Millionen Bildpunkten. Die aufgrund der hohen Vergrößerung für Brillenträger schlechte Übersicht kann durch eine per Menü aktivierbare Verkleinerung der genutzten Fläche kompensiert werden. Dann schattet der Sucher nicht ab und aufgrund der hohen Auflösung existieren hier genügend Reserven. Noch besser ist es natürlich, wenn der Dioptrienausgleich von -4 bis +3 dpt. für die eigene Fehlsichtigkeit reicht.

Die Auflösung des OLED-Suchers ist so fein, dass man praktisch keine Pixel mehr ausmachen kann. Auch insgesamt ist die Darstellung sehr gut, kontrastreich, verzögerungsfrei und dank bis zu 120 Bildern pro Sekunde sehr flüssig. Sowohl die Helligkeit, als auch die Farbe des Suchers lassen sich anpassen, wobei er letzteres genauso wie eine automatische Helligkeitsregelung dem Bildschirm voraushat, den man manuell regeln muss.

Beim Bildschirm handelt es sich um einen Touchscreen mit Vier-Wege-Gelenk. Er lässt sich nicht nur hinter der Kamera um knapp 100 Grad nach oben und 40 Grad nach unter neigen, sondern auch um 180 Grad seitlich schwenken und dann um 270 Grad um die eigene Achse drehen. Diese geschickte Beweglichkeit sollte sowohl Fotografen, die gerne mit Bildschirm hinter der Kamera "aus der Hüfte" fotografieren wollen, als auch Hochformatfotografen sowie Videografen zufrieden stellen. Der Neigemechanismus nach oben und unten hat zudem den Vorteil, dass der Bildschirm zum Ausschwenken von der Kamerarückwand weg kommt und somit beim Drehen nicht mit in den seitlichen Schnittstellen steckenden Kabeln ins Gehege kommt.

Die Auflösung ist mit 2,1 Millionen Bildpunkten recht fein, auch die Größe ist mit acht Zentimetern gut, immerhin ein halber Zentimeter mehr als beim Vorgängermodell. Es handelt sich zudem um ein 3:2-Display, womit die Fläche für Fotos perfekt ausgenutzt wird. Bei Videoaufnahmen muss man hingegen mit schwarzen Balken oben und unten leben, die aber für die Einblendung von Informationen genutzt werden, so dass diese weniger das Videobild verdecken. Wie bereits erwähnt, muss man die Helligkeit des Bildschirms leider manuell regeln. Er erreicht im Modus "sonnig" nur eine mittelgute Leuchtdichte von 650 cd/m², was für sonnige Umgebungen nur knapp ausreichend ist. Hier hat Sony früher deutlich hellere Displays mit teilweise jenseits der 1.000 cd/m² verbaut.

Die Touchfunktionalität beschränkt sich nicht nur auf das Setzen des Autofokuspunkts, auch die Menüs und die Wiedergabefunktion verstehen Berührungseingaben. Zudem kann der Touchscreen auf Wunsch auch als Touchpanel verwendet werden, um den Autofokuspunkt beim Blick durch den Sucher alternativ zum Fokusjoystick über den Touchscreen verschieben zu können. Ein einschränkbarer Bildschirmbereich erleichtert dabei die Bedienung.

Ansonsten strotzt die Alpha 7R V nur so vor Einstellungen. Das Menü ist äußerst üppig gefüllt, die Navigation gestaltet sich aber dank der neuen Aufteilung und farbigen Markierung recht einfach. Die Menüseiten sind logisch sortiert und mit entsprechenden Kategorien versehen. Nur aufgrund der Funktionsfülle ist es nicht immer ganz einfach, bestimmte Funktionen zu finden, wenn man sie gezielt sucht. Praktischerweise lassen sich bevorzugte Menüpunkte aber in einem eigenen Menü zusammenstellen.

Die Individualisierbarkeit setzt sich bei den Funktionstasten fort. Über 30 Funktionen stehen für jede konfigurierbare Taste zur Auswahl bereit, und zwar getrennt nach Foto- und Videomodus. Sogar im Wiedergabemodus können die Tasten individuell belegt werden, wenn auch "nur" mit einem Dutzend Funktionen. Da das Konfigurieren viel Arbeit macht, lassen sich die Kameraeinstellungen auf die Speicherkarte sichern, bis maximal zehn Stück sind möglich. Sogar auf andere 7R-V-Kameramodelle lassen sie sich übertragen. Neben den Tasten kann übrigens auch das Funktionsmenü individuell zusammengestellt werden.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Sony Alpha 7R V haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 36-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.