APS-C-Systemkamera mit den meisten Megapixeln
Canon EOS M6 Mark II im Vergleichstest
2021-12-14 Mit 32 Megapixeln auf einem APS-C-Sensor löst die spiegellose M6 Mark II sehr hoch auf und liefert damit eine hohe Bildqualität in einem kleinen, griffigen Gehäuse. Die Kamera bleibt, dank vorbildlicher Touchbedienung und zugänglicher Tasten, zu jeder Zeit voll unter Kontrolle des Fotografen, egal ob dieser Fotos oder Videos aufnehmen möchte. (digitalkamera.de Redaktion)
Die Canon EOS M6 Mark II wurde zusammen mit der digitalen Spiegelreflexkamera EOS 90D im August 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die EOS M6 Mark II gehört zu den spiegellosen Systemkameras, die mit einem APS-C-Sensor ausgestattet sind, in diesem Fall 22,5 x 15 Millimeter groß mit einem Cropfaktor von 1,6. Der Sensor löst 32,5 Megapixel auf, was auch 2021 noch beachtlich ist. Ein Kleinbildsensor (36 x 24 mm) hätte bei dieser Pixeldichte eine Auflösung von 83 Megapixeln.
Das Gehäuse der Kamera ist für ihre geringe Größe recht griffig, was zum großen Teil an dem ausgeformten Griff und der Gummierung liegt. Sie besitzt einen aufklappbaren Blitz und einen zusätzlichen Blitzschuh für Systemblitzgeräte. Anstelle eines Sucher bietet die Canon EOS M6 Mark II einen 7,5 Zentimeter großen Touchscreen, der kippbar und erstaunlich hell ist. Damit eignet er sich auch für sehr helles Umgebungslicht. Optional oder im Set auch deutlich günstiger als im Einzelkauf gibt es einen elektronischen Aufstecksucher für den Blitzschuh, mit dem die Kamera allerdings ihr kompaktes Gehäuse mit dem schlichten Design verliert.
Für die Fokussierung sorgt ein Hybrid-AF-System. Auf dem Aufnahmesensor befinden sich Dual-Pixel-Messfelder mit einer Abdeckung von 88 Prozent horizontal und 100 Prozent vertikal. Zur besseren Steuerung wurden die 5.481 Sensoren in 143 Segmente zusammengefasst, die sich manuell oder automatisch wählen lassen. Das System bietet eine schnelle Verfolgungsfunktion von Objekten und Gesichtern, selbst im 4K-Videomodus.
Die Rückseite wird durch den kippbaren 7,5 cm Touchscreen dominiert. [Foto: MediaNord]
Canon bietet die EOS M6 Mark II mit dem Objektiv EF-M 15-45 mm als Set an. [Foto: MediaNord]
Beim Bajonett der EOS M6 Mark II setzt Canon auf Metall. [Foto: MediaNord]
Auf der Oberseite der Kamera ist kaum noch Platz für mehr Ausstattungs- beziehungsweise Funktionselemente. [Foto: MediaNord]
Die Unterseite wirkt spartanisch, lediglich das Stativgewinde sowie das kombinierte Akku- und Speicherkartenfach sind hier untergebracht. [Foto: MediaNord]
Der Griff ist gut ausgeformt und bietet trotz seiner geringen Größe einen angenehmen Halt, was auch der Gummierung zu verdanken ist. [Foto: MediaNord]
Auf der linken Seite der Kamera findet sich die Abdeckung des Mikrofon- sowie des Fernauslöseanschlusses. [Foto: MediaNord]
Die Bedienung der EOS M6 Mark II ist einfach aufgebaut und bietet neben einer Motivautomatik auch Motivprogramme. Ambitionierte Fotografen werden hingegen die Halbautomatiken und den manuellen Modus zu schätzen wissen. Auch abseits des stillen Fotos hat die Kamera einiges zu bieten, nämlich den 4K-Videomodus mit Objekt-Verfolgungs-Autofokus. Zudem erfolgt die Aufnahme im Gegensatz zu älteren Canon-Kameras ohne Beschnitt. Außerdem kann die Kamera dank eines CleanHDMI-Ausgangs mit einem externen Rekorder oder Video-Mischpult verbunden werden. Damit wird das etwa 30 Minuten lange Aufnahmelimit der Kamera umgangen, das bei Videoaufzeichnungen auf die SD-Karte zum Tragen kommt.
Zwar besitzt die Canon EOS M6 Mark II keinen Kopfhöreranschluss, dafür aber eine Klinkenbuchse für ein externes Mikrofon. Für den kabellosen Datentransfer stehen Bluetooth und WLAN bereit, der sich dank komfortabler App leicht einrichten lässt. Sogar Positionsdaten können in Echtzeit in die Bilder geschrieben werden. Als Kabelverbindung steht eine USB-C-Schnittstelle bereit, die auch dafür sorgt, dass der Akku in der Kamera geladen werden kann. Allerdings muss das Ladegerät oder die Powerbank schon gehörig Leistung haben, damit das klappt. Eine Dauerstromversorgung per USB-C gibt es leider nicht.
Canon EOS M6 Mark II Testbericht als Premium-VersionUnseren ausführlichen Einzeltest zur Canon EOS M6 Mark II gibt es auch als E-Book mit erweitertem Informationsumfang.
Das PDF zum Herunterladen enthält gegenüber dieser Online-Version zusätzlich eine übersichtliche Tabelle mit
detaillierten Einzelbewertungen sowie zwei Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar
visualisiert werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären welche Vor-
und Nachteile diese gegenüber der Canon EOS M6 Mark II haben. mehr …
Das schwache Set-Objektiv bremst die potentielle Auflösung der Kamera deutlich aus und wer anspruchsvoll fotografieren will, sollte sich zumindest mit dem Gedanken vertraut machen, ein weiteres Objektiv zu kaufen. Wer noch Canon-EF-Objektive im Schrank hat, der kann diese mit einem Bajonettadapter an der EOS M6 Mark II einsetzen.
Fazit
Canon hat mit der EOS M6 Mark II eine "zweite Version" auf den Markt gebracht, die sich sehen lassen kann. Die Kamera bietet einen großen Funktionsumfang, der neben dem Komfort auch das kreative Potential des Fotografen anspricht. Trotz der großen Ausstattung behält der Fotograf dank ausgefeilter, logischer Menüs stehts die Kontrolle. Leider kann das 15-45mm-Set-Objektiv die Auflösung des Sensors nicht voll ausschöpfen und so bleibt die hohe Auflösung nur im Weitwinkel auf dem Mindestmaß. Bei der Videografie kann die Kamera dank Mikrofonanschluss, 4K-Video und HDMI-Ausgang erneut überzeugen.
Kurzbewertung
- Kleines
und griffiges Gehäuse
- Hervorragende
Menünavigation
- Heller
Monitor
- Gute Bildqualität bis ISO 1.600
- Set-Objektiv mit begrenzter Bildqualität
- Kein Sucher
- Weiche Bildaufbereitung
Alternative
Die Canon EOS M50 Mark II löst mit 24 Megapixeln etwas niedriger auf als die EOS M6 Mark II und zeigt sich auch bei der 4K-Videofunktion durch einen starken Crop etwas schlechter aufgestellt. Dafür bietet die M50 einen eingebauten elektronischen Sucher. Vor allem ist die "kleine Schwester" der EOS M6 Mark II durch ihren Preis recht attraktiv und so kann der Fotograf anstelle des Sets mit dem EF-M 15-45 mm für unter 1.000 Euro das Set mit dem attraktiven Reisezoom Canon EF-M 18-150 mm 3,5-5,6 IS STM erwerben (Kleinbild-äquivalenter Brennweitenbereich ca. 29 bis 240 mm).
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