Spiegelreflexkamera, Systemkamera

Testbericht: Nikon D7200

2015-05-21 Mit der D7000 brachte Nikon vor knapp fünf Jahren eine APS-C-DSLR, die zwar professionell ausgestattet war, sich aber eben nicht nur an Profi-Fotografen wandte. Die jüngste überarbeitete Version heißt Nikon D7200 und ist erst seit Kurzem auf dem Markt. Der hat sich allerdings mittlerweile drastisch verändert: Spiegellose Systemkameras machen den ausgewachsenen DSLRs das Leben schwer, zumal kaum noch eine aktuelle Digitalkamera mit wirklichen Innovationen glänzen kann. Schafft es die Nikon D7200 dennoch ebenso zu begeistern wie vor Jahren die D7000 und dann deren Nachfolgerin D7100? digitalkamera.de geht nicht nur dieser Frage im ausführlichen Labor- und Praxistest nach.  (Martin Vieten)

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Die 32 Seiten sind lesefreundlich im DIN-A5-Format gesetzt und eignen sich ideal zum Lesen auf Tablet-Computern ab 7 Zoll Bilddiagonale und können bei Bedarf auch ausgedruckt werden. Das PDF-Dokument ist DRM-frei und kann auf jedem Gerät angezeigt werden, das PDF-Dateien darstellen kann. Wenn Sie sich (z. B. vor dem Kauf) noch genauer oder detaillierter über die Nikon D7200 informieren möchten, sollten Sie unseren ausführlichen Testbericht für 1,90 Euro kaufen. Sie unterstützen damit übrigens auch die Arbeit der Redaktion!

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Ergonomie und Verarbeitung

Nikon hat das Gehäuse-Design der D7200 so belassen, wie es schon von der D7000 und D7100 bekannt ist. Mit ihren Abmessungen von 136 x 106 x 76 mm (B x H x T) fällt sie für eine ausgewachsene DSLR eher schmächtig aus. Das Gewicht von rund 750 Gramm (betriebsbereit mit Akku und Speicherkarte, aber ohne Objektiv) ist durchaus noch tragbar, zumal die Kamera wirklich gut in der Hand liegt. Damit die D7200 einigermaßen leicht bleibt, besteht ihr Gehäuse aus einer hochwertigen Magnesium-Legierung. Dieses Material hat nicht nur ein geringes spezifisches Gewicht, dadurch wird die Kamera zudem ausgesprochen solide; sie ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Da mag man Nikon gerne nachsehen, dass die Schnittstellen an der linken Kameraseite von fummelig zu schließenden Gummiklappen geschützt werden – dicht ist diese Lösung wenigstens. Auf der rechten Seite hat Nikon die Schächte für gleich zwei SD-Speicherkarten unter einer solide schließenden Klappe untergebracht.

Keine Überraschung auch an der Unterseite der Nikon D7200. Der Akku wird wie gehabt von unten in den Handgriff geschoben, er liefert jetzt Energie für gut 1.100 Aufnahmen (gemessen nach CIPA-Standard) und hat damit rund zehn Prozent mehr Reichweite als bei der D7100. Das Stativgewinde sitzt in der optischen Achse, weit genug vom Akkuschacht entfernt, so dass der Energiespender also auch bei angesetzter Schnellwechselplatte ausgetauscht werden kann.

Beim Blick durch den Sucher der D7200 kommt Freude auf. Das Sucherbild ist klar und hell, ein Verdienst der aufwändigen Pentaprismenkonstruktion sowie der BriteView-Einstellscheibe. Auf Wunsch lässt sich ein feines Gitternetz ins Sucherbild einblenden, die Belichtungswage zeigt auf Knopfdruck an, ob die Kamera in der Horizontalen exakt ausgerichtet ist. Die Austrittspupille liegt mit 19,5 Millimeter recht nah am Auge, Brillenträger bekommen dadurch schnell Schwierigkeiten, das Sucherbild komplett zu erfassen. Wer daher beim Blick durch den Sucher auf seine Brille verzichten möchte, wird sich über die Dioptrienkorrektur freuen.

Auf der rechten Schulter der D7200 thront wie schon bei den Vorgängerinnen ein üppiges Statusdisplay. Beim rückwärtigen Hauptmonitor bleibt ebenfalls alles beim Alten – im Guten wie im Schlechten. Gut ist, dass das Display mit rund 1,2 Millionen Bildpunkten (Subpixel) sehr hoch auflöst und es dank einer spezielle RGBW-Matrix sehr hell leuchten kann. Weniger schön: das Display ist weiterhin fest verbaut, es lässt sich weder klappen noch schwenken. Immerhin zeigt das Display der D7200 selbst bei sehr schräger Draufsicht ein unverfälschtes Bild, kippende Farben sind ihm fremd.

Auf den ersten Blick wirkt die D7200 etwas planlos mit Knöpfen, Schaltern und Drehreglern übersät. Doch Nikon hat die meisten Bedienelemente sehr griffgünstig angeordnet. Standardmäßig ist die Kamera so eingerichtet, dass eine Taste gedrückt gehalten werden muss, während man mit der anderen Hand ein Einstellrad dreht, um den entsprechenden Parameter zu ändern. Das schützt vor versehentlichem Verstellen, verkompliziert andererseits die Bedienung. Glücklicherweise lässt sich das Verhalten vieler Tasten auf Schalter umstellen – dann reicht es, sie einmal anzutippen, um anschließend die entsprechenden Parameter zu verstellen.

Nikon hat das Programmwählrad auf der linken Kameraschulter sowie den Einstellring für den Aufnahmemodus direkt darunter ebenfalls gegen ungewolltes Verstellen gesichert. Einige Funktionstasten können mit Funktionen nach Wahl belegt werden. Rechts oben auf der Kamera befindet sich wie gewohnt der Auslöser, der vom ringförmigen Hauptschalter umschlossen wird. Zwischen Auslöser und Schulterdisplay fanden dann noch zwei kleine Knöpfe für die Belichtungskorrektur und die Wahl des Messmodus‘ Platz.

Wer noch nie eine Nikon-DSLR in der Hand hatte, wird von den Möglichkeiten im Hauptmenü der D7200 schier erschlagen. Das liegt nicht nur an der bloßen Anzahl der Befehle, sondern auch an einer etwas eigenwilligen Untergliederung. Die meisten Einstellungen ändert man im Individual-Menü, das in Abschnitte wie „Autofokus“, „Belichtung“ oder „Belichtungsreihen und Blitz“ unterteilt ist. Diese Untermenüs bestehen teilweise aus langen Listen, die man durchscrollen muss. Orientierung verschafft man sich mit der ?-Taste, die ausführliche Erklärungstexte aufs Display bringt.

Fortsetzung auf Seite 2

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