Kompakte Hybrid-Kleinbild-DSLM

Panasonic Lumix DC-S5IIX im Test

2023-05-18, aktualisiert 2023-05-24 Die Panasonic Lumix DC-S5IIX ist das mehr auf Video fokussierte Schwestermodell der S5IIX. Neben mehr Video-Features begeistert sie aber auch mit einem besonders dezenten Design. Die Beschriftungen sind vorne in Schwarz, oben und hinten in Grau gehalten, was die Kamera unauffälliger macht. Technisch will sie mit einem Hybrid-Autofokus, großem, gut auflösendem Sucher und einem kleinen Lüfter unterm Sucher zur Wärmeableitung, vor allem bei Videoaufnahmen, überzeugen. Trotzdem ist das robuste Gehäuse gegen Spritzwasser geschützt. Was die spiegellose Vollformat-Hybrid-Systemkamera sonst noch zu bieten hat und wie es um ihre Bildqualität bestellt ist, verraten wir im ausführlichen Test.  (Benjamin Kirchheim)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir fünf andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Panasonic Lumix DC-S5IIX haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 45-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Da sich die Panasonic Lumix DC-S5IIX bis auf wenige Video-Features sowie das "schwarze" Design nicht von der normalen S5II unterscheidet, basiert dieser Test überwiegend auf dem Test der S5II und wurde nur in einigen Bereichen entsprechend angepasst. Alle Messungen und der Labortest wurden selbstverständlich mit der S5IIX erneut durchgeführt.

Ergonomie und Verarbeitung

Die Panasonic Lumix DC-S5IIX reiht sich in eine Größenklasse mit der Konkurrenz von Sony (etwa die Alpha 7 IV), Canon (EOS R6 Mark II) und Nikon (Z 6II) ein; allesamt Kameras, die gut in der Hand liegen. Hier gibt sich die S5IIX absolut keine Blöße und überzeugt mit einem ergonomisch geformten, dank großzügiger "Belederung" rutschfesten Handgriff. Zudem hakt sich der Mittelfinger hervorragend in einer ausgeprägten Mulde ein. Selbst der kleine Finger findet aufgrund ausreichender Höhe noch knapp am Griff Platz.

Dank des optionalen Batteriegriffs DMW-BGS5 lässt sich der Handgriff nicht nur etwas verlängern, sondern gleich um einen Hochformatgriff ergänzen, der ebenfalls ergonomisch geformt ist. Zudem verdoppelt er die Akkulaufzeit und bringt selbstverständlich die nötigen Bedienelemente für das Hochformat mit.

Die Lumix S5IIX besitzt ein sehr gut verarbeitetes Gehäuse, das aus einer Magnesiumlegierung besteht und gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet ist. Lediglich der sonst bei Panasonic übliche Frostschutz bis -10 °C fehlt; aber den bietet die oben genannte direkte Konkurrenz ebenfalls nicht. Einen guten Teil zum robusten Eindruck trägt das Gewicht von 734 Gramm bei. Zusammen mit dem überwiegend aus Kunststoff gefertigten, aber ebenfalls wettergeschützten Setobjektiv Lumix S 20-60mm F3.5-5.6 sind es sogar 1.085 Gramm.

Das Gehäuse der S5IIX bietet zahlreiche, bequem erreichbare Bedienelemente. Die wichtigsten davon sind entsprechend beschriftete Direktwahltasten, etwa für den Weißabgleich, die ISO-Empfindlichkeit, die Belichtungskorrektur, die Fokusfeldwahl oder die Aktivierung des Autofokus. Diese Beschriftungen sind bei der S5IIX im Gegensatz zur S5II in Grau statt Weiß gehalten. Dadurch wirken sie dezenter, sind bei schwachem Licht aber auch nicht so gut abzulesen.

Der Lumix-Schriftzug auf dem Sucherbuckel sowie die Typenbezeichnung sind sogar in Schwarz gehalten und heben sich nur aufgrund der Konturen vom restlichen Gehäuse ab. Leider sind jedoch auf den Objektiven von Panasonic kontrastreiche, weiße Beschriftungen auf der Vorderseite zu finden, so auch am 20-60 mm. Im Gegensatz zu den Kameraschriftzügen können diese Reflexionen auf dem Motiv verursachen.

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Der Hebel zum Einschalten der Lumix befindet sich unter dem Programmwählrad und kann wie dieses problemlos vom Daumen und Zeigefinger erreicht werden. Hinzu kommen drei Multifunktionsräder: Eines ist auf der Oberseite vorne rund um den Auslöser für den Zeigefinger gut erreichbar angeordnet. Ein zweites sitzt auf der Oberseite hinten und das dritte ist auf der Rückseite im Steuerkreuz integriert – beide sind gut für den Daumen erreichbar.

Das Programmwählrad rastet so fest, dass es sich trotz fehlender Verriegelung kaum versehentlich verstellt. Die beiden Multifunktionsräder auf der Oberseite sind dagegen deutlich leichtgängiger, rasten aber ebenfalls sehr schön. Das gewährleistet eine leichte, aber dennoch präzise Bedienung. Das Daumenrad auf der Rückseite ist minimal schwergängiger, lässt sich aber ausreichend gut bedienen. Ein wenig Vorsicht sollte man jedoch walten lassen, denn zu fest gedrückt löst man ungewollt eine Funktion aus.

Der Auslöser besitzt gut fühlbare Druckpunkte und läuft dennoch sehr sanft. Des Weiteren befinden sich drei wichtige Funktionstasten für Weißabgleich, ISO (mit haptisch fühlbaren Markierungen) und Belichtungskorrektur gut für den Zeigefinger erreichbar direkt hinter dem Auslöser. Sehr praktisch: Durch wiederholtes Drücken der WB- und ISO-Taste lassen sich die jeweiligen Werte durchschalten, so dass man kein Multifunktionsrad zum Einstellen benutzen muss. Schließlich ist auf der Oberseite noch eine Videoaufnahmetaste zu finden. Sie ist als einzige Taste aufgrund der roten Farbe sehr deutlich zu erkennen.

Auf der Rückseite befinden sich ebenfalls viele wichtige Bedienelemente, die allesamt gut erreichbar sind. Per Wahlhebel kann hier zwischen AF-S, AF-C und MF umgeschaltet werden. Die Fokusfeldwahl erfolgt bequem per zentralem Knopf und Fokusjoystick. Auch eine AF-On-Taste ist vorhanden. Des Weiteren ist hier die typische Quick-Menü-Taste zu finden und die kombinierte Menü- und Bestätigungstaste sitzt in der Mitte des Steuerkreuzes.

Auf der Vorderseite zwischen Handgriff und Bajonett sitzt perfekt für den Mittelfinger erreichbar noch eine Funktionstaste, die standardmäßig mit der Blenden- und Belichtungszeiteffekt-Vorschau belegt ist. Insgesamt lassen sich sogar 16 Tasten (fünf davon auf dem Touchscreen) mit individuellen Funktionen belegen. Viele davon braucht man nur lang genug drücken, um die Funktionsbelegung ändern zu können, das spart den Weg ins Menü.

Zu diesen Tasten gehören neben der Funktionstaste auf der Vorderseite beispielsweise die Fokusfeld-Wahltaste, die Q-Menü-Taste oder die vier Richtungstasten des Steuerkreuzes. Aber auch die AF-On-Taste und die fünf Funktionen des Fokusjoysticks lassen sich mit anderen Funktionen belegen. Hier läuft man unter Umständen sogar Gefahr, die Kamera unbedienbar zu verkonfigurieren, wenn die Tasten nicht mehr die erwartete und womöglich beschriftete Funktion erfüllen.

Ein Funktionswahlrad sowie zwei Tasten werden mit der linken Hand bedient. Dazu gehört neben der Wiedergabe- und der Sucher-Monitor-Umschalttaste das Auslösemodus-Wahlrad links vom Sucher. Darüber lassen sich die Serienbildfunktion, der Selbstauslöser und die Intervallaufnahmefunktion aktivieren. Das Rad rastet ähnlich straff wie das Programmwählrad, so dass ein versehentliches Verstellen unwahrscheinlich ist.

Beim rückwärtigen Monitor handelt es sich um einen 7,5 Zentimeter großen, feine 1,84 Millionen Bildpunkte auflösenden Touchscreen mit einem Seitenverhältnis von 3:2. Er lässt sich seitlich um 180 Grad schwenken und um 270 Grad drehen. Das erlaubt Aufnahmen aus allen möglichen Perspektiven im Hoch- und Querformat inklusive Selfies und Einsatz als Video-Kontrollmonitor. Zudem kann der Bildschirm zum Schutz verkehrt herum an die Kamera geklappt werden.

Dank einer hohen Leuchtdichte von maximal 850 cd/m² und einer gut funktionierenden automatischen Helligkeitsregelung lässt sich der Bildschirm auch in sehr hellen Umgebungen wunderbar ablesen. Helligkeit, Kontrast und Farben können auch im Automatikmodus angepasst werden. Wer möchte, kann die Helligkeit wahlweise komplett manuell regeln. Die Bildwiederholrate beträgt je nach Einstellung 30 oder 60 Bilder pro Sekunde.

Der Touchscreen ist voll in die Bedienung der Lumix eingebunden. Neben der Wahl des Fokuspunkts (nach Aktivierung der Funktion im Menü auch bei Benutzung des Suchers) können auch das Menü sowie das Quick-Menü per Touch bedient werden. Das ist aber dank der vielen Bedienelemente nur eine zusätzliche Möglichkeit, die man nicht verwenden muss, falls man keine Fingerabdrücke auf dem Bildschirm möchte. Zudem lassen sich fünf Touch-Funktionstasten auf dem Bildschirm einblenden.

Das Hauptmenü ist sehr umfangreich und in zwei Ebenen organisiert. Die sechs Hauptkategorien enthalten jeweils bis zu 13 mit Symbolen gekennzeichnete Unterkategorien, die ihrerseits bis zu acht Menüpunkte pro Seite umfassen. Vertikal kann man praktischerweise wie bei Menüseiten weiterscrollen, die Unterkategorien wechseln dabei automatisch.

Da man einzelne Menüpunkte so trotzdem manchmal nur schwer findet, kann man sich in einer Hauptkategorie ein Menü mit maximal 24 Einstellungen auf drei Seiten selbst zusammenstellen. Außerdem kann das Quickmenü angepasst werden und drei Benutzerspeicher erlauben über das Programmwählrad den Zugriff auf häufig verwendete Aufnahmeeinstellungen.

Aufgrund des 1,8 Zentimeter nach hinten über den Bildschirm hinaus ragenden Suchers lassen sich Nasenabdrücke auf dem Bildschirm selbst dann vermeiden, wenn man ihn nicht verkehrt herum anklappt. Dank des Näherungssensors aktiviert sich der Sucher auf Wunsch automatisch, sobald man hindurchblicken möchte. Das funktioniert auch, wenn der Bildschirm verkehrt herum angeklappt ist. Da dieser sich dann abschaltet, wird besonders viel Strom gespart, weil sich der Sucher ebenfalls deaktiviert, wenn man nicht hindurchblickt.

Die Suchervergrößerung ist mit einem Faktor von 0,78 angenehm groß. Allerdings schatten die Ränder links und rechts ab, wenn man mit Brille in den Sucher schaut. Dank der Dioptrienkorrektur von -4 bis +2 kann man ihn aber auch gut an eine Fehlsichtigkeit anpassen. Die Auflösung des kontrastreichen OLEDs beträgt ordentliche 3,68 Millionen Bildpunkte. Mit der hohen Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz und der laut Panasonic 0,005 Sekunden kurzen Verzögerung arbeitet der Sucher flüssig und sehr schnell.

Ober- und unterhalb des Sucherbilds werden die Aufnahmeparameter eingeblendet (Sucher- und Monitor-Anzeigestil lassen sich aber auch anders konfigurieren). Andere Hilfsmittel, wie etwa Gitterlinien oder eine elektronische 3D-Wasserwaage, werden direkt ins Livebild eingeblendet. Sogar den aktuellen Arbeitsbereich des optischen Bildstabilisators kann man sich visualisieren lassen und damit beurteilen, ob er an seine Grenzen stößt. Das lässt allerdings die Einblendung der Autofokuspunkte etwas in den Hintergrund rücken.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir fünf andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Panasonic Lumix DC-S5IIX haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 45-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.