Foto- und Video-Kamera

Testbericht: Fujifilm X-S10

2020-12-03 Die Fujifilm X-S10 ist eine Kamera, die etwas aus dem Rahmen fällt. So hat sie die modernsten Formen und den zur Zeit tiefsten Handgriff der Fujifilm-Spiegellosen. Auf Seite der Technik hat die X-S10 einiges vom Spitzenmodel X-T4 geerbt, unter anderem den 26 Megapixel auflösenden X-Trans-Sensor der vierten Generation. Was die X-S10 sonst noch zu bieten hat und wie es um die Bildqualität bestellt ist, zeigen wir in diesem Testbericht.  (Harm-Diercks Gronewold)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Fujifilm X-S10 haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 34-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Ergonomie und Verarbeitung

Wir haben die Fujifilm X-S10 mit dem hochwertigen XF 18-55 mm F2,8-4 R LM OIS und nicht mit dem günstigsten Set-Objektiv XC 15-45 mm 3,5-5,6 OIS PZ getestet. Grund dafür ist, dass wir das XF 18-55 mm F2,8-4 R LM OIS sowieso als Alternative zum XC-Set-Objektiv empfehlen, da es das Kamerapotential deutlich besser ausschöpfen kann als das einfachere XC- 15-45 mm. Der Preis des Sets liegt mit gut 1.360 Euro knapp 300 Euro höher als das Set mit dem XC 15-45 – das ist gut angelegtes Geld.

Auf Seiten der Verarbeitung gibt es bei Fujifilm, zumindest bei den höherwertigen Modellen, zu denen man auch die X-S10 zählen kann, nichts zu meckern. Das Gehäuse ist aus Magnesium-Druckguss gefertigt und mit einer robust wirkenden matten Lackierung veredelt. Die Frontseite ist gummiert und so liegt der sehr tiefe Griff super in der Hand, auch wenn größere Hände mit dem kleinen Finger ins leere greifen. Auf einen Spritzwasser- und Staubschutz muss man allerdings im Fall der X-S10 verzichten.

Auf der Rückseite wurde auch die nicht sehr stark ausgeprägte Daumenmulde mit einer Gummierung versehen. Zwar wurden die Anschlussbuchsen der S-X10 nicht mit einer Gummierung versehen, dafür aber mit echten Klappen und die wiederum sind mit einer zur Gummierung passenden genarbten Oberfläche versehen. Als sehr unpassend stellt sich die Rückseite des dreh- und schwenkbaren Monitors dar. Anstelle hier den gleichen genarbten Kunststoff einzusetzen, wie bei den Anschlussklappen, hat sich Fujifilm dazu entschlossen ein farblich nicht zur Gummierung passendes und sehr billig wirkendes Plastikelement einzubauen. Für das gelungene Design der Kamera ein echter Minuspunkt. Hier wäre eine glatte mattschwarze Oberfläche einfach besser gewesen.

Die Abmessungen der S-X10 sind mit 126 x 85 x 65 mm noch angenehm klein und das trotz des internen 5-Achsen-Bildstabilisators (IBIS). Diesen hat Fujifilm für die X-S10 um 30 Prozent in seiner Größe reduziert und er erreicht eine Stabilisierungsleistung von 6 EV und damit nur 0,5 EV weniger als der IBIS der X-T4. Beim Gewicht bringt die X-S10 etwa 460 Gramm mit Akku und Speicherkarte auf die Waage. Mit dem XF 18-55 mm F2,8-4 R LM OIS sind es zusammen etwa 770 Gramm.

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Bei den Bedienelementen klotzt die X-S10 ordentlich ran. So stehen drei Drehräder und sieben frei belegbare Tasten zur Verfügung. Bei den Drehrädern verzichtet die Kamera auf fipsig schmale Einstellräder mit Druckfunktion. Darüber hinaus bietet der Touchscreen der Kamera die Möglichkeit, vier Funktionen über eine Wischrichtung zu aktivieren. Die Schaltzentrale einer Kamera ist das Moduswahlrad, das selbstverständlich auch bei der X-S10 vorhanden ist. Auf diesem prall gefüllten und ausreichend straffen Drehrad findet der Fotograf alle Betriebsarten und insgesamt vier Speicherplätze für eigene Kamerakonfigurationen. Bei diesen lassen sich neben den Grundeinstellungen auch Fokusoptionen individuell hinterlegen.

Des Weiteren bietet die S-X10 die Möglichkeit, ein individuelles "My Menu" anzulegen. Das Füllen des Menüs mit Funktionen ist recht einfach. Das liegt vor allem daran, dass man die einzelnen Elemente nicht aus einer endlosen Liste auswählen muss. Vielmehr steht ein "Replika" des Einstellungsmenüs zur Verfügung. Aus diesem werden die gewünschten Elemente dann einfach ausgewählt. Elemente, die bereits im "My Menu" zu finden sind, werden farblich anders dargestellt. Außerdem wird dieses Menü für den Foto- und Videomodus getrennt voneinander angelegt.

Dank dieser umfangreichen Individualisierungsfunktionen kann die Kamera nahezu granular an ein foto- oder videografisches Aufgabengebiet angepasst werden. Und das Beste ist, dass sich die Kamera dank der Individualspeicher auf dem Moduswahlrad rasant umschalten lässt. Die X-S10 verzichtet auf ein separates Verschlusszeiten-Drehrad wie es beispielsweise die X-T30 besitzt. Bei der X-S10 sind Blenden- und Zeitautomatik sowie der manuelle Modus auf dem Modus-Drehrad untergebracht. Wird ein Objektiv mit manuellem Blendenring eingesetzt, so kann die Kamera auch damit problemlos umgehen.

Beim Monitor der X-S10 kommt ein 3" (7,5 cm) großes LCD mit etwa 1,04 Millionen Bildpunkten Auflösung und einer Touchfunktion zum Einsatz. Der Monitor ist dank eines "traditionellen" Drehgelenks dreh- und schwenkbar. Er kann um 180 Grad geschwenkt und 270 Grad gedreht werden. Fujifilm setzt beim Monitor der X-S10 ein Display mit 3:2 Seitenverhältnis ein und nutzt damit den gesamten Bildschirm für das native Seitenverhältnis des Aufnahmesensors. Der Monitor erreicht eine maximale Leuchtdichte (Helligkeit) von etwa 710 cd/m², was ein guter Wert ist und für den Einsatz bei hellem Umgebungslicht ausreicht. Die Leuchtdichte von 990 cd/m² des X-T200 Monitors erreicht die X-S10 allerdings nicht. Wenn es doch mal zu hell sein sollte, dann steht ja immer noch der elektronische Sucher zur Verfügung.

Hier kommt ein OLED-Sucher mit mit 2,36 Megapixel Auflösung zum Einsatz. Die 0,62-fache Vergrößerung (auf Kleinbild bezogen) ist recht übersichtlich, zumindest wenn man kein Brillentäger ist. Ist man allerdings Brillenträger, so ist das Sichtfeld eher einschränkt. Doch zum Glück gibt es einen Dioptrienausgleich mit dem man Augenfehler von -4 bis +2 Dioptrien ausgleichen kann.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Fujifilm X-S10 haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 34-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.