Bridge-Kamera, Kompaktkamera

Testbericht: Fujifilm FinePix 4900 Zoom

2001-01-12 In letzter Zeit hatten wir schon mehrere Digitalkameras mit mehr als 3-fach Zoom im Test: die Sony DSC-F505V mit 5-fach-Zoom sowie die jeweils mit 10-fach-Zoom und optischem Bildstabilisator ausgestattete Sony MVC-CD1000 und Olympus C-2100 Ultra Zoom. Ohne Bildstabilisator, aber immerhin mit einem lichtstarken 6-fach-Zoom kommt unser neuester Test-Kandidat, die Fujifilm FinePix 4900 Zoom, daher. Wie sich diese interessante und gut ausgestattete Kamera in der Praxis bewährt, haben wir im Rahmen dieses digitalkamera.de-Praxis-Tests untersucht.  (Yvan Boeres)

Fujifilm FinePix 4900 Zoom mit Pop-Up-Blitz [Foto: MediaNord]Die FinePix 4900 Zoom ist die erste Digitalkamera aus der aktuellen FinePix-Serie, die nicht als Point-and-Shoot-Kamera konzipiert ist. Sie ist damit praktisch das Nachfolgemodell der erfolgreichen MX-2900 Zoom. Wie diese verfügt die FinePix 4900 Zoom über einen externen Blitzanschluss, diverse Eingriffsmöglichkeiten in die Kameraautomatiken (u. a. Blenden- und Zeitenautomatik sowie manuelle Belichtungseinstellung) und lässt sich über einen Adapterring um optische Zusätze (Filter, Konverter usw.) erweitern. Besonders interessant erscheint die Kamera durch ihren bereits serienmäßig großen 6-fach-Zoomfaktor. Ob sich die FinePix 4900 Zoom damit auch für anspruchsvolle Aufgaben eignet, haben wir in unserem ausführlichen digitalkamera.de-Praxistest untersucht.

Ergonomie und Verarbeitung  Die Fujifilm FinePix 4900 Zoom besitzt ein sehr futuristisches Design mit vielen Rundungen und Ecken. Den größten Teil der Kamera nimmt der zylinderförmige Objektivtubus ein, auf dem zu zwei Drittel der Blitz-/Sucherblock "huckepack" sitzt. Das hintere Ende des "Zylinders" wird vom 2"-LCD-Farbmonitor belegt. Seitlich (rechts) geht die Kamera L-förmig in den Handgriff über, der die meisten Bedienelemente der Kamera auf engstem Raum vereint. An der Oberseite findet man den Auslöser, Knöpfe für Makro, Blitzlicht, Selbstauslöser und Serienbildmodus sowie Hauptschalter und zentrales Einstellrad. Auf der Rückseite des Handgriffes befinden sich Bedienelemente für die Schärfekontrolle, die Messwertspeicherung, das Umschalten zwischen Videosucher und den LCD-Farbmonitor. Außerdem sind dort angeordnet: die Ein- bzw. Ausblendung der Displayinformationen, der Zugang zum Menüsystem der Kamera und die Bedienung zur Navigation durch das Menü. Eine zusätzliche Kontrollleiste flankiert den Objektivtubus an seiner linken Seite mit Zoomwippe, AF/MF-Schalter, Belichtungskorrektur, Weißabgleich, Bildinformation). Diese Üppigkeit an Bedienelementen erinnert ein bisschen an ein Flugzeug-Cockpit und trägt nichtFujifilm FinePix 4900 Zoom Rückseite [Foto: MediaNord] gerade zur Übersichtlichkeit bei. Dass die meisten Knöpfe und Schalter auch noch doppelt bis dreifach belegt sind, erleichtert die Sache nicht. Mit diesem Konzept hat Fujfilm es offensichtlich zu gut gemeint.

Das Gehäuse der FinePix 4900 Zoom besteht aus Aluminium (Objektivtubus) und Magnesiumdruckguss mit einigen Kunststoffteilen und ist sauber verarbeitet, stabil und betriebsbereit mit 473 Gramm relativ leicht (wozu der kleine, leichte Lithiumionen-Akku mit beiträgt). Mit ihrem stark ausgeformten Griff liegt die Kamera sehr sicher in der rechten Hand. Ein Stativgewinde aus Metall ist in der Mitte des Kamerabodens versenkt. Das am Kameraboden zu öffnende Akkufach (siehe Foto in der Rubrik "Stromversorgung") befindet sich ganz am äußersten Ende im Griff und ist selbst bei montierter Stativ-Schnellwechselplatte zugänglich. Links an der Kameraseite befindet sich eine per Klappdeckel geschützte Steckerleiste (USB, Videoausgang, Netzeingang) und an der rechten Kameraseite der – ebenfalls per Deckel geschützte – Speicherkarteneinschub. Der LCD-Sucher ist von minderer Qualität:: Einen Dioptrienausgleich sucht man vergebens, das Bild ist leicht ruckelig und die Farbwiedergabe unangenehm blaustichig. Trotz nominal hoher Auflösung (114.000 Pixel) wirkt das Bild auf dem Videosucher sehr grobpixelig und ist damit ziemlich gewöhnungsbedürftig – ein Phänomen, das wir schon bei anderen Kameras mit LCD-Sucher beobachtet hatten. Da schaltet man lieber auf den hinteren LCD-Farbbildschirm um, dessen 130.000 Pixel ungleich größer im Vergleich zu den Abständen zwischen ihnen sind. Der Blaustich ist allerdings auch dort sichtbar, denn dieser ist auf eine schlechte Abstimmung des Weißabgleichs während der Livebild-Anzeige zurückzuführen. Das tatsächlich geschossene Foto erscheint in der Wiedergabe ohne Blaustich.

Bedienungsanleitung  Der Kamera liegt eine dreisprachige (deutsch, englisch und französisch) Dokumentation in Form einer Bedienungsanleitung für die Kamera sowie einer Kurzanleitung für die mitgelieferte Software bei.

Die Bedienungsanleitung beeindruckt bereits auf den ersten Blick: Jeder der drei Sprachen wurde ein eigenes Heft in einer superhandlichen Größe von ca. DIN A6 spendiert, das auf 130 schwarz/weiß bedruckten Seiten die komplette Kamera-Anleitung enthält. Schon der Umschlag hilft bei der Orientierung, denn dort sind die verfügbaren Kapitel aufgeführt und weisen über Reiter den Weg zur betreffenden Information. Für die detaillierte Suche nach einem Thema steht ein Inhaltsverzeichnis zur Verfügung; leider fehlt jedoch das Stichwortregister. Ebenfalls zur Orientierung dient die ausführliche grafische Anatomie, die auf 4 (nicht ausklappbaren) Seiten alle Kamerateile benennt und Verweise auf die Seite mit der weiteren Beschreibung enthält. Auf zwei zusätzlichen Seiten sind die möglichen Symbole auf dem LCD-Monitor beschrieben. In der Anleitung sind alle Kamerafunktionen ausführlich und leicht verständlich beschrieben, wobei zahlreiche Illustrationen den Text unterstützen. Außerdem gibt es zu jedem Thema nützliche Hinweise, die beim Lesen eventuell aufkommende Fragen gleich beantworten und einen Verweis auf weitere Informationen liefern. Am Ende folgen nützliche Zusatzinformationen wie z. B. Hinweise zur Verwendung von optionalem Zubehör, ein Glossar, Fehlersuchtabellen und Technische Daten. Die Sicherheitshinweise sind unglücklicherweise auf den letzten Seiten der Anleitung platziert, sie gehören eigentlich an den Anfang einer Anleitung. Eine Zusatzdokumentation auf CD-ROM gibt es nicht. Dennoch gehört dieses Kamerahandbuch zu den besten, die wir bisher in Händen hatten.

Die deutsche und französische Kurzanleitung für die Software sind in einem gemeinsamen, schwarz/weiß gedruckten Handbuch im DIN A5-Format untergebracht, der englischen Version wurde ein eigenes Handbuch spendiert. Auf 35 Seiten ist – nach einer kurzen Vorstellung der mitgelieferten Software – ausführlich die Installation und Deinstallation der Software auf Windows-PCs und Macintosh-Rechnern beschrieben.

Menüführung, Kameraeinstellung  Wie bereits im Abschnitt "Ergonomie, Verarbeitung" angesprochen, ist die FinePix 4900 nur so von Knöpfen und Schaltern übersät, was eine längere Einarbeitungszeit zur Folge hat. Die Knöpfe sind auch nicht immer logisch (bzw. an gewohnten Stellen) platziert, so dass die Verwirrung am Anfang groß ist.

Fujifilm FinePix 4900 Zoom - Menü Weißabgleich [Foto: MediaNord]   
Fujifilm FinePix 4900 Zoom - Menü Empfindlichkeit [Foto: MediaNord]   

Eingeschaltet wird die Kamera über den Ein/Aus-Schalter, der zudem noch die Rolle des Betriebsart-Schalters (Aufnahme/Wiedergabe) spielt. Direkt daneben (auf dem zentralen Einstellrad) findet man dann die Positionen für Videoaufnahme, Motivprogramme (Portrait, Landschaft, Sport- bzw. Bewegungsaufnahmen, Nachtaufnahmen), Vollautomatik, Programmautomatik, Zeitenautomatik, Blendenautomatik, manuelle Belichtungseinstellung und Kamera-Setup. Das Einstellrad ist mit einem Drehkranz kombiniert, der Veränderungen der einzelnen Parameter ermöglicht. Auf Knopfdruck (Menü/OK-Knopf, hinten an der Kamera angebracht) bekommt man Zugang auf das Menüsystem der FinePix 4900, das sich mit dem rundlichen Navigationsschalter (vier Positionen: rechts, links, oben, unten) durchforsten lässt. Bestätigt werden die Eingaben mit dem Menü/OK-Knopf. Abgebrochen wird die Einstellung mit dem "Back"-Knopf.

Je nach Kameraeinstellung reagieren aber die verschiedenen Knöpfe und Schalter anders. So dient der Menü/OK-Knopf sowohl der Aktivierung des Menüsystems als auch der Bestätigung der Eingaben. Und obwohl es am Objektivtubus eine Zoomwippe gibt, kann man mit dem Navigationsschalter ebenfalls den Zoom betätigen. So erfüllenFujifilm FinePix 4900 Zoom [Foto: MediaNord] die meisten Bedienelemente der Kamera mehrere Funktionen, die je nach Kamerazustand verschieden sind. Das muss zwangsläufig zu Verwirrungen führen und es macht die Bedienung unübersichtlich. Interessant ist auch, daß die Menüführung lediglich auf Englisch und Französisch einstellbar ist. Dies ist immerhin ein Fortschritt gegenüber den bisher ausschließlich englischsprachigen Menüs früherer Fujifilm-Kameras und vielleicht wird Fujifilm in zukünftigen Modellen einmal mehr Sprachen anbieten.

Objektiv  Der Objektivtubus des optischen 6-fach-Zooms (entspr. 35-210 mm bei Kleinbild) ist ein Tubus im wahrsten Sinne des Wortes: Er steht im krassen Gegensatz zum eckig-kantigen Blitz/Sucher-Block, der auf ihm thront. Eine Bildstabilisationseinheit, wie z. B. bei der Olympus C-2100 Ultra Zoom, gibt es bei der Fujfilm FinePix 4900 Zoom nicht. Gegen Verwacklungen ist man also lediglich bei Stativbetrieb (bzw. bei entsprechend kurzen Verschlusszeiten) gewappnet. Dank der relativ hohen Lichtstärke des Zooms (F2,8 bis 3,1) sind letztere auch bei schwachen Lichtverhältnissen noch möglich. Die optische Qualität des Fujinon-Zooms hinterlässt gemischte Gefühle, denn die Abbildungsleistung in der Bildmitte und an den Rändern ist zwar gleichmäßig hoch und Farbsäume sind nicht auszumachen. Jedoch ist eine Verzeichnung sowohl in Weitwinkel- als auch in Teleposition sichtbar. In der Weitwinkel-Stellung zeigen die Aufnahmen unserer Test-Charts eine geringfügig tonnenförmige Verzeichnung, während sie in Tele-Stellung leicht kissenförmig ausfällt. In beiden Fällen ist die Verzeichnung jedoch nicht zu stark ausgeprägt, so dass sie bei Motiven aus dem Alltag wohl kaum auffallen wird. Vignettierungen sind nicht erkennbar.

Fujifilm Weitwinkel-Konverter-Set WL-FX9 [Foto: MediaNord]Fujfilm bietet zur FinePix 4900 Zoom einen Weitwinkelkonverter an, der die Brennweite um den Faktor 0,79 verkürzt. Eigentlich handelt es sich beim WL-FX9 um ein Konverter-Set, bestehend aus dem Weitwinkelkonverter und dem dazupassenden Adapterring. Letzterer besitzt einen Filterdurchmesser von 55 mm, so dass Filter, Nahlinsen und Konverter von Drittherstellern ebenfalls an der Kamera angebracht werden können. Das 55-mm-Maß ist in der Fotobranche gebräuchlich, optisches Zubehör für die FinePix 4900 zu beschaffen sollte also kein Problem darstellen. Allerdings ist der Adapterring derzeit nicht einzeln erhältlich. Wer also lediglich Filter oder Nahlinsen einsetzen möchte, bezahlt den Weitwinkelkonverter gleich mit – und das bei einem Preis von rund 380 DM. Fujifilm FinePix 4900 Zoom mit Weitwinkelkonverter WL-FX9 [Foto: MediaNord]Die Qualität des Weitwinkel-Konverters ist in Ordnung: Die Verzeichnung des Objektives nimmt nicht übermäßig zu und die Randschärfe bleibt erhalten. Vignettierungseffekte sind nur in absoluter Weitwinkelstellung ganz minimal zu erkennen und dürften in der Praxis nicht stören. Ein Telekonverter ist im offiziellen Fujifilm-FinePix-Zubehörprogramm derzeit nicht erhältlich. Aufgrund der bereits serienmäßig recht ordentlichen Telebrennweite von 210 mm haben wir auch nicht nach einem kompatiblen Telekonverter gesucht.

Belichtungsmessung und -steuerung  Auf dem zentralen Einstellrad der FinePix 4900 Zoom gibt es zur Belichtungssteuerung insgesamt fünf Positionen. Freunde der unbeschwerten Fotografie haben die Wahl zwischen der Vollautomatik (als "Auto" gekennzeichnet) oder den Zugriff auf sogenannte Motivprogramme. Bei den Motivprogrammen sucht sich die Kamera immer die beste Verschlusszeit-/Blendenkombination und die optimalen Kameraeinstellungen für eine vorgegebene Situation (Portrait-, Landschafts-, Sport- und Bewegungs- oder Nachtaufnahmen). So wird zum Beispiel beim Sportprogramm eine hohe Verschlusszeit zum "Einfrieren" der Bewegungen bevorzugt, während beim Landschaftsprogramm eine kleine Blende (und folglich eine größere Schärfentiefe) vorrangig ist.

Für Digitalkamerabesitzer mit fotografischen Grundkenntnissen bieten sich die Programmautomatik, die Zeiten- und die Blendenautomatik sowie die manuelle Belichtungssteuerung an. Die Programmautomatik unterscheidet sich von der Vollautomatik dadurch, dass lediglich die Belichtungsparameter automatisch vorgegeben werden – andere Einstellungen wie z. B. der Weißabgleich sind vom Benutzer einstellbar. Auch verfügt die Programmautomatik über eine sogenannte Shift-Funktion (verschiedene Zeit/Blenden-Kombinationen können angewählt werden, die korrekte Belichtung bleibt dabei gewährleistet). Je nach Belichtungsprogramm und Empfindlichkeitseinstellung stehen dem Benutzer in den "kreativen" Modi Verschlusszeiten zwischen 1/1000 und 3 Sekunden (in 36 Stufen) sowie Blenden zwischen F2,8 und F11 (in 13 Stufen) zur Verfügung. Die Belichtungswerte werden über den Drehkranz (unterhalb des zentralen Einstellrades) bzw. mit dem Drehkranz in Kombination mit der Belichtungskorrektur-Taste eingegeben. Das geht nach einiger Zeit sehr schnell und instinktiv.

Zusätzliche Features zur Belichtungsmessung und Steuerung besitzt die FinePix 4900 Zoom in Form von automatischen Belichtungsreihen (in 3er-Reihen mit Abständen von jeweils 1/3, 2/3 oder ganzen Blenden), von manuellen Belichtungskorrekturen (+/- 2 Blenden in Drittelstufen), von mehreren Belichtungsmessarten (Mehrfeld, mittenbetont integral, Spotmessung) sowie verstellbaren Lichtempfindlichkeiten (ISO 125, 200, 400 und 800) und einem Belichtungsmessspeicher (AE-L). Die Mehrfeldmessung der FinePix 4900 liefert in den meisten Situationen korrekt belichtete Bilder. Diese scheint mit dem AF-Messfeld gekoppelt zu sein, da wir einen gewissen Zusammenhang zwischen anfokussiertem Motiv und Belichtungsverteilung beobachten konnten. Der Weißabgleich funktioniert wahlweise automatisch oder über Voreinstellungen (Tageslicht sonnig/bewölkt, Glühbirnenlicht, Neonlicht warm/kalt/tageslichtähnlich) oder auch ganz manuell. Der manuelle Weißabgleich erfolgt zuverlässig, so dass erfahrene Benutzer gerne zu dieser Option greifen werden. Ist der manuelle Weißabgleich im Kameramenü eingeschaltet, kann man per Knopfdruck (One-Push) an der linken Seite des Objektivtubus eine weiße Fläche als Weißpunkt anmessen und speichern. Präziser und schneller geht es wohl kaum.

Fujifilm FinePix 4900 Zoom mit Pop-Up-Blitz [Foto: MediaNord]Blitz  Wie viele Digitalkameras mit starkem Zoomfaktor (Olympus C-2100 Ultra Zoom, Sony DSC-F505V, Sony MVC-CD1000) besitzt die FinePix 4900 Zoom ebenfalls einen sogenannten Pop-Up-Blitz. Dieser wird per Knopfdruck freigelassen und schnellt nach oben – weit genug von der optischen Achse entfernt, um zumindest rote Augen weitgehend zu verhindern. Eine Funktion zur Verringerung der roten Augen gibt es zusätzlich in Form eines Vorblitzes. Die Zeitspanne zwischen Vor- und Hauptblitz ist jedoch lang genug, um zu verwirren: Oft bewegt man als Fotograf die Kamera schon weg vom Motiv, bevor überhaupt der Hauptblitz losgegangen ist oder die fotografierte Personen macht eine falsche Bewegung, weil sie glaubt, dass das eigentliche Blitzfoto schon gemacht ist.

Vorsichtig sollte man auch bei Nahaufnahmen mit Blitz sein. Der Blitz wird durch den massiven Objektivtubus teilweise abgeschattet, der dann einen Schatten auf das Motiv werfen kann. Überhaupt sollte man mit Pop-Up-Blitzen vorsichtig sein. Da der Blitz nur dann in Bereitschaft geht, wenn er auch vom Benutzer "freigelassen" wurde, kann man bei versenktem Blitz nicht mit einem automatischen Blitz bei Gegenlichtaufnahmen (oder bei zu schwachen Lichtverhältnissen) rechnen. An den letzten Fall hat Fujifilm allerdings gedacht und blendet im Sucher (bzw. auf dem LCD-Farbbildschirm) ein Warnsignal ein, um den Benutzer darauf aufmerksam zu machen, dass Verwacklungsgefahr besteht. Bei Gegenlichtaufnahmen ist der Benutzer aber auf seine eigene Erfahrung angewiesen oder sollte die Kamera immer mit ausgefahrenem Blitz betreiben. In diesem Fall stellt sich der Blitz aber "dumm" und löst immer aus; unabhängig davon, ob genügend Licht vorhanden ist oder nicht. Eine Blitzautomatik im eigentlichen Sinne gibt es also bei der FinePix 4900 nicht.

Trotz seiner geringen Reflektorgröße (starrer Reflektor) ist die gemessene Leitzahl des integrierten Blitzes mit Leitzahl 11 vergleichsweise stark. Dies ergibt eine maximale Blitzreichweite von knapp 4 Metern, was der Herstellerangabe von 4,5 Metern ziemlich nahe kommt. Eine Langzeitsynchronisation lässt sich bei der FinePix 4900 Zoom einstellen und mit der Rote-Augen-Verringerung kombiniern. Die Blitzmessung erfolgt bei der FinePix 4900 Zoom immer über das Sensor-Flash-System mittels einer eigenen Messzelle unmittelbar neben dem Blitzreflektor. Bei weißflächigen Motiven (egal ob im Nah- oder Normalbereich) neigt der Blitz zur massiven Überblitzung und kann bestenfalls durch die Blitzbelichtungskorrektur an der Kamera (+/- 0,6 Blenden in Drittelschritten) auf ein erträgliches Minimum verringert werden. Die Farbwiedergabe des integrierten Blitzgerätes ist neutral; die Blitzlichtverteilung sehr homogen.

Wird ein externer Blitz über den Blitzschuh mit Mittenkontakt angeschlossen, ist die Messzelle und die Computerblenden-Automatik des Zusatzblitzgerätes für die korrekte Blitzbelichtung zuständig. In der Regel können alle Blitzgeräte mit Automatik-Betrieb (sogenannte Computerblenden) an der FinePix 4900 Zoom verwendet werden; da die Blitzbelichtung bei solchen Systemen Kamera-unabhängig funktioniert, entfällt in diesem Test eine Beurteilung des externen Blitzsystems. Es ist übrigens nicht möglich, den internen Blitz und ein externes Blitzgerät parallel zu betreiben – eine Menüfunktion schaltet entweder das eine oder das andere Blitzgerät an bzw. aus.

Scharfeinstellung  Wie bei den meisten Digitalkameras arbeitet das Autofokus-System der FinePix 4900 Zoom nach dem Prinzip des Kontrastvergleiches, es handelt sich also um ein passives Autofokus-System. Der AF-Arbeitsbereich ist durch zwei eckige Klammern auf dem LCD-Bildschirm bzw. im Videosucher gekennzeichnet; allerdings ist dieser Bereich relativ schmal und mittig, wie KB-Spiegelreflexkameras der ersten Generation. Fujifilm FinePix 4900 Zoom rechte Kameraseite[Foto: MediaNord]Ein breites AF-Feld, geschweige ein Mehrfeld-Autofokus haben die Fujifilm-Ingenieure der FinePix 4900 Zoom nicht spendiert. Sobald der Auslöser halb niedergedrückt ist, tritt die automatische Scharfeinstellung in Aktion; der Fokussiervorgang dauert je nach Motiv zwischen 0,5 und 1,2 Sekunden. Ist das Motiv scharf, verengen sich die Klammern im Sucherbild um den abgeschlossenen Fokussiervorgang optisch zu signalisieren. Obwohl es einen Menüeintrag für akustische Signale auf der Kamera gibt, gibt es kein Piep-Ton für den Autofokus. Da es oft ziemlich schwierig ist – besonders beim grobpixeligen Videosucher – die Schärfe richtig zu beurteilen, lässt sich bei der FinePix 4900 das Sucherbild in der Bildmitte per Knopfdruck vergrößern. Der somit eingeblendete Bildabschnitt ermöglicht es zumindest die Schärfe grob einschätzen und ist ganz besonders bei manueller Scharfeinstellung nützlich. Zur manuellen Scharfeinstellung braucht man lediglich den entsprechenden Schalter am Objektiv (AF/MF) auf MF (steht für Manual Focus) zu stellen; die Fokussierung erfolgt in bester Kleinbild-Tradition über den üppig dimensionierten Einstellring am Objektiv – allerdings begleitet von einem ziemlich unangenehmen Rattergeräusch der Stellmotoren. Zwei kleine Pfeile im Sucherbild zeigen in welcher Richtung man den Fokussierring drehen muss, um ein scharfes Bild zu bekommen. Bei korrekter Schärfe leuchtet ein kleiner Punkt auf; auch hier hat man sich von Kleinbild-Spiegelreflexkameras inspirieren lassen.

Der normale Arbeitsbereich des Autofokus liegt zwischen 50 cm und unendlich; aktiviert man den Makro-Aufnahmemodus per Knopfdruck, erfolgt die Scharfeinstellung in einem Bereich zwischen 10 und 80 cm. Wird die Nahgrenze von 10 cm (egal ob im Normalbetrieb oder im Makro-Modus) unterschritten, erscheint eine Warnanzeige auf dem LCD-Bildschirm bzw. im Sucher. Schade, dass diese Warnanzeige nicht auch im Normalmodus warnt, wenn die kürzeste Entfernung von 50 cm unterschritten ist.

Auflösung und Weißabgleich  Seit seiner Ankündigung sorgt der SuperCCD-Bildwandler von Fujifilm für viel Wirbel in der Digitalkamera-Gemeinde. Immer noch herrscht Skepsis über die tatsächliche Bildqualität der SuperCCD-Technologie. Dank einer neuartigen CCD-Architektur mit wabenförmig in einem Winkel von 45° angeordneten Pixeln soll die Bildqualität wesentlich über der einer mit ähnlich vielen physikalischen Pixeln ausgerüsteten Kamera liegen, deren CCD konventionell quadratische Pixel in Schachbrettanordnung besitzt. Bei einer Endauflösung von 2.400 x 1.800 Bildpunkten (= 4,3 Megapixel) aus 2,4 Millionen SuperCCD-Pixeln macht allerdings sofort das hässliche Wort "Interpolation" die Runde.

Tatsächlich kann man aber die 2,4 Megapixel aufgrund Ihrer völlig anderen geometrischen Anordnung gar nicht eins zu eins auslesen und in ein aus gleichmäßigen Zeilen und Spalten aufgebautes JPEG- oder TIFF-Bild umwandeln. Um eine solche Bilddatei zu erhalten, muss zwangsläufig zwischengerechnet werden und heraus kommen Bilder mit 4,3 Megapixeln, die allerdings nicht die gleiche Detailschärfe aufweisen, als wären sie mit einem konventionellen 4,3-Megapixel-CCD aufgenommen.

Durch die Vorteile der SuperCCD-Architektur ist die Detailauflösung andererseits aber viel besser, als wenn man das Bild eines konventionellen 2,4-Megapixel-CCD auf 4,3 Megapixel hochrechnen würde. Qualitativ liegt das Bildresultat also zwischen diesen beiden Marken. Bereits das (im wahrsten Sinne des Wortes) kleine Schwestermodell der FinePix 4900 Zoom mit dem Namen FinePix 4700 Zoom erreichte als erste Kamera mit SuperCCD-Technologie mit ihren 2,4 Millionen auf dem CCD vorhandenen Pixeln eine Bildqualität, die eher mit einem 2,7 bis 3 Megapixel-Bild aus einer konventionellen Digitalkamera zu vergleichen ist. Bei der FinePix 4900 Zoom wurden offensichtlich die Interpolations- und Signalverarbeitungsalgorithmen noch optimiert und auch das höherwertige Objektivs leistet seinen Anteil, so dass die Bildqualität in etwa mit der von aktuellen 3,34-Megapixel-Kameras gleichzieht.

Fujifilm FinePix 4900 Zoom Oberseite [Foto: MediaNord]Wer solche großen Bilddateien nicht benötigt, kann alternativ Auflösungen von 1.600 x 1.200, 1.280 x 960 und 640 x 480 Bildpunkten an der Kamera einstellen. Die VGA-Auflösung (640 x 480) bietet lediglich die Kompressionsstufe "Normal" an, die beiden nächsthöheren Bildgrößen dann bereits zwei und höchste Auflösungsstufe (2.400 x 1.800 Pixel) sogar drei Kompressionsstufen. Letztere kann auch als unkomprimiertes Standard-TIFF abgespeichert werden (Einstellung "Hi"), was eine Premiere bei Fujifilm-Kameras darstellt (früher wurde immer ein spezielles TIFF-Format verwendet, das erst per Fujifilm Software konvertiert werden musste).

Der Weißabgleich war schon immer eine der Schwächen der Fujifilm-Digitalkameras. Da macht auch die FinePix 4900 Zoom keine Ausnahme; wenn auch weniger ausgeprägt als frühere Fujifilm-Digitalkameras. Der automatische Weißabgleich arbeitet lediglich bei Tageslicht meist korrekt; bei Kunstlicht liefert die FinePix 4900 Zoom entweder stark rotstichige (bei Glühlampenlicht) oder leicht grünstichige (bei Leuchtstofflicht) Bilder. Die Voreinstellungen (Tageslicht sonnnig/bewölkt; Glühlampenlicht; Leuchtstofflampen mit warmer, kalter oder Tageslichtabstimmung) helfen nicht immer weiter. Am besten greift man gleich zum manuellen Weißabgleich, d. h. man misst die Kamera unter den gerade vorherrschenden Lichtbedingungen auf eine weiße oder neutralgraue Fläche ein. Diese Verfahren liefert zwar gute Ergebnisse, ist aber auch umständlich in der Bedienung. Längs am Objektivtubus befindet sich zwar ein Knopf speziell für den manuellen Weißabgleich, dieser funktioniert aber keineswegs so wie beispielsweise der vorbildliche One-Push-Weißabgleich einiger Sony-Kameras. Statt dessen muss man jedesmal erneut im Kameramenü den manuellen Weißabgleich wieder aufrufen, um dann mit dem Weißabgleich-Knopf die eigentliche Messung durchzuführen (wozu die Konstrukteure dann auch jeden anderen Knopf hätten verwenden können). Hier zeigt sich wieder mal das Bedienkonzept der FinePix 4900 Zoom von seiner schlechtesten Seite.

Ansonsten ist an der Bildqualität der FinePix 4900 Zoom kaum etwas auszusetzen: Bei Außenaufnahmen (bei Tageslicht) oder manuell abgeglichenen Innenaufnahmen (bei Kunstlicht), liefert die FinePix 4900 Zoom Bilder mit guter Farbsättigung (hoch, aber nicht zu stark) mit einer leichten Übersättigung der Rottöne (schmeichelt dem Motiv besonders bei Porträts). In höchster Auflösung erscheinen die Bilder leicht weichgezeichnet, was eine Folge der großen Bilddatenmenge (4,3 Megapixel) aus der etwas kleineren Netto-Pixel-Anzahl (2,4 Megapixel) sein dürfte. Auch dies erweist sich aber als günstig bei Porträtaufnahmen und der Grad der kamerainternen Schärfung lässt sich bei Bedarf im Kameramenü noch erhöhen. Bildrauschen ist lediglich in höchster Auflösung ab ISO 200  auf den Bildern (hauptsächlich in den dunklen Bildpartien) bemerkbar; wegen der SuperCCD-Architektur aber von untypischer Form.

Speicherung  Fujifilm ist einer der SmartMedia-Anhänger der ersten Stunde und bleibt diesem Standard auch bei der FinePix 4900 Zoom weiterhin treu. So kann die FinePix 4900 SmartMedia-Wechselspeicherkarten bis 128 MByte aufnehmen. Die mitgelieferte 16-MByte-Karte entspricht den derzeitigen Marktgepflogenheiten – jedenfalls im Vergleich zu den mitgelieferten Speicherkapazitäten gängiger 3,34-Megapixel-Konkurrenzmodelle. Bilder, die mit der Standardeinstellung (Auflösung 2.400 x 1800 Pixel im Fine-Modus) gemacht worden sind, belegen gut 1,6 MByte; auf die 16-MByte-Karte passen dann maximal 9 Bilder. Obwohl die Kamera die Bilder auch als unkomrimiertes Standard-TIFF speichern kann, macht dies relativ wenig Sinn, denn ein solches Bild beansprucht nicht weniger als 12,7 MByte (es passt also nur ein einziges Bild auf die mitgelieferte Speicherkarte). Außerdem dauert die Speicherung eines TIFF-Bildes durchschnittlich 12 Sekunden und damit wesentlich länger als die wieselflinke Speicherung JPEG-komprimierter Bilder.

Das Speichern von JPEG-Einzelbildern benötigt nur rund 1,6 Sekunden, solange blinkt im Normalfall (Bildqualität Standardeinstellung) das orangefarbene Lämpchen, bevor es wieder grün aufleuchtet, um zu signalisieren, dass das nächste Bild aufgenommen werden kann. Wählt man den Serienbild-Modus und schreibt so zunächst den Pufferspeicher voll, benötigt das Speichern etwa 15 Sekunden für 5 Bilder, bei aktivierter Belichtungsreihenfunktion 9 Sekunden für 3 Bilder. Das ergibt eine Speicherzeit von etwa 3 Sekunden pro Bild. Mit der Fujifilm FinePix 4900 Zoom aufgenommene Videosequenzen (mangels Mikrofon ohne Ton) haben immer eine Bildgröße von 320 x 240 Pixel mit 10 Bildern pro Sekunde und eine maximale Länge von 160 Sekunden. Die Speicherung danach dauert wiederum 15 Sekunden, wobei eine Datei mit rund 18 MByte entsteht.

Fujifilm FinePix 4900 Zoom mit geöffnetem Akkufach [Foto: MediaNord]Stromversorgung  Die FinePix 4900 Zoom bezieht ihren Strom aus einem Lithiumionen-Akku mit der Produktbezeichnung NP-80. Bei diesem Akku handelt es sich um einen "alten neuen Bekannten", da es der gleiche Akku mit 3,7 V ist, wie ihn u. a. diverse andere Fujifilm-Digitalkameras und deren Leica-Ableger sowie die meisten Toshiba-Modelle, die Kodak DC4800 und die Ricoh RDC-7 benutzen. Hatten aber die Akkus dieser Kameras noch eine Kapazität von 1.100 mAh, verfügt der NP-80 Akku unserer FinePix 4900 Zoom trotz identischer Typenbezeichnung über eine Kapazität von 1.300 mAh. Beim Kauf eines Zusatzakkus sollte man also ggf. versuchen ein Exemplar mit der höheren Kapazität zu ergattern, und Besitzer oben genannter Kameras können sich freuen, mit dem neuen Fujifilm-Akku noch ein bisschen mehr Batterielaufzeit aus ihrer Kamera heraus zu kitzeln.

Der neue NP-80-Akku ist sehr klein und leicht, enthält im Vergleich zu einem Satz Hochleistungs-Typ-AA-Zellen (4 NiMH-Akkus mit 1.600 mAh), wie er in viele anderen Digitalkameras zum Einsatz kommt, aber auch nur 62 Prozent der Energie. Fujifilm gibt dennoch eine Ausbeute von rund 100 Bildern (bei eingeschaltetem LCD-Monitor und 50% Blitzgebrauch) pro Akkufüllung an, die wir mit der Kamera nicht erreichten. In der Praxis kommt man eher auf rund 60 bis 80 Bilder pro Akkufüllung, was immer noch ein ordentlicher Wert ist. Eine permanente Batteriestandsanzeige gibt es bei der FinePix 4900 Zoom nicht, erst bei zur Neige gehendem Akku meldet die Kamera einen der drei Zustände "halb leer", "knapp" und "ganz leer". Zum Lieferumfang der FinePix 4900 Zoom gehört das Netz-/Ladegerät AC-5V, das den eingelegten Akku in der Kamera innerhalb von fünf Stunden auflädt. Schaltet man die Kamera während des Ladevorganges ein, wird dieser solange unterbrochen. Optional ist das Schnellladegerät BC-80 erhältlich, das den Akku außerhalb der Kamera innerhalb von nur rund70 Minuten wieder voll auflädt.

Einschalt- und Auslösezeiten  Vom Einschalten bis zum betriebsbereiten Zustand braucht die Fujifilm FinePix 4900 Zoom knapp 5 Sekunden (ein Teil der Zeit wird zum Ausfahren der Linse benötigt). Für einen Schnappschuss eignet sich die FinePix 4900 deshalb weniger. Die Auslöseverzögerung beträgt etwa 0,9 Sekunden; zusammen mit dem Fokussiervorgang von etwa 0,5 bis 1,2 Sekunden (siehe Abschnitt "Scharfeinstellung") ergibt das eine gesamte Auslöseverzögerung, die meist bei etwa 1,5 Sekunden liegt. Inklusive der anschließenden Speicherzeit von knapp 1,5 Sekunden ergibt sich bei abgeschalteter Bildvorschau vor dem Speichern ("Preview") also eine Bildfolgezeit von etwas weniger als 3 Sekunden, die sich auch im Versuch bestätigt: Innerhalb von 60 Sekunden konnten wir mit der Kamera 21 Einzelbilder schießen.

Im Serienbildmodus ist die Kamera sogar noch schneller: Bildreihen von je 5 Bildern werden innerhalb von durchschnittlich 1,5 Sekunden (je nach Motiv) aufgenommen. Das ergibt eine Bildfolgezeit von etwa 0,3 Sekunden pro Bild. Die schnellste Bildfolgezeit von 0,2 Sekunden pro Bild (Werksangabe) kann unter optimalen Bedingungen erreicht werden. Damit wäre die FinePix 4900 Zoom in der Lage, maximal 5 Bilder pro Sekunde zu schießen. Das ist ein ausgezeichneter Wert für eine Digitalkamera, der auch mit hochwertigen Kleinbild-Spiegelreflexkameras konkurrieren kann.

Ausstattung  Die FinePix 4900 Zoom bietet eine Menge nützlicher und weniger nützlicher Sonderfunktionen. Sie alle aufzuzählen würde den Rahmen dieses Testberichtes sprengen. Besonders erwähnenswert sind die im Videosucher und LCD-Bildschirm einblendbaren Fujifilm FinePix 4900 Zoom Unterseite [Foto: MediaNord]Gestaltungshilfen (Gitternetz, Porträt- und Gruppenbild-Aufnahmekästen), die automatischen Belichtungsreihen, die Einstellung der Blitzintensität und der kamerainternen Schärfung, die zahlreichen DPOF-Optionen, die nachträgliche Verkleinerung der Bildauflösung und die auf Knopfdruck einblendbare Zusammenfassung der wichtigsten Kameraeinstellungen.

Die Preview-Funktion der FinePix 4900 Zoom ist ein zweischneidiges Schwert: Ist diese eingeschaltet, wird unmittelbar nach der Aufnahme das gerade aufgenommene Bild angezeigt und man hat die Wahl, per Knopfdruck das Bild entweder zu verwerfen oder definitiv zu speichern. Das ist praktisch, da nur die Bilder tatsächlich gespeichert werden, die nach visueller Betrachtung die Zustimmung des Fotografen finden. Vergisst man aber die Bildspeicherung zu bestätigen und wechselt zum Beispiel in einen anderen Aufnahmemodus oder schaltet die Kamera aus, ist das Bild für immer verloren. Zerstreute Digitalkamera-Besitzer sollten also die Preview-Funktion mit äußerster Vorsicht benutzen oder gleich abschalten.

Der Videoausgang der FinePix 4900 Zoom liefert übrigens je nach Kameraausführung entweder ein PAL- oder ein NTSC-Videosignal, ist also nicht umschaltbar. Eigenimporte dieser Kamera aus Fernost oder USA gehen also in der Regel mit einem nicht nutzbaren Video-Ausgang einher.

Lieferumfang  In der Verpackung der FinePix 4900 Zoom findet man die Kamera, eine 16 MByte große SmartMedia-Wechselspeicherkarte, einen NP-80-Akku samt Netz/Ladegerät AC-5V, Objektivdeckel mit Sicherungskordel, Schultergurt (2,5 cm breit), Videokabel und USB-Verbindungskabel (1,5 Meter lang). Die Dokumentation besteht aus Handbüchern für Kamera und Software (siehe Abschnitt "Bedienungsanleitung") sowie einer Garantiekarte (1-jährige Garantie). Auf der beiliegenden CD-ROM befinden sich die USB-Treiber, ein EXIF-Viewer (ein Programm zur Bildbetrachtung, Bildverwaltung und zur grundlegenden Bildverarbeitung), ein sogenannter DP-Editor (zum Verwalten der DPOF-Funktionen vom Computer aus), Apples QuickTime (zum Abspielen der Videosequenzen) sowie Adobes Acrobat Reader (zum Anzeigen der Bedienungsanleitung auf CD-ROM) und Exif-Launcher (startet automatisch Exif-Viewer sobald eine USB-Verbindung zwischen Kamera und Computer aufgebaut wird). Der Exif-Launcher ist die einzige Anwendung, die ausschließlich auf Windows-Rechnern läuft, alle anderen Anwendungen und Treiber laufen ebenfalls auf Macintosh-Computern. Ebenfalls Windows-Rechnern vorbehalten ist die ebenfalls auf der CD-ROM befindliche Einsteiger-Bildverarbeitungssoftware Adobe PhotoDeluxe Home Edition 4.0 sowie die Bildertausch-Software Adobe Active Share.

Fujifilm FinePix 4900 Zoom Anschlüsse [Foto: MediaNord]Als Extra-Zubehör findet man im Fujifilm-Zubehörprogramm speziell zur FinePix 4900 Zoom eine Kameratasche (SC-FX9), NP80-Ersatzakkus, das Schnellladegerät BC-80, den Weitwinkel-Konverter WL-FX9 (inklusive Adapterring) sowie nicht kameraspezifisches Zubehör wie u. a. SmartMedia-Wechselspeicherkarten von 4 bis 64 MByte, einen PC-Card-Adapter für SmartMedia-Karten (PC-AD3), diverse externe Schreib/Lesegeräte für SmartMedia-Wechselspeicherkarten als auch einen Floppy-Disk-Adapter für SmartMedia-Karten (FD-A2), um nur einige zu nennen. In Japan findet man sogar einen Ringblitz für die FinePix 4900 Zoom (leider nicht in Europa erhältlich).

Fazit  Als der Fujifilm SuperCCD-Sensor erstmals vorgestellt wurde, wurden von Fujifilm vor allem die Vorzüge in der Bildqualität gelobt; dass auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Bilddaten von der neuen CCD-Architektur profitiert (kürzere Signalwege), wurde eher nebenbei erwähnt. Während jedoch das Versprechen einer spektakulär verbesserten Bildqualität nur zum Teil eingehalten wurde, ist gerade die Geschwindigkeit, mit der die FinePix 4900 Zoom die Bilder verarbeitet und – dank optimiertem Speichermanagement – speichert, das bestechendste Merkmal an dieser Kamera. Spielt der Autofokus mit oder wird manuell vorfokussiert, kann die FinePix 4900 Zoom in Sachen Geschwindigkeit (Auslöseverzögerung und Bildfolgezeit) mit so mancher Kleinbild-Spiegelreflexkamera mithalten. Da spielt die Bildqualität, die souverän in der oberen Liga aktuell verfügbarer Digitalkameras spielt, fast eine Nebenrolle.

Auch sonst erfüllt die FinePix 4900 Zoom unsere Wünsche ziemlich gut: Zahlreiche Einstell- und Eingriffsmöglichkeiten, gute Erweiterungsfähigkeit (optisches Zubehör und Blitzzubehör) sowie ein lichtstarkes Objektiv mit großem 6-fach-Zoombereich machen die Fujifilm FinePix 4900 Zoom zu einer Digitalkamera, die selbst gehobenen Ansprüchen gerecht wird. Verbesserungsbedürftig sind allerdings die Ergonomie – nicht so sehr vom Design her, sondern eher von der Bedienung – und der Videosucher, dem ein bisschen mehr Auflösung und eine bessere Farbabstimmung guttun würde. Wenn die Fujifilm-Ingenieure dann eines Tages auch noch den automatischen Weißabgleich unter Kunstlichtbedingungen hinbekommen, könnten künftige Fujifilm FinePix 4900-Nachfolger zur absoluten Spitzenklasse unter den professionelleren, integrierten Digitalkameras gehören.

Detaillierte Informationen über die Ausstattung der Fujifilm FinePix 4900 Zoom finden Sie im "Steckbrief" links und im ausführlichen digitalkamera.de-Datenblatt. Testbilder der FinePix 4900 Zoom enthält unsere Rubrik ComputerFoto-Testbilder.

Kurzbewertung

  • Lithiumionen-Akku
  • Standard-Blitzschuh
  • großer Zoombereich
  • umständliche Bedienung

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Steckbrief

Steckbrief
Hersteller Fujifilm
Modell FinePix 4900 Zoom
Preis ca. 2.500 DM
Bildauflösung
physikalisch****
2.400 x 1.800
Auflösung CCD-Sensor**** 2.400.000
Brennweite 35 – 210 mm
Filtergewinde 55 mm*
Weitwinkelkonverter 0,79-fach
Telekonverter
optischer Sucher
   Dioptrienausgleich
–***
Spiegelreflex
LCD-Monitor
   Auflösung
   schwenkbar
   als Sucher
   verzögerungsfrei
2"
130.000

ja
ja
PAL-Videoausgang
   als Sucher
   verzögerungsfrei
ja
ja
ja
Serienbilder
   Auflösung
   Geschwindigkeit
   Anzahl mit Blitz
ja
2.400 x 1.800
5 Bilder/s
Programmautomatik ja
Zeitautomatik ja
Blendenautomatik ja
Manuelle Belichtung ja
TTL-Belichtungs-
messung
ja
Blitz eingebaut ja
Blitzanschluß Blitzschuh (Mittenkontakt)
Empfohlene Blitzgeräte Automatik-
Blitzgeräte (Kamerablende)
TTL-Blitzsteuerung externer Blitz
Multitasking
Einhandbedienung** ja
Fernauslöser
Intervall-Aufnahmen
Steckplatz für
Speichermedium
SmartMedia (auch 64 MByte)
unkomprimierte
Speicherung
ja
Tonaufzeichnung
 
– = "entfällt" oder "nicht vorhanden"

* optionales Zubehör erforderlich, vom Kamerahersteller angeboten
** mindestens Zoom und Auslöser mit einer Hand bedienbar
*** LCD-Videosucher (0,55") mit 110.000 Bildpunkten
**** siehe Testbericht Abschnitt "Auflösung"

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