Kompakte Mittelklasse-Systemkamera
OM System OM-5 Mark II im Test
Seite 3 von 5, vom 2025-06-27 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität
Die OM System OM-5 Mark II ist mit dem 20 Megapixel auflösenden Four-Thirds-Sensor (17,3 x 13 mm, Cropfaktor 2) des ehemaligen Flaggschiffs Olympus OM-D E-M1 Mark III ausgestattet. Zum Test der Bildqualität haben wir das auch im Set angebotene Objektiv Olympus 12-45 mm F4 ED Pro herangezogen, das sehr gut zu der kleinen Kamera passt.
Der Labortest der OM-5 Mark II mit vielen Diagrammen kann, genauso wie ein Testbilder-Paket mit einer ISO-Aufnahmereihe im JPEG- und Raw-Format gegen eine kleine Gebühr bei uns erworben und heruntergeladen werden. In digitalkamera.de-Premium ist beides bereits enthalten.
Optische Fehler werden im Micro-Four-Thirds-System teilweise elektronisch korrigiert. Dazu gehört auch die Randabdunklung, die damit laut unserem Labortest mit maximal 0,9 Blendenstufen beziehungsweise 45 Prozent Helligkeitsabfall nicht störend hoch ausfällt. Zumindest bei kürzester Brennweite und Offenblende sowie F5,6 ist aber nahe des Bildrands ein leichter Knick im Helligkeitsverlauf zu beobachten, der auf einen knapp bemessenen Bildkreis hindeutet. Ein Problem ist das aber nicht.
Das Speicherkartenfach der OM System OM-5 Mark II bietet zwar nur einen Steckplatz, lässt sich aber praktischerweise seitlich öffnen und unterstützt mit UHS II eine hohe Schreibgeschwindigkeit. [Foto: MediaNord]
Auch die Verzeichnung wird digital korrigiert. Nur im Weitwinkel zeigt sich noch eine minimale tonnenförmige Verzeichnung von 0,9 Prozent, ansonsten ist die Objektiv-Kamera-Kombination verzeichnungsfrei. Farbsäume in Form chromatischer Aberrationen sind im Mittel gering. Selbst an starken Kontrastkanten zum Bildrand hin bleiben sie unter einem Pixel im Weitwinkel und bei ca. einem halben Pixel bei mittlerer und langer Brennweite. Damit werden sie höchstens bei starker Vergrößerung leicht sichtbar.
Die Auflösung bei 50 Prozent Kontrast ist bei allen Brennweiten in der Bildmitte bereits ab Offenblende mit über 50 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) im Kleinbildäquivalent hoch und lässt sich beim Abblenden nicht mehr steigern. Bei kurzer und mittlerer Brennweite sind es sogar 55 lp/mm. Bis F8 kann man das Objektiv ruhigen Gewissens abblenden, denn hier werden immer noch um die 48-51 lp/mm erreicht. Bei F11 wird es mit 47-49 lp/mm langsam etwas kritischer, noch weiter sollte man Micro-Four-Thirds-Objektive nur im Notfall abblenden, denn bei F16 sind es nur noch 40 lp/mm und bei F22 sogar unter 30 lp/mm.
Auch am Bildrand ist die Auflösung bei allen Brennweiten und Blenden hoch. Zwischen F4 und F11 werden stets 39-50 lp/mm Randauflösung erreicht. Am schwächsten ist hier der Weitwinkel mit Auflösungen von 39 bis maximal 42 lp/mm am Bildrand, mit maximal 30 Prozent hält sich der relative Randabfall aber in Grenzen. Bei mittlerer und langer Brennweite bewegt sich die Randauflösung auf Festbrennweitenniveau, der relative Randanfall liegt meistens bei unter 5 Prozent, was äußerst wenig ist.
Die Schärfeartefakte bewegen sich im Bereich von 15 bis fast 20 Prozent, was durchaus nicht wenig ist. Auch die steile Tonwertkurve zeigt die recht offensive Bildaufbereitung. Dadurch lassen sich die Fotos in JPEG auch ganz gut direkt verwenden, wenn man sie nicht nachbearbeiten möchte.
Der Signal-Rauschabstand ist bis ISO 400 mit über 40 dB gut und sinkt erst jenseits von ISO 1.600 langsam unter die kritische Marke von 35 dB. Farbrauschen spielt bei keiner Empfindlichkeit eine Rolle, Helligkeitsrauschen wird erst ab ISO 6.400 leicht sichtbar, erreicht aber bei keiner Empfindlichkeit auch nur annähernd kritisches Niveau. Auch die Charakteristik bleibt feinkörnig.
Mit dem kleinen BLS-50-Akku schafft die OM System OM-5 Mark II nur 310 Aufnahmen nach CIPA-Standard. [Foto: MediaNord]
Feine Texturen werden bis ISO 800 sehr gut wiedergegeben. Darüber macht sich langsam ein Detailverlust bemerkbar, der aber bis ISO 3.200 noch unkritisch ist. Bei ISO 6.400 ist die Grenze erreicht, hier kann man vielleicht noch ein Auge zudrücken, aber bei höheren Empfindlichkeiten ist ein deutlicher Detailverlust nicht mehr wegzudiskutieren.
Die Eingangsdynamik bewegt sich bis ISO 3.200 auf einem hohen Niveau von über 11 Blendenstufen, bis ISO 800 sind es sogar über 12 Blendenstufen und bei ISO 64, 200 und 400 sogar über 13. Hier greifen die Algorithmen äußerst stark ein, um so hohe Werte zu erreichen. Der Ausgangs-Tonwertumfang ist bei ISO 64, 100 sowie 400 mit über 224 von 256 möglichen Abstufungen sehr gut, bei ISO 200 bewegt er sich mit knapp unter 224 Stufen immer noch im guten bis sehr guten Bereich und ist bei ISO 800 und 1.600 mit über 160 Stufen gerade noch gut. Bis ISO 6.400 bleibt er mit minimal 128 Stufen akzeptabel.
Farben gibt die OM-5 Mark II recht neutral wieder, die Farbabweichung ist im Mittel gering, aber selbst im Maximum noch tolerierbar. So gibt es kaum nennenswerte Farbverschiebungen. Zudem differenziert sie bis ISO 400 hervorragende über acht Millionen Farbnuancen und bis ISO 6.400 sehr gute über vier Millionen.
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