Spiegelreflexkamera, Systemkamera

Testbericht: Pentax K-m

2008-11-05 Unter allen digitalen Spiegelreflexkameras der Einsteigerklasse ist sie eine der Kleinsten und Preisgünstigsten. Die Pentax K-m (alias K2000 auf der anderen Seite des großen Teichs) hat also schon mindestens zwei gewichtige Argumente, um das (Kauf-)Interesse auf sich zu ziehen – aber klein und bezahlbar zu sein, reicht bei weitem nicht aus, um eine gute Kamera auszumachen. Wie sieht es also mit den anderen Qualitäten der diesjährigen Photokina-Neuheit aus? Dieser Frage ist die digitalkamera.de-Redaktion auf den Grund gegangen und hat die K-m in einem ausführlichen Test "auf Herz und Nieren" untersucht.  (Yvan Boeres)

Pentax K-m [Foto: MediaNord]Ergonomie und Verarbeitung Nicht ganz so kompakt wie eine Panasonic Lumix DMC-G1 (die als Micro-FourThirds-Kamera aber streng genommen nicht als digitale Spiegelreflexkamera angesehen werden kann) und nur geringfügig voluminöser als eine Olympus E-420, gehört die Pentax K-m mit Außenmaßen von nur 122,5 x 91,5 x 67,5 mm zu den kompaktesten DSLRs auf dem Markt. Aufgrund der verwendeten vier handelsüblichen AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus) legt sie ein klein bisschen mehr Gewicht auf die Waage (genau 620 g mit Speicherkarte) als manch anderer DSLR-Mini, gehört aber trotzdem zur Kategorie "Leichtgewicht". Doch die Kompaktheit hat ihre Tücken, denn bei normal großen Händen rutscht der kleine Finger gerne mal an der Unterkante der Kamera von der im Lederlook gehaltenen Gummi-Applikation des Handgriffs ab. Da gibt es auch keinen Batterie-/Hochformatgriff im Zubehörprogramm, der die Griffigkeit verbessern könnte.

Die K-m sieht trotz Kunststoff-Gehäuse robust aus, fühlt sich auch so an und macht auch von der Verarbeitung her (Spaltmaße etc.) einen hochwertigen Eindruck. Bei dem Preis (rund 500 EUR inkl. Set-Objektiv) sollte man aber keinen Feuchtigkeits- und Spritzwasserschutz wie bei der K200D und K20D erwarten. Weitere Komfortmerkmale, die den größeren Schwestern vorbehalten bleiben: ein Pentax K-m [Foto: MediaNord]vorderes Einstellrad (nur K20D) für die noch schnellere Eingabe verschiedener Aufnahmeparameter (z. B. gleichzeitige Einstellung von Verschlusszeit und Blende), eine obere Flüssigkristallanzeige (alias Status-LCD) für die augenblickliche Kontrolle der wichtigsten Kameraeinstellungen und ein echter Pentaprismen-Sucher (die Rolle des Prismas übernehmen bei der K-m und K200D verspiegelte Kunststoff-Panele). Doch der größte Kritikpunkt am Sucher ist nicht die Sucherhelligkeit, die Bildfeldabdeckung (96 %), die Größe des Sucherbildes (0,85-fache Sucherbildvergrößerung), das für Brillenträger gerade noch überblickbare Sucherfeld (Austrittspupille bzw. Augenabstand von 21,5 mm) oder der Informationsgehalt der unteren LCD-Leiste (den kann man als ziemlich komplett bezeichnen), sondern das Fehlen jeglicher Markierungen für die fünf AF-Messfelder der Kamera. Man weiß also nie genau, auf welche Stelle im Bild die Kamera scharf stellt! Wie andere Einsteigerkameras besitzt die K-m eine Dioptrieneinstellung am Sucher (Einstellbereich: -2,5 bis +1,5 dpt.), aber keinen eingebauten Okularverschluss.

Pentax K-m [Foto: MediaNord]Ein Großteil der Bedienung der Kamera erfolgt über den 6,8 cm großen Farbbildschirm (2,7"-TFT-LCD) an der Kamerarückseite. Dessen Auflösung von 230.000 Bildpunkten wäre für einen Livebild-Modus etwas knapp, aber eine solche Form der Bildvorschau bietet die K-m eh nicht. Mangels Augensensor bleibt der Bildschirm auch dann eingeschaltet, wenn man durch den Sucher blickt; aus geht der Bildschirm nur nach Ablauf einer bestimmten Zeit (3, 10 oder 30 s, je nach Einstellung der Individualfunktion "Zeit der Belichtungsmessung"), wenn man den Auslöser halb niedergedrückt hält oder wenn man die INFO-Taste betätigt. Der Bildschirm zeigt im normalen Kamerabetrieb die wichtigsten Aufnahmeparameter (u. a. Belichtungswerte, Blitzeinstellungen, Bildeinstellungen, Belichtungsmessart, Lichtempfindlichkeitsstufe/ISO-Wert, Stabilisator-Einstellung) an. Diese können auch ohne Ausflug in das Kameramenü direkt auf dem Bildschirm verändert werden, indem man die OK-Taste drückt, mit den Steuertasten die gewünschte Einstellung anwählt und sie mit dem hinteren Einstellrad verändert. Bei anderen Kameras heißt dieses Bedienkonzept "Dual Control Panel" (Olympus), "Quick-Navi-System" (Sony) oder auch "Quick Control Screen" (Canon).

Muss man doch mal ins Menü, genügt ein Druck auf die gleichnamige Taste. Die Menügestaltung kann man als schnörkellos und geordnet bezeichnen; das Menü erstreckt sich über mehrere Seiten, die über eine Art Reitersystem (für die Hauptmenü-Rubriken "Aufnahme 1/2/3", "Wiedergabe 1/2", "Grundeinstellungen 1/2/3" und "Benutzereinstellungen 1/2/3/4") einzeln aufgerufen werden. Jede Bildschirmseite umfasst maximal Pentax K-m [Foto: MediaNord]sieben Menüpunkte (so dass man nicht herunter zu scrollen braucht); insgesamt weist das Menü 68 Menüpunkte auf, über die mehr als 200 verschiedene Einstellungen möglich sind. Das Navigieren durch die Menüs ist anfangs etwas umständlich bzw. gewöhnungsbedürftig; ob man das danach als benutzerfreundlich ansieht oder nicht, ist eine sehr subjektive Sache. Eindeutiger ist da unsere Kritik am eingebauten Hilfe-System der K-m. So kann man zwar auf Tastendruck (Fragezeichen-Taste) die einzelnen Positionen des Programmwahlrades, d. h. die unterschiedlichen Belichtungsprogramme sowie die Funktion aller Tasten der Kamera in Bild und/oder Text, kurz erklärt bekommen – aber nicht die Funktion der einzelnen Menüpunkte! Da ist Pentax auf halbem Wege stehen geblieben. Wer das Hilfe-System der Kamera für überflüssig hält, kann der Fragezeichen-Taste auch eine andere Funktion zuweisen; ein Benutzermenü wie bei Canon (MyMenu) oder Nikon (Benutzerdefiniertes Menü) gibt es allerdings bei der K-m nicht.

Wird man im Menü durch die vielen Funktionen und Einstellungen ein bisschen erschlagen, wirkt die K-m an der Gehäuseoberfläche nicht überladen. Die Anzahl der Funktionsknöpfe und anderer Bedienelemente hält sich in Grenzen (eine Objektiventriegelungstaste, ein AF/MF-Schalter, ein Programmwahlrad, ein hinteres Einstellrad, ein ringförmiger Hauptschalter mit eingefasstem Auslöser und acht Tasten/Funktionsknöpfe), wobei die einzelnen Elemente des Steuertasten-Feldes nicht nur als Pfeil-Tasten, sondern auch zum direkten Aufrufen verschiedener Kamerafunktionen (Blitzfunktionen, Weißabgleich-Einstellungen, Lichtempfindlichkeitsstufen-Einstellungen, Aufnahme-Modi) dienen. An der Kameraunterseite sieht es auch aufgeräumt aus – das Stativgewinde aus Metall befindet sich schön brav in der optischen Achse und hat als einzigen Nachbarn das Batteriefach, dessen verriegelbarer Deckel sich auch dann noch öffnen lässt, wenn die Kamera mit einer kleinen bis mittelgroßen Stativ-Schnellwechselplatte bestückt wird.

Pentax K-m – Zusatzmotivprogramme [Foto: Yvan Boeres]
Pentax K-m – Sterneffektfilter [Foto: Yvan Boeres]
Pentax K-m – RAW-Konverter [Foto: Yvan Boeres]
Pentax K-m – Menü [Foto: Yvan Boeres]
Pentax K-m – Infobildschirm [Foto: Yvan Boeres]
Pentax K-m – Empfindlichkeitseinstellungen [Foto: Yvan Boeres]
Pentax K-m – Bildparametereinstellungen [Foto: Yvan Boeres]
Ausstattung Einige der preisgünstigsten Einsteiger-DSLRs weisen bereits eine Livebild-Funktion auf (derzeit die Canon EOS 1000D, die Olympus E-420 und die Sony Alpha 300), doch bei Pentax bzw. der K-m muss man sich noch mit der im praktischen Nutzen deutlich eingeschränkteren Probebild-Funktion (die nebenbei auch als Ersatz für eine Abblendfunktion bzw. Schärfentiefevorschau gilt) begnügen. Dem Sparzwang glücklicherweise nicht zum Opfer gefallen ist das Shake-Reduction-System. So ist auch bei der K-m der Bildsensor auf einer Trägerplatte montiert, die frei beweglich in einer Art "Rahmen" eingeschlossen ist. Diese Platte wird – und das gibt es nur bei Pentax und Samsung – durch Magnetkräfte in einem schwebenden Zustand gehalten und kann bei Bedarf in alle Richtungen (oben, unten, rechts, links, leicht nach vorne geneigt und zurück) bewegt werden, um so die Zitterbewegungen der Fotografenhand auszugleichen. Diese Art der Bildstabilisierung funktioniert auch in der Praxis sehr gut (laut Pentax gewinnt man bis zu vier Verschlusszeitenstufen an Verwacklungssicherheit) und tut es mit allen Objektiven (nach Angabe der Brennweite sogar mit Objektiven von anno dazumal). Der einzige Nachteil dieser Technik: Im Gegensatz zu optischen Bildstabilisierungssystemen mit Verwacklungsausgleich durch bewegliche Linsen im Objektiv wird das Sucherbild nicht mit beruhigt und man kann so die Wirkung des Stabilisators nicht visuell beobachten. Ein- und ausgeschaltet wird das Shake-Reduction-System bei der K-m über das Kameramenü oder über den Info-Bildschirm.

Per Magnetkraft wird auch der Bildsensor bewegt, um darauf liegen bleibenden Staub (den die antistatische bzw. staubabweisende Super-Protect-Beschichtung des optischen Tiefpassfilters vorm Sensor eigentlich verhindern soll) "abzuschütteln". In der Praxis hat sich das Dust-Removal-System bisher, d. h. bei anderen Pentax-DSLRs, als wenig wirkungsvoll erwiesen, aber es gibt ja noch die Dust-Alert-Funktion, die einem grafisch zeigt, wo man den Staubpinsel bzw. den optional erhältlichen Reinigungsstift O-ICK1 (o. ä. von Fremdanbietern) bei einer manuellen Sensorreinigung ansetzen muss, um hartnäckigem Staub endgültig den Garaus zu machen. Überhaupt fehlt es der K-m nicht an Funktionen. Da gibt es umfangreiche Bildparameter-(Vor-)Einstellungen, eine ganze Reihe an digitalen Effektfiltern (u. a. Sterneffekt, Weichzeichner, Color-Key-Effekt und Farbeffekt-Filter) und Bildnachbearbeitungsfunktionen (u. a. Bild zuschneiden und Auflösung nachträglich verringern) sowie eine Vielzahl an Personalisierungsmöglichkeiten. Den absoluten Anfänger erwarten eine Vollautomatik mit automatischer Motivprogrammwahl (deren "Denkmuster" sich uns aber nicht ganz erschließt) sowie manuell wählbare Motivprogramme (sechs Einzelne plus zehn zusätzlich in einer SCN-Gruppe zusammengefasste Motivprogramme auf dem Programmwahlrad). Der fortgeschrittene Benutzer kommt mit kreativen Belichtungsprogrammen (Programmautomatik, Zeit- und Blendenautomatik, Empfindlichkeitsvorwahl, manuelle Belichtungssteuerung), wählbaren Belichtungsmessmodi (Matrix-/Mehrfeldmessung, mittenbetonte Integralmessung, Spotmessung), einem RAW-Modus (PEF- oder DNG-Format), einem kamerainternen RAW-zu-JPEG-Konverter, einer Belichtungsreihen-Automatik (alias Bracketing-Funktion), einer Farbraum-Einstellung (sRGB, AdobeRGB) und einstellbaren Lichtempfindlichkeitsstufen (entspr. ISO 100-3.200) auch nicht zu kurz.

Sofern auf Automatikbetrieb gestellt, klappt der eingebaute Miniaturblitz (LZ 11) der K-m in der Vollautomatik und in einigen Motivprogrammen unter schwachen Lichtverhältnissen sowie manchmal bei Gegenlicht automatisch hoch und zündet. Die Blitzabdeckung ist korrekt, und die Aufstellhöhe von ca. 5 cm (vom Blitzreflektor bis zum Objektivtubus) reicht, um sowohl störende Schlagschatten (zumindest beim Set-Objektiv) als auch rote Augen weitgehend zu vermeiden; wenn es aber mal doch noch rote Augen gibt, kann die K-m diese nicht automatisch erkennen und retuschieren (man findet unter den Blitzeinstellungen nur die wenig effektive Vorblitz-Methode vor). Dafür kann ein externes Systemblitzgerät wahlweise direkt auf den Blitz-/Zubehörschuh der Kamera montiert werden oder – falls vom Blitzgerät unterstützt – unter Beibehaltung der (P-)TTL-Blitzbelichtungsmessung und -Steuerung auch drahtlos vom Bordblitz angesteuert werden. Zu den erweiterten Blitzfunktionen gehören eine Blitzbelichtungskorrekturfunktion, eine Blitz-Highspeedsynchronisationsfunktion (nur mit externen Systemblitzgeräten) und eine Blitz-Langzeitsynchronisationsfunktion (jedoch nur in zwei Belichtungsprogrammen und ausschließlich mit Synchronisation auf den 2. Verschlussvorhang).

Was bringt die K-m noch so alles mit? Da wären eine Fern- und Selbstauslösefunktion (z. T. mit wählbaren Vorlaufzeiten), ein Serienbildmodus mit zwei Geschwindigkeitsstufen (3,5 Bilder/s für max. 5 JPEG-Bilder in Folge oder 1,1 Bilder/s bis die Speicherkarte voll ist), ein PC/Video-Kombianschluss (PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle plus analoger PAL/NTSC-Videoausgang in einem), diverse Wiedergabefunktionen (Dia-Schau, Bildgegenüberstellung, Bildindex, Hervorhebung der Spitzlichter und Schatten usw.), die obligatorischen Aufnahmeeinstellungen (Belichtungskorrektur, Weißabgleich-Einstellungen, Bildqualitäts-Einstellungen usw.) und natürlich noch der Speicherkarten-Steckplatz (für SD/SDHC-Karten). Für eine halbwegs verlässliche Batterie-/Akkustands-Anzeige kann man im Menü angeben, mit welchem Typ Batterien bzw. Akkus man arbeitet (Nickel-Metallhydrid-Akkus, Alkali-Batterien, Lithium-Einwegzellen); ein Netzbetrieb ist nur über einen im Batteriefach Platz findenden optionalen Adapter möglich. Eine Pixel-Mapping-Funktion zum automatischen Lokalisieren und Herausrechnen defekter Pixel gehört ebenfalls zum Repertoire der K-m.

Objektiv Auf dem ganzen Kameramarkt gibt es praktisch nur zwei Hersteller, bei denen die Rückwärtskompatibilität bis auf älteste Objektive aus Zeiten lange vor den ersten Autofokus-Systemen zurückgeht: nämlich Pentax und Nikon (sieht man mal von den jeweiligen Kooperationspartnern Samsung und Fujifilm ab). Pentax K-m [Foto: MediaNord]Während Nikon aber dabei ist, diese Kompatibilität immer mehr einzuschränken (bei den Einsteigermodellen funktionieren selbst einige Autofokus-Objektive nur noch manuell), bleibt sie bei Pentax (vorerst) erhalten. So kann man prinzipiell alle so genannten K-Mount-Objektive von Pentax, Ricoh, Cosina & Co. an die K-m anschließen und verwenden; den maximalen Komfort mit automatischer Scharfstellung, Mehrfeldmessung, elektronischer Blendenübertragung usw. gibt es aber nur mit Objektiven jüngerer Bauart (ab ca. 1987). Wer keine solchen "alten Juwelen" zum Anschluss an seine K-m besitzt, kann die Kamera auch zusammen mit dem im Set befindlichen Objektiv betreiben (die Kamera ist nicht ohne Objektiv erhältlich) oder sich seine erweiterte Ausrüstung selbst zusammenstellen. Das richtige Objektiv zu finden, ist aber gar nicht so leicht. Denn selbst wenn die Auswahl dank weitläufiger Rückwärtskompatibilität riesengroß ist, kann ein Objektiv, das sich problemlos an die K-m anschließen lässt und auch alle benötigten Funktionen unterstützt, sich trotzdem als ungeeignet erweisen. Und das, weil es im Bezug auf die Bildqualität nicht mit der K-m harmoniert. Das ist das große Problem bei allen digitalen Spiegelreflexkameras: Sofern das Objektiv nicht bereits bei der Konstruktion speziell auf ein bestimmtes Kameramodell abgestimmt wurde, kann es beim Anschluss an eine Kamera eine sehr gute Bildqualität abliefern und beim Anschluss an die nächste Kamera (gleiche Marke, anderes Modell) Schwächen zeigen. Was soll man also tun? Die einfachste Möglichkeit besteht darin, vor dem Kauf das Objektiv an der Kamera auszuprobieren und ein paar Testbilder damit zu machen. Wenn einem das Resultat gefällt, steht der Anschaffung nichts im Wege. Oder man wartet, bis ein Fachmagazin die ganz bestimmte Kamera/Objektiv-Kombination getestet hat; an dieser Stelle machen wir mal ein bisschen Werbung in eigener Sache und weisen auf die so genannten DCTau-Testprotokolle hin, die auf unseren Seiten gegen einen kleinen Obulus aufgerufen werden können und die verschiedenste Kamera/Objektiv-Kombinationen (auch Marken-Kameras mit Fremdobjektiven) abdecken.

Pentax K-m [Foto: MediaNord]Im Basis-Set wird die K-m mit dem Pentax-Objektiv smc DA L 18-55mm 1:3.5-5.6 AL geliefert. Mehr zu der zu erwartenden Bildqualität später (siehe Testabschnitt "Bildqualität"). Dies ist nun schon die dritte Auflage desselben Objektivs, das sich diesmal (nach der ersten Version und der Version II) durch eine Leichtbauweise auszeichnet. Tatsächlich bringt das Setobjektiv nur 202 Gramm auf die Waage – und das bei gleichem Linsenaufbau (11 Linsenelemente in 8 Gruppen) und gleichen Außenmaßen (Ø 67,5 x 68 mm) wie die AL-II-Version. Reduziert wurde das Gewicht hauptsächlich durch den Verzicht auf ein Metall-Bajonett. Beim smc-DA L 18-55mm 1:3.5-5.6 AL ist außer einigen Linsen alles (inklusive Bajonett) aus Kunststoff. Aufgrund der geringen Last, die das Objektiv auf die Kamera ausübt, sollte das kein Problem sein. Bei der Qualität heutiger Kunststoffe müsste man das Objektiv auch über längere Zeit hinweg extrem oft wechseln, damit das Bajonett wegen Abriebs "ausleiert"; das Einzige, was man befürchten kann, ist, dass bei einem unglücklichen Sturz der Kamera das Bajonett auf der Objektivseite (kameraseitig bleibt es aus Metall) abbricht.

Mit einer nominellen Brennweite von 18 bis 55 Millimetern deckt das Setobjektiv, auf Kleinbild-Verhältnisse umgerechnet, einen Brennweitenbereich von zirka 28 bis 85 Millimeter ab. Die Naheinstellgrenze, d. h. der Mindestabstand zum Motiv, beträgt hier 25 cm, und die größte Blendenöffnung ändert sich mit der eingestellten Brennweite (F3,5 am Weitwinkel-Ende bis F5,6 am Tele-Ende). Wegen des kleineren Linsendurchmessers der DA-Objektive (die von der optischen Konstruktion her speziell auf den kleineren Bildsensor digitaler Spiegelreflexkameras dieser Klasse zugeschnitten sind) ist das Verwenden des smc-DA L 18-55mm 1:3.5-5.6 AL an Kleinbild-Spiegelreflexkameras von Pentax nicht empfohlen.

Pentax smc-DA L 18-55 mm [Foto: Pentax]Wie bereits in diesem Test erwähnt, zeigt einem bei der K-m keine Messfeldmarkierung im Sucher, welche(r) Autofokus-Sensor(en) in die automatische Scharfstellung mit einbezogen wurden. Die rechteckigen Klammern im Sucher grenzen nur den Bereich ein, in dem sich die AF-Sensoren befinden; der Erfassungsbereich des Autofokus endet außerhalb dieser "Zone". Dass das Objektiv scharf gestellt wird, kriegt man aber bereits am akkubohrerähnlichen, leicht schrillen Antriebsgeräusch mit. Die K-m erlaubt aber auch dank entsprechender elektrischer Kontakte am Bajonett den Anschluss solcher Objektive mit so genanntem SDM-Antrieb (Silent Drive Motor), bei denen der Scharfstellmotor nicht nur im Objektiv sitzt (die anderen Objektive wie z. B. das Setobjektiv werden über eine Art "Antriebswelle" von einem in der Kamera eingebauten Mikro-Motor scharf gestellt), sondern beim Scharfstellen auch kaum zu hören ist. Ob die SDM-Objektive schneller sind als Autofokus-Objektive ohne solchen "Ultraschall"-Antrieb, ist unter Pentax-Kunden umstritten; war die SDM-Technologie bisher den höherpreisigen und spritzwassergeschützten Pentax-Hochleistungsobjektiven der DA*-Serie vorbehalten, gibt es mit dem smc DA 17-70 mm 1:4.0 AL [IF] SDM auch ein erstes Objektiv der DA-Serie mit SDM-Antrieb.

Allgemein kann man sagen, dass der Autofokus der K-m von der Fokussiergeschwindigkeit her den meisten Alltagsmotiven gewachsen ist. Mit "nur" fünf AF-Sensoren und seinen drei AF-Betriebsmodi (AF.S-Einzelbildfokussierung, AF.C-Schärfenachführung und AF.A-Betriebsartautomatik) erfasst die Kamera sowohl bei Querformat- als auch bei Hochformat-Aufnahmen das Hauptmotiv schnell und präzise (auch wenn sich dieses leicht außerhalb der Bildmitte befinden sollte und/oder sich bewegt). Die Empfindlichkeit des Autofokus-Moduls (SAFOX) reicht bis auf -1 LW (bei ISO 100) hinunter, so dass der Bordblitz mit seiner als AF-Hilfslicht dienenden, wenig diskreten Blitzsalve auch bei schwachem Licht nur selten in Anspruch genommen werden muss. Und wenn der Autofokus mal partout nicht will oder man lieber manuell scharf stellt, braucht man – wie bei anderen Kameras – nur den AF/MF-Schalter auf die entsprechende Position zu bringen bzw. bei Objektiven mit Quick-Shift-Focus-Funktion nur den Fokussierring zu drehen. Dieser Drehring ist allerdings beim Setobjektiv etwas schmal geraten und ist ungünstig nahe der Frontlinse platziert, so dass dieser eher eine Alibi- bzw. Notbehelf-Funktion erfüllt.

Bildqualität In der K-m steckt ein 10,2-Megapixel-CCD, wie er auch in der K200D und K10D zum Einsatz kommt. Dazu kommt noch ein leistungsfähiger Kamera-/Signalprozessor namens PRIME (Pentax Real Image Engine) sowie ein Set-Objektiv, das in gewisser Weise schon in die dritte Generation geht, so dass die Kombination aus Optik und Elektronik als ausgereift gelten sollte. Damit wir uns jetzt nicht falsch verstehen: Von der K-m ist keine wirklich schlechte Bildqualität zu erwarten. Aber gerade angesichts des Zurückgreifens auf ausgereifte Komponenten hatten wir etwas mehr als nur gute Werte erwartet.

DCTau Auflösungsdiagramm der Pentax K-m mit DA L 18-55mm [Foto: MediaNord]So liegt zum Beispiel die Auflösung in Kombination mit dem Setobjektiv smc-DA L 18-55mm 1:3.5-5.6 AL bei offener sowie bei geschlossener Blende nur auf mittlerem Niveau. Ist die Auflösung nicht besonders hoch, sackt sie zumindest nicht zu den Bildrändern hin noch weiter ab. Nur in der mittleren Brennweite kommt es zu mehr oder weniger sichtbaren Randunschärfen. Dass die bescheidenen Auflösungswerte hier aber eher auf das Objektiv zurückzuführen sind, zeigt die deutlich bessere Auflösungsleistung mit dem smc D-FA 1:2.8 50mm Macro (siehe dazu das entsprechende kostenpflichtige DCTau-Testprotokoll). Auch bei der Vignettierung und Verzeichnung macht das Makro-Objektiv eine bessere Figur. Muss man beim 18-55mm-Zoom das Objektiv in der kurzen und mittleren Brennweite um eine bis zwei Blendenwerte schließen, damit die sichtbare Randabdunkelung verschwindet, und verzeichnet das Objektiv in der kurzen Brennweite deutlich tonnenförmig, ist das (zugegebenermaßen deutlich teurere und auf einen größeren Bildkreis abgestimmte) Makro-Objektiv quasi verzeichnungsfrei und zeigt bei offener Blende eine wenig ausgeprägte Vignettierung.

DCTau Rauschdiagramm der Pentax K-m [Foto: MediaNord]Beim Rauschverhalten kann man die Schuld an der unbeeindruckenden Leistung aber nicht auf das Objektiv schieben. So macht sich trotz normaler Pixeldichte auf dem Bildsensor und trotz des leistungsfähigen PRIME-Prozessors ein zum Teil deutliches Rauschen auf den Bildern aus der K-m bemerkbar. Allgegenwärtig, d. h. über fast den gesamten Empfindlichkeitsstufenbereich hinweg (ISO 100-1.600) bemerkbar, ist das hochfrequente Helligkeitsrauschen; ab ISO 200 (und auch hier bis ISO 1.600) steigt in den dunkleren Bildpartien das Farbrauschen sichtbar an. Sein sichtbares Maximum hat das Rauschen von etwas dunkleren zu etwas helleren Bildpartien, so dass auch die wichtigen Haut- und Himmelspartien betroffen sind. Bei ISO 3.200 wird das Rauschen stärker gedämpft, wobei noch darauf hinzuweisen sei, dass in den Motivprogrammen "Nachtaufnahme" und "Bühnenbeleuchtung" auch mit Empfindlichkeitseinstellungen von bis zu ISO 3.200 gearbeitet wird, aber dann auf die Methode der Pixelbündelung zurückgegriffen wird (was dazu führt, dass sich die Bildauflösung auf ca. 2 Megapixel verringert). Neben dem z. T. ausgeprägten Bildrauschen fallen einem noch die überzogenen Konturen dunkler Bildteile bzw. deren Kanten (die Scharfzeichnung ist bei der K-m eh nicht von der zurückhaltenden Sorte), die unausgeglichene Abstimmung der Bildqualitäts-Einstellungen (zu ähnliche Komprimierungsstärke in der 3-Sterne- und 2-Sterne-Einstellung und dafür zu starke Komprimierung in der niedrigsten Qualitätsstufe) sowie die von diversen Moirés gestörte Wiedergabe feiner Bilddetails negativ auf; auf der positiven Seite kann man die motivtreue Tonwertwiedergabe verzeichnen.

Pentax K-m [Foto: MediaNord]Die Belichtung und den Weißabgleich hat Pentax dagegen weitgehend im Griff. Zwar versagt auch bei der K-m der automatische Weißabgleich bei Glühlampenlicht (was hier sogar einen ziemlich heftigen Rot-Orange-Stich zur Folge hat), aber das ist ja ein marken- und modellübergreifendes Phänomen, und die Kamera bietet eine Vielzahl an Eingriffs- und Korrekturmöglichkeiten an. Die Abstimmung zwischen Blitzlicht und Umgebungslicht ist bei Blitzaufnahmen gut, die K-m belichtet bei sehr geringer Fehlbelichtungsquote eher unter als über (das Risiko überstrahlender Bildteile bzw. "ausfressender Lichter" liegt damit praktisch bei Null, und wenn einen die auf ISO 200 verschobene geringste Lichtempfindlichkeitsstufe nicht stört, kann man mit eingeschalteter D-Range-Funktion noch ein bisschen mehr Details aus den Schatten herausholen) und die Farbwiedergabe ist angenehm (auch beim Blitzen dank leicht warmtonigem Blitzlicht). Aufgrund der unzähligen Einstell- und Parametriermöglichkeiten der K-m sollte jeder die Bildqualität nach seinem Geschmack einstellen können.

Fazit In Japan bewirbt Pentax die K-m als Familienkamera und spricht in der Werbung auch gezielt die Hausfrau an (weshalb sie sich in einigen Internetforen schon den Spitznamen "K-m[ama]" eingehandelt hat). Doch egal ob Frau oder Mann und ob europäischer oder asiatischer Herkunft: Wer eine "schnuckelige" kleine digitale Spiegelreflexkamera sucht, die das Haushaltsbudget nicht sprengt und nicht zu kompliziert in der Bedienung ist, dürfte Gefallen an der K-m finden. Auch wenn die umfänglichen Einstell- und Erweiterungsmöglichkeiten (RAW-Modus, Einstellung von Verschlusszeit und/oder Blende, erweiterte Weißabgleicheinstellungen, semi-professionelles Blitzsystem etc.) den fortgeschrittenen Benutzer ebenfalls ansprechen dürften, ist die K-m unter anderem aufgrund der fehlenden AF-Messfeldmarkierungen, der nicht vorhandenen Abblendtaste sowie des besseren Staub- und Spritzwasserschutzes der höherpreisigen Pentax-DSLRs nichts für sie. Von Pentax hätten wir aber vor allem mehr Fortschritte beim Rauschverhalten seiner Kameras erwartet; auch wäre ein echter Livebild-Modus (anstelle der nur sehr bedingt als Ersatz tauglichen Probebild-Funktion) bei der K-m sicherlich nicht fehl am Platz.

Kurzbewertung

  • Z. T. Ausstattungsmerkmale der gehobenen Art (z. B. kamerainterner Bildstabilisator, eingebauter Blitz mit drahtloser Steuerfunktion, parametrierbare ISO-Automatik)
  • Enormer Funktions- und Einstellungsumfang
  • Sehr günstiger Preis
  • Ausgesprochen kompaktes Gehäuse
  • Hilfe-Funktion nicht zu Ende gedacht (keine Funktionserklärung im Kameramenü)
  • Kein Livebild-Modus
  • Z. T. sichtbares Bildrauschen, Auflösung mit Set-Objektiv nur auf mittlerem Niveau
  • Keine AF-Messfeldmarkierungen im Sucher

Artikel-Vorschläge der Redaktion

Testnoten

Note Anteil  Punkte
Verarbeitung 12,5 % 81 %
Ausstattung 12,5 % 86 %
Handhabung 12,5 % 87 %
Geschwindigkeit 12,5 % 81 %
Bildqualität 50,0 % 72 %
Gesamtnote 78 %

Steckbrief

Steckbrief
Hersteller Pentax
Modell K-m
Preis ca. 500 EUR**
Sensor Auflösung 10,2 Megapixel
Max. Bildauflösung 3.872 x 2.592
(Seitenverhältnis) (3:2)
Objektiv smc DA L 18-55mm 1:3,5-5,6 AL
Filtergewinde 52 mm
Sucher Pentaspiegel
  Sichtfeld 96%
  Vergrößerung 0,85-fach
  Dioptrienausgleich -2,5 bis +1,5 dpt.
LCD-Monitor 2,7"
  Auflösung 230.000
  drehbar
  schwenkbar
  als Sucher
Videoausgang Composite analog (PAL/NTSC)
  als Sucher
Programmautomatik ja
Blendenautomatik ja
Zeitautomatik ja
manuelle Belichtung ja
  BULB-Langzeit-
  belichtung
ja
Motivprogramme
  Porträt ja
  Kinder/Baby ja
  Landschaft ja
  Makro ja
  Sport/Action ja
  weitere 11
Belichtungsmessung   Mehrfeld, mittenbetont Integral, Spot
Blitz ja
  Leitzahl 11
  Blitzanschluss Systemblitzschuh
Fernauslöser ja
Intervallaufnahme
Speichermedium SD/SDHC
Videomodus
  Format
  Codec
  Auflösung (max.)
  Bildfrequenz (max.)
Empfindlichkeit
  automatisch 100-3.200
(einstellbar)
  manuell ISO 100-3.200
Weißabgleich
  Automatik ja
  Sonne ja
  Wolken ja
  Leuchtstofflampe ja (3)
  Glühlampe ja
  Sonstiges Schatten, Blitz, WB-Feinkorrektur
  Manuell ja
Autofokus
  Anzahl
  Messfelder
5
  AF-Hilfslicht Blitzsalve
  Geschwindigkeit < 0,4 s
Sprachen Deutsch
  weitere 19
Einschaltzeit 0,25 s
Einhandbedienung
(Zoom und Auslöser)
Gewicht
(Betriebsbereit)
620 g (nur Gehäuse)
822 g (mit Objektiv**)
Serienbildfunktion*
  Serienbildanzahl 5 (JPEG)
4 (RAW)
3 (RAW+JPEG)
  Frequenz
    (Bilder/s)
3,5
Dauerlauf
    (Bilder/s)
1,1
  mit Blitz ja
Zoom
  Zoomverstellung am Objektiv
  Zoomstufen stufenlos
  Zeit WW bis Tele
Speicher-
geschwindigkeiten*
  JPEG 0,6 s (3,0 MByte)
  RAW 0,8 s (9,7 MByte)
Auslösung während d. Speicherns mögl. ja
Akkulaufzeit ca. 160-1.650 Bilder (je nach Batterie-/Akkutyp)

– = "entfällt" oder "nicht vorhanden"
* mit SanDisk Extreme III 8 GByte SDHC-Speicherkarte (30 MB/s Edition)
** mit Objektiv smc DA L 18-55mm 1:3,5-5,6 AL

DXOMARK Logo

Die Bildqualität in unseren Tests ermitteln wir seit 2011 mit DXOMARK Analyzer.